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Außerirdisches Leben

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Ein Alien, wie man es sich im allgemeinen vorstellt

Im allgemeinen Sinne werden unter Außerirdische oder Aliens intelligente Lebewesen verstanden, die nicht auf der Erde leben oder von ihr abstammen. Im weiteren Sinne müssen unter dem Begriff jegliche Lebensformen außerhalb der Erde, also auch die einfachsten, vorstellbaren Lebewesen verstanden werden.

Einfache Lebensformen außerhalb der Erde

Es ist unbekannt, ob intelligentes Leben außerhalb der Erde existiert. Es ist aber anzunehmen, dass es zumindest Mikroorganismen außerhalb der Erde, in unserem Sonnensystem gibt. Bei Untersuchungen an Meteoriten, zum Beispiel ALH84001, wurden Spuren gefunden, die versteinerte außerhalb der Erde entstandene Mikroorganismen sein könnten. Dies ist jedoch umstritten, da die gefundenen Spuren auch nichtbiologisch erklärbar sind. Seit der Entstehung der Exobiologie, die sich mit der Existenz und dem Aufbau außerirdischen Lebens befasst, ist kein Fund öffentlich gemacht worden, der eindeutige Spuren von extraterrestrischen Lebensformen belegt. Aminosäuren, ein wichtiger Baustein der Lebewesen auf der Erde, wurden bereits außerhalb unseres Sonnensystems nachgewiesen.

Über die Zusammenhänge zwischen Leben auf der Erde und Leben auf anderen Objekten im Sonnensystem kann bisher nur spekuliert werden. Es ist unklar, ob sich das Leben von der Erde ausgebreitet hat, vom Weltraum auf die Erde gekommen ist oder sich an verschiedenen Orten unabhängig voneinander entwickelt hat.

Besonders Mars, Venus, der Saturnmond Titan und der Jupitermond Europa werden als Orte angesehen, an denen es Leben geben oder gegeben haben könnte. Allerdings glauben nur wenige, dass sich diese Lebensformen über das Stadium von Einzellern hinaus entwickelt haben könnten.

Die Suche nach intelligenten Lebensformen

Für die Existenz von intelligentem Leben außerhalb der Erde wird insbesondere die Tatsache angeführt, dass die Erde und ihre Sonne – soweit bekannt ist – keinerlei besondere Merkmale aufweisen. Unter dieser Voraussetzung erschiene es extrem unwahrscheinlich, dass sich auf keinem der Planeten, die um einen anderen der vielen Milliarden Sterne kreisen, die es allein in unserer Galaxie gibt, ebenfalls intelligentes Leben entwickelt haben sollte. Die Wahrscheinlichkeit der Existenz solchen Lebens wird mit der Drake-Gleichung abgeschätzt.

Von Menschen, die aufgrund solcher Abschätzungen von der Existenz Außerirdischer ausgehen, wird die Tatsache, dass bisher noch keine Spuren von ihnen gefunden wurden, im Allgemeinen mit der enormen Entfernung zu anderen Sternen erklärt. (Dabei wird vorausgesetzt, dass es kein außerirdisches intelligentes Leben in unserem Sonnensystem gibt.) Über solche Entfernungen Spuren anderer Lebewesen zu entdecken, sei mit den verfügbaren Instrumenten kaum möglich.

Das SETI-Projekt basiert auf der Annahme, dass Außerirdische gezielt Signale aussenden könnten, die von anderen intelligenten Lebewesen entdeckt werden sollen. Es versucht, solche Signale zu finden, bisher allerdings ohne Erfolg.


ACHTUNG ab hier wird spekuliert, ist also nicht ganz neutral geschrieben.

