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Igor Alexejewitsch Nowikow

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Igor Alekseevich Novikov (* 2. Januar 1961 in Moldawien) oder kurz Igor Novikov ist ein russischer Maler, der in der Schweiz lebt und arbeitet. Er gehört zum Kreis der Moskauer Künstler, die durch den Niedergang der Sowjetunion geprägt wurden. Sein Vater ist der bekannte Moskauer Maler, Bildhauer und Musiker Alexy Novikov.

Igor Novikov mit Vater Alexy (2001)

Leben

Igor A. Novikov wuchs in Moskau auf und besuchte auf Wunsch des Vaters schon als Kind die Ilja-Repin-Kunstschule und das Kunstgymnasium Moskau. Ab 1981 studierte er an der Kunstakademie Vasily Surikov, dem zentralen Kunstinstitut der Sowjetunion, ebenfalls in Moskau. 1987 schloss er mit dem Diplom als Kunstmaler ab. Nach dem Studium gründete er mit Kollegen die nicht-konformistische Künstlerkolonie Furmanni-Gasse, die auch viele Interessenten aus dem Westen anzog, aber nach vier Jahren aufgelöst wurde.

Bereits der Schüler erhielt erste Ausstellungen. Die Teilnahme an verschiedenen Gruppenausstellungen junger russischer Künstler öffneten den Weg für Ausstellungen im Ausland, vor allem 1985 in Amsterdam (Niederlande), 1989 in Warschau (Polen), 1990 in Martigny (Schweiz), 1995 in Klagenfurt (Österreich), 1997 und in Berlin (Deutschland).

Höhepunkte waren Ausstellungen in den beiden großen nationalen russischen Kunstmuseen: eine große Einzelausstellung 1993 in der Tretjakow-Galerie in Moskau und die Aufnahme in eine Sammelausstellung der Kunst der russischen Nonkonformisten 1994 im Russischen Museum in St. Petersburg, die im gleichen Jahr auch im polnischen Nationalmuseum gezeigt wurde.

Von 1990 bis 1993 arbeitete er mit einem Stipendium der UNESCO in La Chaux-de-Fonds (Schweiz) in einem Atelier, das die Stadt zur Verfügung stellte. Nach weiteren Arbeitsaufhalten in Klagenfurt (Österreich) und in Berlin (Deutschland) zog Igor Novikov in die Schweiz, wo er bis heute lebt und arbeitet. Er ist Russischer und Schweizer Bürger.

Werk

Igor Novikov und sein Bild „Miss Schweiz".Nadja Brykina Galerie (2010) Zürich

In Novikovs Bildern erscheinen die verschiedensten Techniken, Stile und Zeitebenen. Als Hintergrund verwendet Novikov oft klassische Bilder der Weltmalerei, insbesondere auch Meisterwerke der russischen Malerei des 19. Jahrhunderts.

Er repliziert diese Meisterwerke selbst meisterhaft, aber verfremdet sie oberflächlich, z.B. mit gesichtslosen graphischen Schablonen oder Piktogrammen, oder mit aktuellen, oft ironischen Bezügen. Damit werden viele seiner Bilder zu Zeitzeugen des Übergangs der Sowjetunion in das moderne Russland, aber auch der Probleme der Schweiz oder Europas. Der Gegensatz zwischen vertrauten Klassikerszenen und moderner Verfremdung gibt den Bildern und ihren Aussagen eine besondere Wirkung.

Die Werke von Igor Novikov werden und wurden seit 1987 in vielen Ländern in Einzelausstellungen gezeigt und sind in namhaften öffentlichen und privaten Sammlungen vertreten.

Galerie

Kreml Marathon, 2004
Russische Schaukel, 2004
Fehlstart, 2005
Russisches Sudoku, 2005
Kreml Frühstück, 2007
Europäischer Schrei, 2008

Literatur

  • „Les ateliers de la rue Furmann". Hrgr. Jean-Pierre Brossard, Editions d'En Haut,Le Manoir de la Ville de Martigny, Martigny, Schweiz,1990, ISBN 2-88251-016-0.
  • „Künstlerische Konfrontationen Torun 91" Stiftug der Moderne Kunst Tumult, Altstädtische Rathaus, Torun, 1991
  • „Igor Novikov". Katalog zur Einzelausstellung Editions d'En Haut - Ebel - Art Center Arx - IMA-PRESS, La Chaux-de-Fonds, Schweiz, 1992.
  • „Igor Novikov". Katalog zur Einzelausstellung,Editions d'En Haut Band aus der Reihe „Jeunes creators", La Chaux-de-Fonds 1992, Schweiz ISBN 2-88251-049-7.
  • In: „No – and the Conformists”, Faces of Soviet Art of 50s to 80s. Fundacja Polskiej Sztuki Nowoczesnej, Warszawa 1994. S. 384 – 389. ISBN 83-221-0648-3.
  • „The Tretykov Gallery”. The Master Painters: Igor Novokov. Edition zur Einzelausstellung. Text in Englisch und Russisch. Geneva: Studio Editions, 1998. ISBN 519610207.
  • „Artistes Russes. Igor Novikov und Alexey Novikov, Yuri Zubenko, Valeri Zelinski, Le Manoir de la Ville de Martigny, Schweiz 2002.
  • „Igor Novikov - Misteries". Katalog zur Einzelausstellung, Dominik Schoch, Studio Editions Bern, Bern 2008.
  • „Igor Novikov: Auf Wiedersehen Russland”. Katalog zur Einzelausstellung bei Koller Auktionen, Zürich. Kunstberatung Zürich AG, 2009.
  • „Igor Novikov -: Impression 100/50". Katalog zur Einzelausstellung bei Nadja Brykina Gallery AG, Zürich, und Russische Zeitgenössische Kunststiftung, Zürich 2010.
  • Dazu eine Vielzahl von weiteren Ausstellungskatalogen.