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Jamal-Halbinsel

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Jamal-Halbinsel

Die Lage der Jamal-Halbinsel
Geographische Lage
Jamal-Halbinsel (Russland)
Jamal-Halbinsel (Russland)
Koordinaten 70° 40′ N, 70° 8′ OKoordinaten: 70° 40′ N, 70° 8′ O
Gewässer 1 Karasee
Gewässer 2 Obbusen
Fläche 120.000 km²

Satellitenaufnahme

Die Jamal-Halbinsel (auch Samojeden-Halbinsel genannt) befindet sich in Nordwest-Sibirien (Russland, Asien). Sie gehört zum Autonomen Kreis der Jamal-Nenzen.

Geographie

Landschaftsbild mit Altwasserarmen
Der Jamalsky-Rajon im Autonomen Kreis der Jamal-Nenzen

Die ca. 115.000 km² große Halbinsel liegt nordöstlich vom Nordende des Uralgebirges und ragt westlich des Obbusens, in dem nicht nur das Wasser des Ob nach Norden strebt, in die bereits zum eisigen Nordpolarmeer gehörende Karasee hinein. Die Halbinsel entspricht im Wesentlichen dem Distrikt (Rajon) Jamalsky, der außerdem noch vorgelagerte Inseln (vor allem Bely im Norden sowie Narechi und Jumzino im Süden) umfasst. An der Festlandsanbindung im Südwesten grenzt die Halbinsel bzw. der Distrikt an den Distrikt Schuryschkary. Der Distrikt Jamalsky hat eine Fläche von 117.410 km². Am 1. Januar 2006 betrug die Bevölkerung 15.653. Hauptort ist Jar-Sale an der Südküste. Daneben gibt es acht weitere kleine Orte:

  • Bovanenkovski of Bobanenkovo
  • Japtik-Sale
  • Mys Kamennny
  • Novy Port
  • Panajevsk
  • Saleman
  • Se-Jacha
  • Sjoenaj-Sale

Die nur dünn besiedelte Halbinsel stellt den nordwestlichen Ausläufer des großen Westsibirischen Tieflands dar. Außerdem ist die Halbinsel, deren Landschaftsbild von eiszeitlichen Gletschern abgehobelt und plattgewalzt wurde und von der Tundra beherrscht wird, der nordwestlichste Teil von Asien, denn die angrenzende Karasee wird als der nördliche Beginn der innereurasischen Grenze betrachtet.

Bevölkerung und Wirtschaft

Eine Familie der Nenzen

Die indigene Bevölkerung der Halbinsel gehört überwiegend zum Volk der Nenzen. Diese betreiben auf der Halbinsel ganzjährig vollnomadische Rentierzucht. Diese weltweit einmalige Wirtschafts- und Lebensweise steht jedoch unter starkem Konkurrenzdruck, zum einen durch die Überweidung der Halbinsel, zum anderen da Jamal einige der weltgrößten Erdgasvorkommen beherbergt. Diese werden durch den russischen Gaskonzern Gazprom gefördert und über Pipelines, wie der JAMAL-Europaleitung bis nach Europa geleitet, wo sie unter anderem durch die E.ON-Tochter Ruhrgas vermarktet werden. Die JAMAL-Europaleitung der Gazprom transportiert das Erdgas bis Mallnow in Deutschland, dem Beginn der Jamal-Gas-Anbindungs-Leitung (JAGAL).