Herstelle
Herstelle Stadt Beverungen
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| Koordinaten: | 51° 39′ N, 9° 25′ O |
| Höhe: | 101 m |
| Fläche: | 7,04 km² |
| Eingemeindung: | 1. Januar 1970 |
| Postleitzahl: | 37688 |
| Vorwahl: | 05273 |
Lage von Herstelle in Beverungen
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Herstelle ist eine südöstliche Ortschaft der Stadt Beverungen im Kreis Höxter, Nordrhein-Westfalen. Der Ort hat etwa 1000 Einwohner.
Geographische Lage
Herstelle liegt im Weserbergland am linken Ufer der Weser etwa 4 km entfernt von Beverungen im Nordwesten und Bad Karlshafen im Osten. Am gegenüber liegenden bzw. nördlichen Weserufer liegen die Ortschaft Würgassen und die Hannoverschen Klippen mit dem Weser-Skywalk und etwas flussaufwärts, in Richtung Bad Karlshafen, befinden sich am südlichen Weserufer an der Einmünduing der Diemel die Hessischen Klippen.
Geschichte
Vorlage:Rittersitze im Fürstbistum Paderborn

Herstelle wurde im Jahr 797 von Karl dem Großen gegründet. Er schlug auf einer Reise sein Winterquartier an der Weser auf und benannte die Stelle Heristal Saxonicum. Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Name des Ortes im Zusammenhang mit der gleichnamigen Burg Herstelle 1292. Diese Burg wurde jedoch 1464 durch Feuer zerstört. Auch während des Dreißigjährigen Krieges wurden Burg und Ort ein Raub der Flammen.
Die Geschichte von Herstelle war immer eng mit der Binnen-Schifffahrt verbunden. Der 1928 gegründete Hersteller Schifferverein ist heute wie damals etwas Besonderes. Man findet derartige Vereine nur in vier weiteren Oberweserorten. Dieser Verein führt seit dem Jahr 2001 s.g. "Deutsche Wriggelmeisterschaft" auf der Weser durch.
Bis 1969 war Herstelle eine eigenständige Gemeinde im Amt Beverungen. Im Zuge der Gemeindereform im Kreis Höxter schloss sich Herstelle am 1. Januar 1970 mit der Stadt Beverungen und den zehn Gemeinden Amelunxen, Blankenau, Dalhausen, Drenke, Haarbrück, Jakobsberg, Rothe, Tietelsen, Wehrden und Würgassen zur neuen Stadt Beverungen zusammen[1], wobei Herstelle der älteste Stadtteil ist. Seit 1969 besteht eine Partnerschaft zwischen Herstelle und der französischen Gemeinde St. Valery sur Somme.
Sehenswürdigkeiten


- Die 1832 errichtete Burg Herstelle befindet sich in Privatbesitz. Im 19. Jahrhundert trafen sich dort namhafte Künstler und Wissenschaftler, unter anderem Annette von Droste-Hülshoff und die Brüder Grimm.
- Die Bendiktinerinnenabtei vom Heiligen Kreuz wurde 1899 in den Gebäuden eines ehemaligen Minoritenklosters von 1657 gegründet.
- Die katholische Pfarrkirche St. Bartholomäus mit sehenswerten Glasfenstern stammt aus dem Jahr 1711.
- Das Bauernhofmuseum auf dem Erlenhof beherbergt eine Traktorensammlung.
Karlstein
Etwa an der Stelle, wo sich die heutige Burg über das Tal der Weser erhebt, errichtete Karl der Große ca. 800 n.Ch. die erste fränkische Burg an der Weser (Heristallum Saxonicum). Nur wenige Meter von diesem Ort ragt aus der steilen Felswand eine 2 Meter starke Klippe weit heraus. Hierauf steht ein bearbeiteter Felstisch von 2,50 m Breite, 1,30 m Tiefe und einer Höhe von 0,85 m. Welchen Zwecken er diente, ist unklar. Für eine rituelle Bedeutung spricht die exponierte Lage ebenso wie die Nähe zur Burg, die jedoch geschleift und durch die Jahrhunderte durch verschiedene Neubauten ersetzt wurde.
- In der Nähe des Karlsteins wurde auch der älteste Kreuzstein Westfalens, vielfach als Bonifatiuskreuz bezeichnet, gefunden. Es ist mit 797 bezeichnet. allerdings wurde dieses Datum später hinzugefügt.[2]
Verkehr
Von Herstelle aus können sowohl touristische Dampferfahrten unternommen als auch der reguläre Fährverkehr über die Weser genutzt werden. Ferner liegt Herstelle direkt an dem Fernradweg R 99 Hann. Münden – Bremen.
Persönlichkeiten
- Odo Casel (1886−1948), Liturgiewissenschaftler
- Dietrich von Falkenberg (1580−1631), Oberst in schwedischen Diensten und Militärkommandant von Magdeburg
- Robert Justus Kleberg (1803−1888), deutsch-amerikanischer Politiker und Richter
- Kyrilla Spiecker (1917−2008), Benediktinerin, Ärztin, Künstlerin und Autorin.
Einzelnachweise
- ↑ Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970.
- ↑ Dehio, Georg, Unter Wissenschaftlicher Leitung von Ursula Quednau: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Nordrhein-Westfalen II Westfalen. Deutscher Kunstverlag, Berlin/München 2011, ISBN 978-3-422-03114-2, S. 100
