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Uniform (Bundeswehr)

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Die Soldaten der Bundeswehr sind an ihrer Uniform erkennbar. Uniformen gehören zu den nach dem Kriegsvölkerrecht vorgeschriebenen äußerlichen Kennzeichen, durch die sich Kombattanten von Nicht-Kombattanten unterscheiden. Außerdem dienen Uniformen dazu, Soldaten entsprechend ihrer unterschiedlichen Aufgaben möglichst zweckmäßig zu bekleiden. Deshalb gibt es verschiedene Uniformen, sogenannte Anzüge.

Die Anzugsordnung der Bundeswehr ist in der ZDv 37/10 (Zentrale Dienstvorschrift) festgelegt. Die Gliederung der ZDv 37/10 ist in diesen Artikel übernommen.

Kampfanzug

Feldanzug, Tarndruck, allgemein

Die bekannteste, weil alltäglichste, Uniform der Bundeswehr ist der Feldanzug, der, soweit nicht aufgrund von besonderen Umständen wie Ausbildung oder ungünstiger Wetterlage nötig, in der Grundform getragen wird.

Grundform

Die Grundform des Feldanzugs ist in der ZDv 37/10, Abs. 214 beschrieben. Getragen werden Feldmütze (Tarndruck), Feldbluse (Tarndruck), Feldhose (Tarndruck), Hosengürtel (steingrau-oliv), Kampfschuhe und Wollsocken.

Die Feldbluse ist grundsätzlich über der Feldhose zu tragen. Das Tragen der Feldbluse in der Feldhose kann befohlen werden. Die Feldbluse kann mit offenem oder auf Befehl hin mit geschlossenem Kragen getragen werden. Die Feldhose ist als Überfallhose zu tragen. Dazu werden die Hosenbeine hochgezogen, nach innen umgeschlagen und mit Gummiringen festgehalten, so daß die Hosenbeine knapp über der Oberkante der Kampfschuhe/Seestiefel sitzen.

Ergänzungen der Grundform

Die ZDv 37/10, Abs. 215 erlaubt das zusätzliche Tragen von Feldjacke (Tarndruck), Pullover (oliv; Luftwaffe und Marine: blau), Nässeschutzjacke (Tarndruck), Feldponcho, Tarnschutz (Oberkörper, Winter), Unterziehjacke (Kälteschutz),Unterziehose (Kälteschutz) Halstuch (Tarndruck), Hüftgurt (Trageausrüstung, pers.), Hosenträgern, Fingerhandschuhen (allgemein), Überhandschuhen (Tarndruck), Nässeschutzgamaschen, Sonderbekleidung für Einsatz im Hochgebirge, Koppel (stein-grau). Die Koppel wird auch bei normalen Übungne und bei Wachdienstlichen Tätigkeiten angelegt.

Wird der Pullover über der Feldhose getragen, sind die Kragenecken der Feldbluse auf dem Rundkragen zu tragen. Der Pullover darf bei Übungen und im Einsatz nicht als oberstes Bekleidungsstück getragen werden. Die Nässeschutzjacke wird je nach Witterung bei Bedarf über Pullover/Feldbluse/Feldjacke/Feldhose/Unterziehjacke getragen.

Bis auf weiteres darf auch das Halstuch (steingrau) getragen werden. Außerhalb von Übungen dürfen bis auf weiteres die Überhandschuhe (oliv) getragen werden. Die Sonderbekleidung für Einsatz im Hochgebirge darf nur von festgelegten Truppenteilen Wehrbereich VI/1. Gebirgsdivision, Jägerbrigade 37 und Gebirgs- und Winterkampfschule getragen werden, nicht allerdings bei Übungen. Die Koppel (steingrau-oliv) wird zum Hüftgurt (Trageausrüstung, pers.) getragen, ist aber nicht mehr im aktuellen Ausstattungssoll.

Abwandlungen der Grundform

Die ZDv 37/10, Abs. 216 erlaubt Abwandlungen der Grundform. So können statt der Feldmütze auch Stahlhelm/Gefechtshelm, Feldmütze (Winter, Tarndruck), Barett (Heer; Luftwaffe: Barett (blau, nur Frauen); Marine: Barett (dunkelblau)), Schiffchen (nur Luftwaffe (blau) und Marine (dunkelblau)) oder Bergmütze getragen werden. Statt der Kampfschuhe können auch Seestiefel (Marine), Bergschuhe (Heer) oder Bergskischuhe (Heer) getragen werden.

