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IPad

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Apple iPad
Logo
Apple iPad mit Bildschirmtastatur

Apple iPad mit Bildschirmtastatur

Entwickler Apple Inc.
Hersteller Foxconn
Technische Daten
Prozessor Apple A5X Dual-Core
Arbeitsspeicher 1024 MB DRAM
Bildschirm Touchscreen
24,6 cm (9,7)
2048 × 1536 Pixel (264 ppi)
Aktuelles Betriebssystem iOS 5.1.1
Akku
Laufzeit
(laut Hersteller)
max. 10 Std.
Abmessungen und Gewicht
Maße (H×B×T) 241,2 mm × 185,7 mm × 9,4 mm
Gewicht 652 g
Website
www.apple.com

Das Apple iPad ist ein Tablet-Computer des US-amerikanischen Herstellers Apple Inc., der sich durch einen berührungsempfindlichen, kapazitiven Bildschirm mittels Multi-Touch-Gesten bedienen lässt und der mittlerweile in der dritten Generation vorliegt. Das verwendete Betriebssystem ist Apples iOS, das auch bei den iPhones zum Einsatz kommt.[1]

Geschichte

Apple produzierte bis 1998 PDAs der Produktreihe Newton. Seit 2000 arbeitete das Unternehmen an einem neuen Tablet-Konzept, wobei die Entwicklungen zwischenzeitlich immer wieder eingestellt wurden. Aus diesem Projekt gingen 2007 das iPhone und 2010 das iPad hervor. Der Verkauf der ersten Generation des Apple iPad begann am 3. April 2010 in den USA. In Deutschland und in der Schweiz kam das iPad am 28. Mai 2010 auf den Markt,[2] in Österreich war es ab 23. Juli 2010 erhältlich.[3]

Die Endmontage der einzelnen Hardwarekomponenten übernimmt das taiwanesische Unternehmen Foxconn.[4]

Erste Generation

Steve Jobs während der Präsentation der ersten Generation am 27. Januar 2010

Steve Jobs präsentierte das Produkt am 27. Januar 2010 im Novellus Theater des Yerba Buena Center for the Arts in San Francisco auf einer Keynote vor Vertretern der internationalen Presse. In Livetickern, Videostreams und Blogs berichteten die Teilnehmer weltweit live in Online-Medien.[5] Der Präsentation waren monatelange Spekulationen in den Medien und Blogs vorausgegangen,[6] unter anderem um den Namen für das Gerät – hier war meist iSlate (von engl. slate für ‚Schiefertafel‘) im Gespräch gewesen.[7]

Jobs datierte den Verkaufsstart der Wi-Fi-Versionen in den USA auf Ende März 2010; er wurde später auf den 3. April verschoben.[8] Versionen für Wi-Fi und 3G (UMTS bzw. CDMA) erschienen in den USA Ende April 2010; weltweit dann im Sommer 2010.

Zweite Generation

iPad der ersten und zweiten Generation im Größenvergleich

Das iPad 2 stellte Steve Jobs am 2. März 2011 erneut im Novellus Theater vor. Es ist mit 8,8 Millimeter rund ein Drittel dünner und je nach Ausführung bis zu 15 Prozent leichter als das Vorgängermodell. Es hat einen bis zu neun mal schnelleren Grafikchip und verwendet den Dual-Core-Prozessor Apple A5. Die Auflösung blieb mit 1024 × 768 Pixel im Vergleich zum Vorgängermodell gleich, und sie entsprach damit dem EVGA-Standard von 1991. Erhältlich ist es in den Farben Schwarz und Weiß. Die Rückseite ist weiterhin aus Aluminium.[9] Zum Funktionsumfang gehören eine Kamera auf der Vorder- und Rückseite. Damit unterstützt das iPad auch Video-Conferencing per Facetime (Vorderseite: VGA-Videoaufnahme; Rückseite: 720p-Videoaufnahme). Der Verkaufsstart war in den USA am 11. März 2011 und in Europa am 25. März 2011.