Spekulationen, Thesen und Theorien

UFOs

Große Teile der Weltbevölkerung glauben an die Existenz von Außerirdischen und ihrer Fluggeräte - den UFOs. In früheren "vorwissenschaftlichen" Zeiten galt die Existenz von Mond-, Mars- und Venusbewohnern, von nichtirdischen Engeln, Dämonen, Teufeln, Geistern etc. als unerschütterliche Tatsache, die allgemein geglaubt und gelehrt wurde. Populär ist die Annahme, dass es sich bei den UFOs um die Raumschiffe von Außerirdischen handele. Gemäß Definition ist ein UFO ein Unidentifiziertes Fliegendes Objekt und unter dieser Bezeichnung werden alle vom Sichter im Moment der Sichtung unidentifizierten Himmelsereignisse wie nicht erkannte Planeten, Satelliten, Heißluftballons, Wetterballons, fliegende Folien etc., aber auch Objekte auf Fotos, zusammengefasst. Der Begriff impliziert nicht automatisch eine extraterrestrische Herkunft. Diese Theorie wird daher im Allgemeinen nicht als Beleg für die Existenz von Außerirdischen akzeptiert. Hinzu kommt, dass es bisher keinen eindeutigen Beleg oder Beweis für die frühere oder zeitgenössische Existenz von nicht von der Erde stammenden Raumschiffen gibt.

Eigenschaften von Außerirdischen

Da bereits die Existenz von Außerirdischen nicht belegt ist, lässt sich nur darüber spekulieren, welche Eigenschaften sie haben könnten. Meist werden sie als im Wesentlichen menschenähnlich angenommen, allerdings gibt es keine zwingenden Gründe für diese Annahme. Evolutionsforscher vermuten allerdings, dass sich Außerirdische im allgemeinen Aufbau, weniger von den auf der Erde lebenden Lebensformen unterscheiden würden als man vermutet. In der Evolution auf der Erde haben sich nunmal die idealsten Lebewesen durchgesetz. Seien es Bakterien, Einzeller, Mehrzeller, Weichtiere, Spinnentiere, Insekten oder Wirbeltiere. Außerirdische könnten aber auch so beschaffen sein, dass sie von Menschen nicht als Lebewesen wahrgenommen würden. Die Annahme, dass Leben nur auf Basis von Kohlenstoffverbindungen existieren kann, wird auch als Kohlenstoffchauvinismus bezeichnet.

Intelligenz der Lebensform und deren Lebensraum, in Auswirkung auf die Entdeckbarkeit

Hier stellt sich auch die Frage der Definition von Intelligenz, wie man danach sucht, in welchem Entwicklungsstadium sie sich befinden und ob sie überhaupt an uns Interesse haben.

Beispiele, wieso wir sie noch nicht entdeckt haben könnten:

Techniklose Intelligenz

Intelligenz setzt keine Technik voraus. Werkzeuge benutzen auf unserem Planeten nicht nur Menschen. Trotzdem sind wir die einzigen, die überhaupt von außen empfangbare Signale senden. Gehen wir mal von Herden bildenden, weiterentwickelten Huftieren aus, die sprechen können. Aufgrund fehlender Hände haben sie sich auf die sprachliche und intellektuelle Fortentwicklung spezialisiert, also keine Städte, keine Schrift, keine Funktechnik.

Keine moderne Technik = nicht empfangbar

Wasserlebewesen

Auch auf der Erde gibt es, in den Ozeanen, noch andere sehr intelligente Lebenwesen. Wale besitzen eine eigene Sprache, ein extrem gut ausgeprägtes Sozialverhalten und zeigen hohe Lernfähigkeit und Wissensgier. Oder auch Oktopusse, welche die wahrscheinlich intelligentesten wirbellosen Tiere sind.

Nehmen wir mal an auf einem Wasserplaneten leben Wasserlebewesen die soweit sind das sie sogar unterseeische Städte bauen können. Sie werden dafür kaum eine extraterrestrisch Kommunikation aufbauen, sondern eine die unter Wasser gut funktioniert. Sie wären also von außen nicht entdeckbar. Beispielsweise sind ja schon U-Boote von einem Satelliten nicht mehr entdeckbar, obwohl sie Signale untereinander über Sonar austauschen können. Hier muss man sagen es ist möglich, dass sie empfangbar sein können, allerding mit gewissen Einschränkungen mit der Kontaktaufname den unsere Signale müssen ja auch noch von ihnen empfangen werden können, was durch die Unterwasserlage erschwert sein wird (Phasenverschiebungen usw).

