Diskussion:Lockwitztalbrücke
Anmerkungen
1) Da die beiden äußeren Bogenhälften an ihren oberen Enden kein steifes Widerlager haben, das den Horizontalschub aufnimmt, kann sich keine Bogen- bzw. Sprengwerktragwirkung einstellen. Als Analogie sei erwähnt: Bogen ist eine umgedrehte Hängebrücke und die vorliegende Konstruktion würde dann einer umgedrehten Schrägseilbrücke entsprechen, d.h. kein Widerlager sondern Gleichgewicht durch Zugkräfte im Überbau. Eine ähnliche Konstruktion ist die Haseltalbrücke.
2) Nicht nachvollziehbar ist die Aussage Dieser Hohlkasten ist im Innern durch Vorspannseile verspannt. In Querrichtung ist dies nach den Bildern im Bauzustand der Fall gewesen, in Längsrichtung kaum vorstellbar.
3) Die Stützen auf den Bögen sind für mich auch nicht verständlich, Architektur?
4) Interessant an der Brücke ist, dass der Untergurt des Überbaus aus einem offenen stählernen U-Profil besteht, auf den der Überbau betoniert wurde. Bei anderen Autobahn-Großenbrücken, wie Haseltal, Talbrücke Wilde Gera und Talbrücke Albrechtsgraben war dies ein geschlossener Stahlhohlkasten, d.h. mit oberer Platte aus Stahl. Der Grund hier ist, die Brücke ist gerade und es liegen zwei Überbauten vor, was in Deutschland für Autobahnen als Standard vorgegeben ist (Die Kochertalbrücke wäre so heute nicht mehr möglich). Bei den genannten anderen Großbrücken gibt es nur einen Überbau, weil es möglich ist im Falle einer Sanierung die Stahlbetonfahrbahnplatte abschnittsweise zu erneuern und die Brücke trotzdem nicht zu sperren.
--Störfix 18:47, 26. Okt 2005 (CEST)
Zu den Anmerkungen kann ich folgende Hinweise geben:
2) Spannseile: in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) vom 4. Oktober 2005 steht es so: "...im Innern des stählernen Überbaus... wurden...offen zur Schau gestellte Vorspannglieder montiert. Sie reichen von den Stellen, an denen die Halbbögen mit dem Stahlüberbau verschmelzen, über einen hochgestellten Umlenkbügel auf der Höhe der Stützen zum gegenüberliegenden Bogenende. Wie zwei zur Seite ausgestreckte Arme halten sie die angehängten Lasten und reduzieren so geschickt die Zugdehnung im Überbau. Dadurch ergeben sich in den Bögen, den Stützen und den Fundamenten geringere Biegebelastungen. Der Stahlquerschnitt des Überbaus kann filigraner ausfallen..." Ich verstehe das so, dass die Hohlkästen im Innern in Längsrichtung vorgespannt sind und nicht nur die Hohlkästen allein als Verspannung dienen. Daher mein ursprünglicher Satz: Dieser Hohlkasten ist im Innern durch Vorspannseile verspannt. Aber es kann natürlich sein, dass hier irgendwo ein Missverständnis vorliegt (dann wohl beim Reporter) und es vielleicht nur in der Bauphase so war. Hat jemand genauere Kenntnisse von der Konstruktion der Brücke?
3) Die Stützen auf den Bögen dienen wohl der Aussteifung. Außerdem sind sie natürlich schöner ...
4) Die Brücke ist übrigens nicht gerade. Sie ist leicht gekrümmt, was man auf dem Foto aber nicht sieht.
Den Ausdruck "im Überbau verankertes Bogentragwerk" würde ich gern wieder hinein nehmen, weil das laut FAZ der richtige Fachausdruck ist. ProfessorX 19:02, 28. Okt 2005 (CEST)
- Den Ausdruck verankertes Bogentragwerk habe ich nur verschoben, steht und stand immer im Artikel.
zu 2) Die Erklärung ist plausibel, d.h. der Reporter hat vermutlich keinen Unsinn geschrieben. Ich habe mich irritieren lassen durch die Bezeichnung Vorspannung und an Spannbeton gedacht, der bessere Ausdruck ist wohl vorgespannte Seile. Habe es wieder eingebaut.
--Störfix 20:33, 28. Okt 2005 (CEST)