Udine
Udine | ||
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Staat | Italien | |
Region | Friaul-Julisch Venetien | |
Provinz | Udine (UD) | |
Koordinaten | 46° 4′ N, 13° 14′ O | |
Höhe | 113 m s.l.m. | |
Fläche | 56 km² | |
Einwohner | 98.304 (31. Dez. 2023)[1] | |
Postleitzahl | 33100 | |
Vorwahl | 0432 | |
ISTAT-Nummer | 030129 | |
Bezeichnung der Bewohner | Udinesi | |
Schutzpatron | Santi Ermacora e Fortunato | |
Website | Udine |
Udine (furlanisch Udin, slowenisch Videm, deutsch (veraltet) Weiden) ist eine Stadt in der Region Friaul-Julisch Venetien im Nordosten Italiens und die Hauptstadt der Provinz Udine.
Mit 98.304 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2023) ist Udine nach Triest die zweitgrößte der Region. Udine ist die wichtigste Stadt der historischen Landschaft Friaul.
Geografie
Die Stadt liegt auf 46,07° n.B. und 13,24° ö.L. zwischen den Südalpen und der Adria, nur 20 Kilometer von der slowenischen Grenze entfernt.
Geschichte
Erstmalig erwähnt wurde die Stadt im Jahr 983 in einer von Kaiser Otto II. verbrieften Urkunde, archäologische Funde jedoch weisen auf ein wesentlich höheres Alter hin. Zu jener Zeit waren Städte mit Stadtmauern befestigt; im Fall von Udine wurden sie im Laufe der Jahrhunderte fünfmal erweitert, um der wachsenden Bevölkerungszahl mehr Platz zu geben. Zur fünften und letzten Mauer, welche die Stadt fast kreisförmig umlief, gehört der Turm der Porta Aquileia. In der Via Mercatovecchio entstand der erste Markt, der im Jahre 1223 von dem Patriarchen Berthold von Andechs dem damals mittelalterlichen Flecken gewährt wurde. „Die Marktfreiheit zusammen mit der (1248 gewährten) Steuerfreiheit zogen viele Freie an, welche so <burgenses> d.h. Bürger von Udine wurden, neue Häuser errichteten, den von Mauern umgebenen Flecken vergrößerten und zur Stadt machten“. Erst im 14. Jahrhundert erlangte der Ort auf Betreiben des Patriarchen von Aquileia, Bertrand de Saint-Geniès, an Bedeutung. 1420 fiel Friaul unter die Herrschaft Venedigs.Im Unglücksjahr 1511 greifen bürgerkriegsähnliche Zustände um sich, ein schweres Erdbeben zerstört die Stadt und schließlich bricht die Pest aus. Nach dem Untergang der Republik Venedig, werden im Frieden von Campo Formio die Machtverhältnisse in Oberitalien neu geregelt und Friaul kommt unter die Herrschaft der Habsburger und wird nach dem Wiener Kongress ein Teil des Königreich Lombardo-Venetien. 1866 fiel dann im Prager Frieden auch Friaul und Venetien an das neu gegründete Königreich Italien. Im Ersten Weltkrieg war Udine, bis zur Niederlage in der Schlacht von Karfreit, Sitz des italienischen Oberkommandos. Im Zweiten Weltkrieg stand Udine zwischen 1943 und 1945 unter deutscher Verwaltung.
Im 17. und 18. Jahrhundert eiferten einheimische Adelsfamilien mit den reichen Patriarchen in einem kostspieligen Wettstreit um die prachtvollsten Paläste. So kam auch Giovanni Battista Tiepolo (1696–1770) von Venedig nach Udine, um die Ausschmückung der Palazzi vorzunehmen.
Sehenswürdigkeiten
- Duomo Cattedrale di Santa Maria Annunziata: der Dom wurde 1236-1461 erbaut
- Loggia del Lionello: das Rathaus wurde von 1448-1457 im Stil der venezianischen Gotik mit offener Loggia im Parterre erbaut
- Schlosskomplex: der Bogen spannt sich von einer Galerie antiker Kunst, einem Archäologiemuseum, über eine Galerie der Entwürfe und Drucke bis hin zum Friulanischen Museum der Fotografie
Loggia del Lionello - Galerie der modernen Künste: Ende des 19. Jahrhunderts von Antonio Marangoni gegründet, setzte sich die Galerie zum Ziel, Werke junger Künstler anzukaufen, um eine Sammlung zeitgenössischer Kunst zu schaffen.
