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The Royal Academies for Science and the Arts of Belgium

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Logo der KVAB

The Royal Academies for Science and the Arts of Belgium (RASAB) lautet die Bezeichnung für eine belgische Vereinigung mit Sitz in Brüssel, die die Aktivitäten der beiden Akademien der Wissenschaften und Künste in Belgien koordiniert. Sie entspricht damit in etwa der hiesigen Union der deutschen Akademien der Wissenschaften.

Zusammensetzung und Aufgaben der RASAB

Die Vereinigung ist die Gemeinschaftsorganisation der Koninklijke Vlaamse Academie van België voor Wetenschappen en Kunsten (KVAB), und der Académie royale de Science, Humanities and Fine Arts of Belgium (ARB). Die Kooperationsgemeinschaft RASAB (association without lucrative purpose) wurde im Jahr 2001 in der rechtlichen Form einer belgischen VoG (Vereinigung ohne Gewinnerzielungsabsicht) gegründet und hat ihren Sitz in der Hertogsstraat 1 Rue Ducale B-1000 Brussels beim Palast der Akademien, unweit des Warandeparks. Schwerpunkt der Arbeit der Vereinigung liegt in der Koordinierung der Aktivitäten der beiden Akademien sowohl auf nationaler wie auf internationaler Ebene, das heißt Förderung der Zusammenarbeit zwischen Universitäten und Hochschulen innerhalb und außerhalb Belgiens als auch die Vertretung Belgiens bei internationalen Organisationen und Foren. Darüber hinaus soll sie eine beratende und empfehlende Funktion in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen ausüben und bei ausländischen Wissenschaftlern Interesse an der belgischen Forschungslandschaft wecken.

Entstehungsgeschichte

Blick auf den Palast der Akademien in Brüssel

Ursprünglich gab es in Belgien nur eine Akademie für Wissenschaft und Kunst. Diese beruft sich bezüglich ihres Ursprungs auf eine "Literarischen Gesellschaft", die im Jahr 1769 während der österreichischen Herrschaft zur Zeit Kaiserin Maria Theresias gegründet wurde. 1772 erhielt sie das Recht, sich "Kaiserliche und Königliche Akademie der Wissenschaften in Brüssel" nennen zu dürfen. Diese wurde in Anlehnung an die Academia Theresiana in Wien inoffiziell ebenfalls "die Theresiana" (la Thérésienne) genannt. Als Ende des 18. Jahrhunderts die Franzosen in die österreichischen Niederlande eindrangen, führte die Akademie in der nun folgenden französischen Besatzungszeit zu Anfang ein eher kümmerliches Dasein, da seitens der französischen Zentralregierung kein Interesse an eine Stärkung der "Peripherie" bestand. 1794 wurde die Akademie dann ganz abgeschafft. Dabei blieb es bis zum Ende der Besatzungszeit. Nach der Abschüttelung der napoleonischen Herrschaft in den Befreiungskriegen wurde sie unter König Wilhelm I. im Jahr 1816 zwar wiedereröffnet, es kam aber nur zu einer begrenzten Bedeutung, da das Zentrum der Macht in den jetzt vereinigten Niederlanden in Den Haag lag. Erst nach der belgischen Unabhängigkeit und einer Umstrukturierung der Akademie entstand nach 1845 eine Blütephase. Jedoch kam es hier zu einer Vorherrschaft der französischsprachige Minderheit des Landes, welche durch die Entstehungsgeschichte Belgiens begünstigt wurde. So wurden beispielsweise lange Zeit Veröffentlichungen nur auf Französisch durchgeführt und auch sonst hatten die Flamen, die die Mehrheit der Einwohner im Land stellten, den Eindruck, Bürger zweiter Klasse zu sein. Auch war die Hauptstadt Brüssel zu dieser Zeit noch nicht so stark französisiert wie heute. Diese Situation führte immer wieder zu Reibereien, so dass nach und nach den Flamen mehr Freiraum gegeben werden musste. Doch letztendlich blieb es bei einer deutlichen französischsprachigen Vorherrschaft in der Akademie. Um diese weiter zurückzuführen wurden in der Akademie im Jahr 1938 französischsprachige und niederländischsprachige Abteilungen eingerichtet. Die beiden Bezeichnungen Koninklijke Academie voor Wetenschappen, Letteren en Schone Kunsten und Académie royale des Sciences, des Lettres et des Beaux-Arts de Belgique bezogen sich zu dieser Zeit noch auf die gesamte Institution.

Diese Situation hielt bis zur Staatsreform im Jahr 1970 an, die die Flamen von der historisch bedingten französischsprachigen Vorherrschaft ein großes Stück weit emanzipierte. Auch für die Akademie hat diese Staatsreform im wahrsten Sinne des Wortes einschneidende Folgen. Im folgenden Jahr 1971 wurde die Akademie nämlich in zwei gleichberechtigte Akademien aufgeteilt, eine vollständig niederländischsprachige namens Koninklijke Academie voor Wetenschappen, Letteren en Schone Kunsten und eine vollständig französischsprachige Académie royale des Sciences, des Lettres et des Beaux-Arts de Belgique. Beiden Akademien wurde zudem das Recht zuerkannt, sich auf die historische theresianische Gesellschaft als Entstehungsquelle berufen zu können. Dieser Punkt ist bis heute bedeutsam, da in manchen Publikationen die KA als eine Art Abspaltung von der AR dargestellt wird, was sie in der Tat nicht ist. Im Jahr 1999 erfolgte dann eine leichte Abänderung des Namens der KA in Koninklijke Vlaamse Academie van België voor Wetenschappen en Kunsten. Die Entwicklung zur eigenständigen flämischen Akademie der Wissenschaften war damit zum Abschluss gebracht. Jedoch war es nötig für die innerbelgische Zusammenarbeit und die Vertretung der belgischen Interessen auf internationaler Ebene eine gemeinsame Plattform zu schaffen, die die Eigenständigkeit der beiden bestehenden Akademien jedoch nicht gefährdete. Zu diesem Zweck wurde im Jahr 2001 von beiden Parteien die gemeinsam unterhaltene englischsprachige Koordinierungsorganisation RASAB (The Royal Academies for Science and the Arts of Belgium) geschaffen.

Internationale Organisationen

Die RASAB ist in verschiedenen Internationalen Organisationen aktiv. Dazu gehören der Internationale Wissenschaftsrat ICSU, das IAP (Inter Academies Panel), der Rat der EU-Akademien EASAC (European Academies Science Advisory Council), der gesamteuropäischen Verband ALLEA (All European Academies) und andere Organisationen[1].

Veröffentlichungen

Seit dem 19. April 2001 werden alle Artikel der RASAB im Belgischen Staatsblatt veröffentlicht.

Einzelnachweise

  1. rasab.be