Zum Inhalt springen

Teutoburger-Wald-Eisenbahn

Geodaten zu dieser Seite vorhanden
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 21. Mai 2012 um 10:34 Uhr durch 145.228.2.76 (Diskussion). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Teutoburger Wald-Eisenbahn-Aktiengesellschaft

Datei:Teutoburger Wald-Eisenbahn logo.svg
Rechtsform Aktiengesellschaft (Gütersloh HRB 3609)
Gründung 1899
Sitz Gütersloh Am Grubenhof 2
Leitung Thomas Kratzer, Reiner Woermann (Vorstand)
Mitarbeiterzahl 0[1]
Umsatz 0,6 Mio. EUR (2010)[1]
Branche Verkehr/Logistik
Website www.captrain.de/twe_ag.html
TWE Bahnbetriebs GmbH

Datei:Teutoburger Wald-Eisenbahn logo.svg
Rechtsform Gesellschaft mit beschränkter Haftung (Gütersloh HRB 4252)
Gründung 2003
Sitz Gütersloh Am Grubenhof 2
Leitung Birgit Mazur (Geschäftsführerin)
Branche Verkehr/Logistik
Website www.captrain.de/twe.html

Die Teutoburger Wald-Eisenbahn-Aktiengesellschaft (TWE) ist ein als Nebenbahn des öffentlichen Verkehrs konzessionierter Verkehrsbetrieb mit Sitz in Gütersloh; das Kapital dieser nichtbundeseigenen Eisenbahn (NE-Bahn) wird durch die Captrain Deutschland, einem Tochtergesellschaft der französischen Staatsbahn SNCF, gehalten.

Die TWE verbindet Ibbenbüren, Tecklenburg, Lengerich, Lienen (Kreis Steinfurt), Bad Iburg und Bad Laer (Landkreis Osnabrück) mit Versmold, Harsewinkel, Gütersloh, Verl (Kreis Gütersloh) und Hövelhof (Kreis Paderborn).

Über Zweigstrecken sind der Hafen Dörenthe am Dortmund-Ems-Kanal, die Landmaschinenfabrik Claas und der Flughafen Gütersloh an die TWE-Strecke angebunden. Direkt an der Anschlusstelle Gütersloh zur Bundesautobahn 2 betreibt die TWE einen KLV-Terminal. In Ibbenbüren, Lengerich, Gütersloh und Hövelhof besteht Anschluss an das Streckennetz der Deutschen Bahn.

Geschichte

Aktie der Teutoburger Wald-Eisenbahn-Gesellschaft von 1900

Die Gesellschaft wurde am 17. Juni 1899 von der Bahnbau- und Betriebsgesellschaft Vering & Waechter unter Beteiligung von fünf Landkreisen sowie zwölf Städten und Gemeinden gegründet. Zweck war der Bau einer normalspurigen, rund 100 Kilometer langen Eisenbahnstrecke, die am Südrand des Teutoburger Waldes entlangführt. Grundlage war das damalige preußische Kleinbahngesetz, das die Einrichtung von Privateisenbahnen des öffentlichen Verkehrs mit vereinfachten Betriebsverhältnissen erleichterte.

Eröffnung des Bahnhofs der TWE „Ibbenbüren Ost“ 1901

Der erste Abschnitt wurde am 1. November 1900 von Gütersloh bis Bad Laer eröffnet. Am 19. Juli 1901 folgte die Fortsetzung bis zum westlichen Endpunkt Ibbenbüren (36 km); gleichzeitig war die Zweigbahn (7 km) von Brochterbeck zum Kanalhafen in Dörenthe fertiggestellt worden. Mit dem östlichen Streckenteil von Gütersloh nach Hövelhof (25 km) war der Bau am 19. April 1903 vollendet. Die Betriebsführung übernahm die Hauptaktionärin Vering & Waechter. Mit Beginn des Ersten Weltkriegs wurde 1914 auf der Zweigbahn zum Hafen in Dörenthe der Personenverkehr aufgegeben. Aus wirtschaftlichen Gründen veräußerte die Firma Vering & Waechter 1916 ihre Aktien an die AG für Verkehrswesen (AGV). Damit ging auch die Betriebsführung auf deren Tochter, die Allgemeine Deutsche Eisenbahn-Betriebs-GmbH (ADEG) über. Im Zuge des viergleisigen Ausbaus der Bahnstrecke Hamm–Minden mussten die gesamten Bahnanlagen in Gütersloh durch die Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft grundlegend umgestaltet und für die TWE ersatzweise an neuem Standort „Am Grubenhof 2“ in vergrößerter Form neu errichtet werden. Die zunehmende Bedeutung des Berufsverkehrs führte 1937 zur Eröffnung der Haltepunkte „Gütersloh Carl-Miele-Str.“, „Gütersloh Sunderweg“ „Spexard“ und „Verl West“.

