Sosopol
Sosopol (Созопол) | ||||
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Basisdaten | ||||
Staat: | ![]() | |||
Oblast: | Burgas | |||
Einwohner: | 5410 (2010) | |||
Fläche: | 41.829 km² | |||
Bevölkerungsdichte | 0,1 Einwohner/km² | |||
Koordinaten: | 42° 25′ N, 27° 41′ O | |||
Höhe: | 0-20 m | |||
Postleitzahl: | 8130 | |||
Telefonvorwahl: | (+359) 0550 | |||
Kfz-Kennzeichen: | A | |||
Verwaltung | ||||
Bürgermeister: | Panajot Rejsi | |||
Regierende Partei: | GERB | |||
Website: | www.sozopol.bg |
Sosopol [bulgarisch Созопол) ist eine Kleinstadt in Südostbulgarien, an der bulgarischen Schwarzmeerküste auf einer kleinen felsigen Halbinsel gelegen. Die Stadt liegt in der Provinz Burgas und ist das Zentrum der gleichnamigen Gemeinde Sozopol.
] (auch Sozopol,Sosopol ging aus einer griechischen Kolonie hervor und ist eine der ältesten Städte an der bulgarischen Schwarzmeerküste. Nach der Annahme des Christentums in der Spätantike, entwickelte sich die Stadt zu einem bedeutsamen Bischofszentrum, dem mehrere in der Stadt und in der unmittelbare Umgebung existierende Klöster unterstanden.
In der Kirche Georg der Siegreiche (bulg. Sweti Georgi Pobedonosez) werden Reliquien von Johannes dem Täufer aufbewahrt.[1]
Geographie
Lage
Sosopol befindet sich an der südlichen bulgarischen Schwarzmeerküste im südlichen Teil vom Golf von Burgas in den Ausläufer des Strandscha-Gebirges, ca. 35 km südlich von Burgas entfernt. Zum Sonnenstrand im Norden sind es 90 Straßenkilometer.
Die Stadt Sosopol ist in Alt- und Neustadt zweigeteilt. Die Altstadt befindet sich auf der kleine Halbinsel Skamnij (42° 25′ 29″ N, 27° 41′ 43″ O ), die zweihundert Meter breit ist und kaum 2 Kilometer lang und 10 Meter über dem Meeresspiegel liegt. Westlich dieser Halbinsel liegt die Bucht Sosopol (42° 25′ 27″ N, 27° 40′ 10″ O ) und östlich die Bucht Korenjata (42° 24′ 49″ N, 27° 42′ 36″ O ).
Die 8 ha große Insel Sweti Kirik befindet sich ca. 250 m nordwestlich der Altstadt, sie ist seit 1927 durch einen künstlichen Damm mit dem Festland verbunden und deshalb streng genommen nur noch eine Halbinsel. Der Damm verbindet die Insel mit dem Nordwesten der Altstadt. Da die Insel nach Südost durch eine 400 Meter lange Mole verlängert wurde, entstand so im Westen der Altstadt eine 800 mal 200 Meter große, künstliche, geschützte Bucht, die auch den Fischereihafen und Yachthafen beherbergt.
Mit der Zunahme des Tourismus hat sich Sosopol in den letzten 60 Jahren nach Süden vergrößert, entlang der Küste der Korenjata-Bucht und auf eine weitere Halbinsel, die Budschaka-Halbinsel (42° 24′ 18″ N, 27° 43′ 5″ O ), wo sich heute die Neustadt (42° 25′ 1″ N, 27° 41′ 47″ O ) und das jüngste Viertel der Stadt - Charmanite - befindet. Die Halbinsel Budschaka und die Bucht Kawazi (42° 23′ 31″ N, 27° 43′ 4″ O ) bilden die südliche Grenze der Stadt.
In der Sosopol-Bucht, 1,2 km nördlich der Altstadt, liegen außerdem die Schwarzmeerinseln Sweti Iwan und Sweti Petar. Durch diese beiden Inseln war die Reede (Liegplatz) von Sosopol gut gegen starke Winde geschützt.
Nachbargemeinden
Die Stadt grenzt im Norden, Nordosten, Osten und Südosten an das Schwarze Meer. Folgende Städte und Gemeinden, die alle in der Provinz Burgas liegen, grenzen an die Stadt Sosopol:
Burgas Tschernomorez |
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Sredez | ![]() |
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Primorsko | Primorsko |
Die Entfernung zur Provinzhauptstadt Burgas beträgt über Land 33 Kilometer und über das Meer 25 Kilometer. Nach Primosko, dem nächsten größeren Ort im Süden sind es 20 Kilometer.