Bergmütze, Bergschuhe und Bergskischuhe dürfen nur von festgelegten Truppenteilen Wehrbereich VI/1. Gebirgsdivision, Jägerbrigade 37 und Gebirgs- und Winterkampfschule getragen werden.

Feldanzug, Tarndruck, für Besatzung gepanzerter Fahrzeuge

Alle weiteren Anmerkungen gelten hier entsprechend wie beim Feldanzug, Tarndruck, allgemein.

Grundform

Die Grundform des Feldanzugs für Besatzung gepanzerter Fahrzeuge ist in der ZDv 37/10, Abs. 217 beschrieben. Getragen werden Feldmütze (Tarndruck), Feldbluse (Tarndruck), Panzerkombination (Tarndruck), Kampfschuhe und Wollsocken.

Ergänzungen der Grundform

Die ZDv 37/10, Abs. 218 erlaubt das zusätzliche Tragen von Feldjacke (Tarndruck), Nässeschutzjacke (Tarndruck), Pullover (oliv, Luftwaffe und Marine: blau), Unterziehkombination, Halstuch (Tarndruck), Fingerhandschuhen (allgemein) und Überhandschuhen (Tarndruck).

Der Pullover ist unter der Panzerkombination zu tragen.

Abwandlungen der Grundform

Die ZDv 37/10, Abs. 219 erlaubt Abwandlungen der Grundform. So können statt der Feldmütze auch Stahlhelm/Gefechtshelm, Feldmütze (Winter, Tarndruck), Barett (Heer; Marine: Barett (dunkelblau)), Schiffchen (nur Luftwaffe (blau)) oder Bergmütze getragen werden.

Stahlhelme gibt es aber schon lange nicht mehr. Die neuen Bundeswehr-Helme bestehen aus Kevlar. Dieses Material ist leichter, aber nicht so stabil. Der wesentliche Vorteil von Kevlar gegenüber Stahl besteht darin, dass der Helm bei einem Streifschuss splittert. Durch die Verformung des Materials beim Splittern wird ein Teil der Aufprallenergie absorbiert, sodass der Kopf nicht so stark zurückgeworfen wird.

Feldanzug, Tarndruck, Tropen

Der Feldanzug mit Wüstentarn ist gleich dem Feldanzug, Tarndruck, allgemein nur in anderen Farbtönen (gelb, ocker) gehalten.

Bord- und Gefechtsanzug (Marine)

Der Bord- und Gefechtsanzug darf nur innerhalb umschlossener militärischer Anlagen, bei Fahrten/Märschen von Einheiten auf direktem Wege zwischen umschlossenen militärischen Anlagen, an Bord sowie im Hafen-, Schleusen- oder Werftgelände getragen werden. In dienstlich begründeten Fällen kann der Disziplinarvorgesetzte weitere Einschränkungen, z.B. für den Besuch bestimmter Räume oder zu den Mahlzeiten, befehlen.

Grundform

Die Grundform des Bord- und Gefechtsanzugs ist in der ZDv 37/10, Abs. 232 beschrieben. Getragen werden Bordmütze, Bordhemd, Bordhose, Hosengürtel (schwarz), Bordschuhe und Socken (schwarz).

Das Bordhemd kann unter der Bordjacke mit offenem oder geschlossenem Kragen getragen werden; bei offenem Hemdkragen liegt dieser über dem Kragen der Jacke.

Ergänzungen der Grundform

Die ZDv 37/10, Abs. 233 erlaubt das zusätzliche Tragen von Bordparka, Bordjacke, Pullover (blau), Wollschal (dunkelblau) und Fingerhandschuhen (allgemein).

Der Pullover, blau, darf als Oberbekleidung getragen werden, jedoch nicht bei Tätigkeiten, die besonders schmutzanfällig sind.

