Glock-Pistole
Vorlage:Waffenbox Die GLOCK Pistolen sind eine Entwicklung von Gaston Glock. Es sind Selbstladepistolen mit polygonen Lauf und mit einem Safe-Action-Abzugssystems. Der teilvorgespannte Spannabzug ist ohne äußere Sicherungseinrichtungen aufgebaut. Insgesamt sind die GLOCK Pistolen sehr einfach aufgebaut, so dass sie schnell in ihre Bauteile zerlegt werden können.
Geschichte
Seit Anfang der 1980er Jahre fertigt die österreichische Firma GLOCK, gegründet von Gaston Glock, Selbstladepistolen für den Einsatz bei Sicherheitsbehörden, Polizei und Militär.
Die erste Pistole war die M17, die im Zuge einer Ausschreibung für das Österreichische Bundesheer entwickelt und als P80 (Pistole 80) 1980 schließlich eingeführt wurde. Die Nummer geht auf das 17te Patent von Gaston Glock zurück.
Materialeigenschaften
Die GLOCK Pistolen sind mit einem Griffstück aus Kunststoff (Polyamid PA66) ausgestattet. Die Metallteile mit Ausnahme der Führung des Schlittens sind mit Tenifer oberflächenbeschichtet, woraus eine hohe Korrosionsfestigkeit und eine niedrige Gleitreibung resultiert.
Es ist das Gerücht aufgetaucht die Pistolen seien metallfrei und deshalb ohne Probleme durch die Kontrollen an Flughäfen zu bringen. Sie besteht trotz Polymergriffstück immer noch zu 60% aus Metall und wird von den Detektoren einwandfrei erkannt.
'Safe-Action' Abzugssicherung
Alle GLOCK-Pistolen verfügen über drei automatische Sicherungen (Safe-Action): die Abzugssicherung, eine Schlagbolzensicherung und eine Fallsicherung.
Die Abzugssicherung ist ein in den Abzug mittig eingelassenes Kunststoff-Dreieck, das beim Betätigen des Abzugs mit dem Finger automatisch einklappt und entsichert. Drückt der Finger schräg auf den Abzug, stellt sich das Dreieck auf und der Abzug blockiert. Die Schlagbolzensicherung wird durch den Abzug automatisch gelöst, sie befindet sich im Verschluss. Manuelle Sicherungsflügel oder -hebel gibt es bei GLOCK-Pistolen nicht. Die Waffe ist nach jedem Schuss voll gesichert und lässt sich nur durch erneutes Betätigen des Abzugs wieder entsichern.
Verschluss
Als Verschluss-System wird das Browning-Petter-System eingesetzt. Der Schlagbolzen ist federnd gelagert und ragt nach unten aus dem Verschluss heraus. Beim Betätigen des Abzugs wird eine Metallplatte im Griffstück nach hinten geschoben, hakt an der Verlängerung des Schlagbolzens ein und zieht ihn zurück. Dabei senkt sich die Platte langsam nach unten, so dass an einem bestimmten Punkt der Schlagbolzen an der Kante der Metallplatte abrutscht, von der Schlagbolzenfeder nach vorne beschleunigt wird und die Patrone zündet.
Eine GLOCK-Pistole ist daher wie ein Revolver nach jedem einzelnen Schuss komplett entspannt und muss für jeden weiteren Schuss neu gespannt werden - ein typisches Double-Action-System.
Verriegelung
Das Patronenlager und der Lauf verriegeln bei allen GLOCK-Pistolen direkt im Auswurffenster des Verschlusses, ein Kettenglied zur Entriegelung wie bei vielen Browning-Systemen gibt es nicht: unter dem Patronenlager sitzt eine offene Steuerkulisse, so dass der Lauf nach wenigen Millimetern Rücklauf nach unten entriegelt und abkippt, während der Verschluss bis zum hinteren Anschlag läuft, die Patrone nach rechts oben auswirft und eine neue aus dem Magazin lädt.
Versionen
Die einzelnen Versionen der GLOCK 17 bis GLOCK 36 unterscheiden sich vom Standardmodell, der GLOCK 17, nur in Griffstückgrösse, Lauflänge und Kaliber. Technisch sind alle Pistolen identisch. Untenstehende Liste zeigt die Modellnummer, Kaliber und erhältliche Bauformen.
Modell 17 / 17C |
9x19 mm |
Lauf 4.5 Zoll (114 mm) |
Magazingröße 10/17/19/31 |
Sonstiges
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- Modelle mit dem Suffix „C“ sind mit einem Kompensator ausgestattet
Die Magazinkapazität ist bei GLOCK-Pistolen erstaunlich hoch, die Modelle 17 und 34 können im Standard-Magazin 17 Schuss aufnehmen, was eine erhebliche Feuerkraft bedeutet. Gerade in der Sportdisziplin IPSC ist dies ein großer Vorteil, da weniger Magazinwechsel erforderlich sind. Durch Austausch des Magazinbodens lässt sich die Kapazität auf 18 oder 19 Schuss erhöhen.
Für die vollautomatische Variante GLOCK 18 wurden die 31-Schuss-Magazine entworfen, diese passen aber auch problemlos in die Modelle 17 und 34.
Mit Ausnahme der Modelle 34 und 35 sowie der langen Versionen sind alle GLOCK-Pistolen Gebrauchswaffen, die bei unzähligen Polizeien, Sicherheitsdiensten und Armeen auf der ganzen Welt eingesetzt werden -- entweder als normale Dienstwaffe, oder als so genannte Backup-Waffe unter der Kleidung getragen. In Amerika sind hierfür die Modelle 29, 30 und vor allem 36 besonders beliebt, da sie für eine sub-kompakte Waffe ungewöhnlich hohe Magazinkapazität besitzen. Die mit Kompensator ausgestatteten Varianten sind für bewaffnete Konflikte ungeeignet, da in Situationen mit mangelhaften Lichtverhältnissen der Schütze durch das nach oben gelenkte Mündungsfeuer geblendet werden kann.
Weblinks
- Allgemein zur GLOCK 17:
Quelle
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Glock 17 aus der freien Enzyklopädie WaffenWiki und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der WaffenWiki ist eine Liste der Autoren verfügbar. |