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Tiroler Landeskonservatorium

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Tiroler Landeskonservatorium
Gründung 1812
Trägerschaft staatlich
Ort Innsbruck, Tirol
Direktor Dr. Nikolaus Duregger
Studierende 494 (WS 05/06)
Website http://www.konstirol.at

Das Tiroler Landeskonservatorium ist ein staatliches Konservatorium mit Sitz in der Stadt Innsbruck, Tirol.

Zur Geschichte

„Aus edlem Sinne für die mannigfaltigen Vorzüge der Tonkunst“ suchten am 26. Juli 1817 in einer an das k.k. Landesgubernium gerichteten Eingabe Innsbrucker Bürger um die Genehmigung an, in ihrer Stadt einen „wirklichen akademischen Musikverein“ gründen zu dürfen. Am 6. April 1818 erteilte die Polizeihofstelle die notwendige Zustimmung, und so konnte am 2. Juni 1818 die konstituierende Versammlung des „Vereins zur Beförderung der Tonkunst“ zusammentreten.

Der Verein verfolgte zwei Ziele: Einerseits „Lehranstalt“ zu sein und andererseits „als Beförderungsmittel des Vergnügens“ zu wirken. Der Musikverein fungierte also gleicherweise als Schule wie als Organisator von musikalischen Veranstaltungen.

Unmittelbar aus dem Musikverein hervorgegangen sind neben dem Tiroler Landeskonservatorium auch das Tiroler Symphonieorchester Innsbruck und die Musikschule Innsbruck, der Verein selbst musste zur Zeit des Nationalsozialismus aufgelöst werden. Ursprünglich war der Musikverein im Lyceal-, dem späteren Universitätsgebäude, untergebracht, später im Theresianum. Um 1870 wurden zusätzlich auch noch Nebenräume des Redoutensaals benützt. Die beim Bau des Ferdinandeums gehegte Hoffnung, einige Räume und einen Konzertsaal zu erhalten, erfüllten sich nicht. Die Raummisere verschärfte sich zusehends, woran auch der „neue“ Musikvereinssaal, ein mehr schlecht als recht adaptierter alter Turnsaal des Akademischen Gymnasiums, nichts ändern konnte. Schließlich stellte die Stadt Innsbruck 1906 unentgeltlich den Grund für einen Neubau zur Verfügung; 1910 wurde der Bau in Angriff genommen und am 16. April 1912 das Musikvereinsgebäude, das heutige Konservatorium, unter Anwesenheit von Erzherzog Eugen eingeweiht.

1934 wurde der Musikschule des Innsbrucker Musikvereins vom Bundesministerium für Unterricht die Bezeichnung „Konservatorium“ zuerkannt, und zwar in „Anerkennung der mehr als hundertjährigen erfolgreichen Tätigkeit des ersten Tiroler Musiklehrinstitutes“. 1939 wurde der Musikverein praktisch (förmlich 1941) aufgelöst und die Musikschule in „Musikschule der Gauhauptstadt Innsbruck“ umbenannt. Nach dem Krieg entstand daraus die Städtische Musikschule Innsbruck. Den Rang als Konservatorium hatte sie freilich verloren, erhielt ihn aber 1957 erneut. 1987 wurden Musikschule und Konservatorium verwaltungstechnisch getrennt. Seit 1. September 1990 ist das Land Tirol Träger des Tiroler Landeskonservatoriums .

Studium

Im 8-semestrigen „Künstlerischen Diplomstudium“ (Konzertfach) werden Studierende zu Solisten, Orchester- und Kammermusikern, Opern-und Konzertsängern, Dirigenten und Komponisten ausgebildet.

Im Zuge des Bologna-Prozesses, der darauf hinzielt, international einheitliche Hochschulabschlüsse einzuführen, wurde auch das österreichische Universitätsgesetz neu gestaltet. War es früher möglich, an den Konservatorien eine staatlich gültige Lehrbefähigung für den Unterricht an Musikschulen zu erwerben, fordern nun die neuen gesetzlichen Bestimmungen hiefür einen Bachelorabschluss. Durch die seit dem Wintersemester 2006/2007 bestehende Kooperation mit der Universität Mozarteum Salzburg ist dieser international gültige akademische Abschluss des IGP-Studiums sichergestellt.

Neben den 8-semstrigen Berufsstudien (Diplomstudium, IGP-Studium) bietet das Tiroler Landeskonservatorium auch berufsbegleitende 6-semestrige Lehrgänge an:

Alpenländische Volksmusik Blasorchesterleitung Elementare Musikpädagogik Jazz und improvisierte Musik

Vor einem ordentlichen Studium am Tiroler Landeskonservatorium ist es möglich, ein Vorbereitungsstudium zu belegen. Dieses dient der Vorbereitung auf ein künstlerisches Diplomstudium oder ein IGP-Studium. Die Altersgrenze liegt bei 21 Jahren. Neben dem Unterricht im ZKF (Instrument, Gesang) können auch alle musiktheoretischen Fächer belegt werden.

Zusätzlich zu den Studien und Lehrgängen des Tiroler Landeskonservatoriums ermöglicht eine Meisterklasse herausragend talentierten Studierenden, die bereits einen regulären Studienabschluss erreicht haben, eine auf Perfektionierung angelegte weitere Betreuung (2 bis maximal 4 Semester).

Wiltener Sängerknaben

Die Wiltener Sängerknaben gehören zu den führenden Knabenchören Europas. Die Sänger des Konzertchors erhalten am Tiroler Landeskonservatorium die dafür notwendige stimmtechnische Ausbildung.

Für Kinder zwischen 4 und 6 Jahren bietet das Tiroler Landeskonservatorium im Rahmen des Lehrganges „Elementare Musikpädagogik“ das Fach „Musikalische Früherziehung“ an. Für die ganz Kleinen (2 - 4 Jahre) wird ein eigener Eltern-Kinder-Gruppenunterricht angeboten.

Auch Musikinteressierte Laien, die den Wunsch verspüren, einen systematischen Zugang zur Musik zu finden, können am Tiroler Landeskonservatorium theoretische Fächer (Musikgeschichte, Tonsatz, Akustik, Hörbildung) belegen und darüber auch Prüfungen ablegen. Hierfür ist eine eigene Kursgebühr zu bezahlen.



Bekannte Lehrer und Studenten

Koordinaten: 47° 16′ 2,8″ N, 11° 23′ 54,3″ O