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Benutzer:Bull 73/Spielwiese

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66er Pontiac GTO

Muscle-Car (engl. muscle car) ist die nachträglich eingeführte Bezeichnung für US-amerikanische PKW, die auf Serienmodellen basierten, jedoch wesentlich stärker motorisiert waren. Zu ihrer Zeit wurden sie in den USA auch als „Super-Cars“ bezeichnet und sprachen vor allem eine jugendliche Zielgruppe an.

Definition

Der Begriff Muscle-Car bezeichnet ein relativ preisgünstiges, amerikanisches Mittelklasse-Coupé oder Cabrio mit großvolumigen V8-Motor, das auf einem in großen Stückzahlen gebauten Modell basiert und etwa in der Zeit zwischen 1960 und 1974 gebaut wurde. Muscle-Cars sind nicht zu verwechseln mit luxuriösen Oberklassewagen wie etwa Cadillacs oder Lincolns aus der damaligen Zeit und auch nicht mit Sportwagen wie beispielsweise der Chevrolet Corvette. Von der Größe her sind sie meistens als „intermediate“ klassifiziert, und fallen damit zwischen die „Pony-cars“ der Mustang-Klasse und „full-size“-Wagen wie zum Beispiel dem Chevrolet Impala (der trotz des Formats dank preiswerter Ausstattung im amerikanischen Sinn nicht zur Oberklasse gehört). Obwohl die kurze Periode der sehr stark motorisierten Pony-Cars und der relativ stark motorisierten Full-Size Cars zeitlich zusammenfiel, werden diese größeren und kleineren Fahrzeuge nicht als Muscle-cars bezeichnet.

Geschichte

Die Anfänge

55er Oldsmobile Rocket 88

Die Anfänge der Muscle-Car-Bewegung liegen in den 1950er Jahren. Ausschlaggebend war vor allem das Erscheinen des ersten Hemi-Motors 1951 mit 5,5 Litern (331 cui) Hubraum und 180 PS (132kW). 1955 leistete der Hemi im Chrysler C68-300 bereits 300 PS (220kW). Ebenso brachte General MotorsFahrzeuge wie Oldsmobile Rocket 88 und Chevrolet Bel Air Fuel Injection auf den Markt und nach und nach boten alle amerikanischen Hersteller Fahrzeuge dieser Kategorie an. Die jugendliche Käuferschaft steigerte häufig die Leistung ihrer Wagen durch Vergrößerung des Hubraums, um bei illegalen Beschleunigungsrennen gegeneinander anzutreten. Später wurden diese Rennen legal auf speziellen Drag-Strips veranstaltet. Drag-Racing ist in Nordamerika sehr beliebt. Ziel dabei ist es, die Quarter Mile (¼ Meile = 402,34 m), eine gerade Rennstrecke von einer Viertelmeile Länge, bei stehendem Start so schnell wie möglich zurückzulegen (siehe auch Dragster, Drag Racing).

Der Muscle-Trend wächst

Der Vorgänger

57er Rambler Rebel

American Motors überraschte die meisten Beobachter im Dezember 1956 mit der Einführung des Rambler Rebel. Das neue 1957er-Modell erschien als Hochleistungsfahrzeug, das die Mittelklasse-Bodengruppe von AMC mit 2743 mm Radstand und einer 4-türigen Hardtop-Karosserie mit dem 5,4 Liter – V8 verband. Dies war das erste Mal nach dem Zweiten Weltkrieg, dass ein großer V8-Motor in einem Mittelklassewagen auftauchte.

Der Rebel wurde von der Zeitschrift ‚‚Motor Trend’’ getestet, die feststellte, dass die mit dem Bendix Electrojector, einer elektronischen Benzineinspritzung (EFI), ausgestatteten Limousinen beim stehenden Start schneller waren als die 1957er Chevrolet Corvette mit mechanischer Einspritzung. Dies wäre der erste Großserienmotor mit Benzineinspritzung gewesen; er ging aber nicht in Serie, da es Probleme mit dem Kaltstartverhalten gab. Es gibt aber wenigstens zwei Nullserien-Rebel mit elektronischer Benzineinspritzung. Alle Serien-Rebel wurden mit einer Vierfachvergaseranlage ausgestattet. Die Version mit EFI tauchte aber in der Bedienanleitung des Serienfahrzeuges auf.

Die Rebel wurden mit einem Handschaltgetriebe mit Overdrive oder einem Automatikgetriebe ausgestattet. Darüber hinaus gab es noch etliche andere leistungssteigernde Details, wie Doppelrohrauspuff, Schwerlastfahrwerk mit Gabriel-Stoßdämpfern und einem Stabilisator an der Vorderachse. Der Rebel mit der serienmäßigen (allerdings mit einer mechanische Ventilsteuerung und höherer Verdichtung modifizierten) 255SAE-PS (190 kW) – Maschine beschleunigte von 0 auf 100 km/h in ca. 7,5 sec. Die leichte Monocoque-Karosserie des Autos sorgte für ein Leistungsgewicht von nur 13 lbs./SAE-PS (5,9 kg/PS).

1957 wurden 1.500 Fahrzeuge dieses Typs gefertigt. Der Rebel gilt als Vorläufer der Muscle Cars, die in den 1960er-Jahren so populär wurden.

