Zum Inhalt springen

Bahnstrecke Neumünster–Flensburg

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 10. Juni 2012 um 18:24 Uhr durch JFH-52 (Diskussion | Beiträge) (Güterverkehr: Wartungsbaustein Vorlage:Veraltet eingefügt). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Neumünster–Flensburg
Neumünster–Flensburg und Äste nach Kiel und Husum
Neumünster–Flensburg und Äste nach Kiel und Husum
Streckennummer (DB):1040
Kursbuchstrecke (DB):131 (Kiel–Husum)
134 (Neumünster–Flensburg)
Streckenlänge:101,5 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Streckenklasse:D4
Stromsystem:15 kV 16,7 Hz ~
Streckengeschwindigkeit:160 km/h
Zweigleisigkeit:(durchgehend)
zum Hafenbahnhof
ehemaliger Bahnhof
177,3 Flensburg Alter Bf
Abzweig nach rechts und geradeausStrecke nach links und geradeaus
StreckeBahnhof
176,2 Bahnhof Flensburg
Kreuzung geradeaus untenAbzweig nach links und nach rechts
nach Padborg und nach Kiel
Abzweig nach links und geradeaus
von Padborg
Verschwenkung nach links
Bahnhof
172,9 Flensburg Weiche
Abzweig nach rechts
nach Niebüll
Abzweig ehemals nach rechts
nach Husum
ehemaliger Bahnhof
Holzkrug
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
167,7 Barderup
Haltepunkt / Haltestelle
162,0 Tarp
Abzweig ehemals nach rechts
nach Husum
ehemaliger Bahnhof
156,7 Eggebek
Abzweig nach links und geradeaus
von Husum
Bahnhof
149,4 Jübek
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
142,8 Schuby
Abzweig ehemals nach rechts und geradeaus
von Süderbrarup
Bahnhof
138,4 Schleswig
Abzweig ehemals nach rechts
nach Friedrichstadt
Abzweig ehemals nach rechts und geradeaus
Schleswig-Klosterkruger Eisenbahn
ehemaliger Bahnhof
132,5 Lottorf
Abzweig ehemals nach rechts und geradeaus
von Eckernförde
Bahnhof
125,4 Owschlag
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
120,7 Alt Duvenstedt
Abzweig nach links und geradeaus
von Husum
ehemaliger Bahnhof
115,3 Büdelsdorf
Abzweig ehemals nach links
nach Rendsburg-Obereider (1,5 km, nur GV)[1]
Bahnhof
113,9 Rendsburg (ursprünglich Rendsburg-Glacis)
Abzweig ehemals nach rechts
Rendsburger Kreisbahn
Überleitstelle / Spurwechsel
Überleitstelle
Strecke
Rendsburger Schleife
Rendsburger Hochbrücke
Überleitstelle / Spurwechsel
106,5 Üst Osterrönfeld Brücke
Abzweig nach links
nach Kiel
ehemaliger Bahnhof
105,2 Osterrönfeld Keilbahnhof
ehemaliger Bahnhof
95,2 Bokelholm
Bahnhof
88,9 Nortorf
ehemaliger Bahnhof
84,1 Aspe
Abzweig nach rechts und geradeaus
von Kiel
Abzweig nach links und geradeaus
von Heide
Abzweig ehemals nach rechts und geradeaus
von Ascheberg
Bahnhof
74,7 Neumünster
Abzweig nach links
nach Bad Oldesloe und nach Kaltenkirchen
Strecke
nach Hamburg

Die Bahnstrecke Flensburg–Neumünster ist als Teil der Jütlandlinie die wichtigste Nord-Süd-Eisenbahnverbindung Schleswig-Holsteins. Zusammen mit der von dieser Strecke in Jübek abzweigenden Strecke nach Husum und des in Rendsburg abzweigenden Streckenteils nach Kiel dient sie ebenfalls als wichtige Ost-West-Achse der Relation Kiel (an der Ostküste) zur Marschbahn an der Westküste.

Strecke

Die Strecke verläuft durch landwirtschaftlich geprägtes Flachland. Nennenswerte Kunstbauten sind die Rendsburger Hochbrücke und die Rendsburger Schleife. In Flensburg umfährt die Strecke seit 1927 die Stadt in einer großen Schleife am damaligen Stadtrand, um nach Dänemark fahrenden Zügen das Wenden zu ersparen.

