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Wirtschaft Österreichs

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Die Österreichische Wirtschaft ist genauso wie die Wirtschaft in den anderen EU-Ländern sehr stark durch Dienstleistungen geprägt. Die Dienstleistungen machen ca. 60 % des BIP aus.

Die österreichische Wirtschaft entwickelte sich anders als z.B. die deutsche. In Österreich wurde die Wirtschaft stark vom Staat beeinflusst. Einen starken Einfluss auf die Entwicklung hat der traditionelle Handel mit den Ländern hinter dem ehemaligen eisernen Vorhang, der durch die Neutralität begünstigt wurde.

Österreich ist auch seit Jahrzehnten eines der Länder mit den wenigsten Streiks, was vor allem durch die sog. Sozialpartnerschaft ermöglicht wurde. Das hatte zur Folge, dass sich die Wirtschaft hier zwar langsamer aber wesentlich stabiler entwickeln konnte.

Die österreichische Wirtschaft hatte immer eine positive Zahlungbilanz, wobei bis vor einigen Jahren hauptsächlich der Fremdenverkehr eine negative Handelsbilanz wettmachte. Vor allem seit der EU-Mitgliedschaft näherte sich die Wirtschaft auch einer ausgeglichenen Handelsbilanz. Im Jahr 2004 überstiegen die Exporte um 10 % die Importe, wobei vor allem Exporte in die neuen EU-Mitgliedsstaaten (auch die Staaten der zukünftigen Mitglieder, wie Rumänien oder Bulgarien eingeschlossen) aber auch in die USA stiegen. Außerdem überstiegen 2004 erstmals die Investitionen österreichischer Unternehmen im Ausland den Wert, den ausländische Firmen in Österreich investierten. Die wichtigsten Länder, in denen Österreich investierte, waren Tschechien und Ungarn

Industrie

Österreich verfügt über eine sehr moderne und dynamische Industrie, die vor allem in der letzten Zeit durch die Privatisierung der Staatsindustrie und durch große Investitionen, wie u.a. die vom Magna-Konzern, gefördert wurden. Österreich hat nunmehr (2005) die niedrigsten Unternehmenssteuern der EU und tritt somit in offene Konkurrenz zur Slowakei.

Bekannte österreichische Unternehmen:

  • Alpla (Marktführender als Flaschenabfüller)
  • Blum (Marktführender Möbelbeschlägehersteller)
  • Doppelmayr (Seilbahnenhersteller)
  • OMV AG, Mineralölverarbeiter und Tankstellenbetreiber
  • Plansee-Werke (Technologieunternehmen v. a. in der Raumfahrt)
  • Swarovski (Glasprodukte- und Kunstdiamantenerzeuger)
  • Red Bull (Erzeuger von Energy-Drinks)
  • Wienerberger (weltweit bedeutender Ziegelhersteller)
  • Wolford (renommiertes Textilunternehmen)
  • AT&S
  • Böhler-Uddeholm (Stahlverarbeitungsunternehmen, war verstaatlicht)
  • VA Stahl (Stahlverarbeitungsunternehmen, war verstaatlicht)
  • VA Tech (Stahlverarbeiter, wurde 2005 durch Siemens übernommen)
  • Rosenbauer
  • RHI
  • AVL List

In letzter Zeit wurden einige Industriebetriebe von ausländischen Investoren aufgekauft. Darunter fallen z.B. der Hersteller Steyr Daimler Puch und die Jenbacher Werke (GE Jenbacher)

Das größte österreichische Industrieunternehmen ist die österreichische Niederlassung des deutschen Siemens-Konzerns.

Staatsunternehmen

Die Entwicklung der österreichischen Wirtschaft wurde sehr stark von staatlichen Unternehmen dominiert. Man verfolgte bis in die 90er-Jahre das Ziel, die Wirtschaft durch Industrie, die sich im Staatsbesitz befindet, anzukurbeln. Dies war vor allem in den 50er-Jahren sehr förderlich, weil zu dieser Zeit wesentlich weniger Geld vorhanden war, als in anderen Industriestaaten. Der Grund war u.a. die hohen Reparationszahlungen an die Sowjetunion. Die Folgen dieser Politik waren allerdings, dass diese Unternehmen enorme Defizite verursachten, weil auf ihrem Rücken viele politische Ziele, wie z.B. die Senkung von Arbeitslosenzahlen, verfolgt wurden.

