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Kathedrale von Manila

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Ansicht der Manila Kathedrale

Die Manila-Kathedrale ist eine der vier Basilica minor und Sitz des Erzbistums Manila in der Hauptstadt der Philippinen, Manila. Die offizielle Bezeichnung lautet: Manila Metropolitan Cathedral-Basilica. In der Römisch-katholischen Kirche wird sie als Cathedral-Basilica of the Immaculate Conception bezeichnet. Sie steht am zentralen Platz in der spanischen Stadtfestung Intramuros, gegenüber dem Eingang zum Fuerza de Santiago.

Sie ist der im lateinischen Ritus als heilig verehrten Jungfrau Maria, der Mutter des Jesus Christus, die auch die Schutzpatronin der Philippinen ist, geweiht. Die Manila-Kathedrale steht seit 1993 zusammen mit der Barock-Kirchen in Santa Maria, Paoay und Miag-ao in der Weltkulturerbeliste der UNESCO.

Geschichte

Ansicht der Kathedrale vor dem Erdbeben 1880

Die heutige Manila-Kathedrale ist der neunte Kirchenbau auf diesem Platz. Die erste Kirche wurde 1571 gegründt von Juan de Vivero. Er erreichte die Philippinen bereits 1566 und war Kaplan auf der Galeone San Geronimo. Er erreichte im Gefolge des Konquistador Miguel López de Legazpi das damalige Maynilad, das zuvor unter der Herrschaft der Rajah Sulayman und seinem Verwandten des Rajah Matanda stand. Nachdem Legazpi die beiden Herrscher in der Schlacht vom 19. Mai 1571 besiegt hatte gründete er die Stadt Manila und die erste Kirche wurde errichtet. Sie war in der damals typischen Bauweise aus Holz errichtet wurden. In ihr wurde 1574 der Sieg über den chinesischen Piraten Lin Feng gefeiert.

Die erste Kathedrale wurde 1581, in Folge der Gründung der Diözese Manila durch Papst Gregor XIII., errichtet und eingeweiht. Die Kathedrale war aus Holz errichtet worden. In ihr wurde die erste Synode von Manila 1582 abgehalten. 1583 wurde die erste Kathedrale beim großen Brand von Manila zerstört. Sie wurde in der selben Bauweise wieder aufgebaut, was jedoch von der Junta Universal de Manila bereits 1586 kritisiert wurde. Am 15. Juni 1588 fiel die Kathedrale einem Taifun zum Opfer, der Manila zu großen Teilen zerstörte. Als 1590 Gomez Perez Dasmariñas der neue Governeur der Philippinen wurde, fiel die Entscheidung zum Bau einer Kathedrale aus Stein.

Der Bau der Kathedrale dauerte von 1590 bis 1597, sie war das erste Kirchengebäude auf den Philippinen das komplett aus Stein errichtet wurde und die erste Kirche in Südostasien die komplett mit Glocken, Heiligenreliquien etc. ausgestattet war. In der Zwischenzeit wurde 1595 Manila Sitz des von Papst Clemens VIII. eingerichteten Erzbistums Manila. 1599 wurde die Kathedrale beschädigt bei einem Erdbeben, jedoch wieder instandgesetzt. Am 31. Dezember 1600 erschütterte ein großes Erdbeben Manila, es wurde fast die gesamte Stadt dem Erdboden gleichgemacht und auch die Kathedrale fiel ihm zum Opfer. Der Wiederaufbau begann so das der Governeur General Francisco Tello dem spanischen König am 6. Juli 1601 schrieb das die Kathedrale sich wieder in einem guten Zustand befände, mit Glockenturm und Sakristei. Jedoch dauerte die Restaurierung des Kirchenbaus erheblich länger, da nicht genügend finanzielle Mittel zur Verfügung standen.