Die Baby-Boomer

Des Weiteren existieren auch soziologische und demografische Gründe für Entstehung der Muscle-Cars. Viele Hobbys, wie Bungee-Jumping oder Kampfsportarten belegen die stimulierende Wirkung, die Gefahrensituationen auf Menschen haben können. Zu diesen kann man auch den Geschwindigkeitsrausch zählen. Dass das Bedürfnis nach solchen Gefahren in relativen Friedens- und Wohlstandszeiten nicht befriedigt wird, ist an solchen Ausweichhandlungen zu sehen. Schon vor dem Zweiten Weltkrieg wurde deshalb in den USA Hot-Rodding und Drag-Racing besonders unter den waghalsigen Jugendlichen immer beliebter. Vor allem unter den Heimkehrern des Zweiten Weltkriegs erfreuten sich Hot-Rods wachsender Beliebtheit. Die Soldaten waren aus dem Krieg ständige Gefahrensituationen gewohnt und suchten nun in der Heimat nach einer Ersatzhandlung, die kein normales „50-km/h-Auto“ bieten konnte. Als sich in den USA nach dem Zweiten Weltkrieg eine Wohlstandsgesellschaft herausbildete, wurde in den 1950er Jahren die Generation geboren, die die späteren Muscle-Cars kaufen würde, die sogenannten Baby-Boomer. Es war die erste Generation Heranwachsender, die so wohlhabend waren, dass sie sich neue, schnelle Autos kaufen konnten, anstatt sie selbst zu bauen. Daher überholte die Anzahl der Muscle-Car-Fahrer auch schnell die der klassischen Hot-Rodder. Die Baby-Boomer fanden ihre Maximen in dem wieder, was ein Muscle-Car repräsentiert: Rebellion und Freiheit (sich ungehindert fortbewegen zu können. Das ist vor allem vor dem Hintergrund der schier endlos weiten amerikanischen Straßen zu sehen).

Serienmäßige Drag-Racer

69er Ford Torino Talladega in der Nascar-Version (rechts) und das Homoligationsmodell für die Straße

Um den Herstellern eine Plattform zur Modell-Präsentation zu bieten, wurden in den USA professionelle Rennsportserien gegründet, welche die Rennen auch dem illegalen Umfeld entzogen. Einerseits sind die Dragster-Rennen (welche aus der Hot-Rod-Bewegung entstanden), die auf der klassischen ¼-Meile ausgetragen wurden und bei denen es lediglich auf hohe Motorleistung und Beschleunigung ankam und auf der anderen Seite die NASCAR(National Association of Stock Car Racing), bei der mehrere Fahrzeuge auf einer Oval-Strecke gegeneinander antreten (Heute übrigens der zweitbeliebteste Sport in den USA nach American Football), zu nennen.

Die meisten der bekannten Hersteller gaben sehr viel Geld aus für ihr Motorsportprogramm. Dem ist auch der Street Hemi-V8 zu verdanken, da sowohl eine bestimmte Anzahl von Homolgationsmodellen hergestellt werden mussten und Chrysler den Motor auch für Hobby Drag-Racer verfügbar machen wollte.

Wegen des Viertelmeilenrennsport sind auch einige sehr seltene Spezialversionen von Muscle-Cars entstanden. Viele dieser straßenzugelassenen Rennwagen sind heute sehr gesucht und erzielen zum Teil Preise von über einer Million Dollar an großen Auktionen, wie zum Beispiel der Barrett-Jackson Auktion.

Die Blütezeit

64er Pontiac Tempest LeMans GTO 389 TriPower

Der 1964er Pontiac GTO wird als erstes „echtes“ Muscle-Car anerkannt. Die Idee war denkbar einfach: Man nehme ein Mittelklasse-Coupé, baue einen starken V8 ein und vermarkte das zu einem Preis, der für die jugendliche Käuferschicht erreichbar ist. Die Idee war ein voller Erfolg und 30.000 GTOs wurden allein im ersten Jahr verkauft. Während der gesamten Muscle-Car-Ära liefen zirka 500.000 V8-GTOs vom Fließband. Diese Entwicklung wurde schnell von anderen Automobilherstellern wahrgenommen und bald hatte jeder Hersteller seine eigene Muscle-Car-Version im Angebot. Beispiellose Modelloffensiven und Werbeschlachten überschwemmten den Markt und die großen amerikanischen Autohersteller brachten im Jahresrhythmus neue Modelle oder Veränderungen an die willigen Käufer. Die Fahrzeuge waren oft auch Homologationsmodelle für die beliebte amerikanische NASCAR-Rennserie. Sie wurden hauptsächlich gebaut, um die Leistungsfähigkeit der jeweiligen Firma zu demonstrieren.

In den Folgejahren entwickelte sich der Muscle-Car-Boom bis zu seinem Höhepunkt im Jahre 1971.

Preise

Zwar kann man die Preise mit heutigen Sportwagen annähernd vergleichen, doch der Gegenwert an Leistung war weitaus höher. Die Preisspanne reichte vom günstigen Ford Mustang bis zu sehr teuren Rennsportversionen des GM-Konzerns. Am dicksten trieb es GM mit dem sogenannten ZL-1 Motor. Die Motorenleistung kann mit denen der Mopars verglichen werden. Allerdings war der Preis für die damalige Zeit exorbitant. Alleine der Motor kostete soviel wie ein Dodge Charger mit Hemi, also etwa 4.200 $. Bei einem ’69-Camaro kam man so zu einem Gesamtpreis von etwa 7.200 $. Das teuerste Muscle-Car, das in der damaligen Zeit produziert wurde, war einer der zwei produzierten 1969 Chevrolet Camaro RS ZL-1 (69 ZL-1 wurden insgesamt produziert, zwei davon hatten die RS-Front). Dieser wurde mit praktisch allen Extras ausgestattet, welche verfügbar waren und kostete rund 8.300 $. Dieser ist noch heute unterwegs und zählt zu den „Million Dollar Muscle Cars“.

Zu beachten ist, dass dies die Grundpreise waren.

Das Ende der Muscle-Car Ära

1972/1973 verschwand dieser Boom zum Leidwesen der vielen Fans und Hersteller fast vollständig. Ursachen waren die astronomisch gestiegenen Versicherungsprämien für großvolumige Sportwagen, der enorm gestiegene Benzinpreis nach der Ölkrise 1973 (bei einem Verbrauch von bis zu 30 Liter/100 km eine wahre Kostenexplosion) und das gestiegene Umwelt- und Sicherheitsbewusstsein der Regierung, das die Hersteller zu größerem ökologischem Engagement zwang –die Leistung vieler Wagen wurde enorm reduziert. Um Katalysatoren (ab 1974 für PKWs Pflicht) einbauen zu können, musste das Benzin bleifrei verkauft werden. Das wurde den Autoherstellern im Vorfeld mitgeteilt, so dass viele schon 1971 die Kompression ihrer Motoren verringerten, um sie bei schlechterem Sprit klopffest zu machen. Weiterhin sanken auch die Absatzmöglichkeiten für Muscle-Cars. Die Baby-Boomer-Generation war dem Jugendalter entwachsen, viele hatten Familien gegründet. Für 3 oder 4 Personen eignete sich ein großes, bequemes Auto (etwa ein Kombi) natürlich besser als ein Sportwagen. Mit der Familiengründung legten viele auch ihr rebellisches Verhalten und die Suche nach Gefahren ab. Darüber hinaus entsprachen besonders die Cabrios nicht mehr den amerikanischen Sicherheitsstandards (was auch das Verschwinden der Cabrios in den 70er-Jahren und das Auftauchen von Targamodellen erklärt).