Dritte Generation

Wie auch schon bei den Vorgängerversionen fand die Präsentation der dritten Generation des iPads am 7. März 2012 im Yerba Buena Center in San Francisco statt. Für den verstorbenen Steve Jobs übernahm Tim Cook als neuer Apple-CEO die Leitung der Veranstaltung. Das neue iPad, so Apples Sprachgebrauch im Marketing, unterscheidet sich vor allem durch das höher auflösende Display (2048 × 1536 Bildpunkte), mehr Rechenleistung und die Datenübertragungstechnik LTE von seinem Vorgänger, der in einer 16-GB-Version weiter angeboten wird. In Deutschland wird die deutlich schnellere LTE-Technik allerdings nicht zum Einsatz kommen können, da die hierzulande für LTE verwendeten Frequenzbänder nicht unterstützt werden. Die ebenfalls neu verbaute UMTS-Erweiterung HSPA+ ist allerdings auch in Deutschland verfügbar.[10]

Inhalte

Durch das Verwenden des Betriebssystems war und ist es dem Benutzer möglich, alle bereits im App Store gekauften Apps für das iPhone, durch Hochskalierung auch auf dem iPad zu verwenden, auch wenn diese nicht speziell für das Display entwickelt wurden. Auf der Präsentation der zweiten Generation des iPads teilte Steve Jobs mit, dass von den rund 350.000 Apps des App Stores über 65.000 speziell für das iPad erstellt wurden. Am 4. Oktober 2011 gab Apple bekannt, dass es rund 140.000 Apps für das iPad gibt.

Mit dem iPad und dessen iBooksstore versucht Apple neben dem Musik- und Videomarkt auch in den E-Book-Markt vorzudringen und als Wettbewerber zum Amazon Kindle aufzutreten. Dafür schloss Apple Verträge mit fünf Verlagen in den USA, um deren Bücher im eigenen Store zu vertreiben. Auch als Wiedergabemedium für elektronische Zeitungen und Zeitschriften versucht Apple das iPad zu etablieren – mit wachsendem Erfolg. Unter anderem werden interaktive Zeitschriften, wie die iPad-Ausgabe des Nachrichtenmagazins Der Spiegel angeboten. Zahlreiche Zeitschriften und Zeitungen sind inzwischen auf dem iPad in digitaler Form erhältlich. Die New York Times hatte schon bei der Präsentation des iPad ihre Anwendung vorgestellt.[11] Im Februar 2011 präsentierte Rupert Murdoch gemeinsam mit Apple The Daily, die weltweit erste exklusiv für das iPad entwickelte Tageszeitung.[12]

Verkaufszahlen

Apple hat nach eigenen Angaben in den 28 Tagen nach dem Verkaufsstart der ersten Generation am 3. April 2010 eine Million Einheiten des Produkts verkauft. Zu diesem Zeitpunkt war es nur in den USA erhältlich.[13] Bis September 2011 verkaufte Apple weltweit fast 40 Millionen Stück.[14] Der Marktanteil des iPads auf dem Markt für Tablets lag laut Strategy Analytics im dritten Quartal 2011 weltweit bei 66,6 Prozent.[15]

Kalenderjahr 1. Quartal
(Jan.–März)
2. Quartal
(Apr.–Juni)
3. Quartal
(Juli–Sep.)
4. Quartal
(Okt.–Dez.)
Summe
2010 03.270.000[16] 04.188.000[17] 07.331.000[18] 014.789.000
2011 04.694.000[19] 09.246.000[20] 11.123.000[21] 15.434.000[22] 040.497.000
2012 11.798.000[23] 0 0 0 011.798.000
Summe 067.084.000

