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Allogenes (CT)

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(Allogenes) heißt eine nur teilweise erhaltene gnostische Schrift aus dem 3. Jahrhundert. Sie bildet den vierten Teil des Codex Tchacos (CT 4). Die koptisch überlieferten Erzählungen geben Jesustraditionen wieder und gehen höchstwahrscheinlich auf ein griechisches Original zurück. Der hypothetische Titel wurde von den Erstherausgebern gesetzt, weil der Anfang des Papyrus fehlt. Er wird deshalb üblicherweise in Klammern gesetzt: (Allogenes)
„Allogenes“ (griech.: ’Αλλογενὴς , „Fremdgeborener“) ist im Text die Bezeichnung für Jesus.

Verfasser, Datierung

Der Text bietet keine Anhaltspunkte zur Feststellung der Entstehungszeit oder des Abfassungortes. Der Verfasser ist unbekannt. Auch die Textgattung ist nicht eindeutig bestimmbar.[1]

Inhalt

  • Bittgebet (der Jünger?) um Erkenntnis der eigenen Herkunft und Zukunft
  • Gebet und Proskynese auf dem Berg Thambor
  • Versuchungsgeschichte: Allogenes widersteht dem Satan, der sich beschämt zurückzieht
  • Bittgebet des Allogenes um Bewahrung vor jeglichem Bösen und um ganze Erleuchtung
  • Offenbarungsrede Gottes aus einer Lichtwolke: Zusage an Allogenes, er werde vom Satan nicht festgehalten, sondern "nach oben zu allen großen Äonen" gehen werde

Es besteht eine große inhaltliche Nähe zu bestimmten Stellen in „Hypostase der Archonten“ (HA; in: NHC II,2) und der „Ode über Norea (OdNor; in: NHC IX,2).[2] Während die übrige "Allogenes"-Literatur teilweise der sethianischen Gnosis zugeordnet wird, kann dies für den "(Allogenes)" ausgeschlossen werden. [3]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Johanna Brankaer, Hans-Gebhard Bethge (Hrsg.): Codex Tchacos, Berlin/New York 2007, S. 375.
  2. Johanna Brankaer, Hans-Gebhard Bethge (Hrsg.): Codex Tchacos, Berlin/New York 2007, S. 378.
  3. Johanna Brankaer, Hans-Gebhard Bethge (Hrsg.): Codex Tchacos, Berlin/New York 2007, S. 375.

Literatur

Johanna Brankaer, Hans-Gebhard Bethge (Hrsg.): Codex Tchacos, Berlin/New York 2007, S. 373-417. ISBN 978-3-11-019570-5 (Einleitung, Text koptisch/deutsch, Texterläuterungen)