Ben Bernanke

Bernard Shalom „Ben“ Bernanke [13. Dezember 1953 in Augusta, Georgia) ist ein US-amerikanischer Ökonom. Er ist derzeitiger Vorsitzender der Council of Economic Advisers.
] (*Im Oktober 2005 nominierte ihn Präsident Bush zum künftigen Chef der "Fed" (Federal Reserve System), wo er nach der erwarteten Zustimmung des Senats Anfang 2006 Nachfolger von Alan Greenspan als Ratsvorsitzender der US-Notenbank wird.
Leben
Nach seinem Highschool-Abschluss 1971 in Dillon, South Carolina studierte er bis 1975 an der Harvard-Universität und promovierte 1979 am Massachusetts Institute of Technology zum Ph.D..
Anschließend war er Assistant- und 1983 bis 1985 Associate Professor an der Stanford-Universität. Zwischen 1996 und 2002 war er Professor und zeitweise Vorsitzender der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät an der Universität Princeton.
2002 wurde er unter Alan Greenspan Gouverneur im Federal Reserve Board. Am 21. Juni 2005 beriff ihn US-Präsident Bush zum Vorsitzenden des Council of Economic Advisers, dem wichtigsten wirtschaftspolitischen Ratgebergremium der amerikanischen Regierung.
Am 24. Oktober 2005 wurde Bernanke von Präsident Bush zum Nachfolger von Alan Greenspan als Vorsitzender des Federal Reserve Boards vorgeschlagen. Seine Wahl in dieses Amt durch den Kongress gilt angesichts seiner Fachkompetenz und der republikanischen Mehrheit in Senat und Repräsentantenhaus als wahrscheinlich, womit er am 31. Januar 2006 dem in den Ruhestand tretenden "legendären" Greenspan als Notenbank-Präsident nachfolgen würde.
Bernanke war Direktor des Monetary Economics Program des National Bureau of Economic Research, Herausgeber der American Economic Review sowie Mitglied im Advisory Board des angesehenen Journal of Money, Credit, and Banking. Neben einer großen Anzahl wissenschaftlicher Veröffentlichungen hat Bernanke auch drei volkswirtschaftliche Lehrbücher publiziert.
Bernanke ist verheiratet und hat zwei Kinder.
Ökonomische Positionierung
Bernanke gilt als pragmatischer Ökonom ohne tiefe ideologische Grundsätze. Er steht für eine ähnlich wie unter Greenspan auf Preisstabilität ausgerichtete Geldpolitik. Außerdem soll er er wie dieser den Republikanern nahestehen. Möglicherweise wird er seine Geldpolitik jedoch mehr an nominellen Zielen orientieren als Greenspan. Bernanke gilt als Befürworter der Strategie, eine Grenze der Inflationsrate vorzugeben.
Seine Nominierung zum künftigen Chef der "Fed" wird von der Fachwelt überwiegend begrüßt und auch von kritischen Finanzmedien wurde er jedoch schon seit längerer Zeit als Nachfolger von [[Alan erwartet, da er ebenfalls ein Verfechter der Inflationspolitik ist. Das folgende Zitat aus der Deflations-Diskussion zur Jahrtausendwende bringt Bernankes Einstellung gegenüber Inflation zum Ausdruck:
«Die US Regierung verfügt über eine Technologie, genannt Druckerpresse (oder heute ihr elektronisches Äquivalent), die ihr die Produktion so vieler US-Dollars erlaubt, wie sie wünscht - und das ohne Kosten.» (Quelle: www.federalreserve.gov)
Angeblich hat er in einer Studie unter anderem angeregt, Dollars im Deflationsfall tatsächlich mit dem Hubschrauber abwerfen zu lassen. (Siehe "Das Greenspan Dossier" von Claus Vogt).
Veröffentlichungen
Lehrbücher:
- Principles of Economics (mit Robert H. Frank)
- Principles of Macroeconomics (mit Robert H. Frank)
- Macroeconomics (mit Andrew B. Abel)
wichtige Forschungsarbeiten:
- Essays on the Great Depression. Princeton University Press, Princeton 2000, ISBN 0-691-01698-4
- Inflation Targeting: Lessons from the International Experience. Princeton University Press, Princeton 2001, ISBN 0-691-08689-3
- Should Central Banks Respond to Movements in Asset Prices?, American Economic Review, Mai 2001. (mit Mark Gertler)
- Inflation Targets and Monetary Policy, Journal of Money, Credit, and Banking, November 1997, 29. Jg., Nr. 4(2), S. 653-84 (mit Michael Woodford)
- The Federal Funds Rate and the Channels of Monetary Transmission, American Economic Review, September 1992, 82. Jg., Nr. 4, S. 901-21 (mit Alan Blinder)
Weblinks
- Offizielle Homepage an der Universität Princeton Vorlage:Langlink
- Biographie des Weißen Hauses Vorlage:Langlink
- Redetext von “Deflation: Make Sure ‚It‘ Doesn’t Happen Here” Vorlage:Langlink
Personendaten | |
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NAME | Bernanke, Ben |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer Ökonom |
GEBURTSDATUM | 13. Dezember 1953 |
GEBURTSORT | Augusta, Georgia |