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Robert Downey Jr.

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Robert Downey Jr. in Mexiko-Stadt bei der nationalen Premiere des Filmes Iron Man, 2008

Robert Downey Jr. (* 4. April 1965 in New York City, New York) ist ein US-amerikanischer Schauspieler und Sänger. Als Sohn des Filmemachers Robert Downey Sr. kam er früh mit der Filmindustrie in Berührung und spielte bereits als Kind kleinere Filmrollen in dessen Filmen, bevor er sich entschied Schauspieler zu werden. In den achtziger Jahren gehörte er zunächst zu einer als Brat Pack bekannten Schauspielergeneration, bevor er mit dem Film Unter Null erstmals die Aufmerksamkeit der Kritiker erregte.

Der zweifach oscarnominierte Downey (für Chaplin 1992 und Tropic Thunder 2008) wird heute von Kritikern oft als bester Schauspieler seiner Generation bezeichnet[1][2] und ist bekannt für sein breites Spektrum an Rollen.

Zwischen 1996 und 2001 stand Downey immer wieder wegen seiner Drogensucht in den Schlagzeilen. Er stand wiederholt wegen Drogenbesitzes vor Gericht und wurde mehrfach zu Entziehungskuren verurteilt. Wegen Verstoßes gegen seine Bewährungsauflagen verbrachte er schließlich insgesamt 16 Monate im Gefängnis. Nachdem es ihm 2003 schließlich gelang, dauerhaft nüchtern zu bleiben,[2] feierte er ein Comeback mit Filmen wie Kiss, Kiss, Bang Bang, Tropic Thunder und Gothika.

Zurzeit spielt er die Hauptrollen in den erfolgreichen Film-Franchises Iron Man und Sherlock Holmes.

Leben

Kindheit und Jugend

Robert Downey wurde als zweites Kind des Underground-Regisseurs Robert Downey senior und der Schauspielerin Elsie Downey (geb. Ford) geboren. Er wuchs mit seiner älteren Schwester Allyson in Greenwich Village, New York auf.[3] Der Familienname lautete eigentlich Elias, aber Robert Downey senior nahm als 15-Jähriger den Nachnamen seines Stiefvaters an, als er in die Armee eintrat.[4][5]

Downey wuchs in den späten Sechzigern und Siebzigern in einem unkonventionellen Elternhaus, inmitten der alternativen New Yorker Filmszene auf.[3] Bereits als Kind übernahm er kleine Rollen in den Filmen seines Vaters. Sein Filmdebüt hatte er als Fünfjähriger in der absurden Komödie Pound, in der alle Schauspieler Hunde darstellten; zwei Jahre später spielte er in dem surrealistischen Film Greaser's Palace seines Vaters mit.

In der freizügigen Umgebung seiner Kindheit kam er auch früh mit Drogen in Berührung. In seiner Familie „gab es immer eine Menge Haschisch und Kokain“ und sein Vater erlaubte ihm erstmals Marijuana auszuprobieren, als er sechs Jahre alt war. Laut Downey entwickelten Drogen sich zu einem emotionalen Band zwischen ihm und seinem Vater. „Wenn ich und mein Vater zusammen Drogen nahmen, dann war das, als ob er damit seine Liebe zu mir ausdrückte - auf die einzige Art, die er kannte.“ Schließlich betrank Downey sich jede Nacht und machte „tausende Anrufe auf der Suche nach Drogen.“[6]

Nachdem seine Eltern sich 1978 scheiden ließen, zog er mit seinem Vater nach Los Angeles, wo er die Santa Monica High School besuchte und einigen seiner zukünftigen Schauspielkollegen begegnete, u.a. Sean Penn. 1982 brach er die Schule ab und zog zurück nach New York zu seiner Mutter, um eine Schauspielkarriere zu beginnen.[3]

Karriere

Im Alter von 20 Jahren zeigte Downey sein komödiantisches Talent in der erfolgreichen US-Fernsehshow Saturday Night Live. 1987 war er in The Pick-up Artist und Less Than Zero zu sehen. Sein großer Durchbruch gelang ihm mit Richard Attenboroughs Film Chaplin, einer Biografie über Charlie Chaplin, für dessen Darstellung Downey mit einer Oscar-Nominierung geehrt wurde. Es folgten weitere Filme wie Only You (1994), Natural Born Killers (1994), Restoration – Zeit der Sinnlichkeit (1995) und Die WonderBoys (2000).

