Opéra-comique (Werkgattung)
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Hier der konkrete Grund, warum dieser Artikel nicht den Qualitätsanforderungen entsprechen soll: Wahrscheinlich falsches Lemma. Steht alles in Opera buffa (ohne Akzent). --Drahreg01 18:04, 26. Okt 2005 (CEST)
Die opéra comique (im französischen eigentlich maskulinum, also der) , auch opéra-comique, ist eine Form der Oper in Frankreich, bei der die musikalischen Nummern nicht durch Rezitative verbunden sind, sondern in der Dialoge an deren Stelle treten. Sie ist das direkte Pendant zum deutschen Singspiel. Ob der Charakter des Werkes komisch oder tragisch ist, spielt hierbei keine Rolle.
Geschichte
Angeregt durch die italienische opera buffa entwickelte sich die opéra comique in Frankreich zunächst als heitere Alternative zur tragédie lyrique. Jean-Jacques Rousseaus intermède Le Devin du village gilt als Vorbild für weitere Komponisten der Gattung. Christoph Willibald Gluck (1714-1787) komponierte als Kapellmeister des Französischen Theaters (Burgtheater) in Wien auf französische Libretti zwischen 1758 und 1763 mehrere opéras comiques.
Kurze Werke des heiteren Genre bezeichnete man in Übersetzung aus dem Italienischen als opéra bouffe. Mit Jacques Offenbach entwickelte sich aus der opéra bouffe die abendfüllende Operette.
Auch Luigi Cherubinis Medée (1797) gehört, obwohl tragische Oper, in das Genre. André Grétry (1741-1813) gilt als wichtiger Wegbereiter der Gattung mit einer großen Zahl musikalischer Komödien in verschiedenen Formen; François-Adrien Boïeldieu (1775-1834) und Daniel-François-Esprit Auber (1782-1871) gelten als die bekanntesten Komponisten der Gattung.
Vor allem durch Georges Bizets Carmen (1875) wurde wurde die opéra comique im 19. Jahrhundert zu einer der wichtigsten Gattungen des französischen Musiktheaters als Gegenstück zur Grand opéra. Die Carmen Bizets teilt das Schicksal mit einigen Werken der Gattung, die später durch Hinzufügung von Rezitativen zu 'großen Opern' - Grands opéras aufgearbeitet wurden. Weitere Beispiele hierfür sind Charles Gounods Faust von 1859 und Jacques Offenbachs Les contes d'Hoffmann (1871-80).
Mit dem Drang zur durchkomponierten Form verschwand die opéra-comique allmählich, etwa zur selben Zeit, da in Deutschland Singspiel bzw. Spieloper dem Musikdrama und seinen Vorgängern wichen. Die tragédie lyrique wurde als Gattungsbegriff von Jules Massenets wieder verwendet, auch opéra lyrique taucht gelegentlich auf.
Wichtige opéras comiques
- Christoph Willibald Gluck:
- L'ivrogne corrigé (Der bekehrte Trunkenbold), Wien 1760
- Le cadi dupé (Der betrogene Kadi), Wien 1761
- La rencontre imprévue ou Les pélerins de Mecque (Die Pilger von Mekka), Wien 1764
- André Grétry: Richard Cœur-de-lion (Richard Löwenherz), Paris 1784
- Luigi Cherubini: Médée (Medea), Paris 1797
- François-Adrien Boïeldieu, La dame blanche (Die weiße Dame), Paris 1825
- Daniel-François-Esprit Auber: Fra Diavolo, Paris 1830
- Adolphe Adam: Le postillon de Lonjumeau (Der postillon von Lonjumeau), Paris 1836
- Gaëtano Donizetti: La fille du régiment (Die Regimentstochter), Paris 1840
- Hector Berlioz:
- Benvenuto Cellini, 1. Fassung, Paris 1838
- Béatrice et Bénédict (Béatrice und Bénédict), Baden-Baden 1862
- Charles Gounod:
- Le médecin malgré lui (Der Arzt wider Willen), Paris 1858
- Faust, 1. Fassung, Paris 1859
- Ambroise Thomas: Mignon, Paris 1866
- Georges Bizet: Carmen, Paris 1875