Abwandlungen der Grundform

Die ZDv 37/10, Abs. 234 erlaubt Abwandlungen der Grundform. So können statt der Feldmütze auch Stahlhelm/Gefechtshelm, Schiffchen (dunkelblau) oder Bordmütze (Winter) getragen werden. Statt der Bordschuhe können auch Kampfschuhe, Seestiefel oder Halbschuhe (schwarz, glatt) getragen werden. Statt der Socken (schwarz) sind auch Wollsocken erlaubt, allerdings nur in Verbindung mit Kampfschuhen oder Seestiefeln.

Flugdienstanzug

Grundform

Die Grundform des des Flugdienstanzugs ist in der ZDv 37/10, Abs. 235 beschrieben. Getragen werden Feldschiffchen (Luftwaffe: Schiffchen (blau); Marine: Schiffchen (dunkelblau)), Fliegerkombination (oliv; Luftwaffe: blau-grau; Marine: dunkelblau), Fliegerstiefel und Wollsocken.

Da auf den meisten Fliegerhorsten ein Mützenverbot besteht (wegen der Gefahr, dass eine Mütze in ein Triebwerk fliegen könnte), sieht man kaum einen Soldaten, der zum Flugdienstanzug wirklich ein Schiffchen trägt.

Ergänzungen der Grundform

Die ZDv 37/10, Abs. 236 erlaubt das zusätzliche Tragen von Feldparka (Heer; Luftwaffe; Marine: Bordparka), Feldjacke (Tarndruck; nur Heer und Luftwaffe), Nässeschutzjacke (Tarndruck), Unterziehjacke (Kälteschutz), Fliegerlederjacke, Halstuch (steingrau) und Fingerhandschuhen (allgemein).

Die Nässeschutzjacke wird je nach Witterung bei Bedarf über Feldjacke/Unterziehjacke, Kälteschutz, getragen.

Abwandlungen der Grundform

Die ZDv 37/10, Abs. 237 erlaubt Abwandlungen der Grundform. So können statt der Feldmütze auch Fliegerhelm, Feldmütz (Winter; Marine: Bordmütze (Winter)) oder Barett (Heer) getragen werden.

Der Fliegerhelm darf auf dem Weg zum bzw. vom Luftfahrzeug nicht aufgesetzt werden.

Dienstanzug

Dienstanzug, grau (Heer)

Grundform

Die Grundform des Dienstanzugs des Heeres ist in der ZDv 37/10, Abs. 238 beschrieben.

Männer Frauen
Barett
Bergmütze
Dienstjacke, grau
Schibluse, grau
Hose, grau Rock, grau
Diensthemd, langer Ärmel
Langbinder, anthrazit
Dienstbluse, langer Ärmel
Langbinder, anthrazit
Hosengürtel, schwarz, glatt Gürtel, schwarz, glatt
Halbschuhe, schwarz, glatt Schuhe, schwarz, glatt
Socken, schwarz Strümpfe oder Strumpfhose, hell/grau

Das Ablegen der Dienstjacke, grau/Schibluse, grau, ist nicht erlaubt, wenn ein Oberhemd, weiß/eine Bluse, weiß, getragen wird.

Ergänzungen der Grundform

Die ZDv 37/10, Abs. 239 erlaubt das zusätzliche Tragen von Mantel (grau), Wettermantel, Pullover (oliv oder grau), Wollschal (grau), Schal (grau), Fingerhandschuhen (allgemein), Feldparka, Feldjacke (Tarndruck), Nässeschutzjacke (Tarndruck).

Der Pullover, oliv, darf zum Dienstanzug nur im Dienst sowie innerhalb militärischer Anlagen getragen werden. Wird der Pullover, oliv, zum Dienstanzug getragen, ist der Langbinder zu tragen. Der Kragen des Diensthemdes/der Dienst- bluse, langer Ärmel, ist unter dem Pullover zu tragen.

Wird der Pullover, grau, zum Dienstanzug getragen, ist der Langbinder zu tragen. Der Pullover, grau, darf auf dem Weg zum und vom Dienst sowie innerhalb militärischer Anlagen getragen werden, soweit Brauch und gute Sitte dem nicht entgegenstehen.

Der Schal wird unter dem Mantel über Kreuz getragen.