Robert Downey Jr. (1990)

Im Jahr 2000 spielte er in der erfolgreichen Fernsehserie Ally McBeal zeitweise eine tragende Rolle, für die er den Golden Globe gewann. Im Zuge seiner Darstellung in der Fernsehserie sang er Stücke wie Joni Mitchells River sowie Chances Are zusammen mit Vonda Shepard. Noch während der Dreharbeiten wurde Downey wegen wiederholten Drogenkonsums erneut zu einer Haftstrafe verurteilt, weswegen er 2001 von den Serienproduzenten entlassen wurde.

Nach etlichen Entzugstherapien und Rollen in kleineren Filmen war Downey 2003 neben Halle Berry in Gothika wieder auf der Kinoleinwand zu sehen. 2004 veröffentlichte er sein erstes Musikalbum The Futurist.

2007 spielte Downey in Zodiac – Die Spur des Killers einen Journalisten, 2008 übernahm er die Hauptrolle in der Comic-Verfilmung Iron Man und 2010 in der Fortsetzung Iron Man 2. 2009 erhielt er für sein satirisch-komödiantisches Porträt eines Hollywood-Stars in Ben Stillers Komödie Tropic Thunder, der seine Haut für die Rolle eines afroamerikanischen Soldaten schwarz färben lässt, eine weitere Golden-Globe- und Oscar-Nominierung. In Guy Ritchies Film Sherlock Holmes spielte Downey die Titelrolle und wurde bei den Golden Globe Awards 2010 in der Kategorie Bester Hauptdarsteller in einer Komödie oder einem Musical ausgezeichnet.

Im Jahr 2012 trat er erneut als Iron Man in der Comicverfilmung Marvel’s The Avengers auf.

Downey hat keinen festen deutschen Synchronsprecher, in der Regel sprechen ihn aber Charles Rettinghaus (z.B. in Sherlock Holmes) oder Tobias Meister (z.B. in Iron Man).

Kritiken

„Robert Downey jr. ist ein virtuoser Meister des Spiels mit den Grenzen zwischen den Realitäts- und Identitätsebenen seiner Figur. Als Zuschauer freut man sich an der slapstickhaften Übertreibung, genießt die Eleganz der ironischen Ausführung und ist zugleich berührt von der Intensität der Gefühle, die dabei durchbrechen.“

Filmzeit.de über seine Darstellung in Kiss Kiss, Bang Bang[7]

“He took on a role that few would have had the courage to tackle... Yes, Downey, 43, is Iron Man, but he really is Actor Man. And also, by the way, a genius. In the realm where box office is irrelevant and talent is king, the realm that actually means something, he has always ruled.”

„Es hätten nicht viele den Mut so eine Rolle wie er sie angenommen hat in Angriff zu nehmen ... Ja, Downey, 43, ist Iron Man, aber er ist wirklich auch 'Actor' Man. Und außerdem übrigens ein Genie. In dem Bereich in dem die Kinokasse bedeutungslos ist und Talent alles, in dem Bereich der wirklich etwas bedeutet, da hat er immer schon geherrscht.“

Ben Stiller, Regisseur des Films Tropic Thunder: Time Specials[8]

„Sex & drugs gehören ja bekanntlich zum Rock 'n' Roll wie Tick und Trick zu Track. Insofern ist das einschlägig skandalöse Leben des Hollywood-Schauspielers Robert Downey Jr. sehr geeignet für einen Metierwechsel. Doch eigentlich war die Musik für ihn der Anfang von allem. Lange bevor er für "Chaplin" Oscar-nominiert wurde, sang er seine Lieder am Piano. Jetzt sitzt Downey wieder dort, singt Eigenes und Fremdes (von Yes und - na klar - Chaplin) und tut das auf bestürzend überzeugende Weise. Der Mann kann singen, leicht gepresst, wie ein Klon aus Sting und Chris Martin, doch mit dem Elan des Getriebenen; und das Produzententeam hat ihm einen superben Sound zwischen Pop, Jazz und Billy Joel maßgeschneidert, in dem das Piano im Zentrum thront und drumherum Bass, Gitarren und Streicher für glamouröse Fülle sorgen. Ein erstaunliches Album. Es würde auch Tick, Trick und Track gefallen.“

Kulturnews.de über sein Musikalbum The Futurist[9]

Privatleben

In den 1980er Jahren war Downey sieben Jahre lang mit der Schauspielerin Sarah Jessica Parker liiert. Die Ehe mit Kollegin Deborah Falconer scheiterte 2004 nach zwölf Jahren. Die beiden haben einen Sohn, der 1993 geboren wurde.

