Kochel am See
Wappen | Karte |
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Wappen fehlt | Lage von Kochel in Deutschland |
Basisdaten | |
Bundesland: | Bayern |
Regierungsbezirk: | Oberbayern |
Landkreis: | Bad Tölz-Wolfratshausen |
Fläche: | 80,12 km² |
Einwohner: | 4.565 Februar 2005 |
Bevölkerungsdichte: | 57 Einwohner/km² |
Höhe: | 605,4 m ü. NN (kath. Kirche) |
Postleitzahl: | 82431 |
Vorwahl: | 08851 |
Geografische Lage: | Vorlage:Koordinate Text Artikel |
Kfz-Kennzeichen: | TÖL |
Gemeindeschlüssel: | 09 1 73 133 |
Adresse der Stadtverwaltung: | Kalmbachstraße 11 82431 Kochel am See |
Website: | www.kochel.de |
E-Mail-Adresse: | verwaltung@kochel.de |
Politik | |
Bürgermeister: | Werner Englert |
Kochel am See ist eine kreisangehörige Gemeinde in Bayern mit 4.565 Einwohnern im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen. Sie liegt am Kochelsee und ist Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Kochel am See mit Schlehdorf.

Geschichte
Ein bedeutendes Geschichtsereignis war der Oberländer Bauernaufstand von 1705, deren trauriger Höhepunkt als Sendlinger Mordweihnacht bekannt wurde. Im Verlauf des spanischen Erbfolgekrieges wurde Bayern von den Österreichern besetzt. Jene pressten das Land mit Kontributionen und Zwangsrekrutierungen aus. 1705 erhoben sich „Bauern“ (in der Hauptsache aber Knechte, Taglöhner und solche die nicht viel zu verlieren hatten unter der Führung einiger Beamter und Militärs) zunächst im Unterland und kurz darauf auch im Oberland gegen die Besatzer, sie scheiterten jedoch aufgrund taktischer Fehlentscheidungen und ungenügender militärischer Ausbildung und Bewaffnung. Der Überlieferung nach fiel bei dem Massaker auf dem Sendlinger Friedhof der „Schmied von Kochel“ (angeblich der „Schmiedbalthes“ genannt, alias Balthasar Riesenberger) als letzter unter den Hieben der kaiserlichen Truppen, mit der Losung der Aufständischen „Lieber bayerisch sterben, als kaiserlich verderben!“ auf den Lippen und ihrer Fahne in der Hand. Im Gegensatz zu Plinganser, dem historisch belegten Anführer der Unterländer, entstanden die Mythen um den Schmied von Kochel allerdings wohl erst im 19. Jahrhundert durch die 1831 veröffentlichte Schrift Der Heldentod der bayerischen Landesverteidiger bei Sendlingen, 1 Stunde von München, in der Christnacht des Jahres 1705 von Hans Ferdinand Maßmann, eine tatsächliche Existenz des legendären Helden ist nicht nachgewiesen. Die in Kochel ansässigen Schmiede der fraglichen Zeit hießen anders und nahmen auch nicht am Aufstand teil, überhaupt scheinen sich die Kochler an der gescheiterten Revolution nicht beteiligt zu haben und beklagten auch keine Opfer.
Kochel war Teil der klösterlichen Herrschaft Benediktbeuern, die 1803 mit dem Kloster aufgehoben wurde. Kochel am See wurde im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern 1818 eine selbständige politische Gemeinde.
Auch die Zeit des Nationalsozialismus (3. Reich) ging an Kochel nicht spurlos vorüber: Reichsjugendführer Baldur von Schirach wohnte im Aspensteinschlößl. Das heute als VerDi- (früher ÖTV-) Bildungsheim benannte Gebäude am südlichen Seeufer war damals als NS-Kraftfahrerheim bekannt. Gegen Ende des 2. Weltkriegs wurden Teile der Peenemünder Raketenproduktion hierher in die sogenannte WVA (Wasser- oder auch Waffen-Versuchsanstalt) ausgelagert.
Sehenswürdigkeiten
- Franz-Marc-Museum
- Denkmal für den Schmied von Kochel
Technische Denkmäler
- Kraftwerk Walchensee, insb. die mächtigen Fallrohre, die das Wasser durch Tunnel von der oberen Isar und vom Walchensee herableiten.
- Die (neue) Kesselbergstraße, vor allem bei Motorradfahrern beliebt.
Bekannte Persönlichkeiten
- Der Schmied von Kochel, die legendäre Gestalt des Oberländer Bauernaufstands von 1705;
- Franz Marc, sein Grab befindet sich auf dem Friedhof der katholischen Kirche;
- Baldur von Schirach, bewohnte im 3. Reich das Aspensteinschlössl;
- Eva Aschenbrenner, (* 1924), Autorin;
Ortsteile
- Walchensee
- Ried
- Urfeld
- Ort
- Pessenbach
- Pfisterberg
- Altjoch
Weblinks