- Palazzo Valvason Morpurgo: der Palast bewahrt die Archive von Architektur und Design auf, ist Gastgeber von Ausstellungen zur Thematik und nimmt sich verschiedener friulanischer Projekte an
- Kirchenmuseen:
- Kapelle Manin: die Kapelle Manin kann wochentags nach Voranmeldung besucht werden
- Diözesanmuseum und Dommuseum: beide Museen zeigen weitere sakrale Kunstwerke
Bildung
Eine wichtige Rolle für die Stadt spielt die 1978 gegründete Universität Udine deren knapp 16.000 Studenten den jungen Eindruck der Stadt prägen.
Fotogalerie
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Alte Karte der Stadt
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Piazza Libertà und Loggia di San Giovanni -
Uhrturm der Loggia di San Giovanni -
Loggia del Lionello bei Nacht
Städtepartnerschaften
Esslingen am Neckar, Deutschland seit 1958
Vienne, Frankreich seit 1959
Neath Port Talbot, Wales seit 1960
Norrköping, Schweden seit 1964
Schiedam, Niederlande seit 1970
Villach, Österreich seit 1979
Albacete, Spanien seit 2002
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter
- Luigi De Agostini, Fußballspieler
- Afro Basaldella, Maler
- Dino Basaldella, Maler
- Mirko Basaldella, Maler
- Giuseppe Battiston, Schauspieler
- Carlo Braida, Radrennfahrer
- Elena Cecchini, Radrennfahrerin
- Andrea Centazzo, Schlagzeuger und Komponist
- Bruno Chizzo, Fußballspieler
- Viktor Karl Graf Dankl von Krásnik, Generaloberst der Österreich-Ungarischen Armee
- Mario David, Fußballspieler und -trainer
- Alfredo Foni, Fußballspieler und -trainer
- Dalila Di Lazzaro, Schauspielerin und Model
- Fabio Masotti, Radrennfahrer
- Tina Modotti, Fotografin, Schauspielerin, Revolutionärin
- Francesco Pavona (* um 1695; † um 1777), Maler
- Bruno Sacco, Autodesigner
- Aloisius Scrosoppi (1804–1884), Heiliger der römisch-katholischen Kirche
- Alessia Tuttino, Fußballspielerin
- Giovanni da Udine, Maler der Renaissance
- Glauco Venier, Jazzpianist
- Giuseppe Virgili, italienischer Fußballspieler
Sport
Der Fußballclub Udinese Calcio mit Gründungsjahr 1896 ist einer der ältesten Clubs in Italien. Zu seinen größeren Erfolgen gehört der zweite Platz in der Saison 1954/55, der dritte Rang im Spieljahr 1997/98 und eine historische Teilnahme an der Champions League in der Saison 2005/06.
Im Basketball war Pallalcesto Amatori Udine, besser bekannt als Snaidero Udine, bis 2009 in der Serie A vertreten. Berufsspieler hat auch Rugby Udine, die seit den Anfängen auch schon einige Jahre die Plätze in der Serie A bespielen (in Wirklichkeit ist es eine Serie A2, da es noch eine höhere Klasse mit der Bezeichnung Super10 gibt).
Am 3. Juni 1990 war Udine Ankunftsort der 13. Etappe des Giro d’Italia mit einem Sieg von Mario Cipollini.
Im selben Jahr gab es im Udineser Stadion drei Spiele der Fußball-Weltmeisterschaft 1990 in der Gruppe E.
Literatur
- Roberta Costantini, Fulvio Dell’Agnese, Micol Duca, Antonella Favaro, Monica Nicoli, Alessio Pasian: Friuli-Venezia Giulia. I luoghi dell’arte, S. 283-295; Bruno Fachin Editore, Triest
Einzelnachweise
- ↑ Bilancio demografico e popolazione residente per sesso al 31 dicembre 2023. ISTAT. (Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2023).