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Laura Soveral

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Maria Laura de Soveral Rodrigues Luís (* 23. März 1933 in Benguela, Angola) ist eine portugiesische Schauspielerin.

Werdegang

Schon als Kind spielte sie Theater für den Radiosender Rádio Clube de Benguela. Sie absolvierte das Gymnasium und wurde Erzieherin in ihrer Heimatstadt in der damaligen portugiesischen Kolonie Angola. 1962 ging sie an die Universität Lissabon, um Deutsche Philosophie zu studieren. Dort begann ihr Interesse an der Schauspielerei in studentischen Theatergruppen.

1963 war sie erstmals im staatlichen Fernsehen RTP zu sehen in einem Theaterstück von Fernando Pessoa. In der Folge ging sie 1964 mit dem Ensemble Fernando Pessoa unter João d´Ávila auf Tournee durch die Kolonien Angola und Mosambik und stand im Teatro Nacional de Luanda erstmals auf einer professionellen Theaterbühne vor Publikum.

Zurück in Portugal nahm sie Schauspielunterricht bei Henriette Morineau am Lissabonner Nationalkonservatorium. Im Laufe der 60er Jahre spielte sie weiter Theater, nahm Rezitations-Schallplatten auf und war häufig im Fernsehen zu sehen mit Theaterstücken und Literaturlesungen. Von 1966 bis 1970 war sie zudem Sprecherin bei der Emissora Nacional und brach ihr Studium nun endgültig ab. 1972 stand sie das vorerst letzte Mal auf der Bühne eines Theaters mit Tartufo (Tartuffe von Molière) im Teatro Villaret, dem erst 1964 von Raul Solnado gegründeten Haus.

Sie nahm ein Geschichtsstudium auf und spielte gelegentlich Theater für das Fernsehen. 1975 nach der Nelkenrevolution kehrte sie nochmal auf die Bühne zurück, wieder ins Villaret. Im November des Jahres siedelte sie nach Brasilien über, wo sie für zwei Telenovelas von TV Globo engagiert wurde (O Casarão 1976 und Duas Vidas 1977).

Sie ging 1977 wieder nach Portugal, wo sie 1978 kurz auf die Theaterbühne zurückkehrte. Es war das Ende ihrer aktiven Zeit der Theaterengagements, erst 1987 stand sie wieder für ein Stück von José Saramago auf der Bühne des Teatro Aberto.

Einem größeren Publikum wurde sie vor allem durch ihre Filme bekannt. So spielte sie die weibliche Hauptrolle 1971 in „Uma Abelha na Chuva“ („Eine Biene im Regen“) von Fernando Lopes, einem Schlüsselwerk des neuen portugiesischen Films, des Novo Cinema. Seither spielte sie in zahlreichen Kinofilmen, Telenovelas und Fernsehfilmen, sowohl in Portugal als auch im Ausland, vor allem in Frankreich.[1][2]

Sie war mit Zé Maria (José Maria de Barros Alves Caetano), dem ältesten der vier Söhne von Marcelo Caetano verheiratet, dem letzten Regierungschef der Estado-Novo-Diktatur.[3]

Filmografie

Kino
Fernsehen
  • 1976: „O Casarão"
  • 1976: „Duas Vidas"
  • 1978: „Os Putos"
  • 1981: „Um Táxi na Cidade"
  • 1984: „Die Windsor-Papiere - Königsjagd" (To Catch a King) (TV-Film)
  • 1984: „Chuva na Areia"
  • 1988: „Longe" (1988) (TV-Film)
  • 1988: „Passerelle"
  • 1989: „Ricardina e Marta"
  • 1989: „Crime à Portuguesa"
  • 1989: „Le masque" (1 Folge, 1989)
  • 1990: „Os melhores Anos"
  • 1990: „Chuva de Maio"
  • 1992: „Quase (Mário de Sá Carneiro)" (TV-Film)
  • 1993: „Primavera Negra" (TV-Film)
  • 1993: „A Viúva do Enforcado"
  • 1996: „L'enfer vert" (TV-Film)
  • 1998: „Hotel Bon Séjour"
  • 1999: „Esquadra de Polícia"
  • 1992-2000: „Une famille formidable"
  • 2000: „Crianças SOS"
  • 2000: „Aniversário" (TV-Film)
  • 2001: „Bernadette von Lourdes" (Lourdes) (TV-Film)
  • 2001: „O Espírito da Lei"
  • 2002: „Fúria de Viver"
  • 2003: „O Jogo"
  • 2005: „Morangos Com Açúcar"
  • 2005: „Segredo"
  • 2006: „Tempo de Viver"
  • 2007/2008: „Chiquititas"
  • 2008: „O Dia do Regicídio"
  • 2009: „Todi - A Segunda Morte de Luisa Aguiar" (TV-Film)
  • 2009: „Vila Faia"
  • 2010: „Regresso a Sizalinda"
  • 2011: „Voo Directo"

Literatur

  • Jorge Leitão Ramos: „Dicionário do cinema portugués 1962 – 1988“. 1.Auflage, Editorial Caminho, Lissabon 1989 ISBN 972-21-0446-2.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Jorge Leitão Ramos „Dicionário do cinema portugués 1962 - 1988“ 1.Auflage, Editorial Caminho, Lissabon 1989, Seite 376-377
  2. Die Portugiesische Wikipedia
  3. rtp.pt