Feldparka, Feldjacke (Tarndruck) und Nässeschutzjacke (Tarndruck) dürfen zum Dienstanzug innerhalb umschlossener militärischer Anlagen und in Fahrzeugen auf dem Weg zwischen militärischen Anlagen, jedoch nicht in öffentlichen Verkehrsmitteln, getragen werden.

Abwandlungen der Grundform

Die Abwandlungen der Grundform des Dienstanzugs des Heeres sind in der ZDv 37/10, Abs. 240 beschrieben.

Männer Frauen
Schirmmütze
Blouson
  Hose, grau
Keilhose, grau
Diensthemd, langer Ärmel
Langbinder, anthrazit
Dienstbluse, langer Ärmel
Langbinder, anthrazit
Diensthemd, kurzer Ärmel Dienstbluse, kurzer Ärmel
Oberhemd, weiß Bluse, weiß
Langbinder, schwarz
Querbinder, schwarz
Bergschischuhe
Bergschuhe
Wollsocken

Der Reißverschluß des Blouson ist mindestens 3/4 zu schließen, die Klettverschlüsse dürfen nicht offen getragen werden, der Kragen ist aufliegend zu tragen.

Die Keilhose, grau, die Bergschischuhe und die Bergschuhe dürfen nur von festgelegten TrT WBK VI/1. GebDiv, JgBrig 37 und Geb/WiKpfS getragen werden.

Die Diensthemden werden mit Schulterklappen getragen.

Die Wollsocken sind nur in Verbindung mit den Bergschuhen erlaubt.

Kombinationen

Die tragbaren Kombinationen des Dienstanzugs des Heeres sind in der ZDv 37/10, Abs. 241 beschrieben.

Außer Dienst, außerhalb umschlossener militärischer Anlagen, darf die Grundform, wie in nachfolgenden Varianten aufgeführt, selbständig abgewandelt/ergänzt werden.

Männer
Bekleidungsstück Grundform Varianten
1 2 3 4 5 6
Barett; Hose, grau; Hosengürtel, schwarz, glatt;
Halbschuhe, schwarz, glatt; Socken, schwarz
X X X X X X X
Dienstjacke, grau X            
Diensthemd, langer Ärmel; Langbinder, anthrazit X X X X X    
Blouson   X X     X  
Pullover, grau   X   X      
Diensthemd, kurzer Ärmel           X X

Die Grundform darf bei bestimmten Anlässen auch mit Oberhemd, weiß, Langbinder, schwarz, oder Querbinder, schwarz, getragen werden.

Die Grundform und die Variante 3 dürfen bei entsprechender Witterung mit Mantel, grau, oder Wettermantel, grau, Wollschal, grau, oder Schal, grau sowie Fingerhandschuhen, allgemein, getragen werden.

Die Varianten dürfen nicht bei offiziellen Anlässen getragen werden.

Frauen
Bekleidungsstück Grundform Varianten
1 2 3 4 5 6
Barett; Rock, grau; Gürtel, schwarz, glatt;
Schuhe, schwarz, glatt;
Strümpfe oder Strumpfhose, hell/grau
X X X X X X X
Dienstjacke, grau X            
Dienstbluse, langer Ärmel; Langbinder, anthrazit X X X X X    
Blouson   X X     X  
Pullover, grau   X   X      
Dienstbluse, kurzer Ärmel           X X

Die Grundform darf bei bestimmten Anlässen auch mit Bluse, weiß, Langbinder, schwarz, oder Querbinder, schwarz, getragen werden.

Die Grundform und die Variante 3 dürfen bei entsprechender Witterung mit Mantel, grau, oder Wettermantel, grau, Wollschal, grau, oder Schal, grau sowie Fingerhandschuhen, allgemein, getragen werden.

Die Grundform und die Varianten dürfen statt mit Rock, grau, auch mit Hose, grau, getragen werden.

Die Varianten dürfen nicht bei offiziellen Anlässen getragen werden.

