Silke Lippok
Silke Lippok ![]() | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Persönliche Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Name: | Silke Lippok | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Nation: | ![]() | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Schwimmstil(e): | Freistil | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Verein: | SSG Pforzheim | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Geburtstag: | 31. Januar 1994 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Geburtsort: | Pforzheim | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Größe: | 1,67 m | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Medaillen
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Silke Lippok (* 31. Januar 1994 in Pforzheim) ist eine deutsche Schwimmerin.
Karriere
Anfänge
Silke Lippok kam im Alter von fünf Jahren durch ihren älteren Bruder Nils zum Schwimmsport[1], der 2002 und 2003 an regionalen Wettbewerben teilgenommen hatte[2]. Sie ist seit Beginn ihrer aktiven Sportlerkarriere Mitglied bei der Schwimm-Sport-Gemeinschaft Pforzheim (SSG Pforzheim). Zu ihren bevorzugten Schwimmstilen gehörten anfangs Kraul und Schmetterling, später konzentrierte sie sich vor allem bei Wettkämpfen auf die Freistil-Disziplin und die 200-Meter-Distanz. Außerdem war sie zwischenzeitlich als Leichtathletin erfolgreich und stellte im September 2006 beim Dreitäler-Meeting auf der Sportanlage Buckenberg über 800 Meter in 2:27,38 Minuten eine neue badische Kreisbestleistung ihrer Altersklasse auf.[3]
Lippok wechselte mit dem zwölften Lebensjahr in die erste Mannschaft der SSG Pforzheim und wird seitdem von Rudi Schulz betreut.[4] Ende Januar 2012 erhielt der ehemalige Stützpunkttrainer vom Landessportverband Baden-Württemberg die Auszeichnung als Trainer des Jahres für sein Lebenswerk.[5] Im Vergleich zu anderen Spitzensportlern gelten die Trainingsbedingungen in Pforzheim als schwierig.[6] Die für das Wassertraining zur Verfügung stehenden Becken in den öffentlichen Schwimmbädern sind nur 25 Meter lang. Zudem wird das Techniktraining durch hohen Wellengang erschwert. Nach einem Mittelfußbruch im November 2009 begann Lippok mit zusätzlichen Frühtrainingseinheiten in einem Lehrschwimmbecken einer benachbarten Schule. Für Lehrgänge mit der Nationalmannschaft sowie die Vorbereitung auf die Olympischen Sommerspiele 2012 weicht sie zeitweise nach Karlsruhe oder zum Olympiastützpunkt des Deutschen Schwimm-Verbandes (DSV) in Heidelberg aus.[7]
Erfolge bei Titelkämpfen
Ihren ersten nationalen Titel errang Lippok am 21. April 2008 über 50 m Schmetterling bei den Deutschen Meisterschaften in Berlin. In Abwesenheit von Konkurrentinnen wie Daniela Samulski und Annika Mehlhorn schlug sie im Finale auf der nicht-olympischen Strecke in 27,08 Sekunden knapp vor Iris Rosenberger an.[8]
Im Juli 2008 gewann sie bei den Junioren-Weltmeisterschaften im mexikanischen Monterrey zwei Silbermedaillen über 100 m Freistil und in der 4x100 m Freistil-Staffel zusammen mit Franziska Jansen, Lisa Vitting und Sina Sutter.[9] Als 14-Jährige befand sie sich am unteren Alterslimit aller teilnehmenden Athletinnen.
Am 26. Juni 2009 holte sie bei den Deutschen Meisterschaften über 200 m Freistil in 1:59,65 Minuten vor Daniela Schreiber zum ersten Mal einen Titel auf ihrer Spezialstrecke. Bei den Junioren-Europameisterschaften 2009 in Prag errang sie vier Gold- sowie zwei Silbermedaillen und stellte über 50 und 100 m Freistil neue persönliche Bestzeiten auf.[10] Im Folgejahr steigerte sie sich bei den kontinentalen Junioren-Meisterschaften in Helsinki und wurde mit fünf Titeln zur erfolgreichsten weiblichen Teilnehmerin.[11] Die zunächst auf Platz zwei liegende Lagen-Staffel profitierte dabei von einer Disqualifikation des spanischen Teams.
Durch einen erneuten Sieg über 200 m Freistil bei den Deutschen Meisterschaften am 2. Juli 2010 qualifizierte sie sich erstmals für die Europameisterschaften der Frauen in Budapest. Ursprünglich sollte sie an den Olympischen Jugendspielen in Singapur teilnehmen, die zeitversetzt in der zweiten Augusthälfte stattfanden.[4] In der ungarischen Hauptstadt gewann sie zunächst mit der 4×100 m Freistil-Staffel Gold, ehe sie über 200 m Freistil in 1:56,98 Minuten Rang zwei hinter Federica Pellegrini belegte. Zudem wurde sie nach Disqualifikation der russischen Mannschaft Dritte in der 4x100 m Lagen-Staffel.