Relief
Das Stadtgebiet von Sozopol gehört zu der zwei Subregionen Meden rid und Bosna, die Teil der geomorphologischen Meden rid-Strandscha-Hauptregion sind. Das Gebiet zeichnet sich durch einen Komplex von Meeresterrassen, stark verzweigte Felsküste und eine Vielzahl von Limanen aus, die sich mit größeren und kleineren feinen Sandstränden abwechseln. Die Küste in der Stadt ist ebenfalls stark verzweigte und die größeren Sandstrände bilden den Zentralen Stadtstrand (auch Nordstrand genannt, 42° 25′ 14″ N, 27° 41′ 41″ O ) und den Charmanite-Strand (42° 24′ 47″ N, 27° 42′ 4″ O ). Sanddünen nehmen fast ein Drittel der Fläche des letzten ein.[2] Die Halbinseln zwischen den Buchten zeichnen sich durch eine waagerecht ins Meere abfallende Steilküste aus (→ Kliffküste), die schwer zugänglich ist.[3]
Das Relief westlich der Stadt ist durch nach osten und Nordosten abfallende Abhänge geprägt, welche die tiefen Wälder des Stradscha-Gebirge aufteilen. Ebenfalls westlich von Sosopol befindet sich mit dem Gipfel Bakarlaka (376 m; 42° 23′ 51″ N, 27° 36′ 29″ O ) der höchste Punkt des Hügelkette Meden rid.[3]
Klima
Das Klima ist in Sosopol, wie in der Region trocken und gemäßigt kontinental mit starken Meereseinfluss. Der Winter ist wärmer als im Landesinneren, jedoch windiger. Die durchschnittliche Januartemperatur liegt bei +6 °С. Die Sommer sind heiß, dank der Meeresnähe mit einer ständigen Brise dennoch angenehm. Die durchschnittlichen Tagestemperaturen betragen im Juli +27 °С und die Wassertemperatur 24,7 °C. Durch den maritimen Einfluss ist das Klima im Vergleich zum Rest des Landes milder und führt zu einem kürzeren Winter und Frühling, sowie zu einem längeren Sommer und Herbst. Im Winter überwiegen die Nordwest-, und Südwestwinde. In den Sommermonaten zwischen April und September überwiegen die östliche Winde, welche eine ständigen Brise bringen, die tagsüber eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 3-6 m/sek und in den Nacht von 1-2 m/sek hat. Die Zahl der Regentage ist im Vergleich zum Rest des Lande gering, regenfrei sind im Sommer und Herbst zwischen 17 und 28 Tage und im Winter und Frühling zwischen 14 und 15 Tage.[2]
Geschichte
Name
Die Stadt wurde von den griechischen Siedler als Antheia um 610 vor Chr. gegründet. Später wurde sie zu Ehren des griechischen Gottes Apollon, dem Beschützer der Siedler, der als Heiler verehrt wurde, in Apollonia umbenannt. Um sie von anderen Städten gleichen Namens zu unterscheiden (wie z.B. Apollonia Mygdoniorum, oder Apollonia Illyricum) wurde sie auch mit dem Namenszusatz Pontica (Pontus = Schwarzes Meer, d.h. Apollonia am Schwarzen Meer) als Apollonia Pontica (altgr. und byz. Ἀπολλωνία Ποντική, lat. Apollonia Pontica), oder mit dem Namenszusatz Magna[4] (zu dt. Große) genannt (Apollonia magna). [5]
In der Spätantike, als die Stadtbevölkerung zum Christentum übertrat, wurde Apollonia in Sosopolis (Vorlage:GrS; griechisch für „Rettung“, „Erlösung“, „Heil“) umbenannt.[6] Wann genau der Stadtname von Apollonia in Sosopolis geändert wurde ist jedoch nicht bekannt.[7] Sosopolis wurde auch unter der osmanischen Herrschaft leicht verändert als Sizebolou oder Sizebolu[8] und Sizeboli[9] beibehalten. Seit der 1878, dem Ende der osmanischen Herrschaft über Bulgarien, hat der Name der Stadt die bulgarische Form Sosopol.[10]
Stadtgeschichte
Die antike Stadt Apollonia Pontica
Die ersten Hinweise einer Besiedelung des Gebietes der heutigen Stadt stammen von Thrakern aus dem 13.-14. Jahrhundert v. Chr. In der Nähe der Stadt in der Gegend Begliktasch befand sich eine bedeutsame thrakische Kultstätte. 609 v. Chr. gründeten griechische Kolonisten aus Milet und Phokaia an der bereits von Thrakern besiedelten Schwarzmeerküste an der Stelle des heutigen Sosopol eine Siedlung, die spätere Apollonia Pontica (Skymnos 730-737). Dieses Apollonia Pontica war die erste griechische Kolonie im westlichen Schwarzen Meer.
Das Territorium dieses griechischen Stadtstaats umfasste das Küstenland von Anchialo (das heutige Pomorie) und Aquae Calidae im Norden bis Tiniada im Süden. In Osten grenzte Apollonia an die thrakischen Reiche im Strandscha-Gebirge und das thrakische Königreich der Odrysen. In seiner ganzen Geschichte als griechische Polis blieb Apollonia Pontica ein autonomer demokratischer Stadtstaat. Die Neutralitätspolitik, die von der Polis verfolgt wurde, konnte meist eine ausgeglichene Position zwischen dem Attischen Seebund, dem Reich der Odrysen, dem antiken Makedonien, den anderen Städten der pontischen Pentapolis, dem Reich von Lysimachos und dem Reich der Skythen erreichen. Weitere Verbindungen wurden zu jener Zeit nach Rhodos, Lesbos, Chios, Herakleia Pontike, Korinth, Persien und Milet unterhalten. Die weitgehende politische Neutralität von Apollonia Pontica wurde zur Grundlage ihrer späteren Handelsmacht.

Apollonia Pontica verfügte über zwei, in tiefen geschützten Buchten gelegene, Häfen und bot dadurch eine günstige Lage für die Seefahrt. Die griechische Polis ging schon recht früh - im 5. Jahrhundert v. Chr. - ein Wirtschaftsbündnis mit den Odrysen ein, das nicht nur die bestehenden Grenzen bekräftigte, sondern auch Handelsprivilegien für die Griechen brachte. Durch die so erreichte privilegierte Stellung und durch die Fischerei, die Salzgewinnung aus den Burgasseen, die Metallverarbeitung, das Holz sowie andere aus dem nahegelegene Strandscha-Gebirge gewonnenen Rohstoffe erfuhr die Polis einen wirtschaftlichen Aufschwung. Die Stadt war auch als Hafen der Kornkammer der griechischen Stadtstaaten, Thrakien, bekannt. Die Waren wurden nicht nur in den griechischen Poleis von Atika, Peloponnes, oder Thasos, sondern bis nach Ägypten, Syrien und Karthago exportiert.
Der Reichtum der Stadt gab ihr den Beinamen Apollonia Magna (das Große Apollonia) und wurde durch eine monumentale 13 Meter hohe bronzene Apollonstatue (Anfang 5. Jahrhundert v. Chr.) des berühmten Bildhauers Kalamis auch für vorbeifahrende Schiffe weithin sichtbar gemacht den Hafen bewachte, nach Plinius dem Älteren (34.29) und Strabon (7.319) war die Statue 20 Ellen groß, 13 Tonnen schwer und hat 500 Talente gekostet. Die Statue wurde 72 v. Chr. von römischen Truppen unter Lucullus dem Jüngeren nach Rom entführte und dort aufgestellt.
Ein Streit mit der benachbarten griechischen Polis Mesembria (heute Nessebar) über die Kontrolle der Salzminen führte im 2. Jahrhundert v. Chr. zu einem Krieg, aus dem Apollonia als Sieger hervorging. Die von den Meistern aus Apollonia hergestellte typische schwarze und rote griechische Keramik war in ganz Thrakien und im Schwarzmeerraum bekannt und stand der Athener Keramik kaum nach.