Mit Ende des Zweiten Weltkriegs ging 1945 die Betriebsführung auf die Deutsche Eisenbahn-Gesellschaft (DEG) über. Mit Umstellung der meisten Personenzugleistungen auf neue Großraumtriebwagen erreichte der Personenzugverkehr zunächst nochmals deutliche Komfortverbesserungen und Fahrplanverdichtungen. Bis zu 350 Eisenbahner fertigen so in Spitzenjahren der Wirtschaftswunderzeit um die 2 Mio. Reisende und bis zu 780.000 t Güter ab. Aber selbst die nur moderate Erhöhung der Streckenhöchstgeschwindigkeit auf 50 km/h offenbart zugleich den kriegsbedingten Sanierungsstau im Gleisoberbau und führt zum volkstümlichen Spitznamen „Texas-Wackel-Express“. Um den damals wirtschaftlich immer noch bedeutsamen Durchgangsgüterverkehr trotz steigender Achslasten weiterhin erbringen zu können, wird die vollständige Umstellung von Dampf- auf Dieselloks zugunsten der dringend gebotenen Oberbauverstärkung bis 1970 verschoben. „TWE = täglich weniger Einnahmen“ übersetzt der Volksmund diese Situation treffend. Da das Bundesland Nordrhein-Westfalen im Personenverkehr die Beschaffung neuer Omnibusse fördert und zugleich die „Oberbauhilfen“ ausschließlich den NE-Bahnen mit reinem Güterverkehr gewährt, stellt auch die TWE, die schon seit 1. Juni 1950 auch eigenwirtschaftliche Omnibuslinien betreibt, ihren Personenverkehr auf der Schiene schrittweise ein:

Ehemaliges Bahnhofsgebäude der TWE in Bad Iburg-Ostenfelde

Am 2. Februar 1962 wurde noch eine 3 km lange Anschlussbahn zur Landmaschinenfabrik Claas nach Harsewinkel West errichtet. Der Güterverkehr ist auf allen Streckenteilen seit den 1980-er Jahren rückläufig, nachdem die damalige Bundesbahn die TWE aus ihrem Netz planmäßiger Durchgangsgüterzüge streicht sowie den Stück- und Expressgutverkehr einstellt. Viele mittelständische Firmen geben ihre Anschlussgleise zugunsten des LKW auf, weil im DB-Netz immer weniger Lade- bzw. Entladestellen angeboten werden. Die Anschlussstrecke zum Hafen Dörenthe wird nur noch sporadisch für die Steinschüttgutverladung am Dortmund-Ems-Kanal genutzt.

Wie bei allen Bahnen der AGV ging deren Aktienanteil auf die Firma Veolia Verkehr (vormals Connex) über. Nach Rückzug der letzten größeren kommunalen Minderheitsaktionäre (die Städte Gütersloh, Harsewinkel und der der Kreis Gütersloh hielten über lange Zeit zusammen ca. 1/4 des Stammkapitals) erfolgte im Rahmen europäischer Gesetzgebung zudem eine unternehmerische Trennung von Fahrweg und Betrieb. So verblieb ab 2003 nur das Streckennetz unmittelbar bei der Teutoburger Wald-Eisenbahn-AG, die seitdem als Eisenbahninfrastrukturunternehmen (EIU) dient, während das 100-prozentige Tochterunternehmen TWE Bahnbetriebs GmbH als deutschlandweit tätiges Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) mit dem Schwerpunkt von Logistikdiensten für die stahlverarbeitende Industrie agiert.