Dienstuniform, blau (Luftwaffe) ===

Dienstanzug, dunkelblau (Marine)

Großer Dienstanzug (Heer, Luftwaffe)

Sommeranzug, sandfarben

Sommeranzug, weiß (Marine)

Gesellschaftsanzug

265. Je nach Art des auszuübenden Sports befiehlt der Disziplinarvorgesetzte die Zusammensetzung des jeweiligen Sportanzuges. Der fiskalisch bereitgestellte Sportanzug setzt sich zusammen aus: - Trainigsanzug, - Badehose, Badeanzug, - Sporttrikot, - Sporthose, - Sportsocken, - Sportschuhe, Halle und kunststoffbeschichtete Sportanlagen, - Sportschuhe, Gelände. Der Disziplinarvorgesetzte kann witterungsbedingte Ergänzungen und das Tragen privater Sportbekleidung genehmigen.

266. Der Sportanzug darf auch beim außerdienstlichen Sport getragen werden.

527. Als Laufbahngruppenabzeichen wird ein 10 cm langer, 1 cm breiter weißer Stoffstreifen auf dem Sporttrikot der Trainingsjacke und der Sporthose getragen. Unteroffiziere, Offizieranwärter vom Fahnenjunker (Heer und Luftwaffe) bzw. Seekadett (Marine) an aufwärts: 1 Streifen Offiziere: 2 Streifen Abstand zwischen den Streifen 0,5 cm. Trageweise: Sporttrikot: Auf der Brustmitte, waagerecht, 2 cm über dem Abzeichen "Bundesadler" (Nr. 526). Trainingsjacke: Auf beiden Ärmeln, waagerecht, 18 cm unter der Ärmeleinsatznaht. Sporthose: Auf dem oberen Teil des rechten Hosenbeins, waagerecht, 6 cm unter der Hosenbundkante.

528. Ehrenzeichen An der Sportbekleidung dürfen nur die als Ehrenzeichen anerkannten Sportabzeichen (Deutsches Sportabzeichen, Deutsches Rettungsschwimmabzeichen der DLRG, Deutsches Rettungsschwimmabzeichen des DRK) - jedoch wahlweise nur eines - in gestickter Form an der – Trainingsjacke: unterhalb des Bundesadlers, – Sporthose: auf dem linken Hosenbein, – Badehose: auf der linken Vorderseite, getragen werden. Zusätzlich können interne Verbandsabzeichen entsprechend den Bestimmungen der Nr. 532 - 536 getragen werden.

Uniform in der Öffentlichkeit

Alter Text

Heer / Generell

Die bekannteste, weil alltäglichste, Uniform der Bundeswehr ist der Feldanzug (ZDv 37/10 "III. Kampfanzug", "a) Feldanzug, Tarndruck"), der, soweit nicht aufgrund von besonderen Umständen wie Ausbildung oder ungünstiger Wetterlage nötig, in der Grundform (ZDv 37/10 Abs. 214) getragen wird. Dazu gehört zuallererst eine Kopfbedeckung, bei Rekruten fast immer die mit Flecktarn (Tarndruck, allgemein) bedruckte Feldmütze. Soldaten des Heeres, die Grundausbildung und Gelöbnis (beziehungsweise Vereidigung) schon hinter sich haben, geben gewöhnlich dem Barett den Vorzug. Die Farbe des Baretts hängt von der Truppengattung ab: Infanterie (beispielsweise Jäger, aber auch die Heeressoldaten des Wachbataillons) oder ehemals der Infanterie zugehörige Truppen (Panzergrenadiere) haben ein grünes Barett, Luftlande- und Spezialkräfte, sowie die Heeresflieger (Fallschirmjäger, KSK, HFlg) ein bordeauxrotes, gepanzerte Kampftruppen ein schwarzes, kampfunterstützende Truppen (z.B. Artillerie) und Hilfstruppen (Logistik, Pioniere, Feldjäger) ein (korallen-)rotes und Sanitäter ein blaues Barett. Die zweifelsfreie Zuordnung ist aber über das Barettabzeichen möglich, welches über der linken Schläfe sitzt.

Über dem oliven Unterhemd wird die Feldbluse getragen. Auf den Schultern sind die Rangabzeichen in Form von Aufschiebeschlaufen angebracht; darunter befindet sich ein farbiges Bändchen: die Litze (Truppengattungsidentifizierungsüberwurfschlaufe). Dessen Farbe verweist, wie das Barettabzeichen, auf die Truppengattung. Auf der Feldbluse sind drei Taschen aufgenäht, zwei auf der Brust und eine auf dem Oberarm. Fast alle Taschen eines Feldanzuges sind nach einem bestimmten Taschenpackplan gefüllt, auf den in erster Linie während der Ausbildung Wert gelegt wird. In die Tasche auf dem Oberarm gehören demnach Gehörschutzstopfen für die Schießausbildung, in die linke Brusttasche Schreibzeug und Dokumente.

