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Ljudmila Schiwkowa

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Ludmila Schiwkowa (bulgarisch Людмила Живкова (* 26. Juli 1942 in Sofia, Bulgarien; † 21. Juli 1981 in Sofia, Bulgarien) war eine bulgarische Politikerin der Bulgarischen Kommunistischen Partei (BKP).

Lebenslauf

Ludmila Schiwkowa war die Tochter des ehemaligen ersten Sekretärs der Bulgarischen Kommunistischen Partei Todor Schiwkow, durch dessen Protektion sie eine steile Karriere in der kommunistischen Hierarchie - bis zum Mitglied des Politbüros - machte.

Nach dem Geschichts-Studium an der Universität Sofia (Abschluss 1965) und dem Studium der Kunstgeschichte in Moskau (1970) wurde sie stellvertretende Vorsitzende des staatlichen Komitees für Kunst und Kultur (1972-1973) und dann erste Vorsitzende (1973 - 1975) und schließlich Vorsitzende (ab 1975 bis zu ihrem Tod 1981) desselben Komitees für Kunst und Kultur im Rang einer Ministerin. Im Dezember 1977 wurde es in Kommitee für Kultur umbenannt.

Ihre wissenschaftliche Karriere begann sie am Institut für Balkanistik, wo sie 1971 ihre Dissertation verteidigte und 1974 habilitierte. Ihre wissenschaftliche Arbeit über das damals entdeckte thrakische Grab in Kasanlak verdankt sie ihrem exklusiven Zugriffsrecht auf die historische Ausgrabungsstätte mit Hilfe ihres allmächtigen Vaters.

Sie war Abgeordnete in der 7. und 8. Wahlperiode (1976 - 1981 und 1981) der bulgarischen Volksversammlung (das Parlament).

1976 wurde sie Mitglied im Zentralkommitee der BKP und 1979 Mitglied im Politbüro der BKP.

Familie

Aus ihrer ersten Ehe hat sie eine Tochter Ewgenia Schiwkowa (Евгения Живкова; Kosename: Jeni - Жени). Nach dem Tod ihrer Mutter wurde sie von ihrem Großvater Todor Schiwkow adoptiert. Sie wurde Modedesignerin und Abgeordnete der Koalition für Bulgarien in der 39. Wahlperiode (ab 2001) und der 40. Wahlperiode (ab 2005) des bulgarischen Parlaments.

Mit ihrem Namen sind große Veränderungen in der Kulturpolitik Bulgariens während der 70er Jahre verbunden. Sie umgab sich mit bekannten Intellektuellen und stellte sich in der Kultur das Ziel die historischen Wurzeln der Bulgaren hervorzuheben, um Bulgariens internationales Ansehen auf seinen uralte kulturelle Vergangenheit zu gründen.

Ludmila Schiwkowa war in ihrer zweiten Ehe mit Iwan Slawkow verheiratet, der durch ihre Protektion Leiter des bulgarischen Staatsfernsehens ernannt wurde (1972-1982). Parallel dazu war er ihr Stellvertreter im Kommitee für Kultur (1976-1981).

Nach ihrem Tod wurde er zum Präsidenten des bulgarischen Olympischen Kommitees "degradiert".

Sie hatten einen gemeinsamen Sohn Todor Slawkow, der später wegen Vergewaltigung verurteilt wurde.

Ludmila Schiwkowa wurde als Nachfolgerin für ihren Vater Todor Schiwkow gehandelt.

Berichtet wurde auch von ihrem verschwenderischen Lebensstil. So soll sie sich nach Paris zum Frisör haben fliegen lassen und den Louvre für eine Privatbesichtigung gemietet haben.

ungewisse Todesumstände

Vor 1975 hatte sie einen schweren Verkehrsunfall. Danach entwickelte sie ein starkes Interess für fernöstliche Kulturen und Philosophie (Agni Yoga), womit sie erstaunte Ungläubigkeit bei den Zensoren in der Sowjetunion hervorrief.

Sie hob die "Natur des Geistes" bei der Vervollkommnung der Gesellschaft hervor. Dieses Verständnis stand im Widerspruch zur offiziellen Ideologie der Herrschenden. Die übertriebenen Betonung der bulgarischen Selbständigkeit fand in Moskau Mißfallen und wurde als Nationalismus interpretiert. Unbestritten ist ihr Beitrag zur Öffnung und Weltoffenheit der bulgarischen Kultur und zur Bekanntmachung der Errungenschaften der fremder Kulturen in Bulgarien. So brachte sie z.B. viele für die damalige Zeit und für bulgarische Verhältnisse spektakuläre Ausstellungen nach Bulgarien. Sie schuf die Galerie für ausländische Kunst in Sofia (zu einer Zeit, als in anderern sozialistischen Ländern der sozialistische Realismus Pflicht war), sie schuf ein nationales Gymnasium für alte sprachen und Kulturen, auf ihre Initiative hin wurde der repräsentative Kulturpalast in Sofia gebaut (der größte im sozialistischen Lager), sie war die treibende Kraft, dass Bulgarien der Gastgeber für das internationale Kinderparlament "Fahne des Friedens" war.

Ihre Initiativen waren jedoch oft sehr gigantisch und benötigten beträchtliche finanzielle Mittel. Oft wurden sie von der Gesellschaft auch nicht geschätzt und verstanden.