Technik

Modell 1. Generation 2. Generation 3. Generation
Speicher 16, 32 und 64 GB
Akkulaufzeit 10 h
(9 h bei 3G- bzw. 4G-Nutzung)
Akkukapazität 25 Wh[24] 25 Wh[25] 42,5 Wh[25]
Gewicht 680 g (Wi-Fi)
730 g (Wi-Fi + 3G)
601 g (Wi-Fi)
613 g (Wi-Fi + 3G)
652 g (Wi-Fi)
662 g (Wi-Fi + 4G)
Abmessungen 242,8 × 189,7 × 13,4 mm 241,2 × 185,7 × 8,8 mm 241,2 × 185,7 × 9,4 mm
Bildschirmgröße 246 mm (9,7 Zoll)
Bildschirmauflösung 768 × 1024 Pixel, 132 ppi 2048 × 1536 Pixel, 264 ppi
Kamera nein zwei
(vorn: VGA,
hinten: 720p)
zwei
(vorn: VGA,
hinten:
Foto: 5 Megapixel
Video: 1080p)
Arbeitsspeicher 256 MB 512 MB 1024 MB[26]
CPU-Takt 1 GHz Apple A4 (Single-Core) 1 GHz Apple A5 (Dual-Core, Dual-Core Grafikeinheit)[27] 1 GHz Apple A5X (Dual-Core, Quad-Core Grafikeinheit)
Konnektivität • WLAN (802.11a/b/g/n)
• Bluetooth 2.1
Wi-Fi + 3G: zzgl
• GSM/EDGE (850/ 900/ 1800/ 1900 MHz)
• UMTS/HSDPA/HSUPA (850/ 900/ 1900/ 2100 MHz)

• WLAN (802.11a/b/g/n)
• Bluetooth 2.1
Wi-Fi + 3G: zzgl
• GSM/EDGE (850/ 900/ 1800/ 1900 MHz)
• UMTS/HSDPA/HSUPA (850/ 900/ 1900/ 2100 MHz)

• WLAN (802.11a/b/g/n)
• Bluetooth 4.0
Wi-Fi + 4G: zzgl
• GSM/EDGE (850/ 900/ 1800/ 1900 MHz)
• UMTS/HSPA/HSPA+/DC-HSDPA (850/ 900/ 1900/ 2100 MHz)
• LTE (700, 2100 MHz)

Hardware

Alle iPads verfügen über einen 24,6 cm (9,7 Zoll) großen Monitor, einen von Apple entwickelten Prozessor und Flash-Speicher in drei Größen: 16, 32 oder 64 GB. Sie wurden jeweils in einer Variante mit WiFi und einer zusätzlichem mobilen Datentechnik – „3G“ oder „4G“ – angeboten. Seit der zweiten Generation ist die Vorderseite wahlweise mit schwarzem oder weißem Rand verfügbar.

Anschlüsse

Alle Generationen des iPads haben einen Kopfhörerausgang und verfügen über einen proprietären 30-poligen Dock-Connector, der auch in den iPhones und den meisten iPods verbaut ist und sowohl zum Aufladen des Akkus als auch zum Synchronisieren mit einem Computer verwendet wird.

Mit Hilfe von zwei Adaptern, die zusammen als Camera Connection Kit verkauft werden, können Digitalkameras über USB angeschlossen werden oder SD-Cards ausgelesen werden. USB-Sticks können nicht angeschlossen werden. Separat erhältlich ist ein Digital AV Adapter (HDMI) und ein VGA-Adapter mit denen das iPad an einen Monitor oder Beamer angeschlossen werden kann. Hierbei wird der komplette Bildschirminhalt 1:1 mit maximal 1080p übertragen.[28]

iPad

Das erste iPad hat einen Apple-A4-Prozessor und einen Arbeitsspeicher von 256 MB.

iPad 2

Datei:IPad Case open.jpg
iPad (1. Generation)
in einer Schutzhülle

Das iPad 2 verwendet den von Samsung gefertigten ARM-Prozessor Apple A5 (Dual-Core) mit einer Taktfrequenz von 1 GHz.[29] Das Gerät wird in Versionen mit 16, 32 oder 64 GB Flash-Speicher angeboten. Zur Basisausstattung gehören 802.11a/b/g/n-WLAN sowie Bluetooth 2.1 mit Enhanced Data Rate (EDR). Als mobile Netzwerktechniken sind gegen Aufpreis CDMA, UMTS/HSDPA und GSM/EDGE eingebaut. Diese Geräte enthalten auch eine A-GPS-Funktion[14] und verwenden SIM-Karten des Formats micro-SIM oder Karten mit dem Formfaktor 3FF (12 mm × 15 mm).