In den beiden Beintaschen der Feldhose befinden sich das Taschenmesser, Handschuhe, in geschlossenen Räumen die Kopfbedeckung, zwei Verbandpäckchen zum Verbinden von Verbrennungen und Wunden und das Dreiecktuch, welches für mehrere Zwecke eingesetzt wird. Auf der Feldhose wird das Feldkoppel getragen, ein oliver Textilgürtel. Die Feldhose wird als "Überfallhose" getragen, d.h. die Hosenbeine werden über den Stiefeln nach innen umgeschlagen und durch Gummis fixiert. In den Stiefeln selbst werden olive Kniestrümpfe getragen.

ZDv 37/10 Abs. 215 "Ergänzungen der Grundform" erlaubt das zusätzliche Tragen der Feldjacke, des Pullovers (oliv, "Der Pullover darf bei Übungen und im Einsatz nicht als oberstes Bekleidungsstück getragen werden"), der Nässeschutzjacke, des Feldponchos, des Tarnschutzes (Oberkörper, Winter), der Unterziehjacke (Kälteschutz), des Halstuchs (Tarndruck), des Hüftgurts (Trageausrüstung, pers.), Hosenträger, Fingerhandschuhe (allgemein), Überhandschuhe (Tarndruck), Nässeschutzgamaschen, Sonderbekleidung für Einsatz im Hochgebirge ("nur festgelegte Truppenteile Wehrbereichskommando VI/1. Gebirgsdivision, Jägerbrigade 37 und Gebirgs- und Winterkampfschule; nicht bei Übungen"), Koppel (stein-grau).

ZDv 37/10 Abs. 216 "Abwandlungen der Grundform" erlaubt gewisse Änderungen an der Grundform. So kann statt der Feldmütze auch der Stahlhelm/Gefechtshelm, die Feldmütze (Winter, Tarndruck), das Barett oder die Bergmütze ("nur für festgelegte TrT, WBK VI/1. GebDiv, JgBrig 37 und Geb/WiKpfS") getragen werden. Statt der Kampfschuhe können auch Bergschuhe oder Bergskischuhe getragen werden (ebenfalls "nur für festgelegte TrT, WBK VI/1. GebDiv, JgBrig 37 und Geb/WiKpfS").

Grundwehrdienstleistenden werden darüberhinaus noch lange Unterhosen zur Verfügung gestellt.

Luftwaffe

Auch hier gibt es, außer für die Soldaten der Luftwaffen-Sicherungstruppe, kein Barett, sondern normalerweise wird das Schiffchen oder zum Feldanzug die Feldmütze getragen. Die Farblitzen gibt es ebenfalls nicht, an dieser Stelle findet sich eine Schwinge. Anders als beim Heer, in dem die Soldaten während der Grundausbildung keine Aufschiebeschlaufen und keine Litzen tragen, haben die Luftwaffen-Rekruten bereits blanke Dienstgradabzeichen mit den Schwingen auf den Schultern. Die verschiedenen Aufgabenbereiche (Dienstteilbereiche) sind bei der Luftwaffe nur an den Tätigkeitsabzeichen zu erkennen.

ZDv 37/10 Abs. 215 "Ergänzungen der Grundform" (s. "Heer") erlaubt Luftwaffensoldaten außerdem das Tragen des Pullovers (blau, nicht jedoch oliv) - auch zum Feldanzug.

ZDv 37/10 Abs. 216 "Abwandlungen der Grundform" (s. "Heer") erlaubt Luftwaffensoldaten weiter, statt der Feldmütze ein Barett (blau, nur für Frauen) zu tragen oder auch das Schiffchen (blau).

Neben dem Feldanzug, wird auch eine blaue Uniform, das sogenannten "Blauzeug" getragen, bestehend aus einem hellblauem Hemd (kurz- oder langärmelig), einer dunkelblauen Hose, schwarze Strümpfe, sowie schwarze Halbschuhe. Zum Blauzeug wird ein blaues Schiffchen getragen.

