Riesenrad
Das Riesenrad ist ein beliebtes Fahrgeschäft auf Volksfesten. Als stationäre Attraktion sind Riesenräder Wahrzeichen verschiedener Städte.
Geschichte


Die älteste belegte Idee vom Riesenrad stammt aus Bulgarien. Davon berichtet der englische Reisende Peter Mundy. Am 16. Mai 1620 sah er in der Stadt Phillippopolis (die heutige Stadt Plovdiv) einige Kinder, die auf dem Kreisumfang eines großen Rades kleine Sitze befestigt haben, um sich durch sein Drehen zu amüsieren. Ähnliche Fahrten wurden später im 17. Jahrhundert auch in England gesehen.[1]

Das erste moderne Riesenrad der Welt wurde von George Washington Gale Ferris, Ingenieur für Eisenbahntechnik und Brückenbau aus Pittsburgh, anlässlich der Weltausstellung in Chicago 1893 erbaut. Die Veranstalter suchten etwas Originelles, Kühnes und Einzigartiges („original, daring and unique“), das den zur Weltausstellung 1889 in Paris errichteten Eiffelturm in den Schatten stellen sollte. Ferris’ Vorschlag wurde zunächst als unrealistisch abgelehnt. Seine Idee eignete sich jedoch wie keine andere, die Ingenieurskunst, den wirtschaftlichen Erfolg und die Macht der USA darzustellen, sodass er die Jury letztlich überzeugen konnte.
Das Ferris Wheel hatte eine Höhe von 80,5 Metern (264 Fuß), einen Raddurchmesser von 76,2 Metern (250 Fuß) und 36 Gondeln, in denen je 60 Personen Platz fanden. Bei der Planung erwies es sich als schwierig, das Rad so zu konstruieren, dass es leicht genug ist, um von der Stützkonstruktion gehalten werden zu können.[2] Ferris orientierte sich schließlich am Speichenprinzip der Hochräder und entwarf ein Rad, dessen Rand mit 6 cm dicken Stahlspeichen mit der Nabe verbunden ist.[2] Beim Aufbau zeigte sich, dass das Rad bei dieser Konstruktionsweise erst in sich stabil wird, wenn es geschlossen ist.[2] Für den oberen Teil musste er daher ein Gerüst um das Riesenrad aufbauen, um unterstützende Balken einbringen zu können.[2]
Das Riesenrad wurde am 21. Juni 1893 mit sieben Wochen Verspätung eröffnet und entwickelte sich zu einem besonderen Anziehungspunkt der Weltausstellung. In der Folgezeit wurden auch in anderen Städten Riesenräder errichtet, die neue Höhenrekorde aufstellten. Der Name „Ferris wheel“ entwickelte sich im Englischen zur allgemeinen Bezeichnung für Riesenräder.
Anfang des 20. Jahrhunderts hatten die Riesenräder den Reiz des Neuartigen verloren.[2] Zu dieser Zeit wurden daher viele mangels Besuchern wieder abgerissen.[2] Das Ferris Wheel wurde nach der Ausstellung Mitte 1894 abgebaut und bei der Weltausstellung 1904 in St. Louis wieder aufgebaut. 1906 wurde das Rad endgültig abgebrochen und verschrottet. An seiner Stelle steht heute eine Nachbildung.[2]


Stationäre Riesenräder erlangten erst 1999 mit dem Bau des London Eye anlässlich der bevorstehenden Millenniums-Feierlichkeiten neue Popularität.[2] Das mit 135 m seinerzeit größte Riesenrad der Welt bedeutete in vielerlei Hinsicht technischen Fortschritt.[2] Während bei älteren Riesenrädern die Gondeln im Rad aufgehängt waren, sodass in höchster Position das Rad die Sicht behinderte, wurden die Gondeln hier erstmals in jeweils zwei Ringen gelagert außerhalb des Rades befestigt.[2] Das Rad ist mit Stahlseilen an der Nabe befestigt.[2] Es dreht sich langsam und gleichmäßig und wird zum Einsteigen nicht angehalten.[2]
Als höchstes Riesenrad der Welt abgelöst wurde das London Eye vom 160 m hohen Stern von Nanchang.[2] Als Ausdruck von Wirtschaftsmacht sollte es nachts mit tausenden Lichtern leuchten und auch tagsüber weithin sichtbar sein, was eine derart filigrane Bauweise wie die des London Eye ausschloss.[2] Das Rad wurde deshalb wie bei transportablen Riesenrädern als massive Stahlkonstruktion gebaut, die Platz für bis zu 7000 Lampen bietet.[2] Da ihr größeres Gewicht die Stützkonstruktion belastet und man leicht Gefahr läuft, dem Wind zu viel Angriffsfläche zu bieten, ist diese Konstruktionsweise bei Riesenrädern dieser Größe unüblich.