Was für diese Unternehmen sehr typisch war, war eine enorme Parteibuchwirtschaft. Als Folge des österreichischen Bürgerkrieges mussten zudem die oberen Positionen zwischen den zwei Großparteien genau aufgeteilt werden, was vor allem in den 50er- und 60er-Jahren sehr oft praktiziert wurde.

In den 90er-Jahren begann man, die Staatsindustrie zu privatisieren. Dies hatte für viele Staatsbetriebe zur Folge, dass sie freier agieren und zudem gewinnbringend wirtschaften konnten. Viele Unternehmen wurden durch die Privatisierung ins Ausland verkauft.

Siehe hierzu auch unter ÖIAG

Dienstleistungen

Die Dienstleistungen machen in Österreich den größten Anteil der Wirtschaftsleistungen aus.

Dies wird vor allem durch den Tourismus, den Handel und die Banken erzielt.

Wichtige österreichische Dienstleistungsunternehmen:

  • Spar (Supermarktkette)
  • Raika (Bankgenossenschaft mit vielen Ortsgruppen)
  • Hypo-Bank (im Besitz der Länder, heißen auch Landeshypotekenbank)
  • Gebrüder Weiss (Großer Spediteur)
  • Strabag (bedeutendes Bauunternehmen)

Die größten österreichischen Banken sind:

  • Erste Bank
  • Raiffeisenbank: Die Raiffeisenbank International mit Niederlassungen in zehn osteuropäischen Ländern führt 2005 den größten Börsengang an der Wiener Börse durch.

Die österreichischen Banken profitieren noch heute vom sehr strengen österreichischen Bankgeheimnis. Nach dem EU-Beitritt wurde die Annonymität bei Sparkonten abgeschaft, nicht dass aber Konten ohne richterliche Anordnung preisgegeben werden dürfen.

Viele österreichische Unternehmen befinden sich im ausländischen Besitz. Bekannteste Beispiele sind die Lebensmittelkette Billa, die an den Rewe-Konzern ging, oder die Bank Austria Creditanstalt, die an die Bayrische Hypovereinsbank verkauft wurde.

Energiewirtschaft

Die Stromversorgung in Österreich ist hauptsächlich auf die Wasserkraft aufgebaut. Sowohl Laufkraftwerke an den Flüssen als auch Pumpspeicherkraftwerke in den Alpen werden herangezogen. Die thermischen Kraftwerke (hauptsächlich Gas) werden zur Abdeckung der Spitzenleistung verwendet. Auf Grund des Atomsperrgesetzes gibt es in Österreich keine Atomkraftwerke.

Bei den fossilen Brennstoffen ist Österreich größtenteils vom Import abhängig. Es gibt nämlich nur kleine Lagerstätten in Niederösterreich.

In den letzten Jahren wird auch vermehrt auf wiedererneuerbare Energie gesetzt und es werden sowohl die Windkraft zur Stromerzeugung als auch Biogasanlagen und Holzschnitzel zur Heizung verwendet, so dass in vereinzelten Gebieten der Versorgungsgrad bereits über dem Kyotoziel liegt.

Stromexporte erfolgen vor allem von Westösterreich nach Deutschland. Dort wird Spitzenstrom im Verhältnis 1:4 (1 kw Spitzenstrom für 4 kw Grundstrom) mit Bayern und Baden-Württemberg ausgetauscht. Durch diesen Stromaustausch gelangen auch geringe Mengen von Atomstrom nach Österreich.

