Urselbach
Urselbach | ||
![]() Der Flusslauf in Frankfurt-Heddernheim, unweit der Mündung in die Nidda | ||
Daten | ||
Gewässerkennzahl | DE: 24894 | |
Lage | Hessen, Deutschland | |
Flusssystem | Rhein | |
Abfluss über | Nidda → Main → Rhein → Nordsee | |
Quelle | in Oberursel (nördlich des Oberen Maßbornweges) 50° 13′ 43″ N, 8° 29′ 51″ O | |
Quellhöhe | ca. 470 m ü. NN[1] | |
Mündung | bei Frankfurt-Heddernheim in die NiddaKoordinaten: 50° 9′ 44″ N, 8° 39′ 9″ O 50° 9′ 44″ N, 8° 39′ 9″ O | |
Mündungshöhe | 102 m ü. NN | |
Höhenunterschied | ca. 368 m | |
Sohlgefälle | ca. 23 ‰ | |
Länge | 16 km[2] | |
Einzugsgebiet | 33,32 km²[2] |
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Der Urselbach ist ein ungefähr 16,0 km langer rechter bzw. nördlicher Zufluss der Nidda in Hessen (Deutschland).
Namen
Der Namensteil Ursel kommt von der früheren Benennung Ursella [3] für das 791 in einer Schenkungsurkunde an das Kloster Lorsch erstmalig erwähnte alte Oberursel.
Eine Deutung des Namens Ursel(bach) gibt Hans Krahe [4]. Er leitet die Belege 800 Ursalla, 821 Ursela 791 in uilla Ursella [5] letztlich aus dem Illyrischen ab. Er analysiert das Hydronym als alteuropäisch mit Suffix –elâ gebildet aus illyrisch *urs-elâ zu altindisch versati „es regnet“. [6]
Geographie
Verlauf
Der Urselbach entspringt im Vordertaunus im nordwestlichen Teil der Hohemark (nördlich des Oberen Maßbornweges), innerhalb der Grenzen der Gemarkung Oberursel.
Sieben kleine Quellbäche bilden den UrselbachSie tragen die folgenden Namen: Dreiborn, Hanswagnerborn, Buchborn, Hermannsborn,Kauteborn und Schellbach. Die Quellzone des siebten Baches hat keinen Namen. Etwas gerinne abwärts heißt dieses Bächlein jedoch Maßborn Die Quellen des Urselbaches sind in der Regel als Schichtquellen anzusprechen. Sie befinden sich meist an der Grenze des besser durchlässigen Hermeskeilsandstein über den dichten Bunten Schiefern oder bei Hochstau des Kluftgrundwassers auch etwas höher.[7] Als Hauptquelle des Urselbaches galt früher der Buchborn, wie z.B. aus einem alten Kupferstich aus dem Jahre 1734 von P. Fehr hervorgeht.² Heute werden die Quellen größtenteils zur Trinkwassergewinnung genutzt. Der Schellbach wurde früher großräumig zu einem Mühlgraben auf der südlichen Tal-Seite des Haidtränkbaches umgeleitet. Damit kam auch sein Wasser den Turbinen der früheren Spinnerei zugute. Talabwärts fließen die beiden etwa gleich großen Hauptquellbäche Maßborn und Buchborn bei ca 400 m ü. NN zusammen und bilden den Haidtränkbach. Er hat durch Begradigungsmaßnahmen beim Ausbau der Kanonenstraße und vor allem in den sechziger Jahren des 20.Jahrhunderts an ökologischem Wert eingebüßt.[8] Von früheren Baumaßnahmen künden noch einige quer verlaufende Dämme.Reste Ökologisch bedeutsamer Erlenbrüche mit Torfmoosen, Kappenhelmkraut, Gilbweiderich und Sumpfsegge sind jedoch noch vorhanden. Auf Höhe des ehemaligen Gasthauses Haidetränke wird die Trinkwasserversorgung derStadt Oberursel ergänzend durch Brunnenbohrungen gesichert.Ein Pegel zeigt an, wenn der Bach wenig Wasser führt und die Wasserförderung zurück-gefahren werden muß. Mittlerweile verliert der Bach jedoch auch Wasser durchtiefliegende Kanäle in den Neubaugebiete am Rande seiner Ufer. In niederschlagsarmen Jahren kann er daher in Oberursel trockenfallen. Ab dem Austritt in den Vordertaunus oberhalb der Hohemark wird der Bach als Urselbach bezeichnet.