Die eigentliche Restaurierung entsprach in Wirklichkeit einem Neubau, der erst 1603 durch Erzbischof Benavides iniziiert wurde und elf Jahre dauern sollte. 1614 konnte die Kathedrale eingeweiht werden. Sie bestand aus einem Hauptschiff und zwei Seitenschiffen. In ihr wurden 10 Altäre und sieben Kapellen integriert. Finanziert wurde dieser Neubau von Don Francisco Gomez de Arellano, der Schatzkasse des Erzbistums und des spanischen Königshauses. Am 1. August 1621 wurde die Kathedrale bei einem Erdbeben stark beschädigt, das Dach stürzte teilweise ein und es bildeten sich Risse im Mauerwerk. Der Kirchenbau konnte jedoch gerettet und restauriert werden. Zwischen 1641 bis 1645 wurde die Kathedrale renoviert, jedoch bereits am 30. November 1645 bei einem Erdbeben komplett zerstört.

Der Glockenturm 1908

Der Wiederaufbau begann erst am 20. April 1654 mit der Grundsteinlegung durch den Erzbischof Poblete. Bis 1659 kam der Neubau zügig voran, so das am 07. Dezember 1659 die erste Messe abgehalten werden konnte. Der Ausbau dauerte jedoch noch bis zum 1662, bis die Kathedrale in ihrer Grundstruktur komplettiert war, so das am 7. Juni die Einweihung und Segnung des Gebäudes erfolgen konnte. Die Bauausführung der Kathedrale sah ein Hauptschiff und zwei Seitenschiffe vor. Das Innere der Kathedrale war insgesamt ca. 67 Meter lang, ca. 25 Meter breit und ca. 15 Meter hoch. Auf jeder Seite des Hauptschiffs waren sieben Pfeiler positioniert. Der Eingang am Hauptportal hatte insgesamt drei Türen. Sie hatte zwei Gebetsräume für Spanier und drei für Filipinos. Der Innenausbau zog sich jedoch bis 1681 hin, der Erzbischof Camacho investierte insgesamt 40.000 Peso in die Ausgestaltung der Innenräume. Zwischen 1736 und 1740 wurde die Kathedrale unter Leitung des Erzbischofs Rodriguez renoviert.

1747 wurde der Erzbischof Pedro de la Santisima Trinidad in sein Amt eingeführt. Er galt als ein wissenschaftlich gebildeter Mann des Zeitalters der Aufklärung und sah die Notwendigkeit die Kathedrale komplett zu restaurieren bzw. neu zu gestalten, um sie gegen Erbeben, Taifunen und Brände besser zu wappnen. Der Jesuit und Architekt Joaquin Mezquita und die Militäringenieure Don Tomas de Castro y Andrade und Don Antonio Gonzalez de Quijano untersuchten daraufhin die Kathedrale und schrieben eine Expertise über den damaligen Zustand und die Möglichkeiten eines Umbaus des Gebäudes. 1751 begann der Umbau der Kathedrale durch den italienischen Architekten Juan de Uguccioni und den Peruaner Don Estevan Roxas y Melo. Der Umbau zog sich bis 1860 hin und sie erhielt ihr Aussehen das bis 1852 beibehalten wurde. Sie wurde anschließend durch den Bischof von Cebu wieder eingeweiht, da der Erzbischof Trinidad bereits 1855 verstorben war.

Von 1762 bis 1764 gelang es den Briten, im Rahmen des Siebenjährigen Krieges Teile des philippinischen Archipels und die Hauptstadt Manila vorübergehend zu besetzen. Die Kathedrale wurde bei den Kampfhandlungen schwer beschädigt, viele kostbare Reliquien und Kunstschätze wurden durch die Briten zerstört oder geraubt. Der erst kürzlich eingesetzte Erzbischof Rosa musste sich mit 31.309 Peso freikaufen. Nach Abzug der Briten wurde das Gebäude wieder instandgesetzt und mit einer neuen Innenausstattung versehen, was jedoch mehrere Jahre in Anspruch nahm. Bis 1852 wurde dei Kathedrale mehrfach renoviert. In der Nacht zum 16. September 1852 erschütterte Manila ein schweres Erdbeben, das große Teile der Stadt zerstörte. Bei einer Inspektion durch die Architekten de Hacienda, Juan Mendoza y Grajales wurde das Gebäude als total zerstört und nicht wiederaufbaubar eingestuft.

