Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt
Film | |
Titel | Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt |
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Originaltitel | Alien |
Produktionsland | UK |
Originalsprache | englisch |
Erscheinungsjahre | 1979 |
Länge | Original: 112 Minuten Dir.'s Cut: 111 Minuten |
Stab | |
Regie | Ridley Scott |
Drehbuch | Dan O’Bannon |
Produktion | Gordon Carroll David Giler Walter Hill |
Musik | Jerry Goldsmith |
Kamera | Derek Vanlint |
Schnitt | Terry Rawlins Peter Weatherley Dir.'s Cut: David Crowther |
Besetzung | |
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Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt (1979) ist ein britischer Science-Fiction-/Horror-Film von Ridley Scott.
Er gilt mit seinen von Giger geschaffenen Wesen und Umgebungen als einer der visuell beeindruckendsten Filme des modernen Kinos und leitete eine ganze Reihe von Alien-Filmen ein. Auch verhalf er mit Sigourney Weaver erstmals einer Frau zum Durchbruch im Actiongenre.
Handlung
Der Erzfrachter Nostromo ist nach einer langen Reise durch den Weltraum auf dem Rückweg zur Erde, als er ein Funksignal von einem weit ab vom Heimatkurs liegenden unbewohnten Planeten auffängt.
"Mutter", der Zentral-Computer des Raumschiffs, ändert selbsttätig den Kurs und folgt dem Signal. Erst nachdem die Nostromo in eine Umlaufbahn um den Planeten eingeschwenkt ist, weckt "Mutter" die Besatzung, die sich bis dahin im Kälteschlaf befunden hat. Die Crew interpretiert das Signal zunächst als Notsignal.
Nach anfänglichen Diskussionen über den Inhalt des fremdartigen Funkspruchs landet die Crew auf dem sturmgepeitschten und wüsten Planeten, um der Sache auf den Grund zu gehen. Zunächst entdecken sie das Wrack eines uralten, außerirdischen Raumschiffs ungeheuren Ausmaßes, und in dessen Innerem das versteinerte Skelett des scheinbar einzigen Besatzungsmitgliedes. In einem weiteren Gewölbe, welches nur von Kane betreten wird, entdeckt er eine große Menge riesiger eiförmiger Gebilde. Kane ist von Neugierde getrieben und zieht dadurch die Aufmerksamkeit des sich im Ei befindlichen Wesens auf sich. Das Ei öffnet sich, und das Wesen schießt heraus, springt Kane ins behelmte Gesicht und umklammert seinen Kopf mit seinen spinnenartigen Greifarmen. In der Nostromo gelingt es nicht, den Fremdkörper zu entfernen, da dieser bei jedem Entfernungsversuch das Leben seines Opfers zu beenden droht. Wundersamerweise fällt der Fremdkörper jedoch schon am kommenden Tag tot von seinem Opfer ab, und Kane scheint gesund und munter wie zuvor.
Kurz darauf jedoch beißt sich ein kleines "Alien" aus dem Brustkorb des Wirts und verschwindet in den düsteren, labyrinthartigen Gängen des Schiffes. Die Mannschaft schwärmt aus, um das Lebewesen zu suchen und zur Strecke zu bringen, dieses jedoch wächst in der Zwischenzeit. Captain Dallas und sein Dritter Offizier, Ellen Ripley, sind zunächst ratlos, aber dennoch fest entschlossen, es auszuschalten, während Bordarzt Ash vorsichtig vorschlägt, das Tier möglichst unbeschadet zu bergen.
Die Panik unter der Besatzung steigt von Minute zu Minute – nicht zuletzt deshalb, weil jemand das Alien heimlich zu schützen scheint, während es die Besatzung nach und nach dezimiert. Die "Gesellschaft" (der Konzern, in dessen Auftrag die Crew unterwegs ist) ist offensichtlich sehr an dem Xenomorph interessiert. Schließlich stellt sich heraus, dass Ash ein Android ist und, von der Gesellschaft programmiert, das Alien indirekt durch Unterlassung essentieller Hilfe schützt. Dies alles trägt dazu bei, eine zunehmend paranoide und klaustrophobische Situation zu schaffen.
Am Ende ist nur noch Ripley übrig. In einem letzten, verzweifelten Versuch, die scheinbar unbesiegbare Bestie zu töten, aktiviert sie den Selbstzerstörungsmechanismus der Nostromo und entkommt mit Bordkatze Jones in der Rettungskapsel Narcissus. Die Nostromo wird durch eine gigantische Explosion zerstört – endlich scheint Ripley von diesem Albtraum befreit. Doch das Alien befindet sich ebenfalls an Bord der Kapsel; hier findet der Showdown statt. Letzten Endes wird das Alien durch die geöffnete Notluke aus der Kapsel geblasen und verendet. Schließlich begibt sich Ripley wieder in den Kälteschlaf, in der Hoffnung, dass die Kapsel von einem anderen Schiff geborgen wird.