Kurz danach wechselt der Urselbach aus dem Wald in ein Wiesengebiet. Er unterquert die B 455 und erreicht das Stadtgebiet von Oberursel. Er fließt in südöstlicher Richtung durch die Stadt Oberursel. Bis zu diesem Bereich (Fluss-km 13) wird der Urselbach auch Haidtränkebach genannt. Mitten in Oberursel (ab Fluss-km 9) wechselt der Bach die Richtung und fließt nun in südlicher Richtung. Östlich von Oberursel-Stierstadt fließt er wieder mehr südöstlich und durchquert Oberursel-Weißkirchen. Nach der Unterquerung der A 5 erreicht der Urselbach das Stadtgebiet vom Frankfurt. Er durchfließt nun Frankfurt-Niederursel, um schließlich im Stadtteil Frankfurt-Heddernheim in einer Höhe von 120 m ü. [NN][9] in die Nidda einzumünden.
Zuflüsse
Zu den Zuflüssen des Urselbaches gehören (flussabwärts betrachtet, Kilometerangaben von Mündung zur Quelle)[2]:
Name | GKZ | Länge (km) |
Mündungs- höhe (m ü. NN)[10] |
Zufluss- richtung |
Einmündung bei km (Koordinaten) |
Mündungsort |
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Maßborn | 2489412 | 2,7 | 450 | links | 15,8 (Koordinate ) | Oberursel |
Schelbach | 2489416 | 1,5 | 432 | links | 14,9 (Koordinate ) | Oberursel |
Stierstädter Bach | 2489440 | 3,3 | 150 | rechts | 06,0 (Koordinate ) | Oberursel-Stierstadt |
Ortschaften
Zu den Ortschaften am Urselbach gehören (flussabwärts betrachtet):
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Daten
Der obere Teil des Urselbaches (die ersten 11 km bis zum Fluss-km 5) ist vom Typ ein silikatischer Mittelgebirgsbach[11] und der untere Teil (ab Fluss-km 5) ein feinmaterialreicher karbonatischer Mittelgebirgsbach[12]. Der Urselbach hat in seinem unteren Bereich einen mittleren Abfluss von 295,8 l/s.
Bildergalerie
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Der Urselbach im Frankfurter Stadtteil Niederursel
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Der Urselbach in Frankfurt-Heddernheim, unweit der Mündung in die Nidda
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Mündung des Urselbachs in die Nidda
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Der Haidtraenkbach
Literatur
- Petran, Helmut: Ursella II – Mühlen, Fabriken und Menschen am Urselbach, Verlag Waldemar Kramer, Frankfurt am Main 1980, ISBN 3-7829-0236-X
- Koeniger, Gudrun und Jürgen Fischer: Mühlenwanderweg am Urselbach
- Fischer, Hartmut: Oberurseler Bäche, Bund für Umwelt und Naturschutz e.V., Ortsverband Oberursel/Steinbach, 2006
Siehe auch
Liste der Fließgewässer im Flusssystem Nidda
Einzelnachweise
- ↑ ATKIS
- ↑ a b c d Kartenservice zur Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie in Hessen
- ↑ FRANKFURT.de Urselbach
- ↑ Krahe, Hans 1964 Unsere ältesten Flussnamen, Wiesbaden, Harrassowitz, Seite 56
- ↑ 182 Krahe gibt diesen Beleg als „791 Ursella“ an
- ↑ Dieser Beleg ist als Karteikarte bei Krahe in Kasten vier ersichtlich.
- ↑ Geologische Karte 1:25000 Blatt 5716 Oberreifenberg
- ↑ FÜRL (1981): Die Biologie der Landschaft des Haidtränktals - in Mitteilungen des Vereins für Geschichte und Heimatkunde Oberursel, Heft 25
- ↑ FRANKFURT.de Urselbach
- ↑ TK25 und Google Earth
- ↑ Typ 5: Silikatische Mittelgebirgsbäche
- ↑ Typ 6: Feinmaterialreiche Karbonatische Mittelgebirgsbäche