Apollonia Pontica war in der Antike eine reiche und schöne Stadt mit vielen wertvollen Denkmaälern: Reste der Grabplatte von Anaximander und der Festungsmauern (42° 25′ 27″ N, 27° 41′ 46″ O ) sind heute noch erhalten geblieben. Die Polis hatte drei befestigte Stadtviertel, die sich außerhalb der Stadtmauer befanden, eines auf der Insel, die heute „Sweti Iwan“ heißt, eines südlich der Stadt auf der Halbinsel, die heute „Hristos“ heißt, und einer auf den Hügeln des Festlandes oberhalb der heutigen Altstadt. Apollonia Pontica verfügte über ein Theater, eine Agora und über ein Gymnasion. Neben den Haupttempel auf der Insel „Sweti Iwan“, der dem Gott Apollon gewidmet war, gab es weitere große Tempel der Göttin Aphrodite und Hekate. Auch die thrakische Bevölkerung der Stadt hatte zwei Tempel im Polis; einen, der dem „Thrakischen Reiter“ und einen, der der thrakischen Fruchtbarkeitsgöttin gewidmet war.

Während des zweiten Mithridatischen Krieges (83–81 v. Chr.) im Jahre 74 v. Chr. ging Apollonia Pontica, um seine Verteidigung zu stärken, einen Bund mit dem bosporanischen König Mithradates I. Eupator und den Bessen ein. Dank dieses Bundes wurde der erste Sturm der Römer auf die Stadt abgewehrt. 72 v. Chr. folgte der zweite Angriff, diesmal unter den neuen römischen Verwalter Makedoniens - Lucullus der Jüngere. Nachdem er die thrakischen Bessen zerschlagen hatte und die Städte Uscudama und Kabile (heute Jambol) eingenommen hatte, zerstörte Lucullus die Stadt Apollonia und entführte die Statue Apollos [11] nach Rom, wo sie auf dem Kapitol als Trophäe aufgestellt wurde. Teil der Beute aus dem Feldzug war dieseKolossalstatue des Apollo, den M. Lucullus aus einem Tempel auf einer Insel nahe Apollonia geraubt hatte. Vermutlich während des Triumphzuges wurde die Statue in den Tempel des Jupiter Capitolinus gebracht. Die Statue wurde später während der Christianisierung des Römischen Reichs eingeschmolzen.
Insgesamt wurde die Stadt häufig überfallen und ausgeraubt. Nachdem die Stadt unter römische Herrschaft gekommen war, ging ihr Einfluss zurück. Die spätantike Kirche „Sweti Georgi der Siegreiche“ wurde im Jahr 330 erbaut, nachdem das Christentum im Römischen Reich legalisiert worden war. Die Christenverfolgungen im Römischen Reich endete 313, wurde aber erst 380 unter Kaiser Theodosius I. mit dem Dreikaiseredikt zur Staatsreligion.
Sosopolis in Spätantike und Mittelalter
431 taucht die Stadt erstmals unter dem neuen christlichen Namen Sozopolis (griech. für Stadt der Rettung) in Urkunden auf und erfuhr einen weiteren wirtschaftlichen Aufschwung. Auf ein Bistum der Stadt geht das Titularbistum Sozopolis in Haemimonto der römisch-katholischen Kirche zurück. 812 wurde Sozopolis vom bulgarischen Herrscher Khan Krum in das Bulgarische Reich eingegliedert.
1304 eroberte der bulgarische Zar Todor Swetoslaw nach der Schlacht von Skafida Sosopolis und nahm dabei den einstigen Patriarchen von Konstantinopel Ioannes XII. Kosmas gefangen.[12]
Neuzeit
Osmanische Herrschaft
1453 wurde die Stadt von den Osmanen eingenommen und zerstört. Unter osmanischer Herrschaft hatte Sosopol keine überregionale Bedeutung mehr. Im Russisch-Türkischen Krieg (1828–1829) wurde die Stadt am 16. Februar 1829 für fünf Monate von russischen Truppen unter der Führung von Konteradmiral Michail Nikolajewitsch Kumani eingenommen[13]. Die meisten Einwohner der Stadt waren Griechen und Bulgaren und unterstützten die Russen, wie etwa das „Bulgarisch-Griechische Freiwilligen-Korps“. Als nach dem Frieden von Adrianopel bekannt wurde, dass die Stadt weiter im Osmanischen Reich verbleibt, flohen viele Bewohner vor den anrückenden Osmanen.
Nach der Befreiung Bulgariens 1878 gehörte die Region Sosopol zu Bulgarien. Fast die gesamte griechische Bevölkerung zog nach Griechenland. Im Gegenzug zogen bulgarische Flüchtlinge aus Ostthrakien nach Bulgarien und auch nach Nordthrakien, auf dessen Gebiet die Region Sosopol liegt.
Dieser Bevölkerungsaustauch erfolgte insbesondere 1906 in der Folge antigriechischer Pogrom. Dem war 1905 das Massaker von Sagoritschani vorausgegangen, bei dem 62 bulgarische Zivilisten von griechischen Freischärlern in Mazedonien ermordet worden waren. Als bulgarische „Antwort“ darauf kam es in einigen bulgarischen Städten zu antigriechischen Pogromen, unter anderem in Pomorie und Burgas.
Im 19. Jahrhundert entstand die heutige Bebauung. Viele der zerstörten Kirchen wurden nach und nach wieder aufgebaut, erreichten deren mittelalterliche Größe aber nicht. Beispiel dafür ist die dreischiffige Kirche „Sweta Bogorodiza“ („Hl. Muttergottes“) aus dem 15. Jahrhundert, die heute wegen ihre prachtvollen Wandmalereien zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt. Aufgrund der malerischen Lage siedelten sich dort Künstler an, was der Stadt den Beinamen Stadt der Maler und Fischer einbrachte. Nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelte sich Sosopol zu einem beliebten Urlaubsort der Bulgaren und der Bewohner anderer Ostblock-Staaten. In der Nähe Sosopols in Primorsko, am Fluss Ropotamo, befand sich auch das Privat-Jagdgebiet des Staatschefs Todor Schiwkow.
Russisch-Türkischer Krieg (1828–1829)
Während des Russisch-Türkischen Krieges von 1828/29 wurde die osmanische Festung Sosopol am 16. Februar 1829 nach einem Gefecht von russischen Truppen eingenommen, um die vorrückenden russischen besser versorgen zu können und abzusichern. Die russischen Truppen kamen von den russischen Schlachtschiffen Imperatriza Marija, Panteleimon (ab 1917 Knjas Potjomkin Tawritscheski) und Pimen, sowie von den Fregatten Rafail und Ewstarij und von drei Kanonenbooten. Insgesamt wurden 1162 mann Landungstruppen abgesetzt, unter dem Oberkommando von Konteradmiral Miachail Kumani (1770-1865; russ.: Михаил Николаевич Кумани), der für die Einnahme von Sosopol den Russischen Orden der Heiligen Anna 1. Klasse erhielt.
