HYBNET
Als HYBNET (von hybrides Breitbandnetz) wird das ARD-interne Glasfaser-Leitungsnetz bezeichnet, welches die angeschlossenen Rundfunkanstalten mit einem Datendurchsatz von max. 2,5 GBit untereinander verbindet. Basistechnologie ist SDH auf der Hierarchiestufe STM-16 mit einer nominalen Datenrate von knapp 2,5 Gbit/s.
Die physikalische Netzwerk-Topologie ist in Form von zwei Ringen ausgelegt. Am Nordring sind die Standorte Leipzig, Berlin, Hamburg, Bremen, Köln und Frankfurt am Main angeschlossen, der Südring verbindet die Standorte Saarbrücken, Baden-Baden, Stuttgart und München verbinden und teilt sich mit dem Nordring die Spange Frankfurt am Main - Leipzig. Jedes Segment der Ringe besteht aus disjunkt (räumlich getrennt) verlegten Glasfasern, die einen 1:1 Schutz der physikalischen Verbindung ermöglichen.
Im Hybnet sind verschiedene, früher separat betriebene Dienste aufgegangen:
- Die ehemals von der deutschen Bundespost und später Telekom betriebenen Dauerleitungsnetze für Hörfunk und Fernsehen wurden mit ihrer logischen sternförmigen Topologie abgebildet (Kontribution Hörfunk und Fernsehen).
- Die Verteilung des in Frankfurt am Main abgewickelten ersten Programms der ARD an die Rundfunkanstalten in einem logisch ringförmigen Netz (Distribution Fernsehen).
- Das Corporate Network (CN) der ARD stellt ein ISDN mit lokalem Breakout in einem Netz mit logischer Wagenradtopologie zur Verfügung. Neben Telefoniediensten werden über das CN zum Beipiel auch Kommandosprechverbindungen zur betrieblichen Koordination zur Verfügung gestellt.
- Über das integrierte ATM werden IP-Traffic (Netzwerkprotokoll MPLS) und permanente und zeitlich begrenzte Audio- und Videodienste abgewickelt.
Das Hybnet wird im Auftrag der ARD von der Deutschen Telekom betrieben und hat für die Rundfunkanstalten zu deutlichen Kostensenkungen im Bereich der Telekommunikationsdienstleistungen geführt.