Hintergrund
Als wesentlicher Verdienst dieses Films wird Scotts gelungener Versuch gesehen, eine starke Frauenfigur im zuvor von Männern dominierten Action-Genre zu etablieren. Gegen alle Widerstände der Produzenten setzte er durch, dass die ursprünglich männliche Figur Ripley in eine Frau umgeschrieben wurde.
Bemerkenswert sind auch die im Gegensatz zu vielen anderen Science-Fiction-Filmen, insbesondere der Star-Trek-Reihe, durchgehend pessimistischen Untertöne des Films, die sich v.a. auch auf den gesellschaftlichen Hintergrund des Films erstrecken. Während bei Star Trek der Kapitalismus irgendwie überwunden worden ist (es wird nie klar gesagt, wie), feiert er in Alien "fröhliche" Urständ. Die gesellschaftlichen Zustände wirken sich auch auf die Motivationen der Charaktere aus: Die Besatzung ist klar in white-collar- und blue-collar-Teams getrennt, und es kommt immer wieder zu Reibungen zwischen den Technikern und ihren Vorgesetzten. In diesen Konflikten, in denen es u.a. um die Provisionen der beiden Techniker geht, nimmt auch die später recht rebellische Heldin Ellen Ripley eine ihrer hierarchischen Position konforme Haltung ein, d.h. sie stellt sich gegen die Ansprüche der beiden "Bord-Proleten".
Langsam offenbart sich auch auf der sozioökonomischen Ebene der eigentliche Horror: Das Schiff wurde vom Konzern auf seinen Abstecher gelenkt, um das fremde Wesen an Bord zu bringen. Die Sicherheit der Besatzung spielte dabei keine Rolle, wie Ash Ripley später ausdrücklich mitteilt. Offensichtlich wusste die "Gesellschaft" schon vor dem Besuch der Nostromo von den gefährlichen Wesen; wie Ripley vermutet, sollte das von der Nostromo mitgebrachte Exemplar für genetische und militärische Experimente verwendet werden.
Entworfen wurde das Alien von dem Schweizer neo-surrealistischen Künstler H.R. Giger, dessen Arbeit ihm einen Oscar einbrachte.
Für die Konstruktion der komplexen Mundmembrane des Alien wurde der italienische Modellbauer Carlo Rambaldi engagiert, der schon die aufwendigen Puppenbauten von "E.T. – Der Außerirdische", des Navigators aus "Der Wüstenplanet" (1984) und den "King Kong" im ersten Remake von 1978 baute.
Die "Facehugger" wurden, wie im Film auch zu erkennen ist, von menschlichen Händen gesteuert. Für die bei der Obduktion sichtbaren inneren Organe wurden ein Schellfisch, Muscheln und eine Schafsleber verwendet.
Als Ende des Film wurde auch überlegt, dass Ripley im Rettungsshuttle-Duell mit dem Alien getötet wird und das Alien anschließend mit der Stimme von Captain Dallas einen Funkspruch an die Erde schickt. Nach einigen Diskussionen wurde diese Idee aber wieder verworfen.
Die Namen Nostromo und Narcissus sind Anspielungen auf die gleichnamigen Romane von Joseph Conrad.
Im ersten Drehbuch-Entwurf, hieß das Alien – und der Film – noch "Starbeast".
Auszeichnungen
Director's Cut
Zum 20-jährigen Jubiläum erschien im Kino Alien – Director's Cut mit einigen zuvor entfallenen Szenen und digital überarbeitetem Bild und Ton. Die Bezeichnung "Director's Cut" (Wunschversion des Regisseurs) ist jedoch in diesem Fall eigentlich unkorrekt und wurde nur zu Marketing-Zwecken verwendet. Ridley Scott sagte ausdrücklich, dass die Orginalversion absolut seinen Vorstellungen entsprach und somit der eigentliche "Director's Cut" ist.
Fortsetzungen
Während Scotts erster Alien-Film bei vielen Kritikern als großes, intellektuell anspruchsvolles und innovatives Kino galt, können die Sequels nach gängiger Meinung dieses Niveau nicht mehr halten und geraten mehr oder weniger in das Fahrwasser des amerikanischem Mainstream-Actionkinos. Regisseur Ridley Scott wollte ursprünglich auch den zweiten Teil drehen, das Projekt wurde ihm aber durch Manöver des Terminator- und späteren Titanic-Regisseurs James Cameron "weggeschnappt".
Cameron setzte in Aliens gleich ein ganzes Heer von Aliens ein und machte für viele Fans aus der vielschichtigen Figur des Alien dann ein reines Insektenmonster, das vom Militär entweder zerstört oder angeeignet werden muss.