Apple gibt die Laufzeit des fest eingebauten Akkus mit bis zu zehn Stunden und die Standbyzeit mit mehreren Wochen an. Die Lebenszeit des Akkus soll fünf Jahre betragen. Der 24,6 cm (9,7 Zoll) große Touchscreen (IPS-Display) funktioniert wie beim iPhone kapazitiv und reagiert auf Multi-Touch-Gesten. Der Bildschirm ist hintergrundbeleuchtet,[7] wobei die Helligkeit über einen Umgebungslichtsensor an die umgebenden Lichtverhältnisse angepasst werden kann. Das Gerät hat einen Beschleunigungssensor auf Siliziumbasis, über den Anwendungen gesteuert werden können und der den Bildschirminhalt an die Lage des Geräts anpasst. Zusätzlich verfügt das iPad 2 über ein 3-Achsen-Gyroskop, das auch Rotationen erfassen kann. Weiterhin hat das iPad einen Kopfhöreranschluss und besitzt einen integrierten Lautsprecher, je eine Kamera auf Vorder- und Rückseite sowie ein Mikrofon.

iPad – Dritte Generation

Das neue iPad ist mit 9,4 Millimetern etwas dicker als der Vorgänger, besitzt einen leistungsstärkeren Akku sowie eine verbesserte Kamera. Neu ist zudem die Unterstützung des Funkstandards LTE in den Frequenzbereichen 700 und 2100 MHz, wodurch die Funktion in Deutschland und Europa, wo die Frequenzbereiche bei 800, 1800 und 2600 MHz liegen, nicht funktioniert und auch nicht nachträglich durch ein Firmware-Update geändert werden kann.[30][31] Das bereits aus dem iPhone 4 und 4S bekannte Retina-Display, mit 264 Pixel/Zoll sowie einer Auflösung von 2048 × 1536 Pixel, hält ebenso wie ein überarbeiteter Apple A5X-Prozessor mit integriertem Quad-Core-Grafikchip Einzug ins neue iPad. Es ermöglicht eine detailliertere, farbintensivere und kontrastreichere Darstellung, beispielsweise von Fotos.[32] Des Weiteren wurde die Spracherkennungssoftware aus dem iPhone 4S namens Siri als sogenannte „Diktierfunktion“ integriert.

Das iPad ist weiterhin in den Farben Schwarz und Weiß erhältlich, hat eine iSight-Kamera mit 5 Megapixeln, Autofokus, dem Fokussieren durch Fingertipp, Gesichtserkennung in Standbildern, Videoaufnahme, HD (1080p) – statt 720p beim iPad 2 – mit bis zu 30 Bildern pro Sekunde und Audio sowie Videostabilisierung. Gleichbleibend sind die drei verfügbaren Speicherkapazitäten mit 16, 32 oder 64 GB. Der Verkaufsstart ist in den Vereinigten Staaten, Deutschland, der Schweiz und sieben weiteren Ländern am 16. März 2012. Eine Woche später folgen weitere Länder wie Italien oder Spanien.

Software

Als Betriebssystem des iPads wird Apples iOS verwendet, das auch für das iPhone und den iPod touch als Betriebssystem dient.

Zusätzlich zu den bereits integrierten Apps können nur Programme (sogenannte „Apps“) aus dem App Store und Web Apps, also in HTML und JavaScript geschriebene Programme, installiert werden. Alle diese im App Store für iOS vorhandenen Programme können auf dem iPad verwendet werden. Apps, die nur für iPhone und iPod touch entwickelt wurden, können ebenfalls verwendet werden, dabei kann das Bild hochskaliert werden, um den Bildschirm besser auszunutzen. Von Apple selbst gibt es die einzelnen Office-Anwendungen der iWork-Familie als spezielle, an die Multi-Touch-Bedienung des iPad angepasste Versionen. Die iLife-Programme iMovie und GarageBand hat Apple ebenfalls in Versionen für die Touch-Bedienung des iPad umgesetzt. Die iBooks-App, mit der E-Books im EPUB-Format gekauft und angezeigt werden können, ist nicht im Lieferumfang enthalten, kann kostenlos aus dem App-Store heruntergeladen werden.