In den 1990er Jahren war Downey drogensüchtig und wurde in Folge mehrfach straffällig. Im August 1999 wurde er nach wiederholtem Verstoß gegen Bewährungsauflagen festgenommen. Er hatte Psychologen während seiner Drogentherapien getäuscht.[10]

Seit August 2005 ist Downey mit der Produzentin Susan Downey (früher Susan Levin) verheiratet. Am 7. Februar 2012 kam ihr erstes gemeinsames Kind, ein Sohn, auf die Welt.

Filmografie (Auswahl)

Diskografie

  • 2004: The Futurist, Sony BMG

Auszeichnungen

Oscar

  • Nominierungen
1993: Bester Hauptdarsteller (Chaplin)
2009: Bester Nebendarsteller (Tropic Thunder)

BAFTA Award

  • Auszeichnung
1993: Bester Hauptdarsteller (Chaplin)
  • Nominierung
2009: Bester Nebendarsteller (Tropic Thunder)

Golden Globe Award

  • Auszeichnungen
1994: Sonderpreis für das Beste Ensemble (Short Cuts)
2001: Bester Nebendarsteller – Serie, Mini-Serie oder TV-Film (Ally McBeal)
2010: Bester Hauptdarsteller – Komödie oder Musical (Sherlock Holmes)
  • Nominierungen
1993: Bester Hauptdarsteller – Drama (Chaplin)
2009: Bester Nebendarsteller (Tropic Thunder)

Irish Film and Television Awards

2009: Bester internationaler Schauspieler (Iron Man)
2010: Bester internationaler Schauspieler (Sherlock Holmes)

Saturn Award

  • Auszeichnungen
1994: Bester Hauptdarsteller (4 himmlische Freunde)
2009: Bester Hauptdarsteller (Iron Man)
  • Nominierungen
2006: Bester Hauptdarsteller (Kiss Kiss Bang Bang)
2010: Bester Hauptdarsteller (Sherlock Holmes)

Screen Actors Guild Award

  • Auszeichnung
2001: Herausragender Darsteller in einer Comedyserie (Ally McBeal)
  • Nominierungen
2001: Herausragendes Ensemble in einer Comedyserie (Ally McBeal)
2006: Herausragendes Ensemble (Good Night, and Good Luck)
2009: Herausragender Nebendarsteller (Tropic Thunder)

Weitere Auszeichnungen

1993: London Critics Circle Film Award als Bester Schauspieler (Chaplin)
1993: Coppa Volpi bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig für das Beste Ensemble (Short Cuts)
2001: L.A. Outfest Screen Idol Award (Die Wonderboys)
2003: Chicago International Film Festival Career Achievement Award
2003: Darstellerpreis beim Sitges Festival Internacional de Cinema de Catalunya (The Singing Detective)
2004: Hasty Pudding Mann des Jahres
2006: Spezialpreis der Jury beim Sundance Film Festival (A Guide to Recognizing Your Saints)
2008: ShoWest Convention Award als Männlicher Star des Jahres
2009: Central Ohio Film Critics Association Award als Bester Hauptdarsteller (Iron Man; Tropic Thunder)
Commons: Robert Downey junior – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Top Ten Downey jr. films
  2. a b Been Up, Been Down. Now? Super. New York Times 2008, Abgerufen am 18. Januar 2012
  3. a b c Actor's toughest role, CNN TV 2004, abgerufen am 18. Januar 2012
  4. Robert Downey sr. in der Internet Movie Database
  5. 5 Things you didn't know: Robert Downey jr.
  6. Tom Gliatto, (19. August 1996): Hitting Bottom in People, Abgerufen am 18. Januar 2012
  7. http://www.film-zeit.de/Themen-und-Listen/Thema/36/IRONY-MAN-ROBERT-DOWNEY-JR/Details/
  8. Ben Stiller: The 2008 TIME 100: Robert Downey jr. Time Specials, 2009, abgerufen am 18. Januar 2012.
  9. http://www.kulturnews.de/knde/review.php?id=5204&topic=platten&artist=Robert%20Downey%20jr.&title=The%20Futurist
  10. Knast für Robert Downey Jr.. Website spiegel-online. Abgerufen am 15. November 2010.

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