Heutige Situation

Muscle-Cars stehen heutzutage sehr hoch im Kurs und sind von Sammlern stark gefragt. Für einen seltenen 1971er Plymouth Hemi-Cuda Cabriolet werden über 4 Millionen US-Dollar geboten. Auch in Deutschland sind sie sehr gesucht. Die Preisspanne reicht von 2000 € für ein rostiges Chassis ohne Innenraum und Motor bis hin zu 100.000 Euro und mehr für seltene und/oder sehr gesuchte Modelle ), ein mittelmäßig motorisiertes Modell (max. 5,7 l/350 ci) von weniger populären Baureihen kostet zwischen 5.000 Euro (ausreichender Zustand) und 20.000 Euro (guter, weitestgehend originaler Zustand).

Bei möglichst gutem und originalem Zustand können Muscle-Cars in Deutschland als „kraftfahrzeug-historisches Kulturgut“ angemeldet werden und bekommen das sogenannte „H-Kennzeichen“. Die dann pauschal fällige Kfz-Steuer von derzeit jährlich 191 Euro und günstige Versicherungsprämien lassen den Unterhalt von Muscle-Cars günstig erscheinen. Der durchschnittliche Benzinverbrauch liegt allerdings bei 14 bis 30 Liter/100 km.

Die Ersatzteilsituation ist als gut zu bezeichnen, vor allem für Klassiker wie Ford Mustang, Chevrolet Camaro oder Dodge Charger gibt es eine gute, teilweise reproduzierte Ersatzteilversorgung auch in Deutschland.

Die seltensten Muscle Cars[1]

Platz 10:
69er Plymouth Road Runner 426 Hemi Convertible
Platz 8:
70er Dodge Challenger R/T 426 Hemi Convertible

Unter den Muscle-Cars waren immer ein paar, die aus verschiedenen Gründen rarer waren, als die Masse. Die folgende Liste zeigt die seltensten, je von den Herstellern ab Werk gebauten Muscle-Cars. Fahrzeuge die jeder potenzielle Kunde bei jedem verfügbaren Händler zu jedem Zeitpunkt hätte ordern können.

In der Liste sind sehr viele Hemi-Cabrios vertreten. Dies hat den Grund, das zum Zeitpunkt der Muscle-Car-Ära Cabrios genau das Gegenteil von Dem verkörperten, was der typische Muscle-Car-Käufer wollte. Sie waren viel teurer, hatten mehr Gewicht und in der Regel eine geringere Höchstgeschwindigkeit. Hinzu kommt die sehr hohe Leistung, was sich bei den Versicherungkosten negativ auf den Geldbeutel bemerkbar machte und der sehr hohe Preis des Hemi-Motors.

Deshalb ist es keine Überraschung, daß Hemi-Cabrios heutzutage zu den seltensten, teuersten und begehrtesten aller Muscle-Cars gehören. In der Hemi-Ära von 1966 bis 1971 baute Chrysler 8,42 Millionen Autos und nur insgesamt 179 (also 1 von 47.000) waren Hemi-Cabrios! Definitiv also eine der rarsten Fahrzeug-Arten!

Nicht enthalten sind Einzelstücke für die Chefetagen der Hersteller, speziell für's Tuning vorgesehene, modifizierte Händler-Autos (Shelby, Yenko, Baldwin-Motion, etc), welche von den Händlern extra bestellt wurden (zählen zu den Super-Muscle-Cars) und einzig für den Rennsport hergestellte Super-Muscle-Cars (King Cobras, Talladegas, Superbirds, Daytonas etc). Auch Sportwagen (oder Sport-Muscle-Cars genannt) wie zum Beispiel die Corvette kommen in der Liste nicht vor.

