Thedinghäuser Vorgeest
Die Thedinghäuser Vorgeest ist eine naturräumliche Haupteinheit innerhalb der naturräumlichen Großregion des Zentralen Norddeutschen Tieflandes. Sie ist Bestandteil der des Naturraums der Weser-Aller-Flachlandes.
Naturräumliche Gliederung
Die Thedinghäuser Vorgeest gliedert sich naturräumlich in folgende naturräumliche Untereinheiten:[1] [1]
- (zu 62 Weser-Aller-Flachland)
- 621 Thedinghäuser Vorgeest
- (621.0 Thedinghäuser Vorgeest)[2]
- 621.00 Delmenhorster Talsandplatten
- 621.01 Bruchhausener Bruch-Niederungen
- 621.02 Thedinghäuser Terrasse
- 621.03 Martfelder Terrasse
- (621.0 Thedinghäuser Vorgeest)[2]
- 621 Thedinghäuser Vorgeest
Begrenzt wird die Thedinghäuser Vorgeest im Süden durch das Mittelwesertal Westen von der Naturräumlichen Haupteinheit der Delmenhorster Geest, im Norden durch die Haupteinheit der Wesermarschen sowie im Osten durch das Verdener Wesertal.
Lage
Die Thedinghäuser Vorgeest umfasst große Teile des Stadtgebiets von Delmenhorst, der zu Bremen gehörende Ortsteil Huchting sowie Teile der Gemeinden Syke und der SamtgemeindeBruchhausen-Vilsen. Bis auf die zur kreisfreien Stadt Delmenhorst gehörenden Gebiete und dem Bremer Stadtteil Huchting ist die Thedinghäuser Vorgeest Bestandteil des Landkreises Diepholz.
Insgesamt umfasst die Thedinghäuser Vorgeesteine Fläche von 448 km²[3].
Naturraum
Bei der Thedinghäuser Vorgeest handelt es sich um eine strukturreiche Kulturlandschaft, die den Übergang zwsichen der Hohen Geest und dem Wesertal darstellt. Sie ist geprägt von geringen Höhenunterschieden, die im Mittel bei etwa 8 m NN, im Norden sogar bei 3 m NN liegen und somit als potenziell sturmflutgefährdet gelten. Höchste Erhebungen finden sich in den südlichen Bereichen der Thedinghäuser Vorgeest mit 8 bis 10 m NNim Bereich der Thedinghäuser Terrasse, sowie in der Martfelder Terrasse, wo Geländehöhen von 10 bis 12 m NN erreicht werdenNaturraum Thedinghäuser Vorgeest, Website des Landkreises Verden, abgerufen am 14. Mai 2012.</ref>.
Geprägt wird die Region von Sandböden. Massiver Raubbau an der Natur durch die bis zu den Agrarreformen des 19. Jahrhunderts üblichen Plaggenwirtschaft im Rahmen des Ewigen Roggenbaus führten ab dem Hochmittelalter auch in der Thedinghäuser Vorgeest zur Bildung großflächiger Heidelandschaften mit den für sie charakteristischen Podsolen, die an besonders ungünstigen Stellen vergleyt sindLandschaftssteckbrief 62100 Thedinghäuser Vorgeest, Bundesamt für Naturschutz, abgerufen am 14. Mai 2012.</ref>.
Mit der Einführung von Mineraldüngern und der Aufteilung der Allmenden wurden diese Heideflächen in Ackerland umgewandelt bzw. an den für die Landwirtschaft sehr ungünstigen Standorten der Binnendünen mit Kiefermonokulturen aufgeforstet. Im Umland Bremens kam es im Rahmen der Industrialisierung, v.a. aber nach dem II. Weltkrieg zu einem massiven Siedlungsausbau.
Naturschutzgebiete
Von erheblicher naturschutzfachlicher Bedeutung sind die zahlreichen durch Deichbrüche entstandenen Kolke in den von Weserhochwassern und von Sturmfluten bedrohten Bereichen. Auf Grund des sandigen Untergrundes entstanden hier zahlreiche Stillgewässer, wie etwa die Sandhauser Brake und die Schwarze Brake im nördlichen Stadtgebiet von Delmenhorst. Insgesamt stehen etwa 1,3% der Gesamtfläche der Thedinghäuser Geest unter Naturschutz[4]
Flüsse
Wichtigste Vorfluter der Thedinghäuser Vorgeest ist die Ochtum, deren Quellfluss Hache sowie deren Nebenflüsse Delme und Varreler Bäke. Im Raum Thedinghausen ist die Eyter ein zur Weser hin entwässernder Vorfluter.
Einzelnachweise
- ↑ a b Sophie Meisel: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 56 Bremen. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1961. → Online-Karte (PDF, 7,6 MB) Referenzfehler: Ungültiges
<ref>-Tag. Der Name „Blatt 72“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert. - ↑ De facto stellt die Thedinghäuser Vorgeest sowohl die Haupteinheit (Region 4. Ordnung) 621 als auch die Einheit 5. Ordnung 621.0 dar.
- ↑ www.ga-online.de: Landschaftssteckbrief 62100 Thedinghäuser Vorgeest, Bundesamt für Naturschutz, abgerufen am 30. April 2012.
- ↑ www.ga-online.de: 62100 Thedinghäuser Vorgeest, Bundesamt für Naturschutz, abgerufen am 30. April 2012.