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Paul Matting

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Paul Matting, (* 2. Oktober 1859 in Kunersdorf; † 22. September 1935 in Bad Altheide) war preußischer Verwaltungsbeamter und Kommunalpolitiker, Oberbürgermeister von Breslau und Mitglied des preußischen Herrenhauses.

Leben

Paul Matting, Sohn des Kommerzienrats Herman Matting und seiner Frau Augusta Krueger aus Crossen an der Oder, studierte Jura in Berlin. Anschließend begann er eine Verwaltungslaufbahn in der Regierung von Danzig und wurde später Kämmerer von Stettin. Seit 1895 war er Zweiter Bürgermeister in Charlottenburg. Nach dem Rücktritt von Georg Bender berief der Stadtrat von Breslau ihn 1912 zum Ersten Bürgermeister mit einer Amtszeit von 12 Jahren.

Höhepunkt seiner Laufbahn war die Einweihung der noch unter seinem Vorgänger Bender begonnenen Jahrhunderthalle am 20. Mai 1913. Benannt nach der einhundertjährigen Wiederkehr des in Breslau verbreiteten Aufrufs König Friedrich Wilhelms III. "An mein Volk", war die Jahrhunderthalle ein technisches Meisterwerk mit der zum damaligen Zeitpunkt größten freitragenden Kuppel weltweit. Aufgrund der guten Akustik konnte Matting seine, entsprechend des Anlass patriotische, Rede vor 5000 Zuhörern ohne technische Hilfsmittel halten.

Während der Zeit des Ersten Weltkriegs konnte Matting noch 1916 die Hindenburgbrücke (heutige "Most Warszawski"/Warschauer Brücke) über die Oder einweihen, sonst war die Verwaltung aber mit der kriegsbedingt unzureichenden Versorgung der 390.000 Einwohner der Stadt beschäftigt. In Folge der Novemberrevolution musste Matting, obwohl für 12 Jahre gewählt, vorzeitig sein Amt räumen und trat im Januar 1919 zurück, um dem demokratisch legitimierten Nachfolger Otto Wagner Platz zu machen.

Matting war mit der Engländerin Bessie Weiß verheiratet. Nach dem Tod seiner Frau und seiner Pensionierung heiratete er er in zweiter Ehe Dorota Kowalczewski und zog mit ihr in das schlesische Kurbad Bad Altheide und liess sich dort als Rechtsanwalt und Notar nieder. Matting Paul starb am 22. September 1935. Nach dem Tod wurde 1937 in Breslau eine Straße nach ihm benannt (heutige uliza Weigla).

Literatur

Alle genannten Literaturstellen sind in polnischer Sprache.