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Göttingen

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Göttingen
Wahrzeichen Karte
Gänseliesel
Göttingens Lage in Deutschland
Göttingens Lage in Deutschland
Basisdaten
Staat: Deutschland
Bundesland: Niedersachsen
Landkreis: Göttingen
Gliederung des
Stadtgebiets:
18 Stadtbezirke
und 9 Ortschaften
Fläche: 117,2 km²
Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Höhe: 138-426 m ü. NN
Einwohner: 121.979 (28. Februar 2005)
Bevölkerungsdichte: 1.041 Einwohner/km²
Postleitzahl: 37001-37085 (alte PLZ 3400)
Vorwahl: 0551
Kfz-Kennzeichen:
Gemeindeschlüssel: 03 1 52 012
Adresse der
Stadtverwaltung:
Hiroshimaplatz 1-4
37070 Göttingen
Website: www.goettingen.de
E-Mail-Adresse: stadt@goettingen.de
Politik
Oberbürgermeister: Jürgen Danielowski (CDU)

Göttingen ist eine traditionsreiche Universitätsstadt im Südosten des Bundeslandes Niedersachsen. Sie ist nach Hannover, Braunschweig, Osnabrück und Oldenburg (Oldb) die fünftgrößte Stadt und eines der Oberzentren des Landes. Göttingen ist Kreisstadt und größte Stadt des gleichnamigen Landkreises und war bis 1964 eine kreisfreie Stadt. Damals wurde sie durch das vom Landtag in Niedersachsen verabschiedete so genannte "Göttingen-Gesetz" in den Landkreis Göttingen integriert, wird jedoch weiterhin den kreisfreien Städten gleichgesetzt, sofern "dieses Gesetz nichts anderes bestimmt". Größere Städte in der Nähe sind Kassel, ca. 38 km südwestlich, Braunschweig, ca. 92 km nordöstlich und Hannover, ca. 94 km nördlich von Göttingen. Die Einwohnerzahl der Stadt Göttingen überschritt 1965 die Grenze von 100.000, wodurch sie zur Großstadt wurde.

Die Stadt Göttingen ist Teil der geplanten Metropolregion Hannover-Braunschweig-Göttingen.

Geografie

Jüdenstraße mit Museum

Göttingen liegt 54,00 km nord-nordwestlich des geografischen Mittelpunkts von Deutschlands, womit es seit der Wiedervereinigung von Bundesrepublik Deutschland und DDR (3. Oktober 1990) nach Erfurt, das noch einiges näher an dieser Stelle liegt, die zentralste Großstadt des Staats ist.

Göttingen liegt an der Grenze der Leine-Ilme-Senke gegen den Göttinger-Northeimer Wald, im Tal der Leine am Fuße des Hainberges im Osten und des Egelsbergs beziehungsweise Kleinen Hagens im Westen.

Stadtgliederung

Das Stadtgebiet Göttingens ist in 18 Stadtbezirke beziehungsweise Stadtteile eingeteilt. Einige der Stadtteile sind allein oder mit benachbarten Stadtteilen zusammen Ortschaften im Sinne der Niedersächsischen Gemeindeordnung (NGO). Sie haben einen vom Volk gewählten Ortsrat, der je nach Einwohnerzahl der Ortschaft zwischen 9 und 13 Mitglieder hat. Vorsitzender des Ortsrat ist ein Ortsbürgermeister. Die Ortsräte sind zu wichtigen, die Ortschaft betreffenden Angelegenheiten zu hören. Die endgültige Entscheidung über eine Maßnahme obliegt jedoch dem Gesamtgemeinderat der Stadt Göttingen. Trotz der Zusammenlegung von ehemals eigenständigen Gemeinden zu Ortschaften sind die Dörfer eigenständig geblieben.

Siehe auch:

Nachbargemeinden

Folgende Gemeinden grenzen an die Stadt Göttingen. Sie werden im Uhrzeigersinn beginnend im Norden genannt und gehören alle zum Landkreis Göttingen: Flecken Bovenden, Waake (Samtgemeinde Radolfshausen), Gleichen, Friedland, Rosdorf, Stadt Dransfeld (Samtgemeinde Dransfeld) und Flecken Adelebsen


Geschichte

Göttingen geht auf ein Dorf zurück, dass sich archäologisch bis ins 7. Jahrhundert nachweisen lässt. Dieses Dorf wurde 953 unter dem Namen "Gutingi" erstmals in einer Urkunde Ottos I. erwähnt. Archäologische Funde weisen auf ein ausgebildetes Handwerk hin und lassen auf weitreichende Handelsbeziehungen schließen.