Bei den Kurzbahneuropameisterschaften 2010 in Eindhoven erreichte sie über 200 m Freistil mit deutschem Rekord in 1:53,96 Minuten hinter Femke Heemskerk den zweiten Platz. Am 24. Juli 2011 kam sie bei den Schwimmweltmeisterschaften 2011 in Shanghai in der 4x100 m Freistil-Staffel zusammen mit Britta Steffen, Lisa Vitting und Daniela Schreiber auf Rang drei. Fünf Monate später gewann sie bei den Kurzbahneuropameisterschaften 2011 in Szczecin in Abwesenheit der Vorjahressiegerin die Goldmedaille und ihren ersten internationalen Einzeltitel.
Ihren vierten nationalen Titel in Folge über 200 m Freistil erlangte Lippok am 11. Mai 2012 bei den Deutschen Meisterschaften. Für die Olympischen Sommerspiele 2012 in London ist sie auf ihrer Spezialstrecke formell noch nicht qualifiziert, da sie die Normzeit nur im Vorlauf in 1:57,61 Minuten unterboten hatte. Bei den anschließenden Europameisterschaften in Debrecen holte sie am 21. Mai 2012 mit der 4x100 m Freistil-Staffel die Goldmedaille.
Rekorde
Bereits zu Beginn ihres Werdegangs absolvierte Lippok zahlreiche Höchstleistungen. Im Teenager-Alter von 14 Jahren hielt sie 138 badische und 26 deutsche Altersklassenrekorde[12] und übertraf im weiteren Verlauf ihrer Karriere unter anderem mehrere Bestmarken von Franziska van Almsick aus den 1990er-Jahren.
Chronologie (Auszug):
- 8. März 2008: Bei den Bezirksmeisterschaften verbesserte sie über 100 m Schmetterling in 1:00,96 Minuten den badischen Rekord und gleichzeitig den deutschen Altersklassenrekord von Franziska van Almsick aus dem Jahr 1992. Den eigenen Altersklassenrekord über 100 m Lagen steigerte sie auf 1:04,78 Minuten.[13]
- 21. April 2008: Im Finale der Deutschen Meisterschaften schwamm sie über 50 m Schmetterling in 27,08 Sekunden neuen Altersklassenrekord, nachdem sie bereits im Vorlauf mit 27,60 Sekunden eine neue Bestzeit erzielt hatte.[8]
- 15. November 2008: Beim Weltcup-Finale in Berlin egalisierte sie über 200 m Freistil in 1:57,53 Minuten den Altersklassenrekord von Franziska van Almsick.[14]
- 9. Juli 2009: Bei den Junioren-Europameisterschaften in Prag stellte sie über 100 m Freistil in 55,02 Sekunden einen neuen europäischen Junioren-Rekord auf und verbesserte die alte Bestmarke van Almsicks um 25 Hundertstel.[15]
- 1. Juli 2010: Im Vorlauf der Deutschen Meisterschaften über 100 m Freistil überbot sie mit 54,74 Sekunden einen weiteren Altersklassenrekord aus dem Jahr 1994.[16]
- 2. Juni 2011: Bei den Deutschen Meisterschaften schlug sie über 200 m Freistil nach 1:57,42 Minuten an und löste nach 16 Jahren erneut van Almsick ab.[17]
Darüber hinaus hält Lippok zwei aktuelle deutsche Rekorde:
Disziplin | Zeit (min) | Datum | Veranstaltung/Ort |
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Deutsche Rekorde (2) | |||
4×50 m Freistil (DSV-Nationalstaffel mit Brandt, Vitting und Schreiber) | 1:41,52 | 5. Februar 2011 | Länderkampf Essen |
200 m Freistil (Kurzbahn) | 1:53,96 | 28. November 2010 | EM Eindhoven |
Stand: 5. Februar 2011 |
Persönliches
Silke Lippok ist die Tochter von Christine und Andreas Lippok, einem Pforzheimer Taxi-Unternehmer.[4] Ihr fünf Jahre älterer Bruder Nils (* 1989) war vorübergehend ebenfalls im Schwimmsport aktiv.
Sie besucht das Theodor-Heuss-Gymnasium in Pforzheim und beabsichtigt, 2012 das Abitur zu machen.[6] Als aufstrebendes Talent wurde sie Anfang 2010 von einer örtlichen Bank unter Vertrag genommen. Auch mit ihrem Ausrüster startete sie eine langfristige Zusammenarbeit im Sponsoring-Bereich.
Ihre Paradedisziplin ist in Deutschland mit namhaften Vorgängerinnen wie Franziska van Almsick und Annika Lurz verbunden.[4] Die Medien zogen insbesondere wiederholt Vergleiche mit van Almsick, die in jungen Jahren ähnlich erfolgreich war und zwischen 1993 und 2002 mehrere Welt- und Europameistertitel errang.