Der Singapore Flyer, das mit 165 m heute größte Riesenrad orientiert sich an der Technik des London Eye; ebenso die geplanten noch größeren Riesenräder.
Prinzip
Riesenräder sind Konstruktionen aus Stahl, die im Regellfall aus vier schräggestellten Stützen bestehen, die an einer nichtangetriebenen Radnabe zusammenlaufen. Bei kleineren Riesenrädern wurden auch Konstruktionen mit einer einzigen Stütze, wie im Böhmischen Prater realisiert.
Antrieb
Bei modernen Riesenrädern erfolgt der Antrieb durch Elektromotoren, die rechts und links des Einstiegsbereichs angeordnet sind und mit Reibrädern auf die äußere Seite des Rades wirken.[2]
Bei älteren Riesenrädern sind Seilschlaufen (anfangs Ankerketten) um die Außenseite der Riesenradkonstruktion geführt und durch Zuggewichte gespannt.[2] Motoren (anfangs Dampfmaschinen) treiben die Seilschlaufen an, die dann die Drehbewegung auf das Riesenrad übertragen.[2]
Vor Allem in Entwicklungsländern finden sich noch heute – teilweise mangels Stromversorgung – von Muskelkraft betriebene Riesenräder.[3]
Stationäre Riesenräder
Bei stationären Riesenrädern wird das Erdreich ausgeschachtet und die Fundamente in den Boden betoniert. Um das Gewicht der Rades zu minimieren, wird der äußere Ring bei besonders großen Riesenrädern mit Stahlseilen mit der Nabe verbunden.[2] Da ein so konstruiertes Rad erst geschlossen in sich stabil wird, ist der Aufbau schwierig.[2] Beim Ferris Wheel wurde ein Gerüst für den oberen Teil des Rades aufgebaut, das Rad des London Eye wurde auf schwimmenden Plattformen in der Themse liegend konstruiert und dann mit einem Kran aufgerichtet.[2] Der Singapore Flyer wurde zunächst mit massiven Speichen stabilisiert, die wieder entfernt wurden, nachdem das Rad geschlossen war.[2] Mit dieser Technik wurde bisher eine Maximalhöhe von 165 Metern erreicht, über 200 Meter sind technisch möglich.
Transportable Riesenräder

Bei transportablen Riesenrädern wird der äußere Ring mit massiven Speichen mit der Nabe verbunden. Diese Konstruktionsweise ermöglicht es, das Rad am unteren Ende um einen Radabschnitt zu erweitern, es dann weiterzudrehen und den Vorgang zu wiederholen, bis das Rad vollständig aufgebaut ist.
Mit Fundamentsohle
Bei diesem Typ wird zunächst eine Fundamentsohle errichtet und mit Ballastgewichten aus Beton oder mit Wassertanks beschwert. Auf dieser Sohle wird das Riesenrad gebaut. Gesamthöhen bis zu sechzig Metern sind möglich. Der Aufbau dauert drei bis vier Tage. Ein großer Autokran ist zwingend erforderlich.
Auf Transportanhängern
Die drei Transportanhänger werden zunächst nebeneinander aufgestellt und fest miteinander verbunden. Mittels Hydraulik können die vier Stützen ohne fremde Hilfe aufgerichtet werden. Die Nabe wird durch einen Kran aufgesetzt. Der Aufbau ist in ein bis zwei Tagen möglich. Gesamthöhen bis zu vierzig Metern sind realisierbar. Bei einer Version mit vier Transportanhängern (jeder wiegt 55 Tonnen) ist eine Höhe von fünfzig Metern erreichbar.
