Dickmühle (Treuchtlingen)
Dickmühle Stadt Treuchtlingen
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Koordinaten: | 48° 56′ N, 10° 54′ O |
Höhe: | 420 m |
Einwohner: | 7 (1987) |
Eingemeindung: | 1. Januar 1972 |
Postleitzahl: | 91757 |
Vorwahl: | 09142 |
Die Dickmühle ist eine Einöde und Ortsteil der Stadt Treuchtlingen im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen im Regierungsbezirk Mittelfranken in Bayern.
Lage
Die Dickmühle liegt im Tal des der Altmühl rechts zufließenden Möhrenbachs im Hahnenkamm in der Südlichen Frankenalb auf 420 Meter über NN. Von der durch das Tal führenden Staatsstraße 2217 zweigt eine Verbindungsstraße zu dem am südlichen Talrand gelegenen Mühlenanwesen. Westlich der Mühle quert die Bahnstrecke Nürnberg–Augsburg das Tal.
Ortsnamendeutung
Der Ortsname wird gedeutet als „zu der Mühle am Waldteil Dicke“; der Flurname „in der Dickhe (= am Dickicht)“ ist für 1621 belegt..[1]
Geschichte
Die „Dickmul an der Meern“ ist erstmals 1360 erwähnt; Heinrich von Pappenheim bestätigte urkundlich, dass die Mühle von seinem Vorfahren an die Kapelle zum Hl. Geist in Pappenheim gegeben wurde. 1559 wird sie als „Zohlmühle“ bezeichnet, die dem Augustinerkloster Pappenheim gehört; auf ihr sitzt 1561 ein Endrich Grießmeier. 1596 erscheint sie nach einem neuen Besitzer (oder dessen Vornamen) als „Bartels Mühl a. d. Möhrn“. Für 1667 erfährt man, dass die „Zollmühle“ nunmehr der Herrschaft Treuchtlingen gehört, während sie vor dem Dreißigjährigen Krieg noch pappenheimisch war. Mit der Herrschaft Treuchtlingen ging sie an das Fürstentum Ansbach über; sie diente nunmehr zugleich als Zollstation zwischen dem ansbachischen und dem pappenheimischen Territorium. Nach einem Beleg von 1730 war der Zehnt an das Kloster Rebdorf zu leisten, während die Vogtei Treuchtlingen inne hatte und die Fraisch von den Pappenheimern wahrgenommen wurde. Am Ende des Alten Reiches gehörte die „Zollmühle“ 1803 zum ansbachisch-markgräflichen Verwalteramt Treuchtlingen.[2]
Mit dem ehemaligen ansbachischen Fürstentum, seit 1791/92 preußisch, kam die Mühle 1805/06 an das Königreich Bayern und dort 1808 mit Haag zum Steuerdistrikt Rehlingen im Landgericht/Rentamt Heidenheim. 1810 wurde die Dickmühle der Munizipalgemeinde Treuchtlingen, 1857 der Gemeinde Haag zugeschlagen, die gleichzeitig mit dem Markt Treuchtlingen dem Landgericht Pappenheim und dem Rentamt Weißenburg zugeordnet wurde; 1862 wurde das Bezirksamt Weißenburg gebildet, das 1939 zum Landkreis umgestaltet wurde.[3] Im Zuge der Gebietsreform in Bayern ließ sich die Gemeinde Haag „bei Treuchtlingen“ (Namenszusatz seit 1927) am 1. Januar 1972 nach Treuchtlingen im nunmehrigen Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen eingemeinden.[4]
1865 wird die Dickmühle vom Besitzer Wilhelm Wiesinger in einer Verkaufsofferte als Mühle mit vier Mahlgängen und einem Gerbgang beschrieben, dazu eine Säge-, Öl- und Gipsmühle; an Gebäuden zusätzlich Stadel, Stallung und Wagenremise, „alles in bestbaulichem Zustande.“[5]
Das 1750 in Betrieb genommene Sägewerk existiert heute noch, während das Getreidemahlen in den 1970er Jahren eingestellt wurde. Zugleich ist das Anwesen ein landwirtschaftlicher Betrieb.[6]
Einwohnerzahlen
- 1818: 10 Einwohner [3]
- 1824: 11 Einwohner, 1 Anwesen [3]
- 1867: 7 Einwohner, 1 Gebäude [7]
- 1950: 9 Einwohner, 1 Anwesen [3]
- 1961: 6 Einwohner, 1 Wohngebäude [8]
- 1987: 7 Einwohner [9]
Literatur
- Hanns Hubert Hofmann: Historischer Atlas von Bayern, Franken Reihe I Heft 8: Gunzenhausen-Weissenburg. München 1960, S. 113, 249.
- Erich Strassner: Land- und Stadtkreis Weißenburg i. Bay. Reihe Historisches Ortsnamenbuch von Bayern. Mittelfranken, Bd. 2. München: Kommission für bayer. Landesgeschichte 1966, Nr. 34, S. 11.
- Heimatbuch Treuchtlingen. Herausgeber: Heimat- und Bäderverein Treuchtlingen e. V. [um 1984].
Einzelnachweise
- ↑ Strassner, S. 11
- ↑ Dieser Abschnitt nach Strassner, S. 11
- ↑ a b c d Hofmann, S. 249; Heyberger, Spalte 1104; Heimatbuch Treuchtlingen, S. 124
- ↑ Heimatbuch Treuchtlingen, S. 209
- ↑ Fränkische Zeitung (Ansbacher Morgenblatt) Nr. 191 vom 15. August 1865
- ↑ Heimatbuch Treuchtlingen, S. 129
- ↑ J. Heyberger und andere: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. München 1867, Spalte 1104
- ↑ Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. München 1964, Spalte 834.
- ↑ Genealogie-Netz
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