Apples Entwicklungsumgebung Xcode unterstützt das iPad ab der Version 3.2.2. Xcode enthält ab dieser Version auch einen iPad-Simulator und das dazugehörige SDK. Für die Entwicklung wird ein Mac-Rechner mit Mac OS X ab Version 10.6.2 benötigt. Zum Testen der Programme auf dem iPad und um Software im App Store anbieten zu können, ist eine kostenpflichtige Mitgliedschaft am iOS Developer Program notwendig. Bei einer Mitgliedschaft im iPhone Developer University Program ist das Testen kostenfrei.

Das Betriebssystem des iPads ist multitaskingfähig und kann dadurch sowohl mehrere Anwendungen parallel ausführen als auch zwischen verschiedenen laufenden Anwendungen wechseln. Bis iOS 4.2.1 stellte Apple diese Funktionalität jedoch nur einer geringen Anzahl eigener Anwendungen zur Verfügung. Im November 2010 wurde eine Funktionalität eingeführt, um zwischen mehreren laufenden Anwendungen zu wechseln. Durch eine spezielle Technik (teilweise werden inaktive Anwendungen gestoppt und laufen beim Einblenden oder Eintreffen von Benachrichtigungen weiter) wird der Akku geschont, und der Anwender hat trotzdem das Erlebnis von Multitasking.[33] Anwendungen können auch eine begrenzte Menge von Aktivitäten im Hintergrund ausführen, z. B. Audio abspielen oder per GPS navigieren.

Nachdem bereits für das iPhone keine Implementierung von Adobe Flash zur Verfügung stand, gibt es auch keine für das iPad. Steve Jobs begründete den offensiven Verzicht auf Flash mit Programmierfehlern von Adobe, die Systemabstürze verursachen[34] und außerdem die Akkulaufzeit verkürzen.[35]

Das iPad unterstützt DRM, um erworbene Medieninhalte und Anwendungen zu schützen. Daten können vom Computer aus nur über iTunes übertragen werden. Für die Aktivierung ist eine Verbindung mit iTunes oder ein Wi-Fi notwendig.

Das iPad ist als persönliches Gerät konzipiert und bietet keine Möglichkeit zur Verwaltung unterschiedlicher Benutzerkonten, lediglich Einschränkungen können vorgenommen werden (Stichwort Jugendschutz). Weiter greifen alle Nutzer eines iPad auf gemeinsame Daten zu und teilen sich E-Mails, Kalender und weitere Informationen.

Jailbreaks

Für das iPad existieren verschiedene Jailbreaks, also inoffizielle Erweiterungen. Der erste Jailbreak erlaubt den Zugriff auf die Root-Ebene des iPads über das Mac-Terminal.[36] Am 3. Mai 2010 wurde das Jailbreak-Tool Spirit veröffentlicht,[37] mit dem auf die Dateistruktur des Betriebssystems zugegriffen werden kann, um so Applikationen und Systemerweiterungen von Drittanbietern (wie über Cydia) auszuführen. Damit kann eine Bluetooth-Maus mit dem iPad gekoppelt,[38] ein USB-Stick[39] oder eine externe Festplatte über das optional erhältliche Apple Camera Connection Kit angeschlossen werden.[40] Dies wurde durch das Update auf die iOS-Version 4.2.1 erschwert, da Apple mit der neuen Betriebssoftware die Stromzufuhr von 100 mA auf 20 mA senkte.[41]

Ein weiterer Jailbreak für die Version 4.2.1 des iOS erschien im November 2010. Das Dev-Team aktualisierte seine Software redsn0w, die mit der von dem Hacker George Hotz entdeckten Sicherheitslücke limera1n den Root-Zugriff möglich macht. Allerdings ist dieser Jailbreak „tethered“, was bedeutet, dass das iPad zum Hochfahren die USB-Verbindung zu einem PC oder Mac benötigt, auf dem redsn0w den Tethered-Boot startet.[42]

Seit Februar 2011 ist auch eine Non-Tethered-Boot-Version erhältlich. Die von dem Hackerteam um Joshua Hill bereitgestellte Version Greenpois0n löst alle momentanen Jailbreak-Probleme in der Version 4.2.1.