Sosopol hatte sich gegen die Russen vom Meer her mit drei Küstenbatterien verteidigt. Gegen Angriff von der Landseite war die Stadt durch eine Redoute und eine Steinmauer geschützt.
In Vorbereitung auf die Eroberung von Sosopol hatte Zar Nikolaus I. dem Plan zur Eroberungder Stast zugestimmt, allerdings unter der Bedingung, dass Konteradmiral Miachail Kumani danach keine weiteren Truppen zur Verstärkung bekommt um die Stadt zu halten. Denn die Haupttruppen lagen in Warna und konnten für die Verteidigung von Sosopol nicht entbehrt werden.
Der sofort einberufene Militärrat des Russischen Kaiserreiches entschied, dss Sosopol eingenommen werden muss, da die dortige Garnison mit 1000 Mann russischen Truppen und mit der Unterstützung des russischen Geschwaders lange gegen neue Angriffe der Osmanen verteidigt werden könnte. Es wurde jedoch beschlossen die Einnahme der beiden nahegelegenen Inseln auf einen günstigeren Zeitpunkt zu verschieben.
Entsprechend dieses Beschlusses fuhr das Geschwader von Konteradmiral Kumani mit seinen drei Schlachtschiffen, zwei Fregatten, drei Kanonenbooten und zwei Transportschiffen (mit 335 Kanonen) mit 1162 Mann Landungstruppen nach Sosopol. Am frühen Morgen des 15. Februar 1829 näherte sich das Geschwader der Reede von Sosopol und wurde von der Küstenbatterie unter Feuer genommen. Trotz des Beschusses nahmen alle russischen Schiffe bis 9 Uhr ihre vorgesehene Position ein. Eine Gruppe Parlamentäre wurde ans Ufer gesetzt, um die Übergabe der Stadt zu fordern. Der türkische Kommandant von Sosopo
Hamil-Pascha erwiderte darauf, dass die Garnison bis zum letzten Mann kämpfen würde. Deshalb eröffneten die russischen Schiffe um 15 Uhr das Feuer und zerstörten alle Küstenbatterien. Danach wurden wieder russische Parlamentäre geschickt mit dem Vorschlag Gespräche über die Übergabe von Sosopol zu führen. Konteradmiral Kumani verlangte die bedingungslose Kapitulation, und dass Hamil-Pascha persönlich auf dem russischen Flaggschiff erscheint, um die Kapitulation zu unterschreiben.
Da die russische Forderung bis zum nächsten Morgen nicht erfüllt worden war, erfolgte die anlandung eines 500 Mann starken russischen Kommandos. Dann wurde wieder ein Parlametär zu Hamil-Pascha geschickt, um ihn über die Landung zu berichten und dass die Stadt im Sturmangriff genommen werden würde, wenn er sie nicht freiwillig übergibt.
Der zurückkehrende Parlamentär berichtete bei seiner Rückkehr, dass die ca. 1600 Mann starken osmanischen Truppen beim Anblick der Russen die Stadt verlassen hätten und in Richtung Konstaninopel abgezogen seien. Der Parlamentär nahm zusammen mit 14 Matrosen die Hauptbatterie ein und hisste dort die russische Fahne. Die Landetruppen nahmen dann die Redoute ein und danach die gesmte Stadt Sosopol. Hamil-Pascha und sein Gefolge von 50 Mann wurden gefangen genommen. Als Kriegstrophäe wurden zwei Fahnen mitgenommen, 9 Festungsgeschütze und zwei Feldgeschütze, ebenso eine große Menge von Munition und Vorräten.
Die russischen Truppen machten sich sofort an die Reparatur der beschädigten Küstenbatterien und Befestigungsanlagen. Die Geschütze für die Verteidigung der Stadt wurden von den russischen Schiffen genommen.
Ende des Monats traf noch eine 1500 Mann starke russische Verstärkung in Sosopol ein. Die Brigg Ganymed ging bei der Insel Sweta Anastasia (12 km westlich von Sosopol, in der Bucht von Burgas gelegen) vor Anker, um zu verhindern, dass die Osmanen die Insel einnehmen können. Danach trafen nochmals 1000 Mann russische Verstärkung ein, die sofort mit in die Baumaßnahmen an der Festung mit eingebunden wurden. Due russische Führung hatte richtig vorausgesehen, dass sich die Osmanen nicht mit dem Verlust von Sosopol abfinden werden. Am 28. Mai 1829 griffen ungefähr 4000 osmanische Infanteristen und fast 1800 Mann Kavallerie die nunmehr von den Russen verteidigte Stadt an. Bei den schweren Kämpfen wurden die osmanischen Truppen jedoch immer wieder von der russischen Infanterie, der Festungsartillerie und den Schiffsgeschützen zurückgeschlagen.
Nach dieser Schlacht stabilisierte sich die Lage an diesem Frontabschnitt. Am 19 April 1829 lief ein Geschwader der Russischen Schwarzmeerflotte in der Reede von Sosopol ein, unter dem Kommando von Vizeadmiral Aleksej Grejg (1775-1845; russisch: Алексей Самуилович Грейг). Die Einnahme von Sosopol sicherte der russischen Schwarzmeerflotte einen sehr vorteilhaften Vorposten in relativer Nähe von Konstantinopel. Das erlaubt die ständige Überwachung der osmanischen Flotte und die sichere Bewachung der westlichen Schwarzmeerküste.
Konteradmiral Kumani wurde für seine entschiedenen Kampfhandlungen mit dem Orden Russischen Orden der Heiligen Anna 1. Klasse und 10.000 Rubel ausgezeichnet. Alle Offiziere des Geschwaders wurden ausgezeichnet. Von den in Sosopol erbeuteten Kanonen wurden zwei den Städten Sewastopol und Nikolajew (heute Mykolajiw) geschenkt - als Symbol für diese Heltentat der Schwarzmeerflotte.
Zu Ehren der Einnahme der Stadt Sosopol wurde die im März 1841 in Dienst gestellte und mit 60 Kanonen bestückte Fregatte der russischen Schwarzmeerflotte auf den Namen „Sosopol“ (russisch: Сизополь/Sizopol) getauft. Sie nahm am Krimkrieg (1853-1856) teil und wurde am 11. September 1854 in der Reede von Sewastopol versenkt.
