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Ethical Fashion

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Ethical Fashion ist eine Begriffsneuschöpfung, die ein Konzept ethisch und ökologisch korrekter industrieller Kleidungsfertigung bezeichnet. Ähnlich wie social fashion, eco fashion oder Öko-Mode versucht ethical fashion eine Symbiose urbaner Modetrends mit humaner Fertigung und Umweltverträglichkeit.

Prinzipien sozialer Kleidungsherstellung

Entscheidend für die Bedingungen der Fertigung von ethical Fashion sind die Maßgaben des gemeinnützigen Vereins TransFair (erkennbar am Fairtrade-Siegel). Für die Erzeuger bedeutet das unter anderem garantierte Abnahmepreise. Die Weiterverarbeitung der Baumwolle in Nähereien findet unter humanen Bedingungen statt. Mittlerweile setzen auch nahezu alle Anbieter auf Baumwolle aus 100 % biologischem Anbau.[1] Kinderarbeit und Ausbeutung in so genannten Sweatshops wird im Fertigungsprozess unterbunden und die Verwendung von ökologisch angebauter Baumwolle (so genannte organic cotton) ist verbindlich.

Motivation

Konzepte ethischer bzw. sozial gerechter industrieller Fertigung entspringen weitestgehend kapitalismuskritischen Tendenzen des politisch linken sowie grünen Spektrums der letzten Jahrzehnte: Nachhaltigkeitsfrage des kapitalistischen Systems als gesamtgesellschaftlicher Konsens.

Dies führte seit der Jahrtausendwende zu einem vermehrten Umdenken der Konsumenten westlicher Industrienationen. Parallel zu einer zunehmenden Wertschätzung ökologisch erzeugter Nahrungsmittel und Kleidung, geriet die Verlagerung westlicher Produktionsstätten in fernöstliche Entwicklungsländer in die Kritik wegen der dort stattfindenden Ausbeutung menschlicher Arbeitskräfte. [2]

Social Fashion

In einigen Ländern bemühen sich einige Marken unter sozial und ökologisch einwandfreien Bedingungen zu produzieren. Während Deutschland hinsichtlich des Umweltschutzes eine Vorreiterrolle einzunehmen weiß, steht die Verbreitung des Konzepts von Ethical Fashion (d. h. auch Social Fashion, Eco Fashion, sweatshop-free Fashion) noch am Anfang.

Inzwischen bietet die Einzelhandelsketten Lidl ebenfalls Transfair-zertifizierte Produkte an. Auch die Otto Gruppe bietet unter dem Label "Cotton made in Africa" Baumwollkleidung nach ökosozialen Kriterien an. Laut Transfair-Geschäftsführer Overath steht die Entwicklung in Deutschland jedoch noch am Anfang. "Peek & Cloppenburg und C&A müssen richtig einsteigen."[3]

Lidl wurde am 6. April 2010 von der Verbraucherzentrale Hamburg beim Landgericht Heilbronn des unlauteren Wettbewerbs angeklagt. Lidl werbe mit besonders fairen Arbeitsbedingungen bei seinen Zulieferern in Bangladesch. Dort herrschen jedoch unzureichende Sozialstandards, wie Untersuchungen bestätigen.[4]

Einzelnachweise

  1. Greenality: Bio Baumwolle. Abgerufen am 31. März 2010.
  2. Eine Welt Netz NRW: "http://www.eine-welt-netz-nrw.de/"
  3. Spiegel.de: Öko-Guerilla kämpft für die T-Shirt-Revolution. Abgerufen am 28. März 2010.
  4. Vorlage:Tagesschau