Mit JailbreakMe 3.0 veröffentlichte der Hacker Comex den ersten iPad-2-Jailbreak, der auf einer PDF-Sicherheitslücke (T1 Font Integer Overflow) basierte. Wie bei der Vorgängerversion JailbreakMe 2.0 muss mit dem Browser Safari nur eine Seite aufgerufen werden, die dann eine PDF-Datei lädt und das iPad jailbreakt.

Am 28. Oktober 2011 veröffentlichte MuscleNerd ein YouTube-Video,[43] das den zweiten iPad-2-Jailbreak zeigte. Dieser Jailbreak für die aktuelle Firmware-Version 5.0/ 5.01 veröffentliche MuscleNerd im Dezember 2011 und funktioniert mit allen A4- und A5-Geräten (iPhone 4S – iPad 2).

Am 25. Mai 2012 veröffentlichte Greenpois0n mithilfe der Exploits von pod2g den "Absinthe 2.0" Jailbreak für fast alle Apple-Geräte unter iOS 5.1.1. Dies ist ein einfacher Jailbreak, der mit einem Klick startet.[44]

Zubehör

SmartCover

Für die zweite und die dritte Generation des iPads bietet Apple die Schutzabdeckung SmartCover aus Polyurethan oder Leder in jeweils fünf Farben an. Die Vorderseitenabdeckung wird mit Magneten am Gerät gehalten. Beim Schließen des Covers wird das iPad in den Ruhezustand versetzt und beim Aufklappen wieder aktiviert. Das Cover lässt sich zu einer Stütze rückseitig zusammenklappen.

Bedienung

Datei:IPad docked.jpg
Das iPad im Keyboard Dock (1. Generation)

Anders als bei normalen Computern gibt es beim iPad kein Zeigegerät, das einen Mauszeiger über den Bildschirm bewegt. Die Bedienung erfolgt mit den Fingern des Nutzers, die dabei mit den Multi-Touch-Gesten unterschiedliche Funktionen auslösen können. Alle Gesten des iPhones funktionieren auch beim iPad. Zusätzlich wurden weitere Gesten eingeführt. Beispielsweise lässt sich mittels einer Spreiz-Geste eine Vorschau eines Fotostapels öffnen. Außerdem ist es mit der Installation von iOS 5.0 auf dem iPad 2 sowie mit iOS 5.0.1 auf dem iPad 1 möglich, zusätzliche Multitouchgesten auszuführen. Mit diesen ist es möglich, zwischen Programmen zu wechseln und Programme in den Hintergrund zu versetzen, ohne den Home-Button zu benutzen. Diese Gesten funktionieren mit vier bis fünf Fingern. Wie beim iPhone und iPod touch ist auch beim iPad die Bedienung mit einem herkömmlichen Stift, beispielsweise einem Stylus oder Kugelschreiber, aufgrund des kapazitiven Touchscreens nicht möglich. Einige Anbieter bieten spezielle Bedienstifte an, die Fingerberührungen simulieren. Diese sind hilfreich, wenn man beispielsweise Handschuhe trägt und so die Finger nicht auf dem Touchscreen verwenden kann.

Eine virtuelle, an die Anforderungen des Programms angepasste Tastatur wird – wenn nötig – am jeweils unteren Bildschirmrand eingeblendet. Zusätzlich kann eine externe Tastatur über Bluetooth oder ein Keyboard-Dock angeschlossen werden. Dafür bietet Apple ein Dock mit Tastatur an, die dem Layout der Apple-Bluetooth-Tastatur Aluminium von 2008 entspricht.