Siehe auch: Liste der Kraftwerke in Österreich

Land- und Forstwirtschaft

Durch die extreme geographische Lage hat Österreich eine sehr kleinstrukturierte Landwirtschaft, die sich vor allem auf Qualität spezialisierte, weil sie unter anderem durch den EU-Beitritt kaum mehr konkurrenzfähig ist.

Österreich setzt verstärkt auf biologische Landwirtschaft. Mit einem Gesamtanteil von knapp 10% hat es die höchste Dichte von Biobetrieben in der EU. Im Feldanbau ist das landwirtschaftlich wichtigste Gebiet ist das Marchfeld in der Nähe von Wien.

Wein ist ein wichtiges landwirtschaftliches Exportprodukt Österreichs. Der Hauptabnehmer des Weines ist, neben der Schweiz und USA, mit zwei Dritteln Deutschland. Im Jahr 1985 wurde zwar der Weinbau, durch den Weinskandal stark in Mitleidenschaft gezogen. In der Zwischenzeit, habe die Weinbauern ihre Qualitätsweine so verbessert, dass wesentlich mehr Wein exportiert werden kann, als vor dem Skandal.

Auch geringe Flächen Tabak in Österreich wurden vor allem in der Steiermark, seit über 300 Jahren gebaut. Zuletzt waren es allerdings nur mehr etwa 40 Bauern. Durch die Kürzung von den Produktionsquoten der EU, wurden die Einkommen aber so reduziert, dass 2005 die letzte Ernte eingefahren wurde.

Durch die großen Waldflächen ist auch die Forstwirtschaft ein bedeutender Faktor, die auch die nachfolgende Holz- und Papierindustrie dementsprechend beliefert. Aber auch Holz selbst wird vor allem in den südeuropäischen Raum exportiert.

Beschäftigte

Nach Zahlen der Statistik Austria waren per Stichtag 15. Mai 2001 in ganz Österreich 3.420.788 Personen (davon 3.111.743 unselbstständig) in 396.288 Arbeitsstätten (öffentlicher Dienst, Privatunternehmen, NPOs) beschäftigt. Im Vergleich zur Erhebung von 1991 stieg die Anzahl der Arbeitsstätten um 26 % (1991: 314.401), die Anzahl der Beschäftigten um 16,6 % (1991: 2.933.438).

Anzahl der Unternehmen nach Beschäftigtenanzahl

Die allermeisten Unternehmen (283.018) in Österreich sind Kleinunternehmen mit bis zu 4 Mitarbeitern. 5-19 Mitarbeiter beschäftigen 85.883 Unternehmen. 23.328 Betriebe verfügen über 20-99 Arbeitskräfte. Nur noch 2.429 Betriebe verfügen über einen Personalstand der zwischen 100 und 199 liegt. Großunternehmen mit mehr als 200 Mitarbeitern existierten zum Stichtag 1.610.

Beschäftigte nach Wirtschaftszweig

Erwähnt werden die wichtigsten Wirtschaftszweige, wobei gelegentlich die größten Untergliederungen erwähnt werden. Die Aufteilung erfolgt nach Wirtschaftssektoren, und innerhalb dieser wird nach Beschäftigtenanzahl geordnet.

Primärer und sekundärer Sektor (Rohstoffgewinnung und Produktion)

