Tetrahydroxyspirobisindan
| Strukturformel | ||||||||||
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| Struktur von Tetrahydroxyspirobisindan | ||||||||||
| Allgemeines | ||||||||||
| Name | Tetrahydroxyspirobisindan | |||||||||
| Andere Namen |
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| Summenformel | C21H24O4 | |||||||||
| Kurzbeschreibung |
farbloser bis hellgelber Feststoff | |||||||||
| Externe Identifikatoren/Datenbanken | ||||||||||
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| Eigenschaften | ||||||||||
| Molare Masse | 340,41 g·mol−1 | |||||||||
| Aggregatzustand |
fest | |||||||||
| Schmelzpunkt | ||||||||||
| Löslichkeit |
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| Sicherheitshinweise | ||||||||||
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| Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa). | ||||||||||
Tetrahydroxyspirobisindan ist eine polycyclische aromatische Spiroverbindung. Die Struktur ist durch die sp3-Hybridisierung des Spirokohlenstoffs rigide(Referenz Röntgenstruktur), desweiteren ist die Verbindung optisch aktiv. Die axiale Chiralität ist durch das Spirozentrum bedingt und ähnelt der Atropisomerie von Binaphthol. Beide Enantiomeren sind durch Racematspaltung einfach zugänglich. Entsprechend der Starrheit der Spirostruktur ist eine Racemisierung nur durch Zerstörung der Molekülstruktur möglich.
Weitere Eigenschaften
Der Drehwert der beiden Enantiomere beträgt + bzw. - 44 ° bei 26 °C und 589 nm (c = 1 in Methanol). Die Struktur neigt unter Licht- und Sauerstoffkontakt zur raschen Oxidation zum entsprechenden Tetraoxolen, was sich optisch durch eine orangene Färbung ausdrückt(Referenz Oxidation).
Gewinnung und Darstellung
Tetrahydroxyspirobisindan wird durch Kondensation von drei Equivalenten Aceton mit zwei Equivalenten Brenzcatechin in guten Ausbeuten dargestellt, katalysiert durch wässrige konzentrierte Halogenwasserstofflösungen (Referenz). Mechanistisch wird zunächst die Aldolreaktion dreier Acetonmoleküle postuliert, welche abschließend in einer Friedel-Crafts-Alkylierung an die Brenzcatechine substituiert werden.
Verwendung
- Tetrahydroxyspirobisindan bildet mit Molybdaten cyclische enantiomerenreine dimere Komplexe (Referenz).
- Durch Substitution mit 1,2,4,5-Tetrafluoro-substituierten Aromaten als Comonomer lassen sich lineare und cyclische Polymere herstellen. Diesen zeichnen sich durch einen starren Molekülbau aus. Die schwammartigen rigiden Polymere werden als polymer with intrinsic microporosity kurz PIM bezeichnet und eignen sich unter anderem zur Filtration von Gasen(Referenz)
- LC
Einzelnachweise
- ↑ Datenblatt Tetrahydroxyspirobisindan bei Alfa Aesar (Seite nicht mehr abrufbar).
- ↑ Datenblatt Phenazine bei Sigma-Aldrich (PDF).
- ↑ Eintrag zu Tetrahydroxyspirobisindan bei ChemBlink