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Mongolische Küche

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Die Mongolische Küche ist im wesentlichen durch Fleisch und Milchprodukte geprägt. Die Nomaden in der Mongolei leben ganz direkt von den Erzeugnissen ihrer Tiere (Pferde, Kühe, Yaks, Kamele, Schafe, Ziegen). Fleisch wird entweder gekocht, als Zutat für Suppen oder Teigtaschen verwendet, oder für den Winter getrocknet (Borts). Aus Milch und Sahne werden diverse Getränke sowie Käse und käseähnliche Produkte hergestellt.

Der Speiseplan der Mongolen enthält einen sehr grossen Anteil von tierischem Fett. Was in einer industrialisierten Gesellschaft zu gesundheitlichen Problemen führen würde, ist hier aber notwendig, um die harten Winter und die schwere Arbeit zu überstehen. Winterliche Temperaturen von bis zu -40°C und die Arbeit im Freien macht entsprechende Energiereserven notwendig. Die im Westen bekannten Zivilisationskrankheiten treten deshalb praktisch nur bei Mongolen auf, welche in der Stadt leben, und auch industriell hergestellte Lebensmittel zu sich nehmen.

Auf dem Land sind die Nomaden grundsätzlich Selbstversorger. Reisende finden an den Strassen regelmässig Jurten mit der Aufschrift "Guanz", welche als Verpflegungsstationen dienen.

Gekocht wird normalerweise in der Jurte auf einem einfachen kleinen Ofen, mit getrocknetem Tierdung als Heizmaterial.

Bekannte Gerichte

Auf dem Land ist das häufigste Gericht einfaches gekochtes Schaffleisch, regelmässig ohne jegliche weiteren Beilagen. In der Stadt sieht der Reisende an jedem zweiten Lokal "Buuz" angeschrieben. Debei handelt es sich um fleischgefüllte Teigtaschen, welche in Dampf gegart werden. Weitere Formen von Teigtaschen werden im Wasserbad gekocht (Bansh) oder in Schafsfett frittiert (Khuushuur). Weitere Gerichte kombinieren das Fleisch mit Reis oder frischen Nudeln zu verschiedenen Eintöpfen.

Die ungewöhnlichste Zubereitungsart wird nur bei besonderen Gelegenheiten verwendet. Dabei wird das Fleisch (und ggf. Gemüse) mit Hilfe von im Feuer erhitzten Steinen gegart. Dies geschiet entweder mit Schaffleisch in einem Topf oder in einer verschliessbaren Milchkanne (Khorkhog), oder die Steine werden in die Bauchhöhle eines entbeinten Murmeltiers oder einer Ziege gefüllt (Boodog).

Von der Milch wird die Sahne durch Aufkochen getrennt (Urum). Aus der verbleibenden Magermilch entstehen Käse, getrockneter Quark (Aruul), Joghurt, Kefir, sowie ein leichter Milchschnaps (Mongol Arkhi). Das eigentliche Nationalgetränk ist aber der Airag (Eirak), vergorene Stutenmilch. Durch den russischen Einfluss während der Zeit des Sozialismus hat auch der Wodka einige Verbreitung gefunden.

Das Alltagsgetränk auch zu Mahlzeiten ist gesalzener Milchtee (Suutei Tsai), welcher auch mit Reis, Fleich oder Bansh zu einer robusten Suppe ausgebaut werden kann.

Als Gast

Wer als Gast in eine Jurte tritt, wird immer etwas zu Essen und zu Trinken erhalten. Es ist nicht möglich, das Angebot abzulehnen, aber man muss die Schale auch nicht leer machen. Mit einem kleinen Bissen oder einem Schluck ist der Höflichkeit genüge getan, und man kann den Rest problemlos zurückgeben. Eine leere Schale wird unverzüglich aufgefüllt. Lebensmittel (auch andere Gegenstände) werden grundsätzlich immer mit der rechten Hand übergeben und in Empfang genommen. Dabei berührt die linke Hand zur symbolischen Unterstützung den rechten Ellenbogen.