Übersicht der rarsten Muscle Cars[1]
Platz Jahr / Modell Karosserieform Motor Gesamt- stückzahl davon mit manueller Schaltung davon mit Automatik-Getriebe
1. 67er Dodge Coronet R/T Cabrio 426 Hemi 2 1 1
1. 70er Dodge Coronet R/T Cabrio 426 Hemi 2 ? ?
3. 70er Plymouth Road Runner Cabrio 426 Hemi 3 1 2
4. 70er Dodge Super Bee 2-Door Pillared Coupe 426 Hemi 4 4 0
5. 66er Dodge Coronet 400 Cabrio 426 Hemi 6 ? ?
6. 71er Plymouth 'Cuda Cabrio 426 Hemi 7 5 2
7. 69er Pontiac Firebird Trans Am Cabrio 400 Ram Air IV 8 4 4
8. 68er Dodge Coronet Cabrio 426 Hemi 9 1 8
8. 70er Dodge Challenger R/T Cabrio 426 Hemi 9 5 4
10. 69er Dodge Coronet Cabrio 426 Hemi 10 4 6
10. 66er Plymouth Belvedere II Cabrio 426 Hemi 10 4 6
10. 69er Plymouth Road Runner Cabrio 426 Hemi 10 4 6
13. 69er Plymouth GTX Cabrio 426 Hemi 11 5 6
14. 70er Dodge Coronet 2-Door Hardtop 426 Hemi 13 4 9
15. 70er Plymouth 'Cuda Cabrio 426 Hemi 14 6 8
16. 67er Plymouth Belvedere GTX Cabrio 426 Hemi 17 7 10
16. 71er Pontiac GTO "The Judge" Cabrio 455 V8 17 ? ?
18. 70er Chevrolet Chevelle SS 454 LS6 Cabrio 454 LS6 V8 20 ? ?
19. 66er Dodge Coronet Cabrio 426 Hemi 21 12 9
20. 71er Dodge Super Bee 2-Door Hardtop 426 Hemi 22 9 13
21. 66er Plymouth Satellite Cabrio 426 Hemi 22 9 13
22. 71er Plymouth GTX 2-Door Hardtop 426 Hemi 30 ? ?
23. 70er Dodge Super Bee 2-Door Hardtop 426 Hemi 32 21 11
24. 66er Dodge Coronet 2-Door Hardtop 426 Hemi 34 11 23
25. 68er Plymouth GTX Cabrio 426 Hemi 36 ? ?
26. 68er Dodge Coronet Deluxe 2-Door Hardtop 426 Hemi 49 31 18
27. 64er Dodge 330 Ramcharger 426 Super Stock 2-Door Sedan 426 Hemi 50 ? ?
28. 69er Hurst SS/AMC AMX 390 2-Door Coupe 390 Rogue V8 52 ? ?
29. 66er Oldsmobile Cutlass 442 W-30 2-Door Sedan 400 V8 W-30 54 ? ?
30. 67er Dodge Coronet SS/B 2-Door Hardtop 426 Hemi 55 ? ?
30. 67er Plymouth Belvedere II (RO23) 2-Door Hardtop 426 Hemi 55 ? ?
30. 71er Plymouth Road Runner 2-Door Hardtop 426 Hemi 55 28 27
33. 68 1/2er Ford Mustang GT Super Cobra Jet 2-Door Fastback, Notchback & Cabrio 428 Cobra Jet Ram Air V8 ca 60 ? ?
34. 66er Ford 427 Fairlane Various 427 V8 60 ? ?
35. 65er Plymouth Belvedere I 2-Door Hardtop 426 Hemi 63 ? ?
36. 71er Dodge Charger R/T 2-Door Hardtop 426 Hemi 63 30 33
37. 69er Chevrolet Camaro ZL-1 427 2-Door Hardtop ZL-1 427 V8 69 47 22
38. 71er Dodge Challenger R/T 2-Door Hardtop 426 Hemi 71 59 12
39. 74er Plymouth GTX 440 Coupe 440 Super Commando V8 79 ? ?
40. 70er Pontiac Firebird Trans Am Coupe & Cabrio 400 Ram Air IV 88 ? ?

Aufbau

Motor

Herzstück jedes Muscle-Cars ist der Motor, der in der Regel acht in V-Form angeordnete Zylinder (V8-Motor) in einem aus billigemGrauguss gefertigten Motorblock hat und über die untenliegende Nockenwelle mit Stößelstangen (siehe Ventilsteuerung) gesteuert wird. Diese klassische Bauweise und eine sehr simple Schalldämpfer-/Abgasanlage geben dem Motor seinen unverwechselbaren Klang.

Die Motoren werden in Small Block und Big Block unterteilt, wobei die Größe des Motorblocks maßgebend ist und nicht die des Hubraums. Bei Chevrolet überschnitten sich sogar die Hubraumgrößen: der 400 cui ist ein Small-Block und der 396 cui ist ein Big-Block. Im Laufe der Jahre wurden Motoren immer größer und kräftiger, so dass Hubräume von 7,4 Litern (455 cui) und offiziell 330 kW keine Seltenheit waren. Es ist jedoch ein offenes Geheimnis, dass die Autohersteller die Leistung damals oft viel zu niedrig angegeben haben, um die Versicherungskonzerne zu besänftigen.

Exemplarische Motorleistungen

siehe Pferdestärke#Amerikanische SAE-PS
455 Stage-1 Motor

SAE-Leistungsangaben vor 1972 sind mit Vorsicht zu behandeln, da zu jener Zeit die Leistung noch in gross bhp angegeben wurde, was bedeutet, dass sie zu besten Bedingungen mit einem Präsentationsmotor ermittelt wurde, d. h. ohne angeschlossene Lichtmaschine, Ölpumpe, usw. Dies entspricht kaum einem straßentauglichen Fahrzeugzustand mit allen nötigen oder wünschenswerten Anbauteilen. Übertriebene Werte sind somit keine Seltenheit, eine echte Motorleistung von 15 bis 20 % unter dem genannten Wert ist bei einigen Herstellern realistisch.

Den Höhepunkt erreichte man 1970:

  • Buick 455 Stage-1 455 ci = 360 bhp @ 4600 1/min, 510 lb-ft (691 Nm) @ 2800 1/min.
  • Chevrolet 454 LS6 454 ci = 450 bhp @ 5600 1/min, 500 lb-ft (678 Nm) @ 3600 1/min.
  • Mopar 426 Hemi 426 ci = 425 bhp @ 5000 1/min, 490 lb-ft (664 Nm) @ 4000 1/min.

Dies sind offizielle Angaben in brutto SAE bhp, aber man vermutet bei allen diesen Motoren eine noch höhere Leistung, denn Muscle-Cars wurden damals wegen der Versicherungseinstufung auch mit geringeren Werten angegeben. Der Shelby Mustang GT 500 KR ist ein gutes Beispiel dafür. 428 ci Hubraum und weit über 500 Nm Drehmoment lassen ihn bei vorsichtigen Schätzungen auf eine Brutto-Leistung zwischen 295 und 370 kW (503 PS) kommen, statt der vom Hersteller angegebenen 246 kW (335 PS). Auch der 1970er LS6-Chevroletmotor war mit 331 kW angegeben, Prüfstandtests ohne Anbauteile aber ergaben Werte um die 405 kW (551 PS). Die Netto-Leistung - eingebaut im Straßenfahrzeug - lag dabei jeweils unter 294 kW (400 bhp). Auch die Leistung serienmäßiger Street-Hemi-Motoren wurde auf dem Prüfstand zum Teil um fast 30 % übertroffen.

