Heppenheimer Tagung
Als Heppenheimer Tagung oder Heppenheimer Versammlung wird ein Treffen von 18 führenden süd- und westdeutschen liberalen Politikern am 10. Oktober 1847 im Gasthof "Zum halben Monde" in Heppenheim bezeichnet. Die Beschlüsse der Heppenheimer Tagung können als ökonomisches Programm der gemäßigten bürgerlichen Kräfte im Vorfeld der Märzrevolution angesehen werden.
Organisator des Treffens war David Hansemann, zu den Teilnehmern gehörten Friedrich Daniel Bassermann, Heinrich von Gagern, Johann Adam von Itzstein, Karl Mathy, Gustav Mevissen, Friedrich Römer und Alexander von Soiron.
Die Beschlüsse der Versammlung forderten die Schaffung eines deutschen Nationalstaats durch die Ausweitung der Kompetenzen und Schaffung einer Regierung für den preußisch dominierten Deutschen Zollverein. Die Herausbildung eines einheitlichen Staatswesens sollte durch die Kompetenzübertragung der Handels-, Verkehrs- Steuer- und Gewerbepolitik der Staaten des Deutschen Bundes an den Zollverein geschehen. Die Heppenheimer forderten die Einführungen einer progressiven Einkommensteuer und verwiesen bei den Problemen des Pauperismus auf Bildung, gerechtere Verteilung und ein gerechteres Steuersystem.
Mit diesem Programm standen die Teilnehmer im scharfen Gegensatz zu den Forderungen der Offenburger Versammlung und den Zielen Gustav Struves und Friedrich Heckers, die neben parlamentarischen Strukturen vor allem die Sicherung der Lebensverhältnisse der von den zerfallenden vorindustriellen Strukturen betroffenen Kleinbauern und Handwerker in den Vordergrund stellten.