Neben den Ausgangspunkten der Strecke, Neumünster – hier Verbindung zur Bahnstrecke Hamburg-Altona–Kiel – und Flensburg (mit grenzüberschreitendem Verkehr nach Dänemark), befinden sich die wichtigsten Knotenpunkte am Bahnhof Rendsburg, wo eine Strecke nach Kiel abzweigt, und in Jübek nahe Schleswig. Dort zweigt eine Strecke nach Husum ab.

Betrieb und Geschichte

Entstehung

Die Strecke ist nachträglich – nach der Annexion des Landesteils Schleswig durch Preußen – durch Umstrukturierung zu anderen Zwecken gebauter Teile entstanden. Als erstes war die rund 34 Kilometer lange, von regionalen Interessenten finanzierte Strecke der Rendsburg-Neumünsterschen Eisenbahn-Gesellschaft zwischen Neumünster und Rendsburg-Glacis als Jütlandlinie[2] am 18. September 1845 eröffnet worden. Ihr folgte am 1. Januar 1847 der Anschluss der Hafenbahn von Rendsburg-Glacis bis Rendsburg-Obereider. Diese Strecken wurden am 1. Januar 1864 in das Netz der Altona-Kieler Eisenbahn-Gesellschaft integriert.

Eisenbahn-Hochbrücke bei Rendsburg, Juni 1961

Am 1. April 1854 wurde auf der Bahnstrecke Flensburg–Tönning zunächst vom außerhalb der Stadt gelegenen Holzkrug, am 4. Oktober auch vom in der Stadt befindlichen, später Englischer Bahnhof genannten Kopfbahnhof der Betrieb aufgenommen. Dieser Bahnhof am Südende der Flensburger Förde in der Flensburger Altstadt wurde am 25. Oktober vom dänischen König Frederik VII, dem Namenspatron der Eisenbahnstrecke, feierlich dem Betrieb übergeben.

Die Schleswigsche Eisenbahn AG baute die Strecke von Flensburg über Eggebek und Ohrstedt nach Owschlag und Rendsburg auf rund 40 Kilometer Länge. Die Strecke wurde über Ohrstedt geführt, weil der Zweig über Husum nach Tönning für den Lebendviehtransport nach England wesentlicher Anlass des Bahnbaus durch die englische Firma Morton Peto war. Diese Bahngesellschaft baute 1854 auch die Hafenbahn in Flensburg.

Schleswig wurde von Klosterkrug aus mit einer fünf Kilometer langen Stichstrecke am 2. Juni 1858 angebunden. Nach dem Preußisch-Dänischen Krieg ging der Landesteil Schleswig an Preußen und man strukturierte die Strecke um; die Altona-Kieler Eisenbahn baute 1869 von Owschlag über Schleswig–Friedrichsberg und Jübek nach Eggebek eine 23 Kilometer lange und somit 17 Kilometer kürzere Strecke. Daneben entstand auch der Abschnitt Jübek-Sollbrück der Strecke Jübek–Husum. Am 26. März 1898 eröffneten die Preußischen Staatsbahnen die Hafenbahn Rendsburg an den damaligen Kaiser-Wilhelm-Kanal. In Vorbereitung der Kanalverbreiterung wurde die Rendsburger Hochbrücke erbaut und mit einer großen Schleife angeschlossen, um den vorhandene Rendsburger Bahnhof weiter zu nutzen, feierlich am 1. Dezember 1913 in Betrieb genommen. (Die alte Drehbrücke wurde nach Kappeln versetzt)

Gegenwärtiger Betrieb

Fernverkehr

Durch den ICE ersetzt: EuroCity Aarhus–Hamburg–Prag

Im Fernverkehr benutzen InterCityExpress-Züge der Relation AarhusHamburgBerlin diese Strecke mit Halten in Flensburg, Schleswig, Rendsburg und Neumünster. Ein CityNightLine-Zug der Relation KopenhagenMünchen hält in Flensburg und Neumünster.