Einige Quellen sind der Meinung, dass ihr früher Unfalltod im Jahre 1980 - 5 Tage vor ihrem 39. Geburtstag - auf sowjetische Einmischung zurückzuführen ist. Schließlich ist ein Tod in diesem Alter immer verdächtig.

In nur 5 Jahren stieg sie steil auf als Abgeordnete, Regierungsmitglied, erhielt den Verdienstorden und gelangte 1979 ins allmächtige Politbüro der BKP. Es standen die wichtigen Staatsfeierlichkeiten zur 1300-Jahr-Feier der Gründung Bulgariens bevor, bei deren Vorbereitung sie noch eine herausragende Rolle hatte und deren Durchführung sie auch leiten sollte. Ihr Vater war bereits 25 Jahre an der Macht, womit er der dienstälteste Parteichef im Ostblock war - und stand zwei Monate vor seinem 70. Geburtstag. In den letzten 5 jahren war es Todor Schiwkow auch gelungen seine einflußreichen ehemaligen Mitstreiter und Widersacher Schiwko Schiwkow (Живко Живков) und Boris Weltschew (Борис Велчев) aus dem Politbüro zu entfernen und durch durch zwei einflußlose Mitglieder zu ersetzen. Hinter vorgehaltener Hand wurde er schon "König Todor" genannt. In der schnellen Karriere seiner Tochter sahen viele die Vorbereitung zum Machtwechsel. Es wurde erwartet, dass er sich in Kürze von der Macht zurückziehen würde und seine Tochter beerben würde - nach koreanischem Vorbild.

Ludmila wurde fest als Thronerbin gehandelt. Mit Hackfleisch und Käse überbackenes Toastbrot wird auf Bulgarisch "Prinzesschen" (принцеси) genannt. Witzbolde sagten zu dieser zeit dazu "Ludmilchen".

Der Gesundheitszustand der führenden Parteikader war in diesen jahren ein Staatsgeheimnis. So musste sich z.B. auch ihr Vater auf Beschluß des Politbüros den Diätanweisungen seines Leibarztes beugen. Ob sie also krank war, war nicht bekannt. Aber einen Monat vor ihrem Tot war sie zu einem Besuch in Australien und am 27. Juli hatte sie noch eine Rede in der Stadt Warna gehalten.

Ihr lebloser Körper wurde am 20. Juli 1981 gewgen 18 Uhr im Schwimmbad der Regierungsville ihres Vaters in Bojana aufgefunden.

Der Rettungswagen kam wegen einer Reifenpanne mit einstündiger Verspätung. Nach mehrstündigen Reanimationsversuchen wurde sie erst 2 Uhr nachts am 21. Juli für tot erklärt.

Bei der Autopsie war kein Gerichtsmediziner anwesend. Der Autopsiebereicht wurde von einem Akademiemitglied und drei Professoren unterschreiben. Außerdem war der Autopsiebericht - entgegen den gesetzlichen Vorschriften - mit von einem Verwandten unterschrieben: dem Akademiemitglied und Direktorder Medizinischen Akademie Sofia - Prof. Maleew. Er war ihr Onkel der Verstorbenen. Er war der Bruder der bereits vor Jahren verstorbenen Ehefrau von Todor Schiwkow - also der einflußreiche Schwager von Todor Schiwkow, der sein Position dem verwandtschaftlichen Verhältnis zu Todor Schiwkow verdankte. Im nachhinein stelle sich heraus, dass ihr Onkel Prof. Maleev am 21. Juli 1981 auf Dienstreise in Florenz, Italien, war - zu einem internationalen Kongress über Chemotherapie - und erst zum Staatsbegräbnis nach Bulgarien zurückkehrte. Auch eine weitere Unterschrift auf dem Autopsiebericht verstieß gegen bulgarische Gesetze, da Prof. Jordanow an den Reanimationsversuchen teilgenommen hatte.

Der Autopsiebericht stellt als Todesursache eine Hirnblutung fest.

Selbst ihr Vater schrieb später in seinen Memoiren, dass er nicht sicher sei, ob ihr Tod auf das Ende ihrer lebensenergie oder auf eine äußere "Einmischung" zurückzuführen sei.

Bibliographie

  • Englisch-türkische Beziehungen 1933 - 1939 (1971) (Англо-турските отношения 1933-1939)
  • Das thrakische Grab von Kasanlak (1974) (Казанлъшката гробница)
  • die sozialistische Kultur und die aktuellen gesellschaftlichen Prozesse (1977, auf Russisch) (Социалистическая культура и современные общественные процессы)
  • Das Londoner Evangelium von Tzar Iwan Alexander (1980) 8Четверо евангелието на цар Иван Александър)
  • Für die Vervollkommnung des Menschen und der Gesellschaft (1980; Aufsätze, Reden und Berichte; 3 Bände) (Четверо евангелието на цар Иван Александър)
  • Mit dem Geist des historischen Aprilaufstandes im kampf für Frieden und sozialismus, für Einheit, Schöpferkraft und Kreativität (1982) (С априлско вдъхновение в борбата за мир и социализъм, за единство, творчество и красота)
  • Intellektuelle Möglichkeiten und schöpferische Kraft der Persönlichkeit (1985; Berichte, Aufsätze, Reden, Beiträge) (Интелектуалните възможности и творческите сили на личността)