Andersartigkeit

Sie haben eine andere Bauform als wir, beispielsweise auf Silikonbasis und daher auch keine kompatiblen Techniken, die eine Entdeckung möglich machen. Auch hier ist das nicht entdeckbar nicht abschließend, sonder eine Möglichkeit. Das SETI-Program sucht beispielsweise in einem sehr engen Frequenzbereich der sogennanten Wasserstofflücke 1-10 GHz, wo es für uns vieleicht logisch ist, nicht aber für eine nicht auf Wasser basierende Lebensform.

Menschlich

Selbst wenn wir gleichartig sind, gibt es immer noch kulturelle Probleme, sie überhaupt entdecken zu können.


Friedliebend

Die meisten unserer so genannten "modernen Entwicklungen" stammen aus kriegerischen Auseinadersetzungen bzw. dem Wettrüsten. Oder andersherum gefragt, wie wenig Technik ist nötig, um friedlich miteinander zu leben? Zusammen fassend gesagt, eine solche Zivilisation kann kulturell viel weiter entwickelt sein als wir, aber, da sie sehr friedliebend ist, die Elektrotechnik, und somit die elektromagnetische Welle noch nicht erfunden haben. Solange sie nicht über eine für uns empfangbare Radioquelle verfügt können wir sie nicht empfangen.

Oder sie sind schon soweit entwickelt, dass sie nicht mehr auf die "veraltete" Radiotechnik zurückzugreifen, sprich für ihre Kommunikation etwas gebrauchen, was wir noch gar nicht empfangen können.

Antike Kultur

Hängt in der Zivilisationsentwicklung noch im Mittelalter, in der Antike oder noch weiter zurück. Keine Radiowellen = nicht empfangbar

Kriegerisch untergegangen

Sie sind weiter entwickelt als wir - oder waren es, und jemand hat den "roten Knopf" gedrückt. Ausgestorben = nicht empfangbar


Oder noch krasser, es könnte sein, dass das einzige je empfangbare Signal die Selbstzerstörung ihrer Welt war, weil es das einzig genügend starke Signal ist, das wir überhaupt empfangen können. Nur ist das einmalig, also Beweisprobleme.

Kriegerisch und/oder Expandierend

Nur solche weiterentwickelte Zivilisationen könnten wir überhaupt entdecken. Denn wir sind darauf angewiesen, dass sie eine Radioquelle besitzen, die wir orten können. So gesehen sind auch wir eigentlich erst seit rund 100 Jahren für solche Zivilisationen entdeckbar. Nur, wollen wir das?

  • 1. Sind sie weiter entwickelt
  • 2. Müssen wir von, zumindest Ansatzweise, kriegerischem Gedankengut ausgehen

Eine Reise von unserem Nachbarsonnensystem würde allerdings für eine etwaige Invasion zu lange dauern. Die Distanzen zwischen den Sonnensystemen sind so groß, dass eine Reise mit Lichtgeschwindigkeit etwa vier Jahre dauern würde. Eine Reise mit der schnellsten uns zur Verfügung stehenden Antriebstechnik würde etwa 72000 Jahre dauern. Selbst wenn sie eine unseren Technik überlegenen (was sehr warscheinlich ist) Antrieb haben, gibt es da Grenzen für Unterlichtgeschwindikeiten so, dass sicher in Jahrzehnten gerechnet werden muss für die Disdanz eines Lichtjahres. Die Spekulation über Überlichtgeschwindikeiten lassen wir mal.

Annahme sie Wissen von uns, wieso wir noch keine Kontakt haben?

