Irakli Okruaschwili
Irakli Okruaschwili (georgisch ირაკლი ოქრუაშვილი; * 6. November 1973 in Zchinwali) ist ein georgischer Politiker (Nationale Bewegung - Demokraten). Der Rechtsanwalt war vom 10. Juni bis 14. Dezember 2004 Innenminister Georgiens. Seit dem 15. Dezember 2004 ist er Verteidigungsminister. Bei der Lösung politischer Konflikte gilt er als Falke in der georgischen Regierung.
Leben
Beruf
1990 beendete er die Oberschule in Tiflis mit dem Abitur. 1995 schloss er ein juristisches Staatsexamen an der Staatlichen Universität Tiflis ab. Anschließend arbeitete er zunächst in der Leitung der Zentralen Wahlkommission Georgiens, später als Berater beim TACIS-Projekt Staatliches Dienstleistungsgremium der Europäischen Union. Von Februar 1996 bis 1998 war er Rechtsanwalt in der Kanzlei Kordsadse, Swandidse und Okruaschwili, von 1998 bis 2000 in der Kanzlei Okruaschwili & Partner in Tiflis. Ab 1998 hielt er Vorlesungen über internationales Handelsrecht an der Staatlichen Universität.
Oppositionspolitiker
Im Oktober 2000 wurde Okruaschwili stellvertretender Justizminister unter Micheil Saakaschwili und dessen Hauptberater in Justizfragen. Gemeinsam mit ihm trat er im Oktober 2001 aus Protest gegen mangelnde Unterstützung bei der Korruptionsbekämpfung von seinem Amt zurück. Im Juni 2002 wurde er auf der Liste der Oppositionspartei Vereinigte Nationalen Bewegung (heute: Nationale Bewegung - Demokraten) zum Mitglied des Stadtrats von Tiflis gewählt. Fünf Monate später wurde er Vorsitzender des Inspektionsausschusses des Stadtrats.
Bei den Parlamentswahlen im November 2003 errang er ein Direktmandat in Gori. Nach der samtenen Revolution in Georgien ernannte ihn Präsident Saakaschwili zunächst zum Verwaltungschef der Rayons Gori, Kaspi, Chaschuri, Dschawa und Zchinwali. Im Januar 2004 wählte ihn das Parlament zum Generalstaatsanwalt Georgiens. Okruaschwili profilierte sich bei der Strafverfolgung korrupter Beamter und der Übereignung ihres illegal erworbenen Eigentums an den Staat. Er ließ die Chefs der Staatsbahnen, des Sportverbandes und der Postbank verhaften, kurz bevor sie mit größeren Summen untertauchen konnten.
Minister
Am 10. Juni 2004 wurde Okruaschwili auf Vorschlag Präsident Saakaschwilis vom Parlament zum georgischen Innenminister gewählt. Im neuen Amt entließ er rund 15.000 Beamte der Verkehrspolizei und reorganisierte die polizeilichen Funkstreifen. Am 15. Dezember 2004 wurde er zum Verteidigungsminister ernannt. Seither treibt er den Aubau der Armee nach NATO-Standards voran.
Im April 2005 wurde bekannt, dass Okruaschwili Militärausgaben in Millionenhöhe aus einem halboffiziellen Armee-Unterstützungsfonds bestreitet, der aus Mitteln gespeist wird, die von korrupten Verwaltungsbeamten der Schewardnadse-Ära an die Staatsanwaltschaft gezahlt wurden, um einem Strafverfahren zu entgehen. Der Fonds wurde hinter dem Rücken des Parlaments eingerichtet und wird von ihm nicht kontrolliert.
Privates
Okruaschwili ist Mitglied der Welt-Juristengesellschaft und der Internationalen Juristischen Gesellschaft. Er ist verheiratet und hat eine Tochter. Er spricht russisch und englisch.
Weblinks
- Lebenslauf Okruaschwilis (en)
- Warenschmuggel: Opposition erhebt Anschuldigungen gegen Okruaschwili (en)
Personendaten | |
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NAME | Okruaschwili, Irakli |
ALTERNATIVNAMEN | ირაკლი ოქრუაშვილი (georgisch) |
KURZBESCHREIBUNG | georgischer Verteidigungsminister |
GEBURTSDATUM | 6. November 1973 |
GEBURTSORT | Zchinwali, Georgien |