426 Hemi Motor

Der größte Unterschied zwischen der offiziellen Leistung bestand beim Race-Hemi V8, der in dieser Ausführung in den 1968 A-Bodies von Plymouth und Dodge, aber auch in anderen Modellen verwendet wurde (1964 in den kleinen Dodge- und Plymouth-Baureihen, 1965 B-Bodies, Code A-990). Doch 1968 war er am stärksten. Es war ein reiner Rennmotor (für den normalen Gebrauch kaum geeignet). Die offizielle Leistung lag bei 425 bhp und das maximale Drehmoment bei 661 Nm. Die gleiche Leistung wurde schon beim Street-Hemi-V8 angegeben. Beim Street-Hemi lag die Verdichtung bei 10,25:1, beim Race Hemi jedoch bei 12,5:1. Dazu kamen eine geschmiedete Kurbelwelle, eine Cross-Ram-Ansaugbrücke mit zwei Holley-Vierfachvergasern, eine schärfere Nockenwelle und weitere Unterschiede, welche die Leistung erhöhten. Die Leistung eines solchen Motors lag bei 620-660 bhp. Aber der damalige Chryslerkonzern wollte auch nicht direkt ein hohes Interesse auf diesen Wagen ziehen, da befürchtet wurde, dass zahlungskräftige, aber ungeübte Fahrer einen solchen Wagen in die Finger bekommen würden. Deshalb wurde die Leistung genauso hoch wie beim Street-Hemi angegeben, nur sehr wenige davon produziert und keine Werksgarantie gewährt. Ziel seitens Chrysler war es aber, den Wagen den Drag-Racern verfügbar zu machen. Und auf dem Drag-Strip gewannen diese Wagen auch praktisch alles in ihren Klassen, was es zu gewinnen gab. Im Handschuhfach fand sich noch ein Hinweis:Dieser Wagen ist nur für den Rennbetrieb gebaut worden. Nutzen Sie diesen Wagen nicht auf der normalen Straße!

Ein ähnliches Aggregat bot Chevrolet 1967 mit dem Motor mit dem Code L-88 an (eigentlich auch ein reiner Rennmotor). Die Leistungsangabe war 430 bhp[2] zu einem Preis von fast 950 $. Aber ein anderer Motor von Chevrolet, der auch in der ’67-Corvette (Code L-71) zum Einsatz kam, war mit 435 bhp angegeben und kostete nur rund 440 $. Das dachten sich sehr viele der damaligen Käufer. Die Absicht von Chevrolet funktionierte damit. Der L-88 Motor war sehr ähnlich zum Race-Hemi-Aggregat. Er hatte eine Leistungsangabe, die rund 120-150 bhp unter dem tatsächlichen Wert lag. Chevrolet wollte mit der oben beschriebenen Leistungsangabe ungeübte, aber gutbetuchte Käufer davon abhalten, den L-88 zu kaufen, aber er sollte den Viertelmeilen-Assen zur Verfügung stehen. Der Motor war so extrem, dass er keinen stabilen Leerlauf entwickelte und die Leistung erst bei hohen Drehzahlen erreichte, was für den normalen Straßenbetrieb nicht geeignet war. Der Unterdruck in der Ansaugspinne war im unteren Drehzahlbereich so niedrig, dass keine Servo-unterstützte Bremsanlage verbaut werden konnte.

Fahrwerk

Den Fahrwerken wurde weit weniger Beachtung geschenkt als den Motoren. „Einen solchen Wagen zu fahren, bedeutet die Gerade zu vergöttern und Kurven zu hassen“ trifft die Charakteristik der mechanischen Abstimmung noch am besten. Die Bremsanlagen, grundsätzlich Trommelbremsen mit sehr schlechten Fadingeigenschaften, waren in der Regel unterdimensioniert und wurden zumeist aus den weitaus leistungsärmeren Volumenmodellen übernommen. Es war sehr ratsam, damals den meist relativ kleinen Aufpreis in vordere Scheibenbremsen zu investieren. Aufhängung und Federung (Starrachse hinten mit Halbelliptikfedern) ermöglichten je nach Abstimmung nur eine Fahrt zwischen komfortabel und wenig agil oder unbeherrschbar hart. Ferner trugen die damaligen dünnen Reifen auch ihren Teil dazu bei, dass die Autos leicht außer Kontrolle gerieten. Die einzige Ausnahme in diesem Teil bilden die Trans-Am Homologationsmodelle (zum Beispiel der 1969 Chevrolet Camaro Z/28, 1970 Dodge Challenger T/A) oder die „Super Muscle-Cars“ (kleine bis mittelgroße Muscle-Cars mit vielen High-Performance-Fahrwerkskomponenten), welche meist ein sehr gutes Handling haben, das auch mit europäischen Sportwagen problemlos mithalten konnte. Generell galt, wenn man sich ein starkes Muscle-Car zulegte, sollte man wenn möglich auch sämtliche Werksoptionen ordern, die dem Fahrwerk dienlich waren.

Interieur/Ausstattung

Zwar waren die Basismodelle, die sogenannten „Just running“, sehr simpel ausgestattet, doch die Aufpreislisten ermöglichten erstaunliche Ausbauoptionen. Häufigstes Merkmal waren die 2/3-Gang-Automatikgetriebe, die einen Kompromiss aus Leistung und Beherrschbarkeit der Beschleunigung darstellten. Eine manuelle 4-Gangschaltung war vorwiegend in sportlich genutzten Fahrzeugen verbaut. Fensterheber, Klimaanlage, bzw. Vinyldach waren die beliebtesten Sonderausstattungen (beim Plymouth Road Runner, Serie war hingegen die charismatische Hupe, die der Comicfigur Road Runner nachempfunden war). Racingkunden bevorzugten die leichteste (und spartanischste) Version (sogenannte „Plain Jane“)

Tuning

Aufgrund eines noch wenig verbreiteten Markts für Tuningprodukte wurde sich auf den Kern konzentriert – das Motorentuning. Zum größten Teil wurden Edelbrock- oder Holley-Vergaser-Anlagen verbaut. Fahrwerkseitig wurden härtere Blattfedern eingezogen, um den Geradeauslauf zu verbessern und ein Aufschaukeln zu verhindern.

