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Boží Dar

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Ekocentrum, Rathaus, Kirche, Grenzübergang am Neuen Haus und Hotel "Grünes Haus"

Der Ort Boží Dar, die ehemalige (bis 1547) sächsische Bergstadt Gottesgab, liegt in Tschechien, in der Karlovarský kraj und im Bezirk Karlsbad auf dem Kamm des Erzgebirges in 1028 m Höhe (NN) und ist damit das höchstgelegene Städtchen Mitteleuropas. Gottesgab befindet sich auf einer Hochebene im Zentrum und im höchsten Teil des Erzgebirges südwestlich des Keilberges (Klínovec) an der Grenze zu Deutschland. Durch den PKW-Grenzübergang nach Oberwiesenthal hat sich am Ortseingang ein gutbesuchter Billigmarkt gebildet, der inzwischen in einer großen Verkaufshalle untergebracht ist.

Unweit von Boží Dar, am Fichtelberg in 1215 m Höhe, entspringt auf deutscher Seite das Schwarzwasser, das in Aue in die Zwickauer Mulde mündet. Unmittelbar südwestlich des Ortes befindet sich der 1115 m hohe Spitzberg (Božídarský Špičák).

Heute hat Boží Dar 179 Einwohner und ist ein bedeutendes Zentrum des Wintersports in Tschechien. 1939 lebten hier 938 Personen.

Aus der Geschichte

Datei:Gottesgab.jpg
Blick auf den Ort und den Spitzberg im Winter 1932

Der Silber- und Zinnbergbau begann 1517. Letzteres Erz wurde aus sogenannten Zinnseifen aus Bergbächen gewaschen. Eine Mitte des sechzehnten Jahrhunderts entdeckte Goldader war nach ungefähr vierzig Jahren erschöpft. 1553 wurde auf Anordnung des sächsischen Kurfürsten in der Herrschaft Schwarzenberg eine Bergstadt gegründet. Namensgebend für die Bergstadt war der Überlieferung nach dessen Ausspruch "Dieses edle Metall ist Euer Brot, das ist eine Gabe Gottes!" - Gottesgab. Vorher lautete der Name der Sage nach "Wintersgrün". Im Jahre 1547 wurden die sächsischen Bergstädte Gottesgab und die benachbarte, ebenfalls sächsische Stadt Platten (Horní Blatná) in das Königreich Böhmen eingegliedert. Die deutschsprachige Bevölkerung musste nach 1945 fast vollständig den Ort verlassen.

Sehenswürdigkeiten

  • Das bedeutendste Bauwerk der Gemeinde ist die Barockkirche Sv. Anna aus dem Jahre 1772. Ihre Glocke ist ein Werk des Joachimsthaler Zinn- und Glockengießers Hans Wild.
  • Torfmoor Božídarské rašeliniště, durch das ein ca. 3 km langer Moorlehrpfad führt. Hier gibt es typische Moorpflanzen wie die seltene Zwergbirke
  • Das Anton-Günther-Denkmal wurde 1936 zum 60. Geburtstag des Gottesgaber Heimatdichters errrichtet. Es befindet sich auf der Grünfläche vor dem Rathaus neben einem Gedenkstein an den griechischen Schriftsteller Nikos Kazantzakis, der von 1929 bis 1931 hier lebte
  • Entlang des Plattner Kunstgrabens von Boží Dar nach Horní Blatná führt ein ca. 12 km langer Lehrpfad

Persönlichkeiten

Verwaltung

Bürgermeister: Jan Hornik, E-Mail: info@bozidar.cz

Ortsteile

  • Ryžovna (Seifen)
  • Špičák (Spitzberg)
  • Zlatý Kopec (Goldenhöhe)
  • Myslivny (Försterhäuser)
  • Sonnenwirbel (abgebrochen)
  • Neklid (Unruh)

Galerie

Friedhof des Ortes mit Anton-Günther-Grab (fast ganz hinten)
barocke Kirche St. Anna in Gottesgab im Juni 2005
In der Kirche von Boží Dar
Das Torfmoor mit Blick auf Boží Dar
Blick zum Grenzübergang, Keilberg und auf Boží Dar mit Spitzberg