  • Wir haben die falschen Umweltbedingungen. Unsere Atmosphäre ist für sie toxisch.
  • Unsere Erde bietet keine für sie wichtigen Rohstoffe in ausreichender Menge.
  • Sie haben uns zwar entdeckt, wollen/können momentan keine Kontakt aufnehmen, weil sie anderswo beschäftigt sind.
    • uns als "Virus" ansehen, den sie nicht bekämpfen wollen, um die Erde zu kolonisieren.
    • Schon schlechte Erfahrungen gemacht haben mit unserem tiefen Entwicklungsstand, weil wir sehr unberechenbar sind, aber schon gefährlich werden können.
Religionsprobleme

Eine Zivilisation, die sich aus religiösen Gründen, sich als einzige Zivilisation ansieht, wird nie nach Außerirdischen, also uns, suchen. Es kann sein, dass wir ihre Spuren zwar entdecken können, aber wenn sie nicht antworten, gibt es kein Beweis, dass es nicht eine Störung ist. Problem bei Beweisbarkeit der Existenz.

Zeitproblem

Das 2. Problem ist, dass das Zeitfester stimmt. Empfingen wir ein Radiosignal von einem sagen wir 200 Lichtjahre entfernten Planeten, können wir dann sicher sein, dass da noch jemand lebt, der unsere Antwort in 200 Jahren empfangen kann? Selbst wenn die antworten, haben wir erst 400 Jahre später die Antwort und damit die Bestätigung, dass es geklappt hat. Also ist die Zeit das größte Hindernis für den Beweis.

Problem der kosmischen Entfernung

Je weiter entfernt der nächste von Außerirdischen bewohnte Planet ist, desto größer wird das Problem der Entdeckbarkeit, weil sich einerseits die Radiowellen mit der Zeit abschwächen und andererseits das Zeitproblem immer größer wird.

Wenn sie außerhalb unserer Galaxis leben, werden wir kaum etwas hören können, weil dann die Entfernung schlicht und einfach zu groß für ein Radiosignal, Lichtsignal oder ähnliches ist. Physisch erreichen lassen sich Welten außerhalb unserer Milchstraße wegen der Beschränkung durch die Lichtgeschwindigkeit nicht in vorstellbaren Zeiträumen. Da helfen nur noch Tricks aus Science-Fiction-Romanen.

Rationale Gedankenspiele um Außerirdische

Hat eine Zivilisation erst einmal eine Möglichkeit gefunden, in einer überblickbaren Zeit zu einem anderen Sonnensystem zu fliegen, wäre die Milchstraße innerhalb kürzester Zeit (astronomisch Gesehen) vollkommen kolonisiert. Die Fluggeschwindigkeit für so ein Unternehmen müssten mindestens zehn Prozent der Lichtgeschwindigkeit betragen. Wenn nur eine Zivilisation diese Möglichkeit besitzen würde, andere Planeten zu besiedeln, und wir die Entwicklungzeit bis zu dem Zeitpunkt, wo dieser neu besiedelte Planet auch die Möglichkeit hätte, ein eigenes Siedlungsschiff auszusenden, einschließlich Flugzeit, auf 1000 Jahre festlegen, dann wären die ca. 3*1011 Sonnensysteme der Milchstraße innerhalb von etwa 1*238 Zyklen besiedelt. Bei 1000 Jahren pro Zyklus also innerhalb von 39000 Jahren. Es stellt sich also die Frage: Wenn es sie gibt, wo sind sie? Diese Fragestellung ist als Fermi-Paradoxon bekannt. Diese Frage lässt sich aber leicht beantworten. Reisen durch den Weltraum bringen gewisse Probleme. Das Siedlungsschiff, welches zu einem anderen Planeten aufbrechen würde, müsste riesig sein, um nur zwei Menschen dorthin zu bringen. Auf zehn Ar (1000 m²) Land könnte ein Mensch, beim Anbau von Sojabohnen, in optimalem Klima, 550 Tage pro Jahr leben. Zehn Ar Sojabohnenfeld ernähren also etwa zwei Menschen. Ein Raumschiff von solchen Ausmaßen müsste also etwa 32 m Seitenlänge besitzen. Desweiteren kommt das Problem hinzu, wo die Energie herkommen sollte, um die Pflanzen wachsen zu lassen. Die Sonne wäre dafür zu weit entfernt. Wenn man diese Menge Nahrung mitnehmen würde, so bräuchte man, beim normalen Energieverbrauch eines Menschen, von etwa 4000 kJ am Tag, pro Person etwa 37 kg Fett pro Jahr. Das wären etwa 3000 Tonnen Fett für die Reise ins nächste Sonnensystem. Doch selbst wenn es sie gäbe und sie das Weltall bereisen könnten, gibt es da noch Gründe warum wir noch nichts mitgekriegt haben.