Durch den Verkauf von Veolia Cargo an eine Tochtergesellschaft der französischen Staatsbahn SNCF gehört die TWE seit dem 11. Januar 2010 zur Captrain Deutschland GmbH. Nach einem öffentlichen Angebot zum Rückkauf der letzten in Streubesitz befindlichen Aktien gibt Captrain Deutschland bei einem Anteil von 97 Prozent des Aktienkapitals im Dezember 2011 den Ausschluss der letzten Kleinaktionäre (Squeeze-Out) bekannt.[2]

TWE-Logo vom August 2000
TWE-Logo der 1970-er Jahre

Obwohl beim DPMA die Wortmarke „TWE“ am 15. September 2010 für die Captrain Deutschland GmbH eingetragen worden ist, verwendet die zuvor als Veolia Verkehr Ostwestfalen GmbH ausgeliederte einstige TWE Busverkehrs GmbH auch nach der gewonnenen Ausschreibung der Linienbündel Süd-West und Süd-Ost im Kreis Gütersloh die Bezeichnung „TWE-Bus“ und das im August 2000 eingeführte gelb-blaue TWE-Logo, jedoch ohne den Zusatz „Connex-Gruppe“.[3]

Der mit Abstand wichtigste verbliebene Frachtkunde ist heute der Landmaschinenhersteller Claas in Harsewinkel, der für die Anlieferung von Vorprodukten und zum Abtransport der schweren Erntemaschinen für den Export zu den Seehäfen und nach Osteuropa auf die Schienenanbindung existentiell angewiesen ist. Im Juni 2011 eröffnet die Spedition Kemena GmbH aus Löhne ein neues Logistik-Zentrum mit Gleisanschluss über den TWE-Bahnhof Gütersloh Nord.[4] Der Kronkorkenhersteller H. Brüninghaus erweitert und saniert zum September 2011 im Vertrauen auf den Bestand seines Eisenbahnanschlusses seine Fabrikationsanlagen am TWE-Bahnhof Versmold.[5]

Ein langjähriger wichtiger Kunde war der Stahlhersteller Benteler, für den die TWE im Kooperationsverkehr mit der DB Schenker Rail zur Weiterverarbeitung bestimmte Stahlknüppel vom Elektrostahlwerk Lingen ins Paderborner Rohrwerk transportierte. Im Herbst 2010 wurde dieser Durchgangsgüterverkehr und der Wagenladungsverkehr auf der TWE von DB Schenker Rail übernommen. Damit ist die TWE Bahnbetriebs GmbH fast nur noch außerhalb ihrer Ursprungsstrecke im Einsatz.

Inzwischen ist die nördliche Trasse Ibbenbüren – Lengerich – Versmold nach zwei Dammrutschen (zwischen Brochterbeck und Tecklenburg im September 2010 und zwischen Bad Iburg und Bad Laer im September 2011)[6] für den durchgehenden Zugverkehr gesperrt. Damit ist fast die Hälfte des TWE-Netzes völlig ohne Güterzugverkehr und erwirtschaftet nahezu keinerlei Trassenerlöse. Im Geschäftsbericht vom 31. August 2011 machte die TWE zur Zukunft ihrer Eisenbahnstrecke folgende Aussage: „Aufgrund des geringen Verkehrsaufkommens ist zudem für Teilbereiche im Nordabschnitt eine Streckenstilllegung in interner Prüfung.“[7] Eine Erhöhung des Trassenpreises von 3,95 auf 19,79 €/km zum 11.Dezember 2011 soll die nun weitestgehend durch „Externe“ erbrachten Verkehrsleistungen angemessen an der Unterhaltung der Gleisanlagen beteiligen.[8]

