Atlantropa
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Atlantropa ist der Titel eines gigantomanischen Staudamm-Projektes in der Straße von Gibraltar, dessen Planung der deutsche Architekt Herman Sörgel ab 1928 bis zu seinem Tod im Jahre 1952 betrieben hat.
Der Name des Projektes steht gleichzeitig auch für das utopische Ergebnis des Projektes: ein durchgängiger Kontinent, gebildet aus dem heutigen Europa und Afrika, verbunden über ein weitgehend trockengelegtes Mittelmeer. Sörgel plante zwei Absenkungsgebiete ein. So sollte eine breite Landbrücke Sizilien, das heutige Italien und Nordafrika, genauer Tunesien miteinander verbinden. Damit sollte eine Eisenbahnverbindung zwischen Berlin, Rom und Kapstadt ermöglicht werden.
Im so zweigeteilten Mittelmeer hätte in der Endausbaustufe der Wasserstand im westlichen Teil um bis zu 100 Meter abgesenkt werden sollen, im östlichen Teil um 200 Meter. Das Mittelmeer wäre um 20 Prozent geschrumpft und 600.000 km² Neuland wären gewonnen worden (eine Fläche, die derjenigen von Frankreich und Belgien zusammen entspricht).
Auch an die Touristenattraktion Venedig wurde gedacht: die gesamte venezianische Lagune sollte durch einen Staudamm vor dem Austrocknen bewahrt bleiben.
Das Projekt sollte mehrere Probleme gleichzeitig lösen: Es sollte Land gewinnen, Lebensraum und Arbeitsplätze schaffen, das Klima verändern und Energie für ganz Europa liefern. 1940 wurde nach langer Planung der Verein „Atlantropa-Institut“ gegründet, der auch nach dem Tod von Sörgel noch bis 1960 betrieben wurde und versuchte, Geld für die Realisierung des Projektes aufzutreiben.
Atlantropa und die Folgen
Aus heutiger Sicht ist das Scheitern des Projektes einer der größten Glücksfälle der Geschichte. Aus einem unvollständigen Verständnis der geologischen und klimatischen Gegebenheiten entstanden, ist der Traum von Atlantropa heute zum Albtraum geworden.
Nach heutigem Kenntnisstand hätte eine Abschottung des Mittelmeeres verheerende Konsequenzen für die gesamte Erde mit sich gebracht.
Einerseits wären weite Bereiche Europas und Nordafrikas, für die das Mittelmeer ein wichtiges Wasserreservoir darstellt, durch fehlende Niederschläge versteppt, was Hungerkatastrophen und Flüchtlingswellen ungekannten Ausmaßes ausgelöst hätte.
Andererseits wäre durch den Damm der Wasserspiegel der Weltmeere angestiegen, in denen sich mit der Zeit durch Niederschläge das Wasser des Mittelmeeres gesammelt hätte. Flutkatastrophen in den niedriger gelegenen Küstenregionen Europas, Asiens und Amerikas wären die Folge gewesen.
Literatur
- Wolfgang Voigt: Atlantropa: Weltbauen am Mittelmeer; ein Architektentraum der Moderne. Hamburg: Dölling und Galitz 1998, ISBN 3-933374-05-7
- Alexander Gall: Das Atlantropa-Projekt: die Geschichte einer gescheiterten Vision; Herman Sörgel und die Absenkung des Mittelmeers. Frankfurt/Main [u.a.]: Campus-Verl. 1998, ISBN 3-593359-88-X