Heute gibt es in Sosopol eine Gedenktafel zum Gedenken an die russischen Offiziere und matrosen, die 1829 an der Einnahme der Festung beteiligt waren.
Gegenwart

Die Altstadt liegt heute am Rande der Bucht von Burgas auf einer felsigen Halbinsel und ist geprägt durch enge, steile Gassen mit Kopfsteinpflaster und die charakteristischen Schwarzmeerhäuser aus dem 19. Jahrhundert im Stil der Bulgarischen Wiedergeburt - meist ungefähr quadratische, zweistöckige Häuser mit Walmdächern, deren untere Etage aus hellem Stein, die obere aber aus dunkel gestrichenem Holz errichtet ist. Vor der Halbinsel liegen drei kleine Inseln: Die Insel Sweti Kirik ist durch einen Damm mit der Halbinsel verbunden und beherbergt einen Stützpunkt der bulgarischen Marine, weshalb sie für Besucher gesperrt ist. Auf der Insel Sweti Iwan stehen ein Leuchtturm und die Überreste des byzantinischen kaiserlichen Johannes der Täufer Klosters, das 1629 von den Osmanen zerstört wurde; ansonsten ist sie – wie die dritte Insel – unbewohnt. Auf dem Festland, südlich der Halbinsel, liegt die Neustadt Sosopols, in der viele Touristenunterkünfte erbaut wurden. Altstadt und Neustadt sind durch eine Landbrücke verbunden, dem ehemaligen Friedhof der Stadt, der zu einem Park - dem Meeresgarten 42° 25′ 15″ N, 27° 41′ 38″ O ) - umgestaltet wurde. Auf der westlichen Seite (zur Bucht hin) der Landbrücke liegt ein kleiner Fischereihafen und Yachthafen (42° 25′ 11″ N, 27° 41′ 21″ O ), auf der östlichen (zum offenen Meer hin) der Zentralstrand von Sosopol.
Die Stadt wird heute auch von vielen jungen Bulgaren als Tourismusziel bevorzugt, weil sie im Gegensatz zum nahegelegenen Sonnenstrand und der Halbinsel Nesebar noch nicht so sehr dem Massentourismus verfallen ist.
Die Region südlich der Stadt geht allmählich in das Strandscha-Gebirge über, mit dem größten Naturpark Bulgariens, der viele geschützte Pflanzen- und Tierarten beherbergt. Der höchste Berg des Strandschagebirges liegt allerdings erst 70 km weiter südlich, in der Türkei.
Einwohnerentwicklung
Die wechselnden Einwohnerzahlen resultieren teilweise auch aus dem jeweiligen Gebietsstand.
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Die Zahlen stammen von:
- Volkszählungen (¹),
- Schätzungen (²) oder
- amtlichen Fortschreibungen der Statistischen Ämter (³).[15]
Politik und Verwaltung
Bürgermeister seit 1990
Die Kommunalwahl von 2007 wurde von Panajot Rejsi gewonnen. Er erhielt im zweiten Wahlgang 51,07 Prozent der Stimmen (4415 Stimmen), damals noch als Kandidat der Koalition Far, der u.a. der Union Freier Demokraten angehörte .[16] Bei der Kommunalwahl von 2011 wurde der inzwischen zur Partei GERB übergetretene Rejsi im ersten Wahlgang von 58,27 Prozent der Wähler (4575 Stimmen) erneut zum Bürgermeister gewählt.[17]
Stadtrat
Der Stadtrat von Sosopol besteht aus dem Oberbürgermeister und der von der Gemeindeordnung vorgeschriebenen Anzahl von 20 Stadtratsmitgliedern. Alle vier Jahre wird der Stadtrat neu gewählt, die nächste Wahl ist 2015. Die Sitzverteilung des Stadtrats stellt sich seit der letzten Kommunalwahlen am 23. Oktober 2011[17], mit einer Wahlbeteiligung von 71,16 Prozent, wie folgt dar:
Partei | Wahlergebnis 2011 | +/-* | Wählerstimmen | Sitze | +/-* |
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GERB | 46,20 % | + 38,19 % | 3.582 | 11 | + 9 |
Bulgarische Sozialistische Partei | 14,37 % | + 2,08 % | 1.114 | 3 | +1 |
Bulgarische Volksunion der Bauern "Aleksandar Stambolijski" | 12,56 % | - 5,32 % | 974 | 2 | -1 |
* Veränderung zur Kommunalwahl 2007[16]
Gemeindegliederung
Der Stadtrat fungiert gleichzeitig als Gemeinderat und ist für die Kontrolle aller Bürgermeister der Gemeindeortschaften zuständig. Zur Gemeinde Sosopol (bulg. Община Созопол/Obschtina Sosopol) gehören außerdem noch die Stadt Tschernomorez und folgenden Dörfer:[18]
Wirtschaft und Infrastruktur

Der Tourismus, vor allem der Sommertourismus, ist die Haupteinnahmequelle für Sosopol. Die Stadt, ebenso wie die Küstenorte in der Gemeinde, gehören zu den Haupturlaubsorten für ausländische und inländische Touristen. In den letzten Jahren wurde die Altstadt mit ihren historischen Gebäuden, die die archäologischen Fundstätten säumen, aufwendig restauriert. Auch der religiöse Tourismus wird zunehmend gefördert.
In unmittelbarer Nähe befinden sich die Campingplätze Gradina (deutsch: Garten), Slatna ribka (deutsch: Goldfisch), Kawazi, Smokinja (detusch: Feige). Die ersten beiden liegen in der Sosopolbucht und teilen sich einen mehrere Kilometer langer Strand, ebenso wie die letzten drei, die in der Korenjata-Bucht liegen. Ca. 7 Kilometer südlich von Sosopol, an der Grenze zum Naturschutzgebiet Alepu befindet sich das 1986 von der österreichischen Rogner Bau und Touristik GmbH errichtete Tourismusresort Djuni.[19]
Die verarbeitende Industrie ist durch die Lebensmittelherstellung (hauptsächlich Fischverarbeitung), Möbelproduktion und andere Unternehmen der holzverarbeitenden Industrie in der Stadt vertreten. In den Jahren nach der Fall des Kommunismus (1989) sanken die Fangmengen der Fischfangflotte, was sich negativ auf die fischverarbeitende Industrie auswirkte. Heute gibte es eine Verarbeitungsfabrik der Firma Rubex für die Meeresschnecke Rapana venosa. Das Fleisch dieser räuberischen Schneckenart wird seit den 1990er Jahren nach Japan exportiert, wo es als Delikatesse gilt und seit 2001 auch in bulgarischen Restaurants als „Rapan“ angeboten. Weiterhin gibt es in Sosopol die Fischverarbeitungsfabrik des Burgasser Unternehmens Atlantic Group. Weitere größere Betriebe auf diesem Wirtschaftssektor sind die Pacific Star AG und Delta Industry GmbH.[2][20]
Verkehr
Sosopol hat keinen Anschluss an das bulgarischen Schienennetz, der nächstgelegene Bahnhof befindet sich in Burgas. Auch die Anbindung an das nationale Straßennetz ist schlecht. Die Nationalstraße I/9, die Teil der Europastraße 87 ist, verbindet Sosopol mit Burgas im Norden und mit den anderen Küstenstädten im Süden.