Im September 2011 startete die TWE nach einer für die Fernsehkameras der WDR-Lokalzeit inszenierten Probeverladung von leeren Wechselbehältern den vierten Versuch seit 1998, ihren KLV-Terminal am Autobahnanschluss zur A2 in Gütersloh-Spexard für den Umschlag von Containern und Sattelaufliegern auf die Schiene dauerhaft zu etablieren. Der neue „Westfalica Shuttle“ des Partners Duisport soll dabei der ostwestfälischen Wirtschaft den Zugang zu einer europaweiten Drehscheibe ermöglichen.[9][10] Am 10. November 2011 entgleiste die Lok V131 in Hamburg-Billwerder, nachdem sie einen Prellbock gerammt hatte, und fiel einen sieben Meter hohen Brückenkopf hinunter auf den Mittleren Landweg. Personenschäden waren nicht zu beklagen; der Lokführer und ein Auszubildender konnten sich rechtzeitig mit einem Sprung aus dem Führerhaus retten. Neben der Lok wurde auch die Straße schwer beschädigt.[11]

Fuhrpark

146 519 und 185 551 in Gütersloh Nord

Fest zum Fuhrpark der TWE gehören u.a. fünf dieselhydraulische Streckenloks und eine Rangierlok, alles Konstruktionen aus dem Haus Maschinenbau Kiel (MaK):[12]

Diese werden von der TWE an verschiedenen Standorten in ganz Deutschland eingesetzt, deshalb verstärken regelmäßig auch Dieselloks (vorwiegend vom Typ MaK G 1206) aus dem Pool von Captrain Deutschland, aber auch Leihloks konzernfremder NE-Bahnen wie von der Westfälische Landes-Eisenbahn (WLE) Lok 51, den Fuhrpark der TWE. Immer wieder sind auch verschiedene E-Loks von Captrain Deutschland in Gütersloh Hauptbahnhof und im Bahnhof Gütersloh Nord anzutreffen, die Leistungen der TWE übernehmen. Dazu zählen vor allem Loks der Baureihe 146 und Baureihe 185. Die von DB Schenker Rail im TWE-Netz durchgeführten Güterzugleistungen werden überwiegend mit DB-Dieselloks der Baureihe 294 und Baureihe 295 erbracht.

Museumseisenbahn, Freizeit- und Tourismusverkehr „Teuto-Express“

Seit dem Dampflokverbot bei der damaligen Deutschen Bundesbahn im Jahre 1977 etablierte sich auf der TWE-Strecke ein zunehmend reger Museumszugverkehr mit historischen Lokomotiven und Personenwagen, der heute ehrenamtlich durch den in Lengerich beheimateten Verein „Eisenbahn-Tradition“ betrieben wird. Der „Teuto-Express“ entwickelte sich für den Tourismus im Tecklenburger Land und die beiden niedersächsischen Kurorte Bad Iburg und Bad Laer zu einer feste Größe, welcher jedoch durch die seit September 2010 bzw. September 2011 bestehenden Streckensperrungen bei Tecklenburg-Brochterbeck und Iburg-Glane[13] und den inzwischen fast verfünffachten Trassenpreisen erheblich beeinträchtigt ist.[14]

Im Januar 2012 gründet sich daraufhin in Bad Laer das „Aktionsbündnis pro TWE“, das sich den langfristigen Erhalt und die regelmäßige Nutzung der Strecke der Teutoburger Wald-Eisenbahn (TWE) in den Bereichen Freizeit- und Tourismusverkehr sowie Güterverkehr zum Ziel gesetzt hat. Die Interessengruppe ist ein überparteilicher Zusammenschluss von im Eisenbahnwesen auf vielfältige Weise fachkundigen Privatpersonen sowie Mitgliedern des „Teuto-Express“-Betreibers, der seit über 30 Jahren Dampfzugfahrten auf der TWE-Strecke durchführt. Das Aktionsbündnis pro TWE steht in Kontakt sowohl mit Entscheidungsträgern in Politik, öffentlichen Verwaltungen und Wirtschaft als auch mit Betreibern von Museums- und Touristikbahnen sowie privaten Eisenbahnverkehrsunternehmen.[15]

