Protonuraghe
Protonuraghen oder Korridornuraghen sind eine Vorform der klassischen Nuraghen, die als Tholosnuraghen bezeichnet werden. Portonuraghen entstanden auf Sardinien während der Phase B der Bonnanaro-Kultur, die als Nachfolger der bereits megalithischen Monte-Claro-Kultur von 1.800 bis etwa 1.500 v. Chr. auf Sardinien herrschte.
Die Grundrisse von Protonuraghen sind im allgemeinen unregelmäßig. Sie können auch rund, oval, D-förmig, trapezoid oder rechteckig sein. Im Inneren der gedrungenen Bauten finden sich durchgehende, gerade oder endende, oftmals verzweigte Korridore und bis zu vier, meist aber drei zentrale Zellen und eine sogenannte Wächterzelle nahe dem Eingang wie sie der abgebildete Protonuraghe Fronte Mola bei Thiesi zeigt. Einzelne der bis zu 10 m hohen und bis zu 250 qm Fläche bedeckenden Türme hatten Treppen und waren 2-etagig. Die Tholosnuraghen sind dagen immer rund, höher (20 m), bedecken aber eine geringere Fläche (100 qm). Ihr Hauptmerkmal ist die zentrale, runde Kammer mit Null bis vier Nischen; meist jedoch mit dreien, wie rechts abgebildet. Damit entspricht ihre Innenkonstruktion (auch was die Kuppelform betrifft) grob den irisch-schottischen Megalithanlagen vom Typ Newgrange bzw. Maes Howe.
Schöpfungen der Bonnanaro Kultur sind vermutlich auch die Gigantengräber mit Orthostatenfassade (Li Lolghi, Coddu Vecchiu) während die Nuraghenkultur den späteren Blockfassadentyp (Tamuli) errichtete.