Der Hafen Sosopol befindet sich nördlich der Altstadt, in der Sosopol-Bucht und hat regionale Bedeutung. Er verfügt über sieben Anlegeplätze sowie Grenzkontrollpunkt und wird hauptsächlich für Touristenfahrten und Warentransport genutzt. Daneben existiert in Sosopol einen Fischereihafen und ein in den letzten Jahren erbauten Yachthafen.[3][21]
Der öffentliche Personennahverkehr zu den andren Orten der Gemeinde, sowie nach Burgas und Sofia wird durch Busse und Kleinbusse (→ Marschrutki) vom Busbahnhof Sosopol aus abgewickelt. Der Busbahnhof befindet sich zwischen der Altstadt und der Neustadt, die Busse nach Burgas verkehren halbstündig.
Die in den 1970er und 80er regelmäßig zwischen Sosopol, Burgas, Nessebar, Warna und Istanbul verkehrende Schnellbootfähre, das Tragflächenboot sowjetischer Bauart „Raketa“, wurden Anfang der 1990er - als nach der Wende in Bulgarien die Wirtschaft und der Tourismus darniederlag - aus finanziellen Gründen eingestellt.[22]
Kommunale Betriebe
Für die Wasserversorgung von Sosopol werden lokale Quellen, jedoch hauptsächlich das Frischwasserversorgungssystem des Jasna Poljana-Stausees genutzt. Durch Wasserleitungen aus Stahlbeton wird das Wasser zur einer Wasseraufbereitungsanlage mit einer Kapazität von 2500 Litern/sek geleitet. Von der Anlage wird das Wasser in zwei Versorgungsleitungen gepumpt: eine führt nach Norden und die andere nach Süden. An die nördliche Wasserleitung, welche die Stadt Burgas versorgt, ist auch Sosopol angeschlossen.[3] Für die Wasserversorgung von Sosopol ist die kommunale „Wodosnabdjawane i kanalisazija EOOD-Sosopol“ zuständig.
Derzeit (Mai 2012) verfügt Sosopol über keine Kläranlage und die Abwässer werden ungeklärt über Tiefseeleitungen ins Schwarze Meer entsorgt. Anfang 2012 wurde ein Projekt zum Bau einer Kläranlage verabschiedet, das Teil des Abwassersystems „Sosopol-Tschernomorez-Rawadinowo“ sein wird und die Ortschaften Sosopol, Tschernomorez, Rawadinowo und Kurorte Arkutino, Camping Slatna ridka, Camping Kawazi, Camping Smokinja und Camping Wesselen umfassen soll. Der Bau des Systems begann im Frühjahr 2012, der der Kläranlage soll im Herbst 2012 beginnen.[23][24]
Seit 2008 wird der Abfall in der Mülldeponie bem Gemeindedorf Rawadinowo entsorgt. Die Mülldeponie, in der zwei lokale Kläranlagen - eine für die biologische Behandlung des verschmutzen Abwassers und eine zur Reinigung des entstehender Biogases, funktionieren wurde von der deutschen Walter-Heilit Verkehrswegebau GmbH gebaut. Vor ihre Fertigstellung wurde für den Abfall die Mülldeponie in Bratowo, bei Burgas genutzt. In der Zukunft soll die Deponie auch die Reste des Klärwerks entsorgen, beziehungsweise verarbeiten.[3][25][26]
Bildung und Kulturhäuser
In Sosopol gibt es zwei Kindertagesstädten und eine Grundschule. Weiterbildende Schulen besuchen die Kinder in Burgas (→ Bildung und Forschung in Burgas).[27]
Weiterhin gibt es in Sosopol ein Kulturhaus, die Gemeinde insgesamt hat elf Kulturhäuser. In der Tschitalischte „Otez Paisij“ sind künstlerische und weiterbildende Gruppen tätig: je eine Tanzgruppe für Kinder und Frauen, eine Theatergruppe, eine Ballettgruppe, eine Künstlergruppe, eine Schlagermusikgruppe, eine Folkloregruppe und ein Sprachverein.[2]
Gesundheitswesen
Obwohl die Stadt Sosopol die Gesundheitsversorgung für die ganze Gemeinde Sosopol sicherstellen muss existiert in der Stadt nur eine Grund- und Notversorgung. Zur stationären Behandlung und zur fachärztlichen Weiterbehandlung müssen die Patienten in die nahegelegene Provinzhauptstadt Burgas fahren (→ Gesundheitswesen in Burgas). Das Erste Städtische Krankenhaus von Burgas unterhält ein Medizinisches Notfallzentrum in Sosopol. Weiter befinden sich in der Stadt das medizinischen Zentrum „Sv. Zosim“ mit neun Arzt- und sechs Zahnpraxen. In Sosopol gibt es zwei Apotheken.[27]
Kultur und Freizeit
Museen und Galerien
- Archäologisches Museum - Das in der Innenstadt gelegene archäologische Museum mit seiner Sammlung von griechischen Vasen ist eines der 100 nationalen touristischen Objekte in Bulgarien.
- Historisches Museum an der südlichen Festungsmauer
- Kunstgalerie
- Hausmuseum von Aleksandar Mutafow
- Klosterschulen-Museum
Kulturveranstaltungen
- Ende Mai, Anfang Juni - „Sosopolis“
- Am 29. und 30 Juni - in den beiden Nächten vor Beginn des Monats Juli - „Sozopol Fest - July Morning“[28]
- 17. Juli - Stadtfest
- Von 1. bis 10. September - „Apollonia art festival“, ein seit 1984 bestehendes Kunst- und Filmfestival.