Zu einem nicht näher bekannten Zeitpunkt etwa zwischen 1150 und 1200 wurde nordwestlich dieses Dorfs eine Stadt gegründet, die den Ortsnamen weiterführte. Stadtgründer war wahrscheinlich Heinrich der Löwe. Um 1200 besaß Göttingen bereits die Stadtrechte. Das nunmehr so genannte "Alte Dorf" gliederte sich allmählich vollständig in die Stadt ein. Von 1351 bis 1572 war Göttingen Mitglied der Hanse. Über das Fürstentum Calenberg-Göttingen kam die Stadt 1584 an das Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel, 1635 an Calenberg und 1692 schließlich zum Kurfürstentum Hannover. 1737 wurde die Georg-August-Universität eröffnet. 1806 war die Stadt vorübergehend preußisch, kam dann 1807 zum Königreich Westfalen, doch 1813 erneut zu Hannover, das ab 1814 zum Königreich erhobenen wurde. Hier wurde Göttingen 1815 Sitz eines Amtes, das ab 1823 zur neu gebildeten "Landdrostei Hildesheim" gehörte. Die Stadt selbst genoss jedoch von Anfang an eine gewisse Selbständigkeit. Das Amt Göttingen wurde in der Folgezeit mehrfach verändert.

1854 wurde Göttingen an das Eisenbahnnetz angeschlossen. Heute halten die meisten ICEs in Nord-Süd-Richtung in Göttingen.

1866 kam Göttingen mit dem gesamten Königreich Hannover an Preußen. 1885 erhielt Göttingen den Status einer Kreisfreien Stadt und wurde Sitz des aus dem Amt Göttingen hervorgegangenen Landkreises Göttingen. In der Zeit des Nationalsozialismus befand sich in der Nähe von Göttingen das Jugendkonzentrationslager Moringen, das 1945 befreit wurde. Aus der Landdrostei Hildesheim ging der neue Regierungsbezirk Hildesheim hervor, zu dem Stadt- und Landkreis Göttingen fortan gehörten. Diese Verwaltungszugehörigkeit veränderte sich für die Stadt Göttingen erst im Jahre 1964, als sie durch das so genannte Göttingen-Gesetz wieder dem Landkreis Göttingen eingegliedert wurde. Im Rahmen der Kreisreform wurde 1973 der Landkreis Göttingen um die aufgelösten Landkreise Duderstadt und Hannoversch Münden vergrößert.

Anfang der 1990er Jahre geriet Göttingen wegen der sogenannten "Scherbendemos" der Autonomen Antifa in die Schlagzeilen. Zwischen 1990 und 2000 gab es aus dieser linksradikalen Bewegung zahlreiche Aktionen, welche ein bundesweites Medienecho auf sich zogen.

Eingemeindungen

Folgende Gemeinden wurden nach Göttingen eingegliedert:

  • 1963: Herberhausen
  • 1964: Geismar, Grone, Nikolausberg und Weende
  • 1973: Deppoldshausen, Elliehausen, Esebeck, Groß Ellershausen, Hetjershausen, Holtensen, Knutbühren und Roringen

Einwohnerentwicklung

Bevölkerungsentwicklung in Göttingen

Die Einwohnerentwicklung weist seit dem Mittelalter ein Wachstum auf, das sich mit Beginn der frühen Neuzeit stark beschleunigt hat. 1985 wurden mit 132.100 Einwohnern ein vorläufiger Höchsstand erreicht. Einwohnerentwicklung (Göttingen). Ende des Jahres 2004 hatte Göttingen 129.500 Einwohner.

Studentenzahlen der Uni Göttingen 2004: Sommersemester: 23.446, Wintersemester: 24.398 Studentenzahlen der Uni Göttingen 2005: Sommersemester: 23649, Wintersemester: 24.400 Quelle: Studierendenstatistik der Universität Göttingen, Stabsstelle DV der Zentralverwaltung, Stand: 21.10.2005).

Siehe auch: Daten zur Einwohnerentwicklung in Göttingen.