  • Herstellung von Nahrungs- und Genussmitteln sowie Getränken: 74.734 Beschäftigte - davon 27.599 in der Backwarenerzeugung (ohne Dauerbackwaren), 17.051 in der Fleischverarbeitung, 9.105 in der Getränkeherstellung und 4.396 in der Milchverarbeitung
  • Herstellung von Metallerzeugnissen: 72.350
  • Maschinenbau: 82.838
  • Herstellung von Möbeln: 40.208
  • Holzver- und -bearbeitung: 39.822
  • Erzeugung und Bearbeitung von Glas sowie Waren aus Steinen und Erden: 39.280 - davon 13.867 in der Erzeugung von Beton, Zement und Gips, 10.609 in der Glaserzeugung und -bearbeitung sowie 3.504 in der Keramikherstellung
  • Metallerzeugung und -bearbeitung: 34.537
  • Textilienerzeugung und -verarbeitung: 33.263 - davon 21.195 in der Textilwarenherstellung und 12.068 in der Bekleidungserzeugung
  • Herstellung von Geräten zur Elektrizitätserzeugung und -verteilung: 32.307 - davon 10.067 in der Herstellung von elektrischen Verteilungs- und Schalteinrichtungen, 8.936 in der Herstellung von Elektromotoren und Generatoren
  • Herstellung von Rundfunk-, Fernseh- und Nachrichtentechnik: 31.440
  • Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren: 30.501
  • Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen: 29.363 - davon 15.851 im Motorenbau und 9.977 in der Zubehörherstellung
  • Chemieindustrie: 25.729 - davon 8.986 in der Pharmaindustrie und 6.666 in der Herstellung von chemischen Grundstoffen
  • Papier- und Pappe-Erzeugung: 17.653
  • Medizin-, Mess- und Regelungstechnik: 17.617
  • Bergbau: 7.728 - davon 449 im Kohleabbau, 325 im Salzabbau und 237 im Erzabbau
  • Ledererzeugung und -verarbeitung: 6.324
  • Herstellung von sonstigen Fahrzeugen: 6.012 - davon 397 im Schiffbau, 4.259 im Schienenfahrzeugbau, 1.013 im Fahrradbau und 342 im Luft- und Raumfahrzeugbau
  • Herstellung von Sportgeräten: 5.026
  • Kokerei und Mineralölverarbeitung: 2.820 - davon 2.762 in der Mineralölverarbeitung
  • Recycling: 1.128
  • Erdöl- und Erdgasgewinnung: 1.031
  • Herstellung von Büromaschinen und Datenverarbeitungsgeräten: 910
  • Tabakverarbeitung: 856 Beschäftigte an 5 Standorten

Tertiärer Sektor (Dienstleistungen)

  • Einzelhandel: 322.010 Beschäftigte
  • Bauwesen: 284.146 - davon 148.114 im Hoch- und Tiefbau (davon wiederum 87.373 im Hochbau, Brücken- und Tunnelbau, 27.941 in Zimmereien, Dachdeckereien und Spenglereien, 23.571 im Straßen- und Eisenbahnoberbau und 1.512 im Wasserbau), 73.204 im Bauinstallationsbereich, 54.114 im Bauhilfsgewerbe (Malerei, Bautischlerei, Glaserei, usw.)
  • Gesundheits-, Veterinär- und Sozialwesen: 283.627 - davon 210.096 im Gesundheitswesen (davon wiederum 134.870 in Krankenhäusern, 43.336 in Arztpraxen, 15.705 in Zahnarztpraxen), 70.166 im Sozialwesen (davon wiederum 36.124 in Heimen) und 3.365 im Veterinärwesen
  • Erbringung von unternehmensbezogenen Dienstleistungen: 237.103 - davon 70.831 in der Steuer-, Rechts- und Unternehmensberatung, 40.140 in Architektur- und Ingenieurbüros und 37.393 im Reinigungsgewerbe
  • Beherbergungs- und Gaststättenwesen: 224.483 - davon 89.747 im Beherbergungswesen und 111.421 im Gastronomiebereich
  • Unterrichtswesen: 223.624 - davon 103.632 in weiterführenden Schulen, 71.371 in Volksschulen und Kindergärten, 27.579 in Hochschulen, 17.936 in der Erwachsenenbildung und 3.106 in Fahrschulen
  • Öffentliche Verwaltung und Sozialversicherung: 208.808 - davon 112.925 in der öff. Verwaltung, 72.435 in der Landesverteigung und in auswärtigen Angelegenheiten (davon wiederum 33.656 in der öffentlichen Sicherheit und Ordnung, 23.448 in der Sozialversicherung, 21.548 in der Landesverteidigung, 13.642 in der Justiz, 2.837 bei der Feuerwehr und 752 in auswärtigen Angelegenheiten)
  • Handelsvermittlung und GH(ohne Kfz-Handel): 202.688
  • Landverkehr: 144.998 - davon 53.029 in der Güterbeförderung im Straßenverkehr, 50.963 bei Eisenbahnen, 25.103 in der Personenbeförderung im Linienverkehr (ohne Eisenbahn) und 11.736 Taxifahrer
  • Kfz-Handel: 91.478
  • Banken- und Kreditwesen: 79.202
  • Nachrichtenübermittlung: 61.311 - davon 36.202 bei Post- und Kurierdiensten, 25.109 bei Fernmeldediensten
  • Kultur, Sport und Unterhaltung: 53.697 - davon 11.822 im Sport, 6.255 in Rundfunk- und Fernsehanstalten, 5.694 in Zoos, Bibliotheken und Museen und 5.238 in Filmherstellung und -verleih
  • Datenverarbeitung: 46.880 - davon 23.254 in Softwarehäusern und 20.117 bei Datenverarbeitungsdiensten
  • Hilfs- und Nebentätigkeiten für den Verkehr: 43.349 - davon 17.690 in Speditionen, 11.996 in Reisebüros, 5.884 in der Lagerei
  • Interessensvertretungen: 34.169
  • Realitätenwesen: 32.154 - davon 14.109 in der Vermietung von Realitäten und 12.997 in der Vermittlung und Verwaltung von Realitäten
  • Versicherungswesen: 30.950
  • Verlagswesen, Druckereien: 30.742 - davon 18.512 in Druckereien, 10.650 im Verlagswesen, 5.142 in Zeitungsverlagen, 3.044 in Zeitschriftenverlagen, 2.040 in Buch- und Musikverlagen
  • Energieversorgung: 29.999
  • Entsorgungswesen: 17.106
  • Vermietung beweglicher Sachen: 9.024
  • Forschung und Entwicklung: 8.329
  • Luftverkehr: 7.852
  • Wasserversorgung: 3.319
  • Binnenschifffahrt: 490