Sehenswürdigkeiten und bemerkenswerte Bauwerke

- Thrakische Festungen
- Atija (bulg. Атия)
- Bakarlaka (bulg. Бакърлъка)
- Lobodowo kale (bulg. Лободово кале)
- Malkoto kale Малкото кале)
- Thrakische Dolmen
Die bergige Region um Sosopol ist übersät mit mehr als 1500 thrakischen Dolmen, Nekropolen und kleineren Hügelgräbern.
- Antike Nekropolen
Die Nekropolen des antiken Apollonia Pontica werden seit dem 19. Jahrhundert archäologisch untersucht. Die bekanntesten von ihnen befinden sich im Bereich des heutigen Meeres-Gartens (42° 25′ 15″ N, 27° 41′ 38″ O ), zwischen der Altstadt und der Neustadt und in den Gegenden Harmanite (bulg. Харманите), Budschaka (bulg. Буджака) und Kalfata (bulg. Калфата).
- Festungsmauern von Apollonia Pontica
Um 511 n. Chr. errichtete der byzantinische Kaiser Anastasios I. die heute teilweise rekonstruierten Festungsmauern. Sie schützen die Stadt nicht nur zur Landseite hin, sondern umgaben sie auch auf der Meeresseite. Die Festungsanlage, die an einigen Stellen bis zu vier Meter dick war, wurde in den folgenden Jahrhunderten immer wieder ausgebaut und erneuert. Erst mit dem Fall der Stadt unter die osmanische Herrschaft wurden sie endgültig zerstört. Seit den 1990er Jahren wird die Mauer an einigen Stellen rekonstruiert.
- Kirchengebäude
Alle der einst über 30 mittelalterlichen Kirchen wurden während der osmanischen Herrschaft zerstört. An ihrer Stelle entstanden kleinere Kapellen, aus denen sich die vier heute bestehenden Kirchen entwickelten.
Kirche erbaut um |
Beschreibung | Lage | Bild |
---|---|---|---|
Heilige Muttergottes 15. Jahrhundert |
Die dreischiffige, einapsigige Pseudobasilika ist Kulturdenkmal von nationaler Bedeutung und steht unter dem Schutz der UNESCO. | 42° 25′ 28″ N, 27° 41′ 41″ O | |
Heiliger Georg 1860[29] |
Die größte Kirche im heutigen Sosopol. Sie ist eine dreischiffige Pseudobasilika mit einer Apsis. Die erste Kirche an dieser Stelle war als spätantike Kirche „Sweti Georgi der Siegreiche“ im Jahr 330 erbaut worden, nachdem das Christentum im Römischen Reich legalisiert worden war. | 42° 25′ 26″ N, 27° 41′ 43″ O | |
Heiliger Sosim 1857 |
einschiffige aus Stein errichtete Kirche, welche dem Hl. Sosim von Sosopol (einer der Beschützer der Stadt) geweiht ist.[30] | 42° 25′ 16″ N, 27° 41′ 38″ O | ![]() |
Heilige Brüder Kiril und Methodius 1888 |
Einschiffige Bauform mit einem halbzylindrische Gewölbe. Erbaut vom Baumeister Gentscho Kanew | 42° 25′ 19″ N, 27° 41′ 38″ O | ![]() |
Küche
Neben den typischen Fischspezialitäten ist Sosopol für seine Feigenmarmelade und die Damgi, eine Art Süßigkeit aus Teig bekannt.[31]
Sport und Sportstädten
In Sosopol existieren ein Fußballklub (FC Sosopol), ein Ruderklub (RK Sosopol) und ein Fitness und Bodybuilding (SK Cyborg). Der FC Sosopol spielt in der Saison 2012/13 in der Dritten bulgarischen Liga und trägt seine Spiele im gleichnamigen Stadion aus (42° 24′ 49″ N, 27° 41′ 49″ O ), das sich im Viertel Charmanite befindet.[2]
Archäologie
Neuere Ausgrabungen der Nekropole von Apollonia Pontica haben bedeutende Funde aus der thrakischer Zeit des 8. und 7. Jahrhunderts v. Chr. zu Tage gefördert. Sie waren Reich an griechischer schwarz- und rotfiguriger Keramik, die einen frühen Einfluss der Griechen bezeugt.
2010 wurde bei Ausgrabungen auf der vorgelagerten Schwarzmeerinsel Sweti Iwan im Kirchenaltar des ehemaligen byzantinischen kaiserlichen Johannes der Täufer Klosters ein Reliquiar mit der Inschrift Johannes der Täufer gefunden. In der Urne wurden ein Zahn, sowie Teile eines Hand- und eines Kieferknochens entdeckt. Nach ersten Einschätzungen bulgarischer Archäologen, handelt es sich dabei um Reliquien von Johannes dem Täufer, die im 4. Jahrhundert n. Chr. von Konstantinopel nach Sosopol gelangten. Die Ausgrabungen werden von Kassimir Popkonstantinow geleitet und vom bulgarischen und norwegischen Staat finanziert. Die Reliquien werden in der Kirche Heiliger Georg in Sosopol aufbewahrt.[32] Die Behauptung von bulgarischer Seite, dass es sich dabei tatsächlich um Überreste Johannes des Täufers handelt ist international jedoch umstritten, zumal bislang keine Radiokarbonuntersuchung stattgefunden hat.[33]
Die Münzen aus Apollonia Pontica zeigen einen Anker als das Symbol der Stadt und als Zeugnis für die Bedeutung ihres Seehandels. Der Anker ist auch im Stadtwappen von Sosopol abgebildet. Während er jedoch auf den Münzen kopfüber mit der Spitze nach oben steht, zeigt er im Stadtwappen mit der Spitze nach unten.
Persönlichkeiten
- Geboren in Sosopol
- Boschidar Dimitrow (* 1945), bulgarischer Historiker und Politiker
- Giorgios Gounaropoulos (1889 - 1977), griechischer Maler
- Ljuben Petkow (* 1939), bulgarischer Autor
- Swetoslaw Schiwarow (* 1944), bulgarischer Politiker
- Bischöfe
Ab 431 war die Stadt Bischofssitz, aus diesem Jahr stammt auch die erste urkundliche Erwähnung unter dem neuen Namen Sosopolis. Der Bischof von Sosopol unterstand als Weihbischof (Hilfsbischof) bis zum 14. Jahrhundert der Erzdiözese (Kirchenprovinz) von Adrianopolis. Es sind nur die Namen von acht Bischöfen der Stadt überliefert:[34]
- Athanasius (431),
- Pierre (680),
- Euthymius (787),
- Ignatius (869);
- Theodosius (1357),
- Joannicius - er wurde 1524 Patriarch von Konstantinopel
- Philotheus (1564)
- Joasaph (1721)
Das Bistum von Sosopol wurde 1808 in des Bistum von Achtopol integriert. Vom Bischofsamt in Sosoppol zeugt heute noch das Titurlarbistum Sozopolis in Haemimonto.