Der Chrysler-Konzern etablierte eine eigene Tuning-Abteilung namens Mopar, und auch Modelle vieler anderer Hersteller konnte man schon in Sportausführung kaufen. Abseits vom Showroom mit den massenkompatiblen Modellen konnte damals jeder in ein Autohaus gehen und sich eins dieser ab Werk hochgerüstetem Muscle Cars kaufen.

Es gab aber auch ein paar Händler, die für den entsprechenden Aufpreis viel mehr als das boten. Ihre Kreationen hoben das eh schon hohe Level an Leistung und Aufsehen nochmals um ein Vielfaches. Sie begründeten mit ihren Modellen die Klasse der Super Muscle Cars, zu denen außerdem noch die Homoligationsmodelle der Hersteller, wie zum Beispiel der Plymouth Superbird, der Dodge Charger Daytona oder der Ford Torino Talladega gehörten.

Etwas aus der Reihe tanzt hierbei Hurst Performance. Zum einen stand die Firma hauptsächlich für leistungssteigernde Komponenten und vorallem den legendären Hurst Shifter, ein Schaltknüppel der in sehr vielen Muscle Car Modellen von den Herstellern als Serienausstattung angeboten wurde. Zum anderen tat man sich mit verschiedenen Konzernen zusammen und entwickelte gemeinsam einige der heißesten Super Muscle Cars der Ära, welche es ab Werk zu kaufen gab. Einige nahmhafte Beispiele der Top-Performance-Autohäuser und Tuner der Muscle Car Ära sind zum Beispiel das Chrysler-Autohaus Grand-Spaulding Dodge, das Ford-Autohaus Tasca Ford, die General Motors Autohäuser Baldwin-Motion Chevrolet, Yenko Chevrolet oder Royal Pontiac und der Tuner Shelby American.


Autohäuser mit Tuningabteilung

Grand-Spaulding Dodge

Grand-Spaulding Dodge

Tasca Ford

Tasca Ford

Baldwin-Motion Chevrolet

Baldwin-Motion Chevrolet

Berger Chevrolet

Berger Chevrolet

Dana Chevrolet

Dana Chevrolet

Fred Gibb Chevrolet

Fred Gibb Chevrolet

Nickey Chevrolet

Nickey Chevrolet

Yenko Chevrolet

Yenko Chevrolet

Royal Pontiac

Royal Pontiac


Tuningfirmen

Shelby American

Shelby American wurde 1962 von Carroll Shelby gegründet und baute Tuningteile und getunte Autos für Privatkunden. Einige der von Shelby American hergestellten Autos waren Shelby GT 350 auf Basis des Ford Mustang und der Shelby GT 500. Auch entwarf Shelby American den legendären Shelby Cobra, einen AC Ace mit Ford-V8-Motor.

Das Unternehmen war auch stark im Rennsport engagiert; Shelby-Wagen gewannen viele Rennen auf der Dragsterrennstrecke und beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans, sowie das erste Mal für ein US-Auto 1966 die Sportwagen-Weltmeisterschaft. 1966, im gleichen Jahr, in dem Shelby American beim Gewinn der Sportwagenweltmeisterschaft unterstützte, half ihnen Shelby American auch beim Gewinn des 24-Stunden-Rennens von Le Mans.

Hurst Performance
Hurst Shifter aus den 60igern

Hurst Performance Zum einen stand die Firma hauptsächlich für die legendären Hurst Shifter, ein Schaltknüppel der in sehr vielen Muscle Car Modellen von den Herstellern größtenteils sogar als Serienausstattung angeboten wurde. (z.B. im Rebel "The Machine", AMX's und Javelins der American Motors Corporation, in den GTO's von Pontiac, den Olds 442, den Dodge Chargers, Barracudas und Superbirds von Plymouth, den Boss 429 und 302 Mustangs von Ford) Zum anderen tat man sich mit verschiedenen Konzernen zusammen und entwickelte gemeinsam einige der heißesten Super Muscle Cars der Ära, welche es ab Werk zu kaufen gab. Beispiele hierfür sind der Hurst SC/Rambler "Scrambler" und der Hurst SS/AMX 390 von AMC (American Motors Corporation), der Hurst 300 von Chrysler oder der Hurst/Olds von Oldsmobile.

Hurst SS/AMX 390 Drag Racer
69er Super Stock Hurst SS/AMX 390

1969 entwickelte Hurst zusammen mit AMC (American Motors Corporation) den Super Stock Hurst SS/AMX um bei den Viertelmeilen-Rennen anzutreten. Um die Leistung zu maximieren, wurde der 390 cui Motor aus dem AMC-Regal von Hurst mit Twin-Holley-Vergasern, modifizierten Zylinderköpfen und modifiziertem Auspuffsystem sowie einem Verdichtungsverhältnis von 12,3:1 ausgestattet.[3]

AMC (American Motors Corporation) gab die Leistung mit 340 hp (250 kW) an, die National Hot Rod Association maß allerdings schiere 420 hp (310 kW) und ließ es in verschiedenen Klassen zu: SS/G, SS/D und SS/C.

Seine beste gemessene Zeit auf die Viertelmeile (400 m mit stehendem Start) waren herrausragende 10,73 Sekunden bei einer hierbei erreichten Endgeschwindigkeit von 128 m/ph (206 km/h).[4]

Die Hurst AMX Super Stock waren für die Rennstrecke konzipiert. Es wurde auf die komplette Komfort-Ausstattung verzichtet. Das Auto gab es ganz in weiß oder mit der vertikalen rot-weiß-blauen Streifenbemalung der AMC-Rennwagen dieser Zeit. Der Grundpreis lag bei 5.994 $, 1.900 $ mehr, als ein voll ausgestatteter normaler AMX. Eine Werksgarantie wurde auf diese Rennwagen nicht gegeben.[4] Heute gehören sie zu den seltensten und teuersten Muscle Cars.

