Hamborn
Wappen | Karte | |
---|---|---|
![]() Hilfe zu Wappen |
![]() | |
Fläche: | 20,89 km² | |
Einwohner: | 72.988 (2004) | |
Bevölkerungsdichte: | 3493 Einwohner je km² | |
Sitzverteilung der Bezirksvertretung (2004): | ||
| ||
Hamborn ist ein Stadtbezirk der kreisfreien Stadt Duisburg in Nordrhein-Westfalen. Er umfasst die Stadtteile Alt-Hamborn, Marxloh, Neumühl, Obermarxloh und Röttgersbach und hat 72 988 Einwohner (Stand: 31. Dezember 2004) auf einer Fläche von 20,89 km². Bis zur Vereinigung mit Duisburg 1929 war Hamborn ein selbständiger Stadtkreis.
Geschichte
Erwähnt wird der Ort Hamborn bereits um 962 als Havenburn, was soviel wie "Viehtränke" bedeutete. Namensgeber war ein am heutigen Standort der Abtei St. Johann gelegener Gutshof Havenburen. Diesen Landbesitz schenkte im Jahre 1136 der edle Gerhard von Hochstaden dem Kölner Erzbischof mit der Auflage, dort ein Prämonstratenser-Kloster zu errichten. Die Klostergründung selbst erfolgte durch die Abtei Steinfeld in der Eifel. Die Siedlung und die benachbarten Bauerschaften gehörten zum Herzogtum Kleve und kamen mit diesem 1614/1666 an Brandenburg/Preußen. Anfang des 19. Jahrhunderts war Hamborn eine kleine Ortschaft innerhalb der Bürgermeisterei Holten im Landkreis Dinslaken, ab 1823 Landkreis Duisburg und ab 1873 Landkreis Mülheim an der Ruhr. 1886 wurde Hamborn Teil der Bürgermeisterei Beeck und kam mit ihr 1887 zum neugebildeten Landkreis Ruhrort.
Im Jahre 1900 wurde die Bürgermeisterei Hamborn gebildet. Sie umfasste die Bauerschaften Alsum, Bruckhausen, Marxloh, Hamborn-Wittfeld, Schmidthorst, Neumühl und Fahrn. 1910 überschritt die Einwohnerzahl der jungen Gemeinde mit Helene Kropp, nach der auch eine Straße benannt ist, bereits die 100.000-Einwohner-Marke. Das "größte Dorf Deutschlands" war damit faktisch Großstadt, ohne Rechte als Stadt zu besitzen. Ein Jahr danach, am 1. Mai 1911 schied Hamborn aus dem Landkreis Ruhrort aus und wurde Stadtkreis.
Um die drohende Eingemeinung nach Duisburg zu verhindern, bemühte sich in den 1920er Jahren Dr. Hugo Rosendahl als Hamborner Bürgermeister erfolglos um die Eingemeindung der Städte Dinslaken und Sterkrade. Los von Duisburg sei die Losung. Ruf es aus in alle Welt: Los von Duisburg die Parole, solange uns die Brust noch schwellt..., so heißt es in einem zeotgenössischen Gedicht des Jahres 1931, nachdem am 1. August 1929 Hamborn mit der Stadt Duisburg und den Ortschaften Huckingen, Mündelheim und Rahm (Amt Angermund, Landkreis Düsseldorf-Mettmann) zur neuen Stadt Duisburg-Hamborn vereinigt wurde und die 1935 in Duisburg umbenannt wurde. Hamborn wird seitdem als Stadtteil geführt.
Aufgrund der geänderten Gemeindeordnung wurden in allen kreisfreien Städten Nordrhein-Westfalens ab 1975 Stadtbezirke eingerichtet. Bereits vor der Neufassung der Gemeindeordnung gab es einen statistischen Stadtbezirk Hamborn. Aus dem neu eingerichteten Stadtbezirk wurden Bruckhausen und das alte Fahrn herausgetrennt. Es verblieben die Stadtteile Alt-Hamborn, Marxloh, Neumühl, Obermarxloh und Röttgersbach. Bruckhausen wurde dem Stadtbezirk Meiderich-Beeck, das alte Fahrn dem Stadtbezirk Walsum zugeschlagen.
Alle Duisburger Stadtbezirke haben eigene Bezirksvertretungen mit einem Bezirksvorsteher an der Spitze. Dies ist seit der Kommunalwahl 2004 Uwe Heider (SPD).
Einwohnerentwicklung der Gemeinde bzw. Stadt Hamborn
|
|
¹ Volkszählungsergebnis
Oberbürgermeister der Stadt Hamborn bis 1929
Literatur
siehe auch die unter dem Stichwort Duisburg, Marxloh und Neumühl angegebene Literatur !
- Erich Binder: Die Ev. Kirchengemeinde Hamborn. Ein Beitrag zur kirchengeschichtlichen Entwicklung von Duisburg-Hamborn. Duisburg 1972
- Geschichte der evangelischen Kirchengemeinde Hamborn einschließlich Krankenhaus. o.O. [ca. 1928]
- Ulf Hegewald (Hg.): Das Duisburg-Projekt. Studenten der Fachhochschule Aachen zeichnen und malen in Duisburg-Hamborn. Aachen 1984
- Rheinisches Städtebuch. Band III.3, Teilband aus Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte, im Auftrage der Arbeitsgemeinschaft der historischen Kommissionen und mit Unterstützung des Deutschen Städtetages, des Deutschen Städtebundes und des Deutschen Gemeindetages hg. von Erich Keyser, Stuttgart 1956
- M. Schulte: Ev. Kirchengemeinde Hamborn. Duisburg 1929
Weblink