Religionen

Das Gebiet der Stadt Göttingen gehörte anfangs zum Erzbistum Mainz beziehungsweise zu dessen Archidiakonat Nörten. 1528 wurden die Schriften Martin Luthers in der Stadt verbreitet und 1529 wurde die erste protestantische Predigt in Göttingen in der Paulinerkirche gehalten. Danach war Göttingen über viele Jahrhunderte eine fast ausschließlich lutherische Stadt. 1530 erhielt die Stadt eine neue Kirchenordnung mit einem Stadtsuperintendenten, welcher dem Landessuperintendenten in Grubenhagen unterstand. Alle Kirchengemeinden der Stadt bildeten einen Gesamtverband. Über das Fürstentum Calenberg-Göttingen kam die Stadt 1584 an das Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel, 1634 an Braunschweig-Lüneburg und mit diesem schließlich zum Kurfürstentum und späteren Königreich Hannover. Hier wurde Göttingen Sitz eines Sprengels, zu dem mehrere Kirchenkreise, darunter auch der Kirchenkreis Göttingen gehört. Alle protestantischen Kirchengemeinden der Stadt Göttingen gehören heute - sofern es sich nicht um Freikirchen handelt - zum Kirchenkreis Göttingen der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Hannovers.

Ab 1713 wurden in Göttingen auch reformierte Hausgottesdienste gehalten, 1736 gab es französisch-reformierte Gottesdienste. Dies alles führte 1748 zur Gründung einer reformierten Gemeinde, die 1752 in die Konföderation reformierter Kirchen in Niedersachsen aufgenommen wurde. 1928 war die reformierte Gemeinde Göttingens Gründungsmitglied des Bundes Evangelisch-reformierter Kirchen Deutschlands, dem sie heute noch angehört.

Ab 1746 wurden für die Studenten in Göttingen auch wieder katholische Gottesdienste erlaubt, ein Jahr später auch für alle Einwohner der Stadt, doch konnte erst 1787 die erste katholische Kirche (St. Michael) nach der Reformation gebaut werden. 1825 entstand eine selbständige Pfarrgemeinde, die zum Bistum Hildesheim gehörte. 1929 wurde eine zweite katholische Kirche gebaut, die Pauluskirche. Später wurde Göttingen Sitz eines Dekanats des Bistums Hildesheim, zu dem heute alle Pfarrgemeinden der Stadt gehören.

Neben den beiden großen Kirchen gibt es auch Gemeinden, die zu Freikirchen gehören, darunter eine Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde (Baptisten, gegründet 1894), eine Mennoniten-Gemeinde (gegründet 1946), die Evangelische Freikirche Ecclesia, eine Gemeinde der Siebenten-Tags-Adventisten, eine Gemeinde der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK) und die Orth Harald Kirche, eine Freie Evangelische Gemeinde (FeG).

In Göttingen gibt es auch eine seit dem 16. Jahrhundert nachweisbare jüdische Gemeinde, deren Synagoge in der Reichspogromnacht 1938 niedergebrannt wurde. Der jüdische Friedhof neben dem Stadtfriedhof hat die Zeit des Nationalsozialismus erstaunlich gut überstanden. Mittlerweile gibt es wieder ein reges jüdisches Gemeindeleben, ebenso ist ein jüdisches Gemeindezentrum geplant.

Ebenso gibt es mehrere muslimische Gemeinden. Momentan wird eine repräsentative Moschee in Grone gebaut.

Darüber hinaus ist auch die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage und die Neuapostolische Kirche in Göttingen vertreten.

Politik

Datei:Nrathaus-goe.jpg
Neues Rathaus

An der Spitze der Stadt stand schon seit dem 12. Jahrhundert der Rat mit 24 Ratsherren. Ab 1319 unterstand auch die Neustadt dem Rat. Die Wahl des Rates erfolgte am Montag nach dem Michaelistag. Ab 1611 wurden die 24 Ratsherren von der gesamten Bürgerschaft gewählt. Der Rat wählte aus seiner Mitte den Bürgermeister. Ab 1669 gab es nur noch 16 Ratsherren, später nur noch 12. Ab 1690 wurde das Stadtregiment völlig neu geordnet. Danach gab es den Rat, der aus dem Gerichtsschulze, 2 Bürgermeistern, dem Syndikus, dem Stadtsekretär und 8 Ratsherren, die von der Regierung zu wählen waren, bestand. Während der Zugehörigkeit der Stadt zum Königreich Westfalen leitete ein Maire die Stadtverwaltung. Ihm stand ein Munizipalrat zur Seite. 1831 wurde ein neues Verfassungs- und Verwaltungsreglement erlassen. Danach gab es einen Bürgermeister beziehungsweise ab 1844 einen Oberbürgermeister. Mit der neuen Städteordnung von 1852 gab es wieder einen Bürgermeister, der ab 1885 erneut den Titel Oberbürgermeister trug. Während des Dritten Reichs wurde das Stadtoberhaupt von der Partei eingesetzt.