SC/Rambler
SC/Rambler

Ebenfalls 1969 wandte sich AMC (American Motors Corporation) an Hurst, um ein „Stock Car“ (SC)-Modell – oft „Scrambler“ genannt – zu entwickeln, um einen guten Eindruck im Segment der kleinen Muscle Cars zu machen. Alle Hurst SC/Rambler hatten einen AMC-V8-Motor mit 6,4 Litern Hubraum und einer Leistung von 315 PS (235 kW), der auch im AMC AMX eingesetzt wurde, in Verbindung mit einem Hurst-Vierganggetriebe, einem Differential mit begrenztem Schlupf („Twin Grip“) und einem Übersetzungsverhältnis von 3,54 : 1, Schwerlastbremsen mit Scheiben vorne und einem Stabilisator sowie verstärkten Antriebswellen und Karosserieteilen.

Es gab das Fahrzeug nur als 2-türiges Hardtop-Coupé. Die Innenausstattung bestand aus umlegbaren Schalensitzen in standardgrauem Vinyl mit blau-weiß-roten Kopfstützen und einem „Sun“-Drehzahlmesser, der auf die Lenksäule aufgeschnallt war. Außen waren die SC/Rambler allerdings mit den wildesten Farbkombinationen, die die Muscle-Car-Szene je sah, versehen. Sie hatten auch die rechteckige Lufthutze mit den Aufschriften 390 cu.in. und Air auf beiden Seiten auf der Motorhaube montiert. Falls jemand das übersah, wies ihn ein blauer Pfeil auf den Lufteinlass hin. Den Scrambler gab es nur in zwei rot-weiß-blauen Farbkombinationen („A“- oder „B“-Ausführung) und ohne Sonderausstattung mit Ausnahme eines Mittelwellenradios.

American Motors baute eine Serie von 500 SC/Rambler in „A“-Ausführung, bevor man zur „B“-Ausführung wechselte. Danach wurden 500 „B“-Modelle gebaut, bevor AMC zu einer letzten Serie von 512 „A“-Modellen zurückkehrte. Mit insgesamt 1.512 Stück war es vermutlich das einzige Serienmodell, das für die spezielle Drag-Racing-Klasse, die National Hot Rod Association (NHRA) F/Stock Class gebaut und beworben wurde.

Einige andere einzigartige Ausstattungsdetails waren die Rennspiegel, die Bewegungsbegrenzer für die Hinterachse und zweifarbig-gestreifte Felgen mit roten Goodyear-Polyglas-Reifen. American Motors legte den empfohlenen Verkaufspreis auf US-$ 2.298,– fest. Ein SC/Rambler war ein ernstzunehmender Konkurrent auf dem Dragstrip, weil er bereits in Werksausführung die Viertelmeile (400 m mit stehendem Start) in 14 s mit 100 mph (161 km/h) Endgeschwindigkeit schaffte.

Hurst/Olds - Oldsmobile 442 H/O W-45 / Oldsmobile 442 H/O W-46

1968 tat sich Oldsmobile erstmals mit der Hurst Performance Research Corporation zusammen. Gemeinsam entwickelte man den Hurst/Olds als anspruchsvolles Muscle Car. Zuvor hatte sich Oldsmobile darauf beschränkt, seine sportlichen Wagen mit Schaltgestängen und -Hebeln von Hurst Performance auszustatten.

Bei der limitierten Serie von 515 Hurst/Olds (459 Holiday Hardtop-Coupés und 56 Sport Coupés mit B-Säule) handelte es sich um reguläre 442, die allerdings zahlreichen optischen und technischen Modifikationen unterworfen wurden. Alle Wagen trugen eine Lackierung in Peruvian Silver (einer Oldsmobile Toronado-Farbe), üppige schwarze und schmale weiße Zierstreifen, H/O-Embleme innen und außen (nur in diesem Modelljahr) und Armaturenbretteinsätze aus echtem Walnussholz.

Den Hurst/Olds gab es mit zwei verschiedenen Motorvarianten, jeweils 7,5 Liter groß, rot lackiert und mit einer verstärkten W30 Turbo 400-Automatik kombiniert. Wagen mit Klimaanlage erhielten den W-46-Motor und eine 3,08er-Hinterachse, Exemplare ohne Klimaanlage die W-45-Maschine und eine Antriebsuntersetzung von 3,91:1. Beide Motoren waren mit 390 PS angegeben, der W-45 besaß aber die Zylinderköpfe des W-30 und die für höhere Drehzahlen geeignete Nockenwelle aus dem W-31.

Alle Autos wurden mit vorderen Einzelsitzen und Hurst Dual Gate-Schaltung samt kleiner Mittelkonsole ausgeliefert; ebenfalls serienmäßig waren zahlreiche 442-Extras wie Scheibenbremsen, verstärkte Kühlung und das FE2-Sportfahrwerk. Die roten Radhausauskleidungen und die Ram Air-Anlage stammten vom W-30. Zu den beliebteren Extras zählten eine Drehzahlmesser/Uhr-Kombination (im Werksjargon auf den schönen Namen tic-toc-tach hörend) und ein Lenkrad mit imitiertem Holzkranz.

Chrysler 300 Hurst (1970)

1970 gab es neben dem normalen "300" erstmals wieder einen Hochleistungswagen bei Chrysler. Ein von der Hurst Performance Group modifiziertes, sportliches Sondermodell, der 300 Hurst, unterschied sich optisch von der Großserie durch eine Zweifarblackierung in weiß und gold, Motorhaube und Kofferrraumklappe waren aus Fiberglas gefertigt. Vorne sorgte ein Lufteinlass für Frischluft im Innenraum (nicht für den Motor) und die Heckklappe wies einen integrierten Spoiler auf, der die Seitenlinie der Karosserie nicht störte. Der Motor war ein gegenüber der Großserie etwas leistungsgesteigerter 7,2-l-V8, der 645 Nm Drehmoment bei 3.200 min-1 lieferte. Das Fahrwerk wurde den hohen Fahrleistungen angepasst. 485 Hurst-Sondermodelle wurden 1970 produziert.