Am 9. Dezember 2007 rollte mit dem ICE-TD von Aarhus nach Berlin-Ostbahnhof der erste fahrplanmäßige ICE im Flensburger Bahnhof ein.

Außerdem stellen InterCity-Züge freitags Direktverbindungen von Flensburg nach Berlin und Köln her (ebenfalls mit Halten in Schleswig, Rendsburg und Neumünster).

Auf dem Nebenast Husum–Jübek kommt es lediglich zu InterCity-Verkehr, wenn wegen Bauarbeiten eine Umleitung der Züge auf der Marschbahn nötig wird. Ferner bestand bis 2002 eine InterRegio-Verbindung zwischen Flensburg und Hannover. Nach Einstellung dieser Fernverkehrsleistung der Deutschen Bahn bestellte das Land Schleswig-Holstein nach kurzfristiger Ausschreibung einen Ersatzverkehr bei der Privatbahn FLEX AG. Diese nahm den Betrieb mit modernen Elloks der Baureihe ES64U2 Taurus von Siemens Dispolok und gebrauchten Reisezugwagen auf. Die als Flensburg-Express (FLEX) bezeichnete InterRegio-Ersatzleistung wurde im Fahrplan unter der Zuggattung FLX geführt.

Nach Insolvenz der FLEX AG betrieb die Nord-Ostsee-Bahn (NOB) bis zum Dezember 2005 dieses Zugangebot alle zwei Stunden von Padborg (DK) nach Hamburg Hauptbahnhof mit Halten in Flensburg, Tarp, Schleswig, Rendsburg, Nortorf, Neumünster und Elmshorn. Seit Dezember 2005 wird dieser Verkehr wieder von der DB Regionalbahn Schleswig-Holstein als „Schleswig-Holstein-Express“ bedient.

Regionalverkehr

Der SH-Express im Flensburger Hauptbahnhof

Die DB Regionalbahn Schleswig Holstein fährt im Regionalverkehr zwischen Neumünster und Flensburg mit RE- und RB-Zügen im Stunden- bis Zweistundentakt. Ebenso befährt sie die Relation Husum–Jübek–Schleswig–Rendsburg–Kiel mit modernen Triebzügen im Stundentakt. Insbesondere in der Kieler Woche wird auf dieser Relation das Zugangebot deutlich verstärkt, so dass teilweise auch lokbespannte Züge zum Einsatz kommen.

Linie Linienbezeichnung Linienverlauf
ICE InterCityExpress / EC Aarhus–Hamburg–Berlin
IC InterCity Flensburg–Hamburg–Berlin / Köln
RE Schleswig-Holstein-Express Padborg (DK)–Flensburg–Hamburg
RB Regionalbahn (Padborg–) Flensburg–Neumünster
RB Regionalbahn Husum–Jübek–Schleswig–Rendsburg–Kiel

AKN A4 Rendsburg-Jagel-Kropp-Ostenfeld NF

Güterverkehr

Diese Strecke ist ein Teil der Hauptverbindung für Güterverkehr von Deutschland nach Dänemark und Schweden.

Ab 2011 sollen 835 Meter lange Züge regelmäßig auf der Strecke verkehren. Bislang sind nur 750 Meter lange Züge erlaubt[3]. Als Lokomotiven kommen meistens Elektrolokomotiven der Baureihe 185 zum Einsatz.

Literatur

  • Erich Staisch (Hrsg.): Der Zug nach Norden. 150 Jahre Eisenbahn-Verkehr in Schleswig-Holstein. Von der Christian-Bahn bis zur Elektrifizierung. Ernst Kabel, Hamburg 1994, ISBN 3-8225-0298-7.
  • Holger Kaufhold, Eckhard Klein, Detlef Schikorr: 150 Jahre Eisenbahn in Flensburg. Von der südschleswigschen Eisenbahn zur Deutschen Bahn AG (= Gesellschaft für Flensburger Stadtgeschichte. Schriftenreihe. Band 58). LOK Report-Verlag, Sigmaringen 2004, ISBN 3-935909-22-5.

Einzelnachweise

  1. Streckenchronik 1847
  2. Bahnstatistik BD Hamburg
  3. Längere Güterzüge abfahrbereit