Marine

Die Uniformen der Marine unterscheiden sich erheblich von denen des Heeres und der Luftwaffe.

Anzugarten

Der Dienstanzug besteht traditionell aus einem zweireihigen dunkelblauen Jackett mit gleichfarbiger Hose und weißem Diensthemd für die Offiziere und Unteroffiziere, inoffiziell auch Wäsche vorn genannt. Dazu werden schwarze Schuhe und Strümpfe und eine Schirmmütze mit weißem Bezug getragen. Im Winter wird die Uniform durch einen dunkelblauen zweireihigen Mantel ergänzt, im Sommer kann anstelle des Jacketts ein kurzärmliges weißes Diensthemd getragen werden. Es gibt keine Unterscheidung zwischen großem und kleinem Dienstanzug.

Mannschaften tragen den sogenannten Kieler Knabenanzug, auch Wäsche achtern genannt. Er besteht aus einer dunkelblauen Bluse, tief ausgeschnitten, ohne Knöpfe, und einer gleichfarbigen Seemannshose, die als Klapphose ausgeführt ist. Zur Bluse gehören ein mittelblauer Exerzierkragen und ein schwarzes Halstuch. Seitdem es weibliche Mannschaftsdienstgrade in der Marine gibt, gehört zur Bluse ein weißes T-Shirt mit blauem Rundkragen. Im Sommer wird eine Bluse getragen, die aus einem dünnen weißen Stoff besteht. Als Schuhwerk werden schwarze Halbschuhe und Strümpfe getragen, zum Wachanzug Seestiefel. Zu diesem Anzug gehört außerdem eine Tellermütze mit weißem Bezug und einem Mützenband mit dem goldenen Namenszug der Einheit des Soldaten. Im Winter wird ein kurzer, dunkelblauer Überziehrock getragen, der Kolani. Mannschaften in besonderen Dienststellungen und ab dem 30. Lebensjahr (bei der heutigen Laufbahnverordnung fast unmögliche Kombination von Alter und Dienstgrad) können ebenfalls den Dienstanzug der Offiziere und Unteroffiziere tragen.

Der Anzug der Mannschaften lehnt sich an britische Traditionen an. Drei weiße Streifen auf dem Exerzierkragen erinnern an die an die drei großen Seeschlachten Admiral Nelsons. Das schwarze Halstuch wird ähnlich wie eine Krawatte als Knoten getragen. Dieser Knoten hat einen blauen Streifen von links oben nach rechts unten, (wenn der Marinesoldat an der Nordsee seinen Dienst versieht) von rechts oben nach links unten (Ostsee) von vorne betrachtet)). In den unteren Teil dieses Knotens wird eine kleine weiße Schleife gebunden. Der schwarze Knoten symbolisiert die Trauerzeit nach Nelsons Tod bei Trafalgar, die weiße Schleife steht für die Aufhebung der Trauerzeit.

Das Binden dieses Knotens aus einem dreieckigen Seidentuch erfordert viel Geschick und Geduld.

Im Seedienst wird der Bordgefechtsanzug (BGA) getragen. Er besteht aus einer enganliegenden, dunkelblauen Reißverschlussjacke, einem mittelblauen Hemd und einer dunkelblauen Hose mit Beintaschen. Dazu gehören schwarze Bordschuhe und als Kopfbedeckung Schiffchen oder Schirmkappe. Für die kalte Jahreszeit gibt es einen dunkelblauen Parka und für den Decksdienst Nässe- und Kälteschutzkleidung. Auch für Ubootbesatzungen gibt es eine spezielle Schutzkleidung.

Die Soldaten des Marinesicherungsdiensts und Soldaten, die im Geländedienst eingesetzt werden, tragen den gleichen Feldanzug wie das Heer. Lediglich Kopfbedeckung und Dienstgradabzeichen unterscheiden sich. Die Marine trägt bis auf die Soldaten der Marinesicherung kein Barett sondern die Feldmütze oder das Schiffchen. Die Dienstgradabzeichen der Mannschaften und Unteroffiziere entsprechen denen des Heeres, sind jedoch in Gold ausgeführt.