Arbeitslosigkeit

Im September 2005 betrug die Arbeitslosigkeit in Österreich 5,2 % nach EU-Berechnung, 6,3 % nach Österreich-Berechnungsschema, das entspricht in Zahlen 220.464 Menschen. Zählt man die in Schulungen befindlichen Personen dazu, ergibt sich nach nationaler Berechnung eine Arbeitslosenquote von 7,6 % bzw. 269.973 Personen. Wien weist mit 76.951 Jobsuchenden im September 2005 die höchste Länderarbeitslosigkeit auf, was vor allem auf die hohe Zuwanderung zurückzuführen ist. Hinzu kommt die außerordentlich schwache Konjunktur. Die im europäischen Vergleich günstige Beschäftigungslage erkauft Österreich mit einer ungewöhnlich starken Verdrängung älterer Arbeitnehmer aus dem Arbeitsleben: In Österreich stehen nur noch 30% der 55 - 64-jährigen in einem Beschäftigungsverhältnis (zum Vergleich: Deutschland 38,6 %, Schweden 68 %, Großbritannien 53,5 %). Die Zunahme der frühzeitigen Pensionierungen steht auch in einem – schwer zu beziffernden - Zusammenhang mit dem Personalabbau in Staatsunternehmen bzw. Unternehmen mit privatem Rechtsmantel, die dem Staat ganz oder zu bedeutenden Teilen gehören.

Frauen- und Jugendarbeitslosigkeit

113.995 arbeitslosen Männern stehen 106.469 Frauen gegenüber im September 2005. Bedenklich ist aber die seit Jahren anhaltende starke Zunahme an arbeitslosen Frauen. Die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen (Personen unter 25 Jahren) liegt im gleichen Zeitraum bei 40.837.

Betroffene Branchen

Am stärksten ist der Dienstleistungssektor betroffen. Viele Personen, die im Fremdenverkehr tätig waren, verloren im Jahr 2005 ihre Arbeit. Weiters ist auch die Industrie betroffen, die wegen zu hoher Produktions- und Lohnkosten verstärkt in die neuen EU-Mitgliedsländer abwandert.