Alle wichtigen Programme des Gerätes können sowohl in vertikaler als auch horizontaler Orientierung des Bildschirms bedient werden. Das iPad dreht die Ansicht und das Layout des Programms mittels des eingebauten Bewegungssensors. Diese Funktion konnte unter iOS 3.2 über einen Knopf neben dem Lautstärkeregler deaktiviert werden. Unter iOS 4.2 wurde die Rotationssperre wiederum im Multitasking-Menü aktiviert. Ab Version 4.3 hat der Anwender selbst die Entscheidung, ob mit dem Knopf die Rotationssperre oder der Stummmodus gesteuert werden soll.

Kritik

Zum Erscheinen des ersten iPads wurden die Apps und die lange Akkulaufzeit positiv bewertet, während der geringe Lieferumfang, die fehlende Unterstützung für Adobe Flash sowie der nicht vorhandene USB-Anschluss bemängelt wurden.[45] Michael Spehr kritisierte in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, dass kein direkter Zugriff auf das Dateisystem möglich ist.[46]

David Pogue von der New York Times kritisierte außerdem, dass ein Laptop mehr Features zu einem günstigeren Preis bereitstelle.[47]

Sonstiges

Als erste Stadt in den USA setzt seit 2011 die Stadt Auburn iPads in großem Umfang als Unterrichtsmittel an Grundschulen ein.[48] Kritiker glauben jedoch, dass Kinder in diesem Alter ein iPad schlichtweg nicht benötigen.[49]

Das chinesische Unternehmen Proview Electronics hat am 17. Februar 2012 in den USA Klage gegen Apple eingereicht. Das Unternehmen macht Apple die Namensrechte für das iPad in China streitig. In China hatte ein Gericht am 23. Februar 2012 die Forderung des chinesischen Unternehmens Proview Shenzhen abgelehnt, dem iPad-Verkauf in China Einhalt zu gebieten.[50]