Literatur
- Boschidar Dimitrow (Hrsg.): Apolonia Pontika. Sw. Kliment Ohridski, Sofia 2004, ISBN 954-07-1955-0.
- Васил Дойков, Слави Димитров, Димитър Симеонов: Градовете на България. (bulg.) 2009, Verlag Ковачев, ISBN 978-954-8775-93-9 (Wassil Dojkow, Slawi Dimitrow, Dimitar Simeonow: Die Städte Bulgariens., Verlag Kowatschew)
- Lambros Kamperidis: The Greek monasteries of Sozopolis: XIV - XVII centuries, Institute for Balkan Studies, Thessaloniki, 1993
Weblinks
- Sozopol (englisch)
- Offizielle Website der internationale Kulturtage Apolonia (englisch, bulg.)
- 3D-Panoramafotos
- Wladimir Wladimirow: Gebeine Johannes des Täufers aus Sosopol – zwischen Glaube und Skepsis, Bulgarischer Nationaler Rundfunk
Einzelnachweise
- ↑ http://www.sozopol.bg/archives/2403
- ↑ a b c d e Entwicklungsplan der Gemeinde Sosopol für die Periode 2007-2013, Webseite der Provinzverwaltung Burgas, Zugriff am 16. Mai 2012
- ↑ a b c d e Allgemeine Information zur Gemeinde Sosopol, Webseite der Provinzverwaltung Burgas, Zugriff am 16. Mai 2012
- ↑ Balkan heritage projects 2012: APOLLONIA PONTICA EXCAVATION PROJECT
- ↑ Geschichte der Stadt Sosopol, Zugriff am 21. Mai 2012
- ↑ Sosopol (bulg), Bulgarische Akademie der Wissenschaften, Zugriff am 31. Mai 2012
- ↑ Apollonia Pontica in R.F. Hoddinott: Bulgaria in the Antiquity. An archeological Introduction, Ernest Benn Ltd., London, 1975, S. 33-41
- ↑ Бистра Андреева Цветкова: Perigrinatores Francogalici de terris Haemo adiacentibus narrantes в Том 4 Чужди пътеписи за Балканите, 1981 стр. 192, стр. 194
- ↑ Бистра Андреева Цветкова: Френски пътеписи за Балканите: XV-XVIII в Том 1 Чужди пътеписи за Балканите, 1975 стр. 355
- ↑ Sozopolis, Catholic Encyclopedia, Zugriff am 21. Mai 2012
- ↑ Eutropius 6,10,3.
- ↑ Andreas Speer, David Wirmer: 1308: Eine Topographie Historischer Gleichzeitigkeit, in Band 35 von Miscellanea Mediaevalia, Walter de Gruyter, 2010, S. 817
- ↑ Кранознаменный Черноморский флот, 3. Kapitel
- ↑ Theodora Dragostinova: Between Two Motherlands: Nationality and Emigration Among the Greeks of Bulgaria, 1900-1949, Cornell University Press, 2011, 1.277 Griechen und 2.842 Bulgaren;
- ↑ Einwohnerzahlen von Sosopol nach Jahr, Nationales Statistikamt, Zugriff am 22. Mai 2012
- ↑ a b Zentrale Wahlkommission: Endergebnisse der Kommunalwahl 2007 in Sosopol. Abgerufen am 23. Mai 2012 (bulgarisch).
- ↑ a b Zentrale Wahlkommission: Endergebnisse der Kommunalwahl 2011 in Sosopol. Abgerufen am 23. Mai 2012 (bulgarisch).
- ↑ Orte die der Gemeinde Sosopol angehören
- ↑ Offizielle Webseite des Resorts Djuni
- ↑ Offizielle Webseite von Delta Industry, Zugriff am 24. Mai 2012
- ↑ www.marinasozopol.com
- ↑ Die Bootsfähren „Kometa“ sollen wieder ihre Fahren aufnehmen, bgizlet.com, Zugriff 23. Mai 2012
- ↑ Die erste Etappe des Baus der Kläranlage begann (bulg.), sozopol.org, Zugriff am 23. Mai 201
- ↑ Die bulgarischen Regierung startete den Bau des Abwassersystems von Sosopol, sozopol.bg, Zugriff am 23. Mai 201
- ↑ Die Mülldeponie von Sosopol wurde offizielle im Betrieb genommen (bulg.), troitelstvo.info, Zugriff am 23. Mai 2012
- ↑ Die Gemiende Sosopol nimmt eine moderne Mülldeponie im Betrieb, sozopol.org, Zugriff am 23. Mai 2012
- ↑ a b Allgemeine Information zur Gemeinde Sosopol, Webseite der Provinzverwaltung Burgas, Zugriff am 16. Mai 2012
- ↑ Offizielle Webseite von Sozopol Fest - July Morning
- ↑ Liste der Kirchengebäude in der Eparchie Sliwen (bulg.), Webseiten der Kirchenverwaltung der Eparchie Sliwen, Zugriff 25. Mai 2012
- ↑ Hl. Sosim von Sosopol (einer der Beschützer der Stadt), Portal pravoslavie.bg, Zugriff 24. Mai 2012
- ↑ Sosopol - die Stadt der Damgi, Reportage auf bTV, Zugriff am 23. Mai 2012
- ↑ Teile von Johannes dem Täufer sollen aufgetaucht sein; Fundsache, Nr. 875 Körperteile von Johannes dem Täufer; Bulgaria Looks to John the Baptist to Resurrect Flagging Economy, The Wall Street Journal; Archaeology: Excavation and restoration of St Ivan island near Sozopol financed by Norway, the Sofia Echo, Болгарские археологи заявляют, что нашли мощи Иоанна Крестителя, RIA Novosti, 1. August 2010
- ↑ Über die Echtheit einer angeblichen Reliquie von Johannes dem Täufer ist ein Streit entbrannt. In: Die Presse vom 12. August 2010.
- ↑ Michel Le Quien: Oriens christianus. I, 1181