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Ralf König

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Ralf König (* 8. August 1960 in Westuffeln bei Werl in Westfalen) ist einer der bekanntesten und kommerziell erfolgreichsten deutschen Comic-Zeichner.


Leben

Ralf König besuchte die Hauptschule und machte danach eine Lehre als Tischler.

1979 hatte er sein Coming-Out als Schwuler. Er machte seine Mittlere Reife nach und studierte 19811986 an der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf mit Schwerpunkt Freie Kunst. Gleichzeitig veröffentlichte er seit 1979 Comics.

König lebt heute in Köln.


Werk

König behandelt in seinen Werken vornehmlich den Alltag von Schwulen in Deutschland und andere schwule Themen. Er zeichnet in einem cartoonartigen Stil.

Zunächst beschränkte er sich auf kurze Geschichten von einer bis wenigen Seiten Länge; seit 1987 (Kondom des Grauens) zeichnet er daneben auch Comicbücher mit durchgehenden Geschichten.

Seine Geschichten sind durchgängig humoristisch geschrieben, behandeln jedoch auch ernsthafte Themen, zum Beispiel die Spannung zwischen lustbetontem Sex und der Ansteckungsgefahr durch AIDS. Am häufigsten behandelt er den schwulen Alltag, vielfach unter Verarbeitung eigener Erfahrungen. Viele seiner Geschichten beinhalten auch eine explizite Darstellung schwuler Sexualpraktiken.

Obwohl Königs Werke kaum politisch oder gesellschaftskritisch angelegt sind, trägt er doch wegen seiner breiten heterosexuellen Leserschaft dazu bei, dass Homosexualität zunehmend als normal angesehen wird und entfaltet so eine gesellschaftsverändernde Wirkung.

Während König zunächst hauptsächlich von Schwulen gelesen wurde, gelang ihm mit Der bewegte Mann auch bei Heterosexuellen der Durchbruch, sogar außerhalb sonst comiclesender Kreise. Allerdings ist bei seinen Werken eine gewisse Zweiteilung festzustellen: Auf der einen Seite stehen explizitere, eher an das schwule Publikum gerichtete Werke wie Kondom des Grauens oder Superparadise, auf der anderen grafisch etwas zurückhaltendere Bücher (zum Beispiel ohne erigierte Penisse) wie Der bewegte Mann oder Wie die Karnickel, die sich auch an heterosexuelle Leser richten.

Verschiedene von Königs Werken wurden als Filmvorlagen verwendet, neben Kondom des Grauens und Der bewegte Mann auch Wie die Karnickel und Lysistrata. Kondom des Grauens wurde außerdem als Puppenspiel herausgebracht.


Werke

Comicbücher

  • Sarius, 1981
  • Das sensationelle Comic-Book, 1981
  • SchwulComix, 1981
  • SchwulComix 2, 1984
  • Macho Comix, 1984
  • SchwulComix 3, 1985
  • SchwulComix 4, 1986
  • Kondom des Grauens, 1987
  • Der bewegte Mann, 1987
  • Lysistrata, 1987
  • Pretty Baby, 1988 (Fortsetzung von Der bewegte Mann)
  • Comics, Cartoons, Critzeleien, 1988
  • Safere Zeiten, 1988
  • Beach Boys, 1989
  • Prall aus dem Leben, 1989
  • Bis auf die Knochen, 1990 (Fortsetzung von Kondom des Grauens)
  • Heiße Herzen, 1990 (mit Detlev Meyer)
  • Zitronenröllchen, 1990
  • Schwulxx-Comix, 1990 (mit Walter Moers)
  • Deutsche Tuntenpost, 1991
  • Bullenklöten!, 1992
  • ...und das mit links!, 1993
  • Konrad und Paul, 1993
  • Konrad und Paul 2, 1994
  • Jago, 1998
  • Superparadise, 1999
  • Poppers! Rimming! Tittentrimm!, 2001
  • Wie die Karnickel, 2002
  • "Sie dürfen sich jetzt küssen", 2003
  • "Suck my duck", 2004

Comicserien

  • Bodo und Heinz, 1983–1986
  • Konrad und Paul, seit 1990
  • Roy & Al, seit 2003

Filme nach Vorlagen von Ralf König

  • Der bewegte Mann, 1994
  • Kondom des Grauens, 1996 (Drehbuch von Ralf König)
  • Wie die Karnickel, 2002 (Drehbuch von Ralf König)
  • Lisístrata, Spanien 2002 (nach Lysistrata)