Sie beobachten uns

Eine Theorie besagt, dass die Erde oder unser ganzes Sonnensystem, Außerirdischen zwar bekannt ist, wir bisher jedoch einfach in Ruhe gelassen wurden und sie sich außerhalb unserer Wahrnehmung und Reichweite eventuell sogar getarnt aufhalten. Wir sind demnach in einer Art galaktischem Zoo oder einem Forschungsprojekt uns selbst überlassen worden, eine Art solares Naturschutzgebiet. Gegen diese Theorie spricht, dass Sonnen nur eine begrenzte Lebensdauer haben, wodurch Sonnensysteme zu wichtigen Ressourcen (schwere Elemente) für Außerirdische werden müssten, die man nur ungern allzu lange verschwenderischen, unterentwickelten Aliens überlassen würde. Für diese Theorie spricht, dass unser Sonnensystem vielleicht in Bestandteilen ein interessantes, aber ansonsten im Vergleich zu anderen ein relativ wertloses Sonnensystem sein könnte. Auch könnte eine fortgeschrittene, hochtechnisierte Zivilisation Skrupel haben, sich in die Entwicklung noch "junger" Zivilisationen wie die der Erde "einzumischen" (unsere Zivilisation ist erst etwa 10.000 Jahre alt) und abwarten, bis diese einen bestimmten technologischen Stand erreicht hat, bevor eine Kommunikation angestrebt wird.

Da sie noch nicht hier waren, gibt es sie wohl nicht …

Dass wir als eine Art "Ureinwohner" der Erde noch nicht von Außerirdischen besucht und/oder unterdrückt wurden, lässt die Annahme zu, dass es in der näheren Umgebung keine Außerirdischen gibt. Diese nähere Umgebung umfasst einen Radius, der gemessen an der Entwicklungszeit eines Sonnensystems bis hin zu intelligentem Leben, das andere Systeme kolonisiert, höchstens ein gutes dutzend mal in unsere Galaxie passt. Ansonsten hätte unser Sonnensystem einfach von anderen Außerirdischen kolonisiert werden können, noch bevor (intelligentes) Leben auf der Erde hätte entstehen können. Unsere Galaxie ist also nur groß genug für ein gutes Dutzend verschiedener außerirdischer kolonisierender Zivilisationen, die uns noch nicht begegnet sein könnten, wobei allein 2-4 verschiedene Außerirdische (inklusive uns), die noch nichts voneinander gemerkt haben, schon sehr unwahrscheinlich sind. - Gegen diese These spricht, dass es keinen definitiven Grund für die Annahme gibt, dass Außerirdische Kolonisation betreiben. Es wäre ebenso gut möglich, dass Außerirdische sich auf wenige Planeten beschränken, und ansonsten das Weltall nur erforschen. Da der Mensch seit etwa 100.000 Jahren den Status des Tieres verlassen hat, hätte eine Alienzivilisation 100.000 Jahre Zeit gehabt, "uns" zu finden (vorausgesetzt wird, dass nicht-intelligentes Leben keine Besonderheit im Weltall darstellt und daher von Aliens nicht besonders beachtet wird). Wenn man bedenkt, dass die Milchstraße etwa 200 Milliarden Sterne hat, ist der Gedanke durchaus erlaubt, ob diese Zeitspanne genügend groß ist, um einen Kontakt als wahrscheinlich gelten zu lassen.