Edelbrock, LLC

Edelbrock


Holley Performance

Holley

Werkstuning

Mopar Logo

Mopar ist ein Automobilzulieferer der zum Chrysler-Konzern gehört. Das im Englischen für „Motorteile“ (Motor parts) stehende Kofferwort bezeichnete ursprünglich ein von der Chrysler Corporation gegründetes Unternehmen, welches exklusiv die Teileversorgung der Chrysler zugehörigen Automobilhersteller übernehmen sollte.

In den 1950er Jahren übernahm Mopar die Entwicklung und den Aufbau von Rennfahrzeugen, mit besonderem Augenmerk auf die NASCAR-Rennserien und das Tuning der Serienmotoren von Chrysler. Als in den 1960er Jahren die Zeit der Muscle-Cars begann, bot Mopar als Ersatzteilsparte des Konzerns auch Tuningteile an, die bei den Vertragshändlern erworben werden konnten. So wurde „Mopar“ langsam zum inoffiziellen Sammelbegriff aller Chrysler-Fahrzeugmodelle die den Muscle-Cars zugerechnet werden, beispielsweise dem Dodge Charger, Plymouth Road Runner oder Dodge Challenger.

Ein verbreiteter Irrtum ist weiterhin, die Motoren des Konzerns wären ausschließlich von Mopar entwickelt und/oder hergestellt worden. Oft ist zum Beispiel von Mopar-Hemi-V8 zu lesen. Fakt ist, dass Chrysler und Dodge die Motoren entwickelten und auch herstellten. Zeitweise waren sogar verschiedene Motoren gleichen Hubraums von beiden Herstellern auf dem Markt. Grund für die Verbreitung dieses Irrtums ist ebenfalls die Verwendung des Begriffs „Mopar“ statt (richtig) „Chrysler“ in der Firmengeschichte. Dies rührt wohl daher, dass der berühmte HEMI-Motor zunächst als Rennmotor etabliert und auch vom eigenen Rennteam genutzt wurde, bevor er schließlich in seiner klassischen Form als 426cui HEMI ab 1966 auch in Serienfahrzeugen erhältlich war.

Rochester Products Division (RPD) war eine Abteilung von General Motors, zur Herstellung von Vergasern und den dazugehörigen Komponenten (einschließlich der Emissions-Steuergeräte und Tempomaten) aus Rochester, New York.

Im Hochleistungsbereich wurden sie durch ihren ersten Vergaser mit mechanischer Benzineinspritzung bekannt, welcher 1957 für 484 $ als RamJet High-Performance Option in der Chevrolet Corvette orderbar war, aber auch in einigen Familien-PKWs geordert wurde. Auch Oldsmobile experimentierte mit der Rochester Kraftstoffeinspritzung und bot 1957 die Rochester Triple-Carburetor J2 Option, einen Dreifachvergaser mit mechanischer Benzineinspritzung, als Ausstattungspaket an.

In der Muscle Car Ära waren sie vorallem durch ihren in den 60igern entwickelten berühmten Quadrajet-Vergaser bekannt, der in allen Hochleistungsmotoren von Chevrolet, Oldsmobile, Buick und Pontiac Verwendung fand. Auch im berühmten 429 Cobra Jet Motor von Ford wurde er verbaut, wogegen der 429 Super Cobra Jet mit einem Holley-Vergaser bestückt wurde.

Muscle Car Typen

Heutige Klassifizierung

Compact Muscle Cars

AMC (American Motors Corporation)
Chrysler
General Motors
  • Chevrolet II Nova SS (Der Nova hieß bis 1968 Chevy II, Nova war eine Ausstattungslinie; ab 1969 hieß er nur noch Chevrolet Nova)
  • Chevrolet Nova SS (siehe auch Film Death Proof – Todsicher)
  • Oldsmobile F-85 Cutlass, Jetfire (1961-1963 gehörten die F-85/Cutlass zu den compact-cars, danach zu den midsize)
  • Pontiac Tempest 326, Le Mans 326, Le Mans Super Duty (1960-1963 gehörte der Tempest zu den compact-cars, danach zu den midsize)
Ford (US)
Tuner


Galerie Compact Muscle Cars


AMC (American Motors Corporation)
Chrysler
General Motors
Ford (US)
Tuner

Intermediate Muscle Cars

AMC (American Motors Corporation)
Chrysler
General Motors
Ford (US)
Tuner

Full Size Muscle Cars

AMC (American Motors Corporation)
Chrysler
General Motors
Ford (US)
Tuner

Muscle Trucks

Chrysler
General Motors
Ford (US)
  • Ford Ranchero GT 302, 351, 390, 428 Cobra Jet, 428 Cobra Jet Ram-Air, 429, 429 Cobra Jet, 429 Ram-Air
  • Ford Ranchero Rio Grande 302, 351, 390, 428 Cobra Jet, 428 Cobra Jet Ram-Air, 429, 429 Cobra Jet, 429 Ram-Air

Sonderkategorien

Personal Luxury Muscle Cars

AMC (American Motors Corporation)
Chrysler
General Motors
Ford (US)
Tuner

Super Muscle Cars

AMC (American Motors Corporation)
Chrysler
General Motors
Ford (US)
Tuner

Sport Muscle Cars

General Motors

Ursprüngliche Klassifizierung

Die originalen Muscle Cars

AMC (American Motors Corporation)
Chrysler
General Motors
Ford (US)

Galerie

Literatur

  • Randy Leffingwell, Darwin Holmstrom: Muscle – America's Legendary Performance Cars.
  • Robert Genat: Muscle Cars - Fifty Years

Einzelnachweise

  1. a b The rarest Muscle Cars, Abgerufen am 08. Mai 2012.
  2. http://www.camaros.org/copo.shtml
  3. Mike Weaver, George Gudat: SS/AMX webpages. Abgerufen am 5. Februar 2011: „This site is dedicated to the old SS/AMX warriors...“
  4. a b Auto Editors of Consumer Guide: Classic Muscle Cars: 1969 AMC AMX 390. howstuffworks com, 21. Juni 2007, abgerufen am 26. Juni 2010.
Commons: Muscle-Cars – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien