Gaal
Gaal
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Wappen | Österreichkarte | |
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Basisdaten | ||
Staat: | ![]() | |
Land: | ![]() | |
Politischer Bezirk: | Murtal | |
Kfz-Kennzeichen: | MT (ab 1.7.2012; alt: KF) | |
Fläche: | 197,31 km² | |
Koordinaten: | 47° 16′ N, 14° 40′ O | |
Höhe: | 900 m ü. A. | |
Einwohner: | 1.321 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 6,7 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 8731 | |
Vorwahl: | 03513 | |
Gemeindekennziffer: | 6 20 08 | |
NUTS-Region | AT226 | |
Adresse der Gemeinde- verwaltung: |
Bischoffeld 25 8731 Bischoffeld | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Friedrich Fledl (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2010) (15 Mitglieder) |
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Lage von Gaal im Bezirk Murtal | ||
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Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Gaal ist eine Gemeinde mit 1321 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) im Bezirk Murtal (Gerichtsbezirk Knittelfeld) in der Steiermark.
Geografie
Geografische Lage
Gaal liegt rund 14 km nordwestlich von Knittelfeld. Die Gemeinde liegt in den Niederen Tauern. Das Gemeindegebiet, die Gaal genannt, umfasst den Gebirgsstock des Pletzen, die beiden diesen umgebenden Täler des Gaalbaches und des Ingeringbaches, sowie die Südhänge der Seckauer Alpen. Die höchsten Erhebungen sind das 2.417 m hohe Geierhaupt, der 2.416 m hohe Hochreichhart, der 2.397 m hohe Seckauer Zinken (alle Seckauer Alpen) und der 2.345 m hohe Pletzen. Der tiefste Punkt liegt bei rund 750 m, wo im Südosten der Ingeringbach die Gemeinde verlässt.
Gemeindegliederung
Die Gemeinde gliedert sich in die Katastralgemeinden Gaal, Graden, Ingering II und Puchschachen mit folgenden Ortschaften (mit Einwohnerzahl 2001):
- Bischoffeld (209)
- Gaal (155)
- Gaalgraben (135)
- Graden (333)
- Ingering II (310)
- Puchschachen (207)
- Schattenberg (153)


Nachbargemeinden
Geschichte
Um 760 wurde in Ingering von Bischof Modestus eine Kirche gegründet (ecclesia ad undrimas). 860 schenkte der Kaiser dem Salzburger Erzbischof ein Gut an der Ingering, das heutige Dorf Bischoffeld. In einer Urkunde für das Stift Seckau wurde 1171 erstmals der Name Gaal (trigewl) verwendet. Für die Ausstattung des 1218 gegründeten Bistums Seckau wurden auch 30 Waldhuben in Gaal verwendet. 1273 gelangte auch Burg Wasserberg von Salzburg an das Bistum Seckau. Aus dem auf dieser Burg ansässigen Ministerialengeschlecht der Gaaler stammte auch Ottokar († 1322), der Verfasser der Steirischen Reimchronik, die in 100.000 Versen die Geschichte des Reiches 1246 bis 1309 erzählt. 1317 wurde für Gaal erstmals ein Pfarrer erwähnt, ein Jahr später auch direkt die Kirche St. Peter.
1480 wurde die Kirche in Gaal von den Türken verwüstet. 1514 bis 1518 gab es kurzzeitig Silberabbau am Hochreichart.
1770 wurden Hausnummern und Werbbezirke eingeführt. Aus letzteren entstanden wenig später die heute noch existierenden Katastralgemeinden. 1820 wurden bei einem Brand die Kirche und der Großteil des Ortes zerstört.
1844 gelangte die Herrschaft und Schloss Wasserberg an Maximilian Seßler, der das Schloss in die heutige Form umgestalten ließ.
