Ruhrgebiet
Basisdaten Ruhrgebiet | |
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Bundesland: | Nordrhein-Westfalen |
Landschaftsverbände: | Rheinland |
Regierungsbezirke: | Arnsberg |
Körperschaft: | Kommunalverband (bis 31.09.2004)
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Fläche: | 4.434 km2 |
Einwohner: | 5.446.700 (14.11.2003 ) |
Bevölkerungsdichte: | 1.213 Einwohner/km2 |
Höhe: | xxx m ü. NN |
Höchster Punkt: | 420 m ü. NN, bei Breckerfeld |
Niedrigster Punkt: | 14 m ü. NN, bei Xanten |
Verbandsgrenze: | xxx km |
Nord-Süd Ausdehnung: | 67 km |
West-Ost Ausdehnung: | 116 km |
Postleitzahlen: | 4xxxx bis 4xxxx,
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Geografische Lage: | xx° xx' n. Br.
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KFZ-Kennzeichen: | BO , DO , DU , E , GE , HA , HAM ,
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Gliederung des Ruhrgebiets: | 11 kreisfreie Städte, 4 Kreise |
Website: | www.ruhrgebiet.de |
Politik | |
Verbandsdirektor: | Dr. Gerd Willamowski |
Bevölkerung | |
Arbeitslosenquote: | 12,6 % (13.02.2004 ) |
Das Ruhrgebiet (umgangssprachlich auch Revier oder Ruhrpott) ist ein Ballungsgebiet mit über 5.4 Mio. Einwohnern und besteht aus einer Reihe von im Laufe der Entwicklung zusammengewachsenen (und im nördlichen Bereich teilweise erst während der Industrialisierung entstandenen) Industriestädten. Es wird begrenzt durch die Flüsse Ruhr im Süden, Rhein im Westen und Lippe im Norden. Im Südosten grenzt es an das Sauerland im Südwesten an das Bergische Land, im Westen an die Region Niederrhein und im Norden an das Münsterland.
Im Ruhrgebiet wird ein eigener, scherzhaft auch Ruhrpott-Deutsch oder Ruhrplatt genannter Dialekt gesprochen, das sog. Ruhrdeutsch oder Deutsch des Ruhrgebietes. Es handelt sich im wesentlichen um eine Variante des Hochdeutschen mit niederdeutschen Einflüssen, wie sie um 1900 zunächst in den norddeutschen Städten entstanden ist. Damals hat man langsam auch in der gesprochenen Sprache das Plattdeutsche verlassen. Dazu kommen einige wenige, heute eher historische Lehnwörter aus dem Polnischen (z.B. Mottek für den (Bergmanns-)Hammer).
Im Allgemeinen bezeichnet man heute das Gebiets des Kommunalverbands Ruhrgebiet als Ruhrgebiet. Zu diesem Verband gehören die kreisfreien Städte Bochum, Bottrop, Dortmund, Duisburg, Essen, Gelsenkirchen, Hagen, Hamm, Herne, Mülheim an der Ruhr und Oberhausen sowie die Kreise Unna, Recklinghausen, Wesel und der Ennepe-Ruhr-Kreis. Das Verbandsgebiet verteilt sich über die Landschaftsverbände Westfalen und Rheinland sowie über Regierungsbezirke Arnsberg, Düsseldorf und Münster, deren Verwaltungsstädte jedoch alle außerhalb des Ruhrgebiets liegen. Schon in früheren Zeiten wurden in regelmäßigen Abständen Forderungen nach einem eigenen Regierungsbezirk Ruhrgebiet laut, die sich jedoch nicht realisieren ließen. Weitergehende Ideen haben sogar eine Stadt Ruhrgebiet zum Gegenstand. In dieser Ruhrstadt würden etwa 5 bis 7 Millionen Menschen leben.
Auf einer Karte betrachtet kann man das Ruhrgebiet für eine einzige Metropole halten, da es nicht immer erkennbare Grenzen zwischen den einzelnen Städten gibt. Die Städte der Gegend sind zu einem großen Komplex zusammengewachsen, der eine (z. T. ehemalige) industrielle Landschaft von einmaliger Größe bildet. Anders als im heutigen Berlin, das ebenfalls durch rasches Zusammenwachsen kleinerer Städte während der Industrialisierung entstand, wurde im Ruhrgebiet aber der Gedanke, die Einzelstädte zu einer einzigen zusammenzufassen immer wieder verworfen. Nicht zuletzt, da das Ruhrgebiet auf der Grenze zwischen Rheinland und Westfalen seit jeher unterschiedlichen Verwaltungsbezirken zugeordnet war und ist.
Die Gegend, die in der Zeit der Industriellen Revolution zum größten industriellen Ballungszentrum Europas wuchs und die wirtschaftliche Bedeutung größtenteils der Kohle verdankte, steckt seit Beginn der Kohlekrise im Jahr 1958 in einer anhaltenden Phase des Strukturwandels, der von großen wirtschaftlichen Anpassungsschwierigkeiten gekennzeichnet ist. Die alten Industriezweige wie Steinkohleförderung und Stahlindustrie spielen heute nur noch eine untergeordnete Rolle, während die neuen Industrien wie Maschinenbau, Elektronik und nichtindustrielle Branchen wie der Dienstleistungssektor noch nicht ausreichend nachgewachsen sind.
Die Internationale Bauausstellung Emscher Park (IBA), die von 1989 bis 1999 im Ruhrgebiet tätig war, unterstützte den Strukturwandel: In ihrem Rahmen wurden ca. zweieinhalb Milliarden Euro in die Region investiert: Alte Industriegelände wurden umgenutzt bzw. in Industriemuseen umgewandelt. Die "Route der Industriekultur", die ähnlich den in Deutschland bekannten "Weinstraßen" oder "Burgenstraßen" nun die wichtigsten industriegeschichtlichen Stätten des Ruhrgebiets ansteuert, dient als Ausgangsbasis für die Vermarktung des Ruhrgebiets als Tourismusregion. Wesentlich zur infrastrukturellen Erschließung des Ruhrgebietes trägt die S-Bahn Rhein-Ruhr bei.
Persönlichkeiten
- Jürgen von Manger - (Adolf Tegtmeier) deutscher Schauspieler und Komiker
- Helge Schneider
Weblinks
- Website des Kommunalverbands Ruhrgebiet
- Regionalkunde Ruhrgebiet
- Route Industriekultur
- Online-Magazin für das Ruhrgebiet