Existierende Riesenräder
Stationär



Ein bekanntes Riesenrad ist das Wiener Riesenrad im Wiener Prater. Es wurde 1897 zum 50. Thronjubiläum Kaiser Franz Josefs I. erbaut. Die Gesamthöhe beträgt 64,75 m bei einem Raddurchmesser von 60,96 m. Die Stahlkonstruktion hat ein Gewicht von 430 t, wobei das Rad 245 t wiegt. Die Drehgeschwindigkeit ist mit 2,7 km/h eher niedrig, Ein- und Aussteigen einzelner Personen während des Drehvorgangs wäre möglich. Im Jahre 1916 wurde eine Abbruchgenehmigung erteilt, die man aus Geldmangel jedoch nicht in Anspruch nahm. 1944 wurde das Riesenrad durch einen Brand zerstört und ab 1945 wieder aufgebaut, wobei die Anzahl der Gondeln von 30 auf 15 reduziert wurde. Die Wiederinbetriebnahme erfolgte 1947. Im Jahre 1961 erwarb Karl Lamac das Riesenrad.
In Berlin gibt es im Spreepark ein 45 Meter im Durchmesser messendes Riesenrad, das allerdings seit 2002 außer Betrieb ist.
Das London Eye liegt direkt an der Themse in London und ist mit 135 Meter (443 Fuß) derzeit das größte Riesenrad Europas. Es wird jährlich von 3,5 Millionen Besuchern besucht.
Das Roue de Paris ist eigentlich ein transportables Riesenrad. Es wurde zu den Millenniums-Feierlichkeiten in Paris errichtet und danach drei Jahre lang dort betrieben. Es handelt sich um ein 56 Meter hohes Rad, das kein permanentes Fundament benötigt, da 40.000 Liter Wasser als Ballast dienen. Nach der Demontage in Paris wurde es in Birmingham von November 2003 bis Februar 2004 betrieben. Im Dezember 2004 drehte sich das Roue de Paris auf dem Weihnachtsmarkt in Manchester. Anfang 2005 wurde das Rad von der Firma World Tourist Attractions Ltd. an Magic Fair Attractions B.V./Starlex Entertainment B.V., Eindhoven verkauft. Nach kurzer Verwendung auf der World Town Fair in Sittard-Geleen wurde es in den Sommermonaten 2005 auf der Museumsinsel in Amsterdam betrieben. Seit Januar 2006 steht es auf dem Night Bazaar in Bangkok.
Das zweitgrößte Riesenrad der Welt, der Stern von Nanchang, wurde am 4. Januar 2006 in Nanchang in China eingeweiht. Bei einer Höhe von 160 Metern und 153 Metern Durchmesser dauert eine volle Umdrehung eine halbe Stunde.
In Japan gibt es vier Riesenräder mit Höhen über 100 m. Das Tempozan Harbor Village Ferris Wheel wurde am 12. Juli 1997 in Osaka eröffnet. Es hat eine Gesamthöhe von 112,5 m und einen Durchmesser von 100 m. Das Palette Town Ferris Wheel wurde 1999 in Odaiba gebaut. Die Höhe beträgt 115 m, es hat ebenfalls ein 100-m-Rad. Mit einer Gesamthöhe von 120 m und einem Raddurchmesser von 112 m wurde das Sky Dream Fukuoka im Jahre 2002 erbaut. Das vierte Rad ist das 2005 errichtete Diamond and Flower Ferris wheel im Kasai Rinkai Park im Osten Tokios. Es hat eine Höhe von 117 m und ein 111-m-Rad.