1946 führte die Militärregierung der Britischen Besatzungszone die Kommunalverfassung nach britischem Vorbild ein. Danach gab es einen vom Volk gewählten Rat. Dieser wählte aus seiner Mitte den Oberbürgermeister als Vorsitzenden und Repräsentanten der Stadt, welcher ehrenamtlich tätig war. Daneben gab es ab 1946 einen ebenfalls vom Rat gewählten hauptamtlichen Oberstadtdirektor als Leiter der Stadtverwaltung. 2000 wurde in Göttingen die Doppelspitze in der Stadtverwaltung aufgegeben. Seither gibt es nur noch den hauptamtlichen Oberbürgermeister. Dieser ist Leiter der Stadtverwaltung und Repräsentant der Stadt. Er wird seit 1999 direkt vom Volk gewählt. Es gibt jedoch weiterhin einen eigenen Vorsitzenden des Rates, der nach jeder Kommunalwahl bei der konstituierenden Sitzung des Rates aus dessen Mitte gewählt wird.

Siehe auch: Liste der Oberbürgermeister, Oberstadtdirektoren und Ratsmehrheiten


Wappen

Das Wappen der Stadt Göttingen zeigt in geteiltem Schild: Oben in Blau auf silbernem Bogen drei silberne rotbedachte Türme, der mittlere mit goldenem Knauf und begleitet von vier goldenen Kugeln (2:2), die seitlichen vierfenstrig, mit goldener Kreuzblume; unten in Rot ein linkshin schreitender blaubewehrter goldener Löwe. Die Stadtflagge ist schwarz-gold.

Das Wappen ist bereits seit 1278 nachweisbar und wurde in seiner heutigen Form zuletzt 1961 in der Hauptsatzung der Stadt festgelegt. Zeitweise verwendete die Stadt auch ein einfacheres Wappen, das in Schwarz den golden gekrönten, goldenen Großbuchstaben G zeigte.

Städtepartnerschaften

Göttingen unterhält mit folgenden Städten eine Städtepartnerschaft:

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Datei:Fahrradgoe.jpg
Fahrradstadt Göttingen: Der Bahnhofsvorplatz

Durch das westliche Stadtgebiet von Göttingen führt von Nord nach Süd die Bundesautobahn A 7 Hannover - Kassel - Würzburg. Südlich von Göttingen entsteht mit dem Dreieck "Drammetal" der Anschluss an die Bundesautobahn A 38. Ferner führen die Bundesstraßen B 3 und B 27 durch Göttingen.

Der Bahnhof Göttingen liegt an der Neubaustrecke Hannover-Würzburg und ist damit eine Haltestelle des ICE. Ferner verkehren von hier direkte ICE über Braunschweig nach Berlin. Im alten Streckennetz liegt Göttingen an der Nord-Süd-Hauptstrecke von Hamburg über Hannover aus Norden und nach Fulda bzw. Frankfurt (Main) im Süden. Nahe Göttingen zweigt eine Nebenstrecke in den Solling ab, in Richtung Bodenfelde und Altenbeken.

Die nächsten Flughäfen sind in Hannover, Kassel und Paderborn.

Den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) bedienen die Buslinien der Göttinger Verkehrsbetriebe (GöVB).

Vielfach bevorzugtes Verkehrsmittel in der Studentenstadt ist allerdings das Fahrrad. Durch seine weitgehend hügellose Lage ist der Stadtkern mit seinen vielen Fahrradwegen sehr einladend.

Medien

Printmedien: In Göttingen erscheint als einzige lokale Tageszeitung das Göttinger Tageblatt, das vom Madsack-Verlag herausgegeben wird. Wöchentlich erscheinen die kostenlosen Anzeigenblätter blick (ebenfalls Madsack) und EXTRA TIP. Darüber hinaus gibt es die Initiative zur Gründung einer alternativen Genossenschaftszeitung Göttinger Wochenzeitung. Einmal monatlich erscheinen die Stadtmagazine 37, diggla, pony, publiker, tagessatz und trends&fun sowie alle 1-2 Wochen die politisch weit links angesiedelte Göttinger Drucksache. Des Weiteren erscheint vierteljährlich das Regionaljournal für Südniedersachsen regjo.

Radiosender: Zwar ist in Südniedersachsen der Hessische Rundfunk mit seinen Programmen schon gut zu empfangen, stärkster überregionaler Radiosender ist aber der NDR, der in Göttingen mit einem eigenen TV- und Hörfunkstudio vertreten ist. Darüber hinaus gibt es die Privatsender Antenne, ffn, die in Göttingen ebenfalls kleine Studios eingerichtet haben, sowie Radio 21 und seit 1997 das nichtkommerzielle Lokalradio StadtRadio Göttingen.

Internetportale: Wichtige lokale Internetadressen sind zum Beispiel das Portal der Göttinger Stadtverwaltung, der Marktplatz-Südniedersachsen sowie das linksalternative Internetmagazin goest.

Filmstadt Göttingen

1945 - 1960 war Göttingen Produktionsstätte zahlreicher Spielfilme u. a.

Produktionsfirma war die "Göttinger Filmaufbau-Gesellschaft", die von Hans Abich und Rolf Thiele 1946 gegründet wurde. Die Gesellschaft steht für den problemorientierten Kinofilm der 50er-Jahre sowie die Produktion zahlreicher Komödien mit Heinz Erhardt. 1960 siedelte die Gesellschaft nach München um.

Die Curt-Goetz-Filme wurden von der Domnick-Filmproduktion GmbH produziert.

Öffentliche Einrichtungen

Göttingen ist Sitz folgender Einrichtungen beziehungsweise Institutionen:

Bildung und Forschung

Historische Sternwarte der Universität

Außerdem hat Göttingen das komplette Angebot an allgemein bildenden und beruflichen Schulen. Siehe hierzu die Website des Göttinger Schulnetzes unter www.goe.ni.schule.de.


Kultur und Sehenswürdigkeiten

Theater

Deutsches Theater
Junges Theater

Musik

Die jährlich im Frühsommer veranstalteten Internationalen Händel-Festspiele gehen zurück auf die ersten Wiederaufführungen von Händel-Opern in nachbarocker Zeit, die in den 1920er Jahren von Musikwissenschaftlern in Göttingen initiiert wurden. Im späten 20. Jahrhundert wurden die Festepiele unter der Leitung von John Eliot Gardiner und später Nicholas McGegan zu einem Zentrum der musikalischen und szenischen historischen Aufführungspraxis der Werke Händels. Die Festspiele ziehen ein internationales Publikum an, insbesondere auch aus Händels Wahlheimat Großbritannien.

1964 machte der Chanson Göttingen der französischen Sängerin Barbara die Stadt auch im Ausland bekannt. Heute sind es vorwiegend Einrichtungen wie das Göttinger Symphonieorchester, das Jugend-Sinfonieorchester, der Göttinger Flowmarkt oder die Guano Apes und Ganz Schön Feist, die über die Stadtgrenzen hinaus bekannt sind. Auch Solisten der Chorakademie Göttingen werden an Musiktheatern der Region regelmäßig engagiert.

Literatur

Museen

Bauwerke

In der Innenstadt innerhalb des Walles liegen sieben Kirchen:

  • St. Albani im Osten der Innenstadt, leicht erhöht gelegen im Gebiet des ursprünglichen Gutingi, der Keimzelle der heutigen Stadt.
  • St. Jacobi, weithin sichtbares Wahrzeichen und höchste Kirche der Stadt.
  • St. Johannis, zweitürmige Marktkirche. Am 23. Januar 2005 brannte der Nordturm der Kirche nach einer Brandstiftung aus.
  • St. Marien ist die Kirche der ehemaligen Deutschordenskommende.
  • St. Michaelis, die einzige katholische Kirche in der Innenstadt, ist wie ein Bürgerhaus in die Straße eingereiht; die kirchliche Fassade wurde erst um 1900(?) ausgeführt.
  • St. Nikolai, die heutige Universitätskirche, ist von der Baugestalt her unscheinbar. Jedoch wurden bei archäologischen Untersuchungen romanische Fundamente (12.Jh.?) angetroffen.
  • Paulinerkirche, heute umfunktioniert als alte Universitätsbibliothek, ist eine ehemalige Dominikanerkirche.

Davon sind die 5 ältesten Stadtpfarrkirchen: Albani, Jacobi, Johannis, Nikolai und Pauliner - Marien kam wahrscheinlich erst nach einer Stadterweiterung hinzu.

Gänselieselbrunnen vor dem Alten Rathaus

Auch das Alte Rathaus ist im Kern gotisch. Auf dem davorgelegenen Marktplatz befindet sich der berühmte Gänselieselbrunnen, das Wahrzeichen der Stadt. Außerdem finden sich zahlreiche mitunter stark restaurierte Fachwerkhäuser (13. bis 19. Jahrhundert) wie zum Beispiel die Junkernschänke (1547), das Bornemannsche Haus, das Schrödersche Haus und das Lichtenberghaus, mit dem sich die Stadt Göttingen im "ZEIT"-Wettbewerb "365 Orte im Land der Ideen" bewirbt. Die Innenstadt ist noch heute fast vollständig umgeben vom im 18. Jahrhundert zu einem Spazierweg umgebildeten Wall.

Zu den universitären Sehenswürdigkeiten zählen die Aula mit dem Karzer (in dem auch der Reichskanzler v. Bismarck als Student einsaß - und sich an der Wand verewigte), die neben anderen Göttinger Bauten auch auf dem 10-DM-Schein zu sehen war, das Alte Auditorium und der Alte Botanische Garten. Die ehemalige Sternwarte beim Geismarer Tor ist ein klassizistischer Bau mit Anklängen an die so genannte Revolutionsarchitektur (um 1800).

Am Geismarer Tor befindet sich das ehem. Acchouchierhaus (Entbindungsanstalt der späten Aufklärungszeit), das heute als Universitätsinstitut genutzt wird.

An die Studienzeit Bismarcks erinnert neben dem Karzer das Bismarck-Häuschen am Wall unmittelbar vor den Toren der Stadt. Auf dem Hainberg gibt es einen der um 1900 beliebten Bismarcktürme.

Im Stadtteil Nikolausberg findet man in exponierter Lage eine malerische Dorfkirche, deren romanischen Bauteile stilistisch mit der so genannten Bauschule von Königslutter in Verbindung zu stehen scheinen. Ursprünglich als Klosterkirche gegründet, siedelte der Konvent schon früh in das nahe im Tal gelegene Weende (heute auch Stadtteil von Göttingen) über.

Nördlich von Göttingen, oberhalb von Bovenden, befindet sich die Ruine der mittelalterlichen Burg Plesse.

Konzert der Händel-Festspiele in der Alten Aula am Wilhelmsplatz

Regelmäßige Veranstaltungen

  • April/Mai: Kinothek-Filmfest
  • Mai/Juni: Kunstmarkt
  • Juni: Internationale Händel-Festspiele
  • Oktober: Internationale Orgeltage
  • Oktober: Göttinger Literaturherbst

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

Siehe: Liste der Ehrenbürger von Göttingen

Söhne und Töchter der Stadt

Die folgenden Personen wurden in Göttingen geboren. Für die Nennung hier ist es unerheblich, ob die Personen ihren späteren Wirkungskreis in Göttingen hatten oder nicht. Viele sind andernorts bekannt geworden. Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollzähligkeit.

Weitere Persönlichkeiten mit Bezug zu Göttingen

Hier werden bekannte Persönlichkeiten aufgeführt, die in Göttingen einen Teil ihres Lebens verbracht haben oder in Göttingen gestorben sind.

Literatur

  • "Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte" Band III Nordwestdeutschland, 1. Teilband Niedersachsen/Bremen - Im Auftrage der Arbeitsgemeinschaft der historischen Kommissionen und mit Unterstützung des Deutschen Städtetages, des Deutschen Städtebundes und des Deutschen Gemeindetages, hrsg. von Erich Keyser, Stuttgart, 1952
  • Ludwig Börne: Die Göttinger Unruhen (1818). Sämtliche Schriften. Band I, Düsseldorf 1964.
  • Albrecht Saathoff: Geschichte der Universitätsstadt Göttingen, 1937.
  • Dietrich Denecke/Helga-Maria Kühn (Hrsg.): Göttingen. Geschichte einer Universitätsstadt, 3 Bde., Göttingen 1987-2002: Bd.1 (1987); Bd.2 (2002); Bd.3 (1999), ISBN 3-525-36196-3
  • Gustav Meier: Filmstadt Göttingen: Bilder für eine neue Welt? Zur Geschichte der Göttinger Spielfilmproduktion 1945 bis 1961. Filmaufbau GmbH; Geschichte 1946-1960, 1996, ISBN 3-930459-14-0

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