Sie waren längst hier und sind wieder weg

Eine Theorie ist, dass Außerirdische vor langer Zeit unser frühes Sonnensystem besucht haben könnten, sie es für relativ uninteressant und unterentwickelt befanden und einfach weiter flogen, ohne deutliche Spuren zu hinterlassen. Eine Abwandlung davon ist, dass wir (angefangen bei Einzellern) lediglich ein Ableger solcher außerirdischer Passanten sein könnten (siehe Panspermie und Prä-Astronautik). Die bekanntesten Vertreter dieser umstrittenen Theorie sind die Schriftsteller und Grenzwissenschaftler Johannes von Buttlar, Johannes und Peter Fiebag sowie der Autor Erich von Däniken. Diese Theorie bekommt zusätzliche Unterstützung durch die Bedenken, dass die 100.000 Jahre, seit denen der Mensch Mensch ist, gemessen an astronomischen Maßstäben sehr kurz sind. In den Jahrhundertmillionen, in denen es Leben gibt, hätten Aliens die Erde tausende Male besuchen und für uninteressant befinden können. Das Verhältnis der Wahrscheinlichkeiten, auf der Erde intelligentes oder nichtintelligentes Leben entdeckt zu haben, beträgt demnach etwa 1:2000 (das heißt, dass Außerirdische einen Planeten, der die gleiche biologische Geschichte wie die Erde hat, durchschnittlich 2000 Mal vergeblich besuchen müssen, bevor sie intelligente Lebensformen kennen lernen). Angesichts der geringen Anzahl unserer Besuche auf anderen Planeten bedeutet dies im Umkehrschluss, dass auch wir noch eine lange Zeit der Suche vor uns haben.

Sie gingen einfach unter

Seit der Atombombe gibt es die Theorie, dass intergalaktische Zivilisationen, egal wie groß, wie einsam und friedlich sie sein mögen, innerhalb relativ kurzer Zeit (astronomisch betrachtet) einfach verschwinden könnten, da immer stärkere Waffen entwickelt werden könnten. Dagegen spricht, dass es im Falle dieser Annahme ein Gesetz geben müsste, welches die Vernichtung einer Zivilisation durch sich selbst zwingend forderte. Wenn nämlich alle möglichen Alienzivilisationen untergegangen sind, kann man nicht mehr davon ausgehen, dass dies ein Zufall ist, sondern man müsste annehmen, dass dies immer geschieht. Diese Annahme aufrecht zu erhalten und zu verteidigen, ist jedoch schwierig.

Wir sind vielleicht doch die Ersten

Atome, die schwerer sind als Helium, entstehen nur allmählich durch Kernfusion in Sonnen, Atome mit Atommassen über etwa 50 u sogar nur in einer Supernova. Rechnet man nun aus, wie lange die Sonnen unserer Galaxis bräuchten, um zumindest an einer Stelle so viele so schwere Elemente zu sammeln, wie sie in unserem Sonnensystem vorhanden sind, kommt man zu der Erkenntnis, dass unser Sonnensystem relativ früh entstanden ist. Das gleiche gilt für die Dauer der Entwicklung unserer Milchstraße. Sie ist im Durchschnitt ebenfalls relativ früh entstanden. Es ist ohne Vergleichswerte allerdings sehr schwer zu sagen, wie schnell sich daraus Planeten, Leben und Intelligenz entwickeln können. Man kann also sagen, dass durchaus die Möglichkeit besteht, dass die Entstehung von Leben äußerst selten ist und wir möglicherweise die ersten sind, die sich so entwickelten. Mit anderen Worten: irgendeine Zivilisation muss ja definitiv die Erste gewesen sein - warum also nicht wir? (Solange nichts anderes bewiesen ist, nehmen wir an, dass es sich dabei um die Menschheit handelt.)