Streckenbeschreibung

Lengericher Personenbahnhof

1902 wurde der Lengericher Personenbahnhof eröffnet. Der Bahnhof mit zwei Bahnsteiggleisen war einer von ursprünglich vier Bahnhöfen von Lengerich. Gegenüber lag an der Rollbahn der Bahnhof Lengerich (Westf). Nachdem 1968 der Personenverkehr im Abschnitt Ibbenbüren-Versmold aufgegeben wurde, war der Bahnhof funktionslos. Während sich bis 2008 im Bahnhofsgebäude ein Imbiss befindet, wird der Bahnhof unter der letzten amtlichen Bezeichnung "Lengerich-Hohne Pbf" noch vom Nostalgiezug "Teuto-Express" angefahren.

Teutoburger-Wald-Eisenbahn [16]

Streckennummer (DB):9163 (Lengerich–Gütersloh)
9164 (Gütersloh–Hövelhof)
9165 (Ibbenbüren–Lengerich)
Kursbuchstrecke (DB):12600 (Museumsbahn „Teuto-Express“)
Streckenlänge:93 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Streckenklasse:C4
Streckengeschwindigkeit:50 km/h
Strecke nach links und geradeaus
Hannoversche Westbahn von Rheine
Bahnhof
0,0 Ibbenbüren (DB)
Abzweig nach links
Hannoversche Westbahn nach Osnabrück
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
0,3 Ibbenbüren Ost
Blockstelle
1,9 Ibbenbüren Aasee
Ibbenbürener Aa
Strecke mit Straßenbrücke
A 30
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
4,1 ehem. HP Bocketal
Betriebs-/Güterbahnhof StreckenanfangStrecke
(7,2) Hafen Dörenthe (vorm. Hafen Saerbeck)
BlockstelleStrecke
(5,1) Anst Dörenthe
Strecke nach linksAbzweig nach links und geradeaus
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
(0,0)
6,2
Brochterbeck
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
10,0 Tecklenburg
Strecke mit Straßenbrücke
A 1
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
14,7 Lengerich (Westf) Stadt
Abzweig ehemals nach rechts
15,5 ehem. Abzw Industriegleis Stadt Lengerich (Anst Bischof + Klein)
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
17,1 Lengerich-Hohne Pbf (vorm. Lengerich Personenbahnhof)
Kreuzung geradeaus oben
Strecke Münster–Osnabrück
Abzweig nach rechts und geradeaus
18,4 Abzw Lengerich-Hohne Gbf (TWE-Zentralwerkstatt/DB-Verbindungsgleis)
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
18,7 ehem. HP Lengerich-Hohne
Blockstelle
20,7 Höste
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
22,4 ehem. HP Westerbeck
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
24,6 Lienen
ehemalige Grenze
Landesgrenze NRW / Nds
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
28,9 Bad Iburg
Glane
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
35,9 Bad Laer
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
39,0 ehem. HP Müschen
ehemalige Grenze
Landesgrenze NRW / Nds
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
44,1 Versmold
Blockstelle
48,6 Niedick
Betriebs-/Güterbahnhof StreckenanfangStrecke
(3,0) Harsewinkel West (Anst Claas)
Strecke nach linksAbzweig nach links und geradeaus
(0,0)
52,3
elektr. ortsgestellte Weiche (EOW) 101 (Abzw Claas)
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
54,9 Harsewinkel
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
58,1 Marienfeld (Westf)
Lutter
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
60,7 ehem. HP Niehues
Abzweig nach links und geradeaus
62,3 Awanst Flugplatz
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
64,0 Blankenhagen
Bahnübergang
B 61 (4-spurig)
Betriebs-/Güterbahnhof linksAbzweig nach halbrechts und nach rechtsStrecke nach links und geradeaus
68,0 Gütersloh Nord
Bahnhof querAbzweig nach halbrechts, nach links und geradeausKreuzung geradeaus unten
Gütersloh Hbf Strecke Hamm–Minden
Abzweig geradeausStrecke nach rechts
69,4 elektr. ferngestellte DB-Weiche 80 (DB-Verbindungsgleis 54)
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
70,0 ehem. HP Gütersloh Carl-Miele-Str.
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
70,7 ehem. HP Gütersloh Sunderweg (Richtung Gütersloh Nord)
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
70,9 ehem. HP Gütersloh Sunderweg (Richtung Hövelhof)
Dalke
ehemaliger Bahnhof
74,1 ehem. Bf Gütersloh Ost (vorm. Bf Sundern)
Blockstelle
73,8 Spexard
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
74,1 ehem. HP Spexard (alter Standort)
Strecke mit Straßenbrücke
A 2
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
75,1 Gütersloh Ubf (KLV-Terminal City GT Logistik)
Ölbach
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
76,2 Varensell
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
78,0 ehem. HP Verl West
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
80,0 Verl
Blockstelle
81,9 Bornholte
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
84,9 Kaunitz
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
88,7 ehem. HP Espeln-Riege
Ems
Abzweig nach rechts und geradeaus
92,6 Senne-Bahn von Bielefeld
Bahnhof
93,4 Hövelhof (DB)
Strecke
Senne-Bahn nach Paderborn

Galerie

Gefährdung der Strecke und geplante Reaktivierung des Personenverkehrs

Die Geschäftsführung der Captrain Deutschland, der Mutterkonzern der TWE, informierte im Mai 2010 Betroffene und Interessierte über eine mögliche Einstellung des Güterverkehrs auf der TWE-Strecke. Grund für diese Ankündigung ist der marode Oberbau der Strecke. Hier stünden in naher Zukunft erhebliche Investitionen an. Die Captrain Deutschland wollte diese nicht mehr übernehmen, weil das Güterverkehrsaufkommen gesunken sei. In einer Pressemitteilung wurde auch auf den Wegfall von Fördermitteln des Landes NRW verwiesen.[17] Gleichzeitig bekundete das Unternehmen Interesse, durch Maßnahmen zur Steigerung des Güterverkehrs sowie zur Reaktivierung des Personenverkehrs die Strecke zu erhalten. Ende September 2010 gab das Unternehmen das Ergebnis einer „Standardisierten Bewertung“ zur Reaktivierung bekannt. Dabei sei für den interessantesten Abschnitt Harsewinkel – Gütersloh – Verl ein Nutzen-Kosten-Verhältnis von annähernd 2 ermittelt worden. Das Unternehmen appellierte an Entscheidungsträger im Kreis Gütersloh und in den Kommunen, dieses Vorhaben zu unterstützen.[18] Zunächst zeigte sich die Stadt Gütersloh weniger an einer Unterstützung interessiert als die anderen Anliegergemeinden, weil sie weniger Nutzen von einer Reaktivierung habe und zum Erreichen des genannten Nutzen-Kosten-Verhältnisses eigene Parallelangebote reduzieren müsse.[19] Dennoch beschlossen im Oktober 2010 die beteiligten drei Gemeinden sowie der Kreis, die Reaktivierung mit einem Betriebskostenzuschuss von 1 Million Euro jährlich zu unterstützen.[20] Ein weiteres Hindernis ergab sich im Juli 2011, als die Einführung eines neuen Preissystems für Stationsgebühren bei der Deutschen Bahn zu höheren Kosten für den Verkehrsverbund Ostwestfalen-Lippe zu führen drohte und so dessen Beitrag zur Reaktivierung gefährdete.[21] Vor diesem Hintergrund setzen sich mehrere Industrieunternehmen aus dem Kreis Gütersloh, u. a. die Firmen Brüninghaus, Claas und Miele, mit einem gemeinsamen Brief vom 30. Januar 2012 beim Verkehrsminister des Landes Nordrhein-Westfalen für eine Förderung des SPNV auf der TWE-Strecke ein.[22]