Auszeichnungen
Bei Empfängen im Rathaus ihrer Heimatstadt Pforzheim wurde Lippok jeweils im Juli 2008 und 2009 von Oberbürgermeisterin Christel Augenstein beziehungsweise deren Amtsnachfolger Gert Hager für ihre sportlichen Leistungen geehrt.[18][19] Von 2007 bis 2011 lag sie durchgängig bei der Sportlerwahl vorn, die von der Pforzheimer Zeitung und der Volksbank Pforzheim jährlich gemeinsam ausgerichtet wird.[20]
Am 15. Oktober 2010 gewann sie mit 94 von 100 möglichen Punkten die Wahl zur Juniorsportlerin des Jahres 2010.[21] Sie erhielt die Auszeichnung für ihre fünf Gold- und zwei Silbermedaillen bei den Junioren-Europameisterschaften in Helsinki. Laudatorin Franziska van Almsick bezeichnete Lippok als „das derzeit größte Talent in der deutschen Mannschaft“. Bereits 2009 belegte sie einen Platz unter den ersten Zehn und wurde in die Nachwuchs-Eliteförderung der Deutschen Sporthilfe sowie das Perspektivteam 2012 des Deutschen Schwimm-Verbandes aufgenommen.
Ende Januar 2011 wurde sie von der Fachsparte Schwimmen des DSV zu Deutschlands Schwimmerin des Jahres 2010 gekürt.[22] Im Jahr darauf lag sie hinter Britta Steffen auf Platz zwei.
Weblinks
- Silke Lippok beim Deutschen Schwimm-Verband
- Silke Lippok in der Datenbank von Swimrankings.net (englisch)
- Offizielle Webpräsenz der Schwimm-Startgemeinschaft Pforzheim (SSG Pforzheim)
Einzelnachweise
- ↑ Deutsche Meisterin: Silke Lippok schwimmt mit 14 Jahren allen davon. In: Pforzheimer Zeitung, 6. Mai 2008
- ↑ Nils Lippok beim Deutschen Schwimm-Verband. Abgerufen am 1. Januar 2012.
- ↑ Dreitäler-Meeting LC 80 Pforzheim. (PDF: 7,3 KB) Leichtathletikclub 80 Pforzheim, 24. September 2006, abgerufen am 1. Januar 2012.
- ↑ a b c d Robert Dunker: Silke Lippok ist die neue Franziska van Almsick. In: Die Welt, 16. August 2010
- ↑ Lippok-Trainer Rudi Schulz Trainer des Jahres. In: Pforzheimer Zeitung, 25. Januar 2012
- ↑ a b Frank Bachner: Bis der Bus kommt. In: Der Tagesspiegel, 4. Juni 2011
- ↑ Andreas Morbach: Die Leichtigkeit des Schwimmens. In: Der Tagesspiegel, 15. August 2010
- ↑ a b „Das ist Wahnsinn“. In: Pforzheimer Zeitung, 21. April 2008
- ↑ Silke Lippok holt zweites WM-Silber. In: Pforzheimer Zeitung, 13. Juli 2008
- ↑ Schwimmerin Silke Lippok hundemüde und überglücklich. In: Pforzheimer Zeitung, 13. Juli 2009
- ↑ Goldkind Silke Lippok: Fünf Titel bei der Junioren-Schwimm-EM gewonnen. In: Pforzheimer Zeitung, 19. Juli 2010
- ↑ Silke Lippok in bestechender Form. In: Pforzheimer Zeitung, 16. Juni 2008
- ↑ Silke Lippok verbessert Deutschen Altersklassenrekord von Franziska von Almsick. Badischer Schwimm-Verband, 8. März 2008, abgerufen am 2. Januar 2012.
- ↑ Bernd Steinle: „Austesten, was noch in mir schlummert“. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 28. November 2008
- ↑ Goldregen bei der Junioren-EM. swimsportnews.de, 9. Juli 2009, abgerufen am 2. Januar 2012.
- ↑ Silke Lippok holt DM-Titel vor den Augen der Eltern. In: Pforzheimer Zeitung, 2. Juli 2010
- ↑ Sport-Informations-Dienst: Schwimm-DM: Steffen verliert Duell gegen Lippok. In: Focus, 2. Juni 2011
- ↑ Rathaus träumt von Olympia – OB empfängt Silke Lippok. In: Pforzheimer Zeitung, 24. Juli 2008
- ↑ Schnelle Silke, stolze Stadt. In: Pforzheimer Zeitung, 31. Juli 2009
- ↑ Sportlerwahl 2011: Coup, Comeback und Seriensiegerin. In: Pforzheimer Zeitung, 19. Oktober 2011
- ↑ Silke Lippok ist Juniorsportlerin des Jahres 2010. Stiftung Deutsche Sporthilfe, 15. Oktober 2010, abgerufen am 1. Januar 2012.
- ↑ Sport-Informations-Dienst: Steffen Deibler und Lippok Schwimmer des Jahres. In: Focus, 27. Januar 2011
Personendaten | |
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NAME | Lippok, Silke |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Schwimmerin |
GEBURTSDATUM | 31. Januar 1994 |
GEBURTSORT | Pforzheim |