Die Kathedrale nach dem Erdbeben von 1880

Der damalige Governeur der Philippinen, Governor General Antonio de Urbiztondo, beauftragte ein Team von Ingenieuren zum Neuaufbau der sechsten Kathedrale. Die Arbeiten unter der Leitung von Nicolas Valdes zogen sich sechs Jahre hin, es konnten auch Teile des alten Gebäudes verwendet und integriert werden. Die Eröffnung und Segnung des Gebäudes fand am 31. März 1858 statt. Sie sollte jedoch nur fünf Jahre in ihrer Funktion bestehen bleiben. Am Abend des 3. Juni 1863 wurde Manila vom einem schweren Erdbeben heimgesucht, bei dem wieder die Kathedrale komplett, bis auf den Glockenturm, zerstört wurde. Viele Menschen kamen beim Einsturz des Gebäudes ums Leben, da zum Zeitpunkt des Bebens eine Messe abgehalten wurde. Von einem Wiederaufbau wurde vorerst abgesehen, bis am 12. Mai 1968 der Architekt Vicente Serrano y Salaverri beauftragt wurde den zustand der Ruine zu untersuchen. Sein Bericht datiert vom 31. Juli 1868 indem er angibt das die Ruinen abgetragen und beiseitigt werden müssen, bevor ein Neubau in Frage kommt. Am 13. April 1870 erließ der Governeur eine Direktive das der Schutthaufen abgetragen wird. Am 15. Juni 1870 wurde die Junta Consultativa para los Restauraciones de las Yglesia gegründet, die den Neubau unterstützen sollte. Die eigentlichen Arbeiten begannen nach dem 13. Dezember 1873 und zogen sich bis 1879 hin. Teilweise wurden die Arbeiten verzögert durch die Aktivitäten von Gewerkschaften und der neuentstehenden Partizipationsbewegungen die später in die nationale Bewegung des Katipunan und der Philippinischen Revolution münden sollten.

1880 ereignete sich ein weiteres Erdbeben in Manila, bei dem der alte Glockenturm der Kathedrale zerstört wurde. Er wurde durch Provisorium aus Holz ersetzt. Während des Spanisch-Amerikanischen Krieges diente die Kathedrale als Zufuchtsort für spanische Soldaten. Im Philippinisch-Amerikanischen Krieg diente sie als Hospital für Verwundete amerikanische Soldaten. Ab diesem Zeitpunkt begann die Monopolstellung der Römisch-katholischen Kirche auf den Philippinen zu wanken, die ersten Missionare der Protestanten und der Anglikaner betraten den Boden der Philippinen.

Ab diesem Zeitpunkt veränderte sich auch der Katholizismus auf den Philippinen und nahm immer mehr eigenständige Züge an. Die Manila-Kathedrale blieb davon nicht unberührt, so wurden immer mehr einheimische Künstler beauftragt die Innenräume zu konservieren oder neu zu gestalten. Bis zum Zweiten Weltkrieg entwickelte sich ein reges Treiben der Kunstschaffenden rund um die Manila-Kathedrale. Im Zweiten Weltkrieg bot die Kathedrale Schutz für Widerstandkämpfer gegen die japanische Occupation von 1942-45. 1945 wurde die Kathedrale durch das Bombardment Manilas durch die US-Airforce in der Schlacht um Luzon komplett zerstört.

Der Wiederaufbau der Kathedrale erfolgte bis 1958, nachdem die größten Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges in Manila beseitigt waren. Die Architektur der neuen Kathedrale orientierte sich an der Vorkriegskathedrale und wurde im historistischem Architekturstil des 19. Jahrhunderts neuaufgebaut. Höhepunkte waren die Besuche der Päpste Paul VI., im November 1970, und Johannes Paul II., im Februar 1981.

Siehe auch

Gallerie

Koordinaten: 14° 35′ 29,3″ N, 120° 58′ 24,8″ O