Wir können uns gegenseitig nicht bemerken

Die Außerirdischen sind so weit von uns entfernt, z. B. in einer anderen Galaxis, dass wir keine Spuren von ihnen entdecken können. Vielleicht erzeugen sie auch keine für uns sichtbaren Spuren, obwohl sie "nur" einige hundert Lichtjahre entfernt sind. Möglicherweise gebrauchen sie andere Signale, die von uns nicht verstanden oder wahrgenommen werden können. Diese Annahme gewinnt an Wahrscheinlichkeit wenn man bedenkt, dass der Mensch erst seit sehr kurzer Zeit überhaupt in der Lage ist, interstellare Signale zu empfangen. Auch sind die Methoden und Geräte des Menschen sicherlich noch sehr primitiv, da sie erst vor etwa 200 Jahren erfunden wurden. Im Vergleich zu Geräten, die in 1.000 oder in 10.000 Jahren (was immer noch eine sehr kurze Zeit ist, um Aliens zu finden) wahrscheinlich zur Verfügung stehen werden, sind die heutigen Hilfsmittel wohl sehr wenig entwickelt. Hier ist auch anzumerken das wir ja eigentlich erst seit knappen 100 Jahren denn Weltall mit Radiowellen verschmutzen. Vorher gaben wir noch gar kein Signale ab, die aus dem Weltall aus geortet werden könnten. Zusammen mit der Laufzeit dieser Wellen (Lichtgeschwindigkeit) und der Abschwächung über die Laufzeit und mit der heutigen Technik, ist es nur in begrenztem Maß, sozusagen nur vor der Haustüre, möglich solche Signale zu empfangen.

Sie sind hier, aber getarnt

Falls Außerirdische schon unter uns sind, wäre es möglich, dass sie sich tarnen, sofern sie technisch dazu in der Lage sind. Weitere Theorien sind, dass die Aliens ihre Basen in entlegenen Gebieten der Erde (bspw. Tiefsee) oder auf der Rückseite des Mondes haben. An diesen Orten könnten wir sie ebenfalls sehr schwer entdecken.

Zusammenfassend

Das Beweisproblem bleibt bestehen, aber bloß weil man noch nichts gesehen oder gehört hat, heißt das noch lange nicht, dass es (keine) Außerirdische(n) gibt.

Wahrscheinlichkeitsrechnung

Selbst wenn man die Drake-Gleichung mit schlechten Werten rechnet, also beispielsweise immer mit 1 zu 1000, d. h. nur bei einem von 1000 Sternensystemen die Aussage eines Formelteils als zutreffend annimmt, ergibt sich ein Volltreffer bei 1 von 1015. Das sind aber bei geschätzten 1022 Sternen immerhin noch 10 Milliarden Volltreffer, wo die Voraussetzungen zumindest zeitweise zutreffen. Man kommt auf folgende Schlussfolgerung, wenn man die Evolutionszeiträume auf unserem Planeten mit in Betracht zieht:

  • Einzeller: sehr große Wahrscheinlichkeit
  • Einfache Mehrzeller: große Wahrscheinlichkeit
  • Wirbeltiere: große Wahrscheinlichkeit
  • Höhere Wirbeltiere: mittlere Wahrscheinlichkeit
  • Intelligenz in der Prätechnikära: geringe Wahrscheinlichkeit
  • Technische Zivilisation: kleine Wahrscheinlichkeit
  • Technische Zivilisation gleichzeitig mit uns: sehr kleine Wahrscheinlichkeit
  • Technische Zivilisation gleichzeitig mit uns und erreichbar: sehr, sehr kleine Wahrscheinlichkeit

In diesem Sinne ist die Frage, ob es außerirdisches Leben gibt eher zu bejahen, nur dass wir es je finden werden (oder es uns) ist eher unwahrscheinlich.

Siehe auch

Literatur