Literatur

  • Rolf Löttgers Privatbahnen in Deutschland: Die Deutsche Eisenbahn-Gesellschaft 1960-1969 Franckh'sche Verlagshandlung 1983, ISBN 3-440-05162-5
  • Rolf Löttgers Die Kleinbahnzeit in Farbe - Deutsche Privatbahnen in den sechziger Jahren Franckh'sche Verlagshandlung 1987, ISBN 3-440-05235-4
  • Josef Högemann: Die Teutoburger Wald-Eisenbahn Verlag Kenning 1997, ISBN 3-927587-69-9
  • Gerd Wolff: Deutsche Klein- und Privatbahnen Band 6: Nordrhein-Westfalen - Nordöstlicher Teil EK-Verlag 2000, ISBN 3-88255-664-1
  • Josef Högemann: Teutoburger Wald-Eisenbahn in Bedrängnis, Bahn-Report, 28. Jahrgang, Ausgabe 4/2010, Heft Nr. 166, Seite 50-52 ISSN 0178-4528
  • Josef Högemann: TWE zwischen Niedergang und Hoffnung, Bahn-Report, 30. Jahrgang, Ausgabe 2/2012, Heft Nr. 176, Seite 46-49 ISSN 0178-4528

Einzelnachweise

  1. a b c d Bericht über das Geschäftsjahr 2010. (pdf) TWE, 30. August 2011, abgerufen am 17. Mai 2012 (Gewinnabführungsvertrag mit der TWE Bahnbetriebs GmbH).
  2. http://www.captrain.de/fileadmin/redaktion-captrain/pdf/twe/uebertragungsbekanntmachung.pdf
  3. http://www.kreis-guetersloh.de/buergerservice/110/sr_seiten/artikel/112180100000030097.php
  4. http://www.kemena.de/film.html
  5. http://www.ostwestfalen.ihk.de/presse/pressemeldungen/pressemeldungen-detail/article//statement-de
  6. http://www.eisenbahn-tradition.de/Aktuelles.htm
  7. http://www.captrain.de/fileadmin/redaktion-captrain/pdf/twe/2010_geschaeftsbericht_tweag.pdf
  8. http://www.nw-news.de/lokale_news/guetersloh/guetersloh/4267366_TWE_macht_bei_Preisen_Dampf.html
  9. http://www.nw-news.de/lokale_news/guetersloh/guetersloh/4732371_Terminal_mit_Hafenanschluss.html
  10. http://www.nw-news.de/lokale_news/guetersloh/guetersloh/5312733_Gueterzug_nimmt_langsam_Fahrt_auf.html
  11. http://www.ndr.de/regional/hamburg/diesellok101.html NDR Regional: 11. November 2011, abgerufen 15. November 2011
  12. http://www.loks-aus-kiel.de/index.php?nav=1405419&lang=1
  13. http://www.eisenbahn-tradition.de/Aktuelles.htm
  14. http://www.noz.de/lokales/57470784/teuto-express-sanierung-von-gleisen-gefordert
  15. http://www.nw-news.de/lokale_news/guetersloh/guetersloh/5932946_Aktionsbuendnis_will_TWE_retten.html
  16. http://www.captrain.de/209.html
  17. TWE-Strecke bietet Zukunftsperspektive für die Wirtschaftsregion OWL. Pressemitteilung auf der TWE-Website vom 6. Mai 2010, abgerufen am 19. November 2011.
  18. Standardisierte Bewertung zur Reaktivierung der TWE-Strecke für den Schienenpersonennahverkehr bescheinigt hohen Nutzen. Pressemitteilung auf der TWE-Website vom 23. September 2010, abgerufen am 19. November 2011.
  19. Stadt will nicht auf Zug aufspringen. Zeitungsartikel der Neuen Westfälischen vom 30. September 2010, abgerufen am 19. November 2011.
  20. Die erste Weiche ist gestellt. Artikel der Neuen Osnabrücker Zeitung vom 12. Oktober 2010, abgerufen am 19. November 2011.
  21. Dämpfer für TWE-Pläne. Zeitungsartikel der Neuen Westfälischen vom 12. Juli 2011, abgerufen am 19. November 2011.
  22. http://www.die-glocke.de/lokalnachrichten/kreisguetersloh/guetersloh/TWE-Wirtschaft-schreibt-an-Minister-38de0e2c-e3ea-4aaa-83a5-a1049ca13bd0-ds