Für den Dienst in tropischen Regionen gibt es einen sandfarbenen Dienstanzug (Khaki) und einen weißen Ausgehanzug, d.h. Hose und Bluse weiß, Schuhe und Strümpfe schwarz. Der khaki Dienstanzug ist bei den Mannschaften derselbe wie bei den Unteroffizieren und Offizieren.

Im Gegensatz zum Heer wird zu sehr viel mehr Anlässen der Dienstanzug getragen, so zum Beispiel im Wachdienst. An Bord tragen Offiziere und Unteroffiziere mit Portepee im Hafen Dienstanzug, die Mannschaften und Unteroffiziere ohne Portepee tragen BGA. In See tragen alle Soldaten BGA. Der BGA darf - im Gegensatz zum Feldanzug beim Heer - außer Dienst nicht außerhalb militärischer Einrichtungen getragen werden.

Dienstgrad- und Laufbahnabzeichen

Die Dienstgradabzeichen der Marine werden beim Dienstanzug an den Ärmeln getragen. Die Offiziere führen goldene Streifen um den unteren Teil des Ärmels (Kolbenringe). Darüber befindet sich als Laufbahnabzeichen ein goldener Stern bei den Offizieren des Truppendiensts und des Militärfachlichen Diensts oder ein Sonderzeichen bei den Offizieren des Sanitätsdiensts, des Militärmusikdiensts und des Geoinfodiensts (s. Tabelle).

Portepeeunteroffiziere tragen Winkel am unteren Ärmel, darüber das Abzeichen ihrer Verwendungsreihe (s. Tabelle). Unteroffiziere ohne Portepee und Mannschaften tragen Rauten bzw. Streifen am Oberarm, ebenfalls ergänzt um ein Verwendungsreihenabzeichen.

Am Diensthemd und am Mantel werden dunkelblaue Schulterklappen getragen, die am oberen Ende dachförmig geschnitten sind. Bei den Offizieren sind sie mit goldenen Streifen entsprechend den Ärmelstreifen betresst, bei den Unteroffizieren mit Abzeichen, die denen des Heeres entsprechen. Auf den Schulterklappen wird stets ein Laufbahn- oder Verwendungsreihenabzeichen getragen.


Laufbahnabzeichen
Offiziere und Offizieranwärter des Truppendiensts und des
militärfachlichen Diensts
fünfzackiger Stern, eine Zacke oben Datei:Lfbabz mar offz.gif
Militärmusikdienst dreisaitige Harfe Datei:Lfbabz mar musik.gif
Militärgeographischer Dienst stilisierter Globus mit Schriftzug "GEO" Datei:Lfbabz mar geo.gif
Arzt / Ärztin Äskulap-Stab, 2 Windungen der Schlange
um den Stab
Datei:Lfbabz mar arzt.gif
Zahnarzt / Zahnärztin Äskulap-Stab, 1 Windung der Schlange
um den Stab
Datei:Lfbabz mar zahnarzt.gif
Apotheker / -in Äskulap-Schlange, darunter eine Schale Datei:Lfbabz mar apotheker.gif


Verwendungsreihenabzeichen
Seemännischer Dienst (11er) Anker mit Ankertau Datei:Verwdgrabz mar seem dienst.gif
Marineführungsdienst (20er) Anker mit stilisiertem Blitz Datei:Verwdgrabz mar feuhr dienst.gif
Marinewaffendienst (30er) Anker mit stilisierter Granate Datei:Verwdgrabz mar waffen dienst.gif
Marinetechnikdienst (40er) Anker mit Zahnrad Datei:Verwdgrabz mar technik dienst.gif
Marinefliegerdienst (50er) Anker mit Schwingen Datei:Verwdgrabz mar flieger dienst.gif
Logistik. und Stabsdienst (60er) Anker mit Schlüssel Datei:Verwdgrabz mar log stab dienst.gif
Verkehrswesen und
Marinesicherungsdienst (70er)
Anker ohne Zusatz Datei:Verwdgrabz mar sicherg dienst.gif
Sanitätsdienst (81) Anker mit Äskulap-Schlange Datei:Verwdgrabz mar san dienst.gif
Militärmusikdienst (85) Anker mit Harfe Datei:Verwdgrabz mar musik dienst.gif