Nach der Aufhebung der Grundherrschaften 1848 wurde 1849/50 die politische Gemeinde Gaal errichtet.[1]
Bevölkerung
Die Gemeinde hatte laut Volkszählung 2001 1502 Einwohner. 97,7 % der Bevölkerung besitzen die österreichische Staatsbürgerschaft. Zur römisch-katholischen Kirche bekennen sich 93,9 % der Einwohner, zur evangelischen 1,5 %. 2,9 % sind ohne religiöses Bekenntnis.
Kultur und Sehenswürdigkeiten

- Schloss Wasserberg
- Pfarrkirche St.Peter in der Gaal: Die barocke Kirche mit mittelalterlichem Kern, nach einem Brand 1820 wiederaufgebaut, ist flächenmäßig die drittgrößte Pfarre der Steiermark.
- VW-Käfermuseum
- Ingeringsee
Erwähnenswert ist auch das vielfältige Vereinsleben in der Gemeinde, 17 Vereine und Gruppen decken die unterschiedlichsten Interessen, von Musik über Sport, Freiwillige Feuerwehr und Tradition bis hin zum Perchtenlauf, ab.
Wirtschaft und Infrastruktur
Laut Arbeitsstättenzählung 2001 gibt es 28 Arbeitsstätten mit 89 Beschäftigten in der Gemeinde sowie 450 Auspendler und 34 Einpendler. Es gibt 123 land- und forstwirtschaftliche Betriebe (davon 63 im Haupterwerb), die zusammen 19.734 ha bewirtschaften (1999). Davon entfallen auf landwirtschaftliche Flächen 1.911 ha, Wald 10.987 ha und 2.467 ha auf Almen.
In der Gaal gibt es etwas Tourismus (177 Gästebetten). Im Winter gibt es ein kleines Schigebiet, im Sommer vor allem Wander- und Klettertourismus.
In der Gemeinde gibt es eine Volksschule.
Die Verkehrserschließung erfolgt über die Landesstraßen L 515 und L 517.
Politik
Der Gemeinderat besteht aus 15 Mitgliedern und setzt sich seit der Gemeinderatswahl 2010 aus Mandataren der folgenden Parteien zusammen:
Friedrich Fledl ist seit 22.5.2012 Bürgermeister der Gemeinde Gaal. Sein Amtsvorgänger trat wegen des Vorwurfs der persönlichen Bereicherung im Zusammenhang mit Provisionszahlungen mit 30.4.2012 zurück.
Partnergemeinde ist Gyenesdiás (Ungarn).
Wappen
Die Verleihung des Gemeindewappens erfolgte mit Wirkung vom 1. August 1968.
Wappenbeschreibung: In einem durch einen wasserfarbenen Wellenbalken von Blau zu Schwarz geteilten Schild oben zwei durch eine silberne Zinnenmauer verbundene gequaderte, gezinnte silberne Türme, unten ein goldener Schrägrechtsbalken.[2]
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
- 1872 Johann Alois Zeilinger (Gewerke)
- 1912 Johann Musenbichler (Gemeindevorsteher von Gaal 1890-1912)
- 1916 Oskar Kordin (Oberkommissär)
- 1918 Johann Niemetz (Tierarzt)
- 1922 Markus Michl (Leiter der polit. Expositur Knittelfeld)
- 1967 Josef Krainer (Landeshauptmann)
- 1975 Friedrich Niederl (Landeshauptmann)
- 1983 Josef Schreibmaier (Bürgermeister von Gaal 1960-1983)
- 1985 Dr. Josef Krainer (Landeshauptmann)
- 1999 Gustav Hopf (Bürgermeister von Gaal 1983-1999)
Literatur
- Meinhard Brunner, Walter Brunner, Odo Burböck, Franz Jäger: Gaal. Geschichte des Lebensraumes und seiner Bewohner. Gaal 2000
Einzelnachweise
- ↑ Allgemeines Landesgesetz- und Regierungsblatt für das Kronland Steiermark, 21. Stück, 7. Oktober 1850, Nr. 378.
- ↑ Mitteilungen des Steiermärkischen Landesarchivs 18, 1968, S. 133.
Weblinks
- 62008 – Gaal. Gemeindedaten der Statistik Austria
- Gemeinde Gaal