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Kohlevergasung

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Kohlevergasung ist die Überführung von Kohlenstoff (C) in brennbare gasförmige Verbindungen, speziell Wassergas, Generatorgas und Stadtgas.

Wassergas

Über die endotherme Reaktion:

C + H2O → CO + H2 (+131 kJ/mol)

entsteht aus Kohle, die zuvor durch Verbrennung an Luft aufgeheizt wurde, und Wasserdampf so genanntes Wassergas, eine Mischung aus Kohlenmonoxid und Wasserstoff.

Das entstehende Gas wird unter anderem auch als Synthesegas bezeichnet, da es sich für die Synthese verschiedener chemischer Substanzen wie zum Beispiel Methanol eignet.

Generatorgas (Kohlenmonoxid)

Generatorgas wird durch unvollständige Verbrennung von Koks erzeugt:

O2 + 2 C → 2 CO

Stadtgas (Leuchtgas)

Stadtgas wird entweder durch Kohlevergasung ähnlich wie Wassergas und Generatorgas hergestellt oder durch Kohleentgasung in Kokereien. Kokereigas besteht hauptsächlich aus Wasserstoff, Methan und Kohlenmonoxid.

Stadtgas ist wegen des Kohlenmonoxid-Anteils giftig und wird nicht mehr verwendet. Der Kohlenmonoxid-Anteil im Stadtgas führte zum suizidalen Missbrauch ("Aufdrehen des Gashahns"). Heute steht Erdgas als brennbares Gas preiswert zur Verfügung, was eine Kohlevergasung zur Stadtgasherstellung überflüssig macht.

In West-Berlin wurde die Gasversorgung erst in den 1990er Jahren von Stadtgas auf Erdgas umgestellt. Bis dahin wurde das Stadtgas aus Erdgas in einem speziellen Prozess hergestellt. In Wien erfolgte die Umstellung hingegen in einem lang anhaltenden Austauschverfahren der Geräte und Dichtungen von 1969 bis 1978.

Kohlehydrierung

Bei der Kohlehydrierung entstehen Kohlenwasserstