Chiapas
Chiapas | |
---|---|
![]() |
{{{{{Bild-Imagemap}}}|Chiapas in Mexico (location map scheme).svg|x130px}} |
Hauptstadt | Tuxtla Gutiérrez |
Fläche | 75.634 km² (Rang 8) |
Einwohnerzahl | 3.920.892 (Rang 8) |
Bevölkerungsdichte | 52 Einwohner pro km² (Zensus 2000) |
Beitritt | {{{Beitritt}}} |
Gouverneur | Juan José Sabines Guerrero (PRD) (2006–2012)[veraltet]Bitte nutze in Fällen, in denen die Jahreszahl bereits in der Vergangenheit liegt, {{Veraltet}} anstatt {{Zukunft}} |
Bundesabgeordnete | PRI = 7 PRD = 5 (12 Bundeswahlkreise) |
Senatoren | PRI = 1 PRD = 1 PVEM = 1 |
ISO 3166-2 | MX-CHP |
Postalische Abkürzung | Chis. |
Website | www.chiapas.gob.mx |

Der Bundesstaat Chiapas befindet sich im Südosten Mexikos.
Im Norden grenzt er an den Bundesstaat Tabasco, im Süden an den Pazifischen Ozean, im Osten an Guatemala und im Westen an die Bundesstaaten Veracruz und Oaxaca.
Chiapas ist 75.634 km² groß und weist eine der größten Arten- und Naturvielfalten der Welt auf. In Chiapas liegen bedeutende Maya-Ruinenstätten, unter anderem Palenque, Bonampak und Yaxchilán.
Der Staat hat etwa vier Millionen Einwohner. Davon sind ca. eine Million indigener Abstammung, von denen ca. 250.000 kaum spanisch sprechen. Diese sprechen zumeist Tzotzil. In den östlichen zwei Dritteln des Staates ist dieser Bevölkerungsanteil den Mayas zuzurechnen. Der Bundesstaat Chiapas ist in 118 Gemeinden unterteilt.
Die Hauptstadt ist Tuxtla Gutiérrez, die ökonomisch wichtigste Stadt ist Tapachula. Die touristisch bekannteste Stadt ist San Cristóbal de las Casas, früher auch Ciudad Real.
Chiapas wurde in der Kolonialzeit von Guatemala aus regiert. Guatemala wurde 1822 - nach dem erfolgreichen Unabhängigkeitskrieg gegen Spanien - auf Betreiben von Agustín de Iturbide an Mexiko angegliedert, spaltete sich jedoch schon 1823 wieder ab. Chiapas entschied per Volksentscheid, mexikanisch zu bleiben.
1867 kam es ausgehend von der von Tzotzil- Indianern bewohnten Ortschaft Chamula zu einer indigenen Rebellion die etwa bis 1870 anhielt und äußerst blutig verlief, die meisten Opfer waren Tzotzil Indianer. Ursache des Aufstandes war die Unterdrückung einer in Folge einer Dürre ausgelösten religiösen Bewegung der Chamulatzotzils.[1] Diese war darauf ausgerichtet einen indianischen Jesus zu bekommen und kreuzigten in Heil erwarteter Absicht einen Freiwilligen. Missionare die aus San Cristóbal de las Casas zufällig angereist kamen, verlangten, mit zu Hilfe gerufener militärischen Einheiten die Abhängung des noch lebenden indianischen Messias und entfachten dadurch den Aufstand.
Drei Missionare sollen in unmittelbarem Zusammenhang mit der erzwungenen Abhängung ums Leben gekommen sein. Bei der Niederschlagung dieses Aufstandes kam es zu massiven Greueltaten, so wurden beispielhaft gefangen genommenen Tzotzilindianern öffentlich in San Cristóbal de las Casas Nasen und Ohren abgeschnitten.[2] Fotografien der Gemarterten konnten noch bis zur zapatistischen Revolution von 1994, die wiederum von Chamula ausging, auf Postkarten in der Provinzhauptstadt käuflich erworben werden.
Durch den Aufstand der Zapatisten wurde der von starker Armut geprägte mexikanische Bundesstaat auf der ganzen Welt zur Kenntnis genommen. Die Zapatisten, die sich in der EZLN (Ejército Zapatista de Liberación Nacional) zusammengeschlossen haben, kämpfen für die Rechte und die freie Entwicklung der indigenen Bevölkerung, und wenden sich auch mit gewalttätigen Mitteln gegen die Folgen der kolonialen Ausbeutung, diversen Missionierungsversuchen und Globalisierung. Die mexikanische Armee ging auch bei dieser Guerilla massiv gegen unbeteiligte Indianer vor und führte zahlreiche Greueltaten aus, das bekannteste Massaker fand in Acteal statt, unter den 45 Opfern sollen auch schwangere Frauen und Kinder gewesen sein (siehe Artikel EZLN).
Anfang Oktober 2005 verursachte der Hurrikan Stan große Schäden in Chiapas, betroffen waren auch angrenzende Regionen wie: Hidalgo, Oaxaca, Puebla und Veracruz.
Am 16. Oktober 2008 ereignete sich in Chiapas ein Erdbeben mit der Stärke von 6,5 auf der Richterskala. Das Epizentrum lag in der Nähe der Stadt Suchiate an der Grenze zu Guatemala.
Aufgrund der klimatischen Verhältnissen von Chiapas, das gleich mehrere Klimazonen umfasst, (Hochland, tropischer Regenwald im Tiefland und subtropische Übergangsbereiche) können in diesem Land alle auf Erden existierenden Pflanzen gedeien.
Angebaut werden:
Hochland:
Weizen, Gerste, Hafer, Kartoffeln
Tiefland:
Kaffee, Kakao, Mais, Gummi, Bananen, Ananas, Kokosnuss, Baumwolle
Übergangsregion:
Mais, Zuckerrohr, Wein, Orangen, Zitronen, Mandeln, Kastanien, Oliven, Nüsse, Äpfel, Birnen, Kirschen, Pfirsiche,
Bodenschätze:
Eisen, Edelsteine, Halbedelsteine, Gold, Silber, Kupfer, Schwefel, Kohle, Erdöl[3]
Galerie
-
Cañón del Sumidero
-
Kathedrale San Marcos in Tuxtla
-
Kirche Santo Domingo in San Cristóbal de las Casas
-
Nationalpark von Montebello
Quellen
- ↑ [http://books.google.de/books?id=EaYwAQAAMAAJ&pg=PA79&dq=Kreuzigung+Indianer&hl=de&sa=X&ei=dDmlT6vOOYjNsgbz7aiKBQ&ved=0CFUQ6AEwBg#v=onepage&q=Kreuzigung%20Indianer&f=false
- ↑ B. Traven: Land des Frühlings Büchergilde Gutenberg Satz und Buchdruck der Buchdruckwerkstätte G.m.b.h., Berlin, erschienen 1928,z.b.S.78-80
- ↑ B. Traven: Land des Frühlings Büchergilde Gutenberg Satz und Buchdruck der Buchdruckwerkstätte G.m.b.h., Berlin, erschienen 1928, S.8
Literatur
- B. Traven: Land des Frühlings Büchergilde Gutenberg Satz und Buchdruck der Buchdruckwerkstätte G.m.b.h., Berlin, erschienen 1928.
Weblinks
- Website der Regierung des Bundesstaates (spanisch)
- Chiapas.eu Das umfangreiche deutschsprachige Newsportal mit Meldungen zur Menschenrechtssituation in Chiapas/Mexiko seit 1998
- CAREA e.V. Menschenrechtsbeobachtung in indigenen Gemeinden in Chiapas
- „Certifying Coffee Aids Farmers and Forests in Chiapas“, New York Times, 22. April 2007
- Detaillierte Landkarten der chiapanekischen Landkreise, Amt für Statistik und Geografie der Landesregierung (SEIEG)
- [http://books.google.de/books?id=EaYwAQAAMAAJ&pg=PA79&dq=Kreuzigung+Indianer&hl=de&sa=X&ei=dDmlT6vOOYjNsgbz7aiKBQ&ved=0CFUQ6AEwBg#v=onepage&q=Kreuzigung%20Indianer&f=false
Koordinaten: 16° 25′ N, 92° 25′ W