Commons: Apple iPad – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Apple iPad: Notebook der Zukunft oder zu groß geratener iPod? Computer Bild, 27. Januar 2010, archiviert vom Original am 29. Januar 2010; abgerufen am 24. November 2011.
  2. Verkauf wieder verschoben, In: Spiegel Online, 14. April 2010
  3. iPad ab 23. Juli in Österreich erhältlich. Artikel auf derStandard.at
  4. TechKnowLysis: Wer baut eigentlich das iPad? 28. Januar 2010.
  5. Matthias Kremp: Apple zelebriert den Streichel-Rechner. In: Spiegel Online. 27. Januar 2010.
  6. Matthias Kremp und Konrad Lischka: Wunderflunder mit Schnick und Schnack. In: Spiegel Online. 25. Januar 2010.
  7. a b Thomas Heuzeroth und Lars Winckler: Die Schlacht ist eröffnet. In: Welt online. 29. Januar 2010.
  8. t-online.de: Vorverkauf des Apple iPad in den USA gestartet. 12. März 2010.
  9. iPad 2-Vorstellung: Design und Daten von Apples neuem Tablet
  10. Matthias Kremp: iPad und LTE-Datenfunk, Ultraschnell – nur nicht in Deutschland. In: spiegel.de, 10. März 2012, abgerufen am 11. März 2012.
  11. Sebastina Moll: Steve Jobs „iPad“-Vision – Der Herr der Maschine. (Link funktioniert nicht mehr!) In: Die Tageszeitung. 28. Januar 2010.
  12. Jörg Häntzschel: Die Zukunft im Museum: Murdoch präsentiert Zeitung für das iPad. In: Süddeutsche Zeitung, 3. Februar 2011.
  13. Apple iPad: Über eine Million verkauft. In: CHIP Online vom 4. Mai 2010
  14. a b Apple Quartalsberichte. Abgerufen am 24. Oktober 2011 Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „apple“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert.
  15. Strategy Analytics: Apple & Android Capture 94 Percent Share of Global Tablet Shipments in Q3 2011
  16. Apple Inc. (20. Juli 2010). Apple Inc. Q3 2010 Unaudited Summary Data. Abgerufen am: 28. Januar 2012
  17. Apple Inc. (18. Oktober 2010). Apple Inc. Q4 2010 Unaudited Summary Data. Abgerufen am: 28. Januar 2012
  18. Apple Inc. (18. Januar 2011). Apple Inc. Q1 2011 Unaudited Summary Data. Abgerufen am: 28. Januar 2012
  19. Apple Inc. (20. April 2011). Apple Inc. Q2 2011 Unaudited Summary Data. Abgerufen am: 28. Januar 2012
  20. Apple Inc. (19. Juli 2011). Apple Inc. Q3 2011 Unaudited Summary Data. Abgerufen am: 28. Januar 2012
  21. Apple Inc. (18. Oktober 2011). Apple Inc. Q4 2011 Unaudited Summary Data. Abgerufen am: 28. Januar 2012
  22. Apple Inc. (24. Januar 2012). Apple Inc. Q1 2012 Unaudited Summary Data. Abgerufen am: 28. Januar 2012
  23. Apple Inc. (25. April 2012). Apple Inc. Q2 2012 Unaudited Summary Data. Abgerufen am: 25. April 2012
  24. Apple: iPad technical specifications; im Archiv bei Archive.org, 30. Juni 2010
  25. a b Nico Ernst: Teardown: iPad 3 mit 1 GByte Hauptspeicher auf separaten Chips In: golem.de. 16. März 2012, abgerufen am 16. März 2012.
  26. Test bei Mac&i, Abgerufen am: 15. März 2012
  27. iPad 2: Dual-Core Grafikeinheit
  28. ComputerBase: Apple stellt wie erwartet Tablet „iPad“ vor. Stand: 29. Januar 2010.
  29. heise online: iPad: Apple präsentiert das erwartete Tablet. 27. Januar 2010.
  30. Apple Online-Shop - das neue iPad – Technische Daten
  31. heise.de zum Thema Apples neues iPad unterstützt LTE in Deutschland nicht, abgerufen am 9. März 2012
  32. Vergleich: iPhoto auf dem neuen iPad und dem iPad 2. In: Netzwelt, 16. März 2012. Abgerufen am 17. März 2012.
  33. heise online: Apple veröffentlicht iOS 4 für iPhone und iPod Touch, 21. Juni 2010
  34. Apple: Steve Jobs über Flash beim iPad und Google. In: Chip.de. 31. Januar 2010.
  35. Apple sucht Inhalt: Anwendungen für das iPad fehlen. In: Frankfurter Rundschau Online, 20. März 2010.
  36. musclenerd präsentiert ersten iPad Jailbreak auf YouTube. 4. April 2010.
  37. comex veröffentlicht Spirit Jailbreak Tool, 3. Mai 2010.
  38. redmondpie: Control iPad with Magic Mouse. 9. Mai 2010.
  39. Anleitung um einen USB-Stick mit dem iPad zu verbinden. 21. Juni 2010.
  40. Artikel & Anleitung um externe Festplatte an das iPad anzuschließen. 7. Mai 2010.
  41. Weniger Strom für USB mit iOS 4.2. 5. Dezember 2010.
  42. Thanksgiving with Apple. 26. November 2010.
  43. iPad Userland-Jailbreak. 28. Oktober 2011.
  44. http://greenpois0n.com/?p=173
  45. Apple iPad: Erste Reaktionen auf den Tablet-Computer. In: computerbild.de, abgerufen am 1. April 2010.
  46. Michael Spehr: iPad im Praxistest: Faszination oder Fingerakrobatik? In: FAZ.net, 9. April 2010, abgerufen am 19. Dezember 2011.
  47. David Pogue: Looking at the iPad From Two Angles In: The New York Times, 31. März 2010, abgerufen am 19. Dezember 2011.
  48. All Auburn kindergarten students getting iPads this fall. In: Sun Journal. vom 7. April 2011
  49. Huffington Post: Auburn School District Decides All Kindergartners Need iPad 2
  50. Proview trägt Markenrechtsstreit um iPad in die USA. Bei: Heise, 24. Februar 2012.

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