Der Singapore Flyer in Singapur ist seit seiner Eröffnung am 1. März 2008 mit einer Höhe von 165 Metern und 150 Metern Durchmesser das derzeit größte Riesenrad der Welt. Es entstand direkt an den Ufern der Marina Bay, ausgerüstet mit 28 voll klimatisierten Kabinen, die einen Blick über den Stadtstaat Singapur und die benachbarte Insel Sumatra sowie die Südspitze Malaysias ermöglichen. Das Riesenrad wird in ein kreisförmiges, dreigeschossiges Terminalgebäude integriert, das einen voll klimatisierten Zugang zu den Kabinen von zwei Seiten ermöglicht. Die Baukosten belaufen sich auf etwa 84 Millionen Euro.
In der ukrainischen Stadt Prypjat wurde anlässlich der Mai-Feierlichkeiten 1986 ein Riesenrad aufgebaut. Als nach der Katastrophe von Tschernobyl die Stadt Prypjat evakuiert wurde, wurde auch das Riesenrad stehen gelassen – unbenutzt. Das heute total verrostete Riesenrad steht immer noch am ehemaligen Prypjater Festplatz und wird heute oft mit der Geisterstadt Prypjat und Tschernobyl in Verbindung gebracht.
In der nordkoreanischen Stadt Sinŭiju, direkt an der Flussgrenze zu Dandong in China steht seit Jahren sehr gut sichtbar vom Chinesischen Ufer aus ein Riesenrad, welches aber niemals gelaufen ist. Wahrscheinlich wurde es zu propagandistischen Zwecken gebaut.
Transportabel


Das größte transportable Riesenrad ist das 60-Meter-Riesenrad der Firma Steiger aus Bad Oeynhausen. Es hat eine Höhe von 60 m und wiegt 450 t. Es wurde 1980 von der Firma Kocks Bremen gebaut, trägt 42 Gondeln und hatte seine Weltpremiere auf dem Schützenfest Hannover.
Das Mega Wheel Millenium Star ist das zweitgrößte transportable Riesenrad. Es hat eine Höhe von 56,70 Metern und gehört der Firma Hablützel & Bruch. Es verfügt über 40 Gondeln für 8 Personen. Der Anschlusswert beträgt 320 Kilowatt, wovon 160 Kilowatt auf die Beleuchtung und 160 Kilowatt auf den Antrieb entfallen. Im Jahre 2000 war es auf der Expo 2000 in Hannover, 2003 und 2005 auf der Street Parade in Zürich aufgestellt.
Obwohl die beiden Riesenräder von verschiedenen Firmen gebaut worden sind, ist die Technik fast dieselbe. Verladen passen sie in 22 Containerpaletten, die mittels Seitenlader zum nächsten Bahnhof gefahren werden. Den eigentlichen Transport übernimmt die Deutsche Bahn oder die Schweizerische Bundesbahn. Die Containerpaletten werden später zum Fundament zusammengesetzt und das Riesenrad darauf errichtet. Die Spezialseitenlader haben eine Hubkraft von 31 t und kosten neu 600.000 €. Lediglich zwei große Teile passen nicht auf Bahnwaggons und müssen deshalb auf der Straße transportiert werden. Der Aufbau dauert 5 Tage, der Abbau 3 Tage.
Neben dem bereits beschriebenen 60-m-Rad gibt es nur 6 Riesenräder in der 50-m-Klasse und mehrere Riesenräder in der 40-m-Klasse, unter anderem:
Name | Betreiber | Baujahr | Höhe |
---|---|---|---|
Riesenrad | Steiger / Bad Oeynhausen | 1980 | 60 m |
Expo Star | Oscar Bruch jr. / Düsseldorf | 2000 | 56,70 m |
Bayerisches Riesenrad | Willenborg / München | 1997 | 48 m |
Bellevue | Oscar Bruch jr. / Düsseldorf | 1994 | 53 m |
Europa-Rad | Willi Kipp / Bonn | 1992 | 53 m |
Riesenrad-Hannover | Wilhelm & Söhne / Hannover | 1987 | 43 m |
Oktoberfest Riesenrad | Willenborg / München | 1979 | 50 m |
Jupiter | Willi Kipp / Bonn | 1993 | 43 m |
Moulin Rouge | Burghard /Kleuser Dortmund | 2003 | 40 m |
Around the World | Cornelius / Wallenhorst | 1997 | 40 m |
Bayerisches Riesenrad | Willenborg / München | 1990 | 40 m |
Royal Bavarian Wheel | Jost / Worms | 1992 | 50 m |
Um das Jahr 2000 eindrucksvoll zu begrüßen, hatte der Frankfurter Lokalsender Funk und Fernsehen Hessen (FFH) die Idee, aus zwei Autokränen und drei Riesenrädern die Zahl 2000 nachzubilden. Vom 30. Dezember 1999 bis zum 9. Januar 2000 drehten sich die Riesenräder direkt am Mainufer vor der Skyline von Frankfurt. Es handelte sich dabei um das Europa-Rad, das Jubilee-Rad der Firma Thomas Müller aus Chemnitz und das Wiener Riesenrad der Familie Kalbfleisch aus Butzbach. Die drei Riesenräder gehören mit 40 bzw. 44 Metern zwar nicht zu den größten Rädern, doch wurden hier erstmals drei Riesenräder parallel betrieben.
Geplante und im Bau befindliche Riesenräder
In Berlin war bis 2010 das Great Berlin Wheel mit rund 175 Metern Höhe in Planung. Die Finanzierung des Great Berlin Wheel sollte über den geschlossenen Fonds „Global VIEW – Great Wheel Beteiligungs GmbH & Co. KG“ erfolgen und ist nach Angaben des Deutschen Verbraucherschutzringes gefährdet.[4] Anfang April 2010 wurde gegen die Verantwortlichen des Fonds Strafanzeige wegen des Verdachts der Veruntreuung von Anlegergeldern erstattet.[5] Ein Teil des eingezahlten Geldes soll an ein Unternehmen in der Karibik umgeleitet worden sein. Die Staatsanwaltschaft hat die Ermittlungen gegen die Geschäftsführer der Projektgesellschaft aufgenommen.[6] Ende 2010 wurde der „Global VIEW“-Fonds aufgelöst. Von den eingezahlten 208,5 Mio. Euro waren nur noch 20 Mio. Euro übrig.[7] Das Projekt wird nicht mehr weiterbetrieben.
Weitere Pläne zur Errichtung solch eines Riesenrades ähnlich dem Singapore Flyer und dem London Eye gibt es derzeit für Peking und Qingdao in China, für Dubai Land in Dubai und für Orlando in den USA. Die Riesenräder werden von demselben Initiator geplant wie der Singapore Flyer. Die Fertigstellung ist 2010 angestrebt. Bislang ist aber keines dieser Projekte verwirklicht worden und der Betreibergesellschaft, einem geschlossenen Fonds namens Global View, ging in die Insolvenz.[8]
Das Aussichtsrad Orlando soll an der Schnittstelle der wichtigsten Verkehrsachsen Orlandos in unmittelbarer Nachbarschaft des Convention Centers, des Universal Studios Themen-Parks, des Sea World Aquariums sowie von Walt Disney World gebaut werden. Baustart wird hier voraussichtlich 2008 sein.
In Moskau, das lange Zeit das mit über siebzig Metern größte Riesenrad Europas beheimatete, gibt es zudem vage Pläne für die Errichtung eines circa zweihundert Meter großen Riesenrades.
Liste der größten Riesenräder der Welt
Wie schon beim Ferris Wheel spielt auch beim heutigen Wettlauf um das das größte Riesenrad der Welt der Ausdruck von wirtschaftlichem Erfolg und Macht eine Rolle.[2] Der Kampf um das größte Riesenrad ähnelt damit dem um den höchsten Wolkenkratzer. Nachfolgend sind die größten jemals gebauten Riesenräder aufgelistet.
Name | Durchmesser | Höhe | Baujahr | Land | Stadt | Bemerkungen |
---|---|---|---|---|---|---|
Technocosmos | ? | 85 m | 1985 | Japan | Tsukuba | Anlässlich der Expo '85 errichtet, 1986 nach Osaka (Expoland) verlegt und in Technostar umbenannt, 2009 abgebaut |
Great Beijing Wheel | ? | 208 m | 2010 | China | Peking | orientiert sich am London Eye, Bau 2010 eingestellt |
Dubai Wheel | ? | 185 m | ? | Vereinigte Arabische Emirate | Dubai (DubaiLand) | |
Great Berlin Wheel | 165 m | 175 m | - | Deutschland | Berlin | Projekt 2009 eingestellt |
Singapore Flyer | 150 m | 165 m | 2008 | Singapore | Singapore | |
Der Stern von Nanchang | 153 m | 160 m | 2006 | China | Nanchang | |
London Eye | 122 m | 135 m | 2000 | England | London | |
Changshar Riesenrad | 98 m | 120 m | 2004 | China | Changsha | |
Zhengzhouer Riesenrad | ? | 120 m | 2003 | China | Zhengzhou | |
Tianjin Eye | ? | 120 m | 2007 | China | Tianjin | Riesenrad ist über eine Brücke gebaut |
Sky Dream Fukuoka | 112 m | 120 m | 2002 | Japan | Fukuoka | |
Diamond and Flower Ferris Wheel | 111 m | 117 m | 2005 | Japan | Tokyo, Kasai Rinkai Park | |
Star of Taihu Lake | 107 m | 115 m | 2008 | China | Wuxi, Jiangsu | 384 Sitzplätze (64 × 6) |
Daikanransha | 100 m | 115 m | 1999 | Japan | Tokyo, Odaiba | |
Cosmo Clock 21 | 100 m | 113 m | 1999 | Japan | Yokohama | |
Harbin Riesenrad | ? | 110 m | 2003 | China | Harbin | |
Tempozan Harbor Village Ferris Wheel | ? | 112 m | 1997 | Japan | Osaka | |
HEP 5 | ? | 106 m | 1998 | Japan | Osaka | |
Space Eye | ? | 100 m | ? | Japan | Kita-Kyushu | |
Pariser Riesenrad | 100 m | ? | 1900 | Frankreich | Paris | 1900 für die Weltausstellung in Paris errichtet, 1937 abgebaut |
Liste der transportablen Riesenräder in Deutschland, Österreich und der Schweiz
Name | Schausteller/Ort | Hersteller | Anzahl Gondeln und Sitzplätze / Speichen / Gesamthöhe | Premierenort / -Jahr | Bild | Bemerkungen |
---|---|---|---|---|---|---|
Around the World | Cornelius/Wallenhorst | Mondial (NL) | 36 × 6 / 18 / 40 m | Brockum / 1997 | ||
Bayrisches Riesenrad | Heinrich Willenborg GmbH / München | Gerstlauer (D) | 36 × 6 / 18 / 48 m | Lippstadter Herbstwoche / 1997 | ||
Bayrisches Riesenrad | Heinrich Willenborg GmbH / München | Mondial (NL) | 32 × 6 / 16 / 40 m | Tahlmarkt Bad Wimpfen / 1990 | ||
Bellevue | Oscar Bruch jr. / Düsseldorf | Nauta-Bussink (NL) | 42 × 6 / 21 / 53 m | Freiburg / 1994 | ||
Bon Voyage | Rosai Riesenräder GmbH & Co. KG / München | Nauta-Bussink (NL) | 30 × 6 / 30 / 38 m | 1997 | ||
Circus Wheel | Rosai Riesenräder GmbH & Co. KG / München | Nauta-Bussink (NL) | 24 × 6 / 24 / 31 m | |||
Caesar's Wheel | Ludwig Landwermann & Daniela Henschel / Nienburg | Mondial (NL) | 26 × 6 / 26 / 30 m | |||
Colossus | Göbel / Worms | Mondial (NL) | 26 × 6 / 26 / 30 m | |||
Columbia Rad | Burghard-Kleuser / Dortmund | Mondial (NL) | 26 × 6 / 26 /30 m | Dortmund / Ostern 1989 | ||
Europa-Rad | Kipp, W. / Bonn | Nauta-Bussink (NL) | 42 × 6 / 42 / 53 m | 1992 | ![]() |
|
Europa-Rad | Sascha Hanstein | Nauta-Bussink (NL) | 24 × 6 / 24 / 31 m | |||
Europa-Rad | Schieck | Nauta-Bussink (NL) | 24 × 6 / 24 / 31 m | |||
Expo Star | Oscar Bruch jr. / Düsseldorf | Gerstlauer (D) | 40 × 8 / 20 / 56,70 m | Weltausstellung Hannover / 2000 | ||
Feldmanns Riesenrad | Jörg Feldmann /Telgte | 12 × ? / ? / 13 m | 1916 | ![]() |
||
Golden Wheel | Jost / Worms | Nauta-Bussink (NL) | 24 × 6 / 24 / 31 m | 1990 | ||
Jupiter | Barth & Kipp | Nauta-Bussink (NL) | 36 × 6 / 36 / 42 m | 1995 | ||
Jupiter II | Göbel / Worms | Nauta-Bussink (NL) | 30 × 6 / 30 / 38 m | 1998 | ||
Liberty Wheel | Gormanns & Söhne / Düren | Mondial (NL) | 26 × 6 / 26 / 36 m | |||
Moulin Rouge | Burghard-Kleuser / Dortmund | Mondial (NL) | 36 × 6 / 18 / 40 m | |||
Moulin Rouge | Wolters-Domke/ Berlin | Mondial (NL) | 32 × 6 / 16 / 39 m | 1990 | ||
Movie Star | Henschel, Peter und Kerstin, Heidelberg | Mondial (NL) | 26 × 6 / 26 / 38 m | Pinneberg / 2005 | ![]() |
|
Oktoberfest Riesenrad | Heinrich Willenborg GmbH / München | Schwarzkopf (D) | 40 × 10 / 20 / 50 m | Oktoberfest München / 1979 | ![]() |
|
Original Berliner Riesenrad | Lorenz / Berlin | Mondial (NL) | 26 × 6 / 26 / 30 m | Potsdam / 1993 | ||
Orion 2 Das Frankenrad | Drliczek, Michael / Fürth | Popp (D) | 18 × 4 / 18 / 32 m | Nürnberg Frühlingsfest / 6.4.1985 | Das Riesenrad steht auf nur einem Mast. | |
Riesenrad | Feldmann, Werner / Hennef/Sieg | ? (D) | 12 × 4 / ? / ? m | |||
Steiger-60-Meter-Riesenrad | Steiger / Bad Oeynhausen | Kocks (D) | 42 × 8 / 14 / 60 m | Hannover / 1980 | ![]() |
Größtes transportables Riesenrad der Welt |
Riesenrad-Hannover | Wilhelm & Söhne / Hannover | Vekoma (NL) | 36 × 6 / 36 / 42 m | 1987 | ||
Royal Bavarian Wheel | Jost / Worms | Nauta-Bussink (NL) | 36 × 6 / 36 / 50 m[9] | 1992 | ||
Russische Schaukel | Koppenhöfer, Herbert & Simon, Edith / München | Franz Gundelwein (D) | 12 × 4 / 12 / 14 m | 1925 | ||
Schuberts Riesenrad | Schubert, Bernd / Seifhennersdorf | Julius Bernhard Rössger / Waldheim | 10 × 4 / 10 / 13 m | 1900 | ||
Star of Berlin | Lorenz / Berlin | Mondial (NL) | 26 × 6 / 26 / 30 m | Warnemünde / 1998 | ||
Wonder Wheel | Bruch, Franz und Schneider, Thomas / Düsseldorf | Nauta-Bussink (NL) | 30 × 6 / 30 / 45 m | 1995 |
Liste der stationären Riesenräder in Deutschland, Österreich und der Schweiz
Auflistung aller stationären Riesenräder in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Bemerkenswert ist, dass selbst große Freizeitparks nicht unbedingt ein Riesenrad besitzen (als zentrales Panoramafahrgeschäft wird meist ein Gyro-Tower verwendet). Bitte die vorliegende Liste ergänzen und ggf. korrigieren.
Deutschland
Name | Ort | Jahr der Fertigstellung | Durchmesser | Bild | Bemerkungen |
---|---|---|---|---|---|
Great Berlin Wheel | Berlin | (2011) | 175 m | ![]() |
Projekt eingestellt |
Riesenrad Spreepark | Berlin | 1989 | 45 m | ![]() |
|
Fort Fun Abenteuerland Big Wheel | Bestwig | 1992 | 44 m | ||
Riesenrad Centro-Park | Oberhausen | 2001 | 44 m | ![]() |
Transportables Geschäft, stationär aufgebaut, Ende Saison 2010 abgebaut |
Riesenrad Skyline Park | Bad Wörishofen | 2002 | 40 m | ![]() |
|
Riesenrad Traumland Freizeitpark auf der Bärenhöhle | Sonnenbühl | 1992 | 35 m | ||
Riesenrad Serengeti Park | Hodenhagen | 33 m | |||
Riesenrad Fränkisches Wunderland | Plech | 2001 | |||
Riesenrad Schwabenpark | Kaisersbach | ||||
Riesenrad Erse-Park | Uetze | 1898 | |||
Riesenrad Churpfalzpark | Loifling | ||||
Riesenrad Magic Park Verden | Verden | 1960 | 22 m | ||
Santa Monica Wheel im Movie Park Germany | Bottrop-Kirchhellen | 2007 | 20 m | ||
Riesenrad Jaderpark | Jaderberg | 1996 | |||
Riesenrad Geiselwind | Geiselwind | 1992 | 14 m | von 1992 bis 2007 im Panoramapark Kirchhundem | |
Riesenrad Hansa-Park | Sierksdorf | ||||
Riesenrad Freizeitpark Schloss Beck | Bottrop | ||||
Riesenrad Phantasialand | Brühl | ||||
Riesenrad Wunderland Kalkar | Kalkar | 2001 | |||
Riesenrad Heide-Park | Soltau | 2009 | 10 m |
Österreich
Name | Ort | Jahr der Fertigstellung | Durchmesser | Bild | Bemerkungen |
---|---|---|---|---|---|
Wiener Riesenrad | Wien | 1897 | 60,96 m | ![]() |
|
Blumenrad im Wiener Prater | Wien | 1993 | 45 m | ||
Riesenrad im Böhmischen Prater | Wien | 1988 | 21,5 m | ![]() |
Literatur
- Richard G. Weingardt: Circles in the sky. The life and times of George Ferris. American Society of Civil Engineers, Reston 2009, XX, 162 S., Ill., ISBN 978-0-7844-1010-3, Ausschnitte bei Google Bücher.
Weblinks
- Erfindung des Riesenrads. Völlig durchgedreht. In: einestages, 5. Januar 2012
Einzelnachweise
- ↑ Eyes in the sky. BBC London, 28. Dezember 1999.
- ↑ a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w Big, Bigger, Biggest: Singapore Flyer – das größte Riesenrad der Welt, Dokumentation des National Geographic Channel, GB, 2009
- ↑ Videobeweise auf YouTube
- ↑ Ausgedreht? Trübe Aussichten für den Anleger des „Riesenradfonds“. Bei: Deutscher Verbraucherschutzring e.V., 20. August 2009.
- ↑ Berliner Riesenrad ein Fall für den Staatsanwalt. In: Berliner Morgenpost, 14. April 2010, vollständiger Artikel.
- ↑ Sabine Deckwerth, Birgitt Eltzel: Ermittlungen gegen Projektgesellschaft "Great Berlin Wheel" wegen Untreue: Die Staatsanwaltschaft dreht am Rad. In: Berliner Zeitung vom 15. April 2010 und hier.
- ↑ za: Fonds fürs Zoo-Riesenrad wird aufgelöst. Investoren verloren 188 Millionen Euro. In: Der Tagesspiegel, 24. November 2010.
- ↑ Bernd Mikosch: Suche nach Kredit. Zweiter Riesenradfonds in Schieflage. In: Financial Times Deutschland, 11. August 2009, vollständiger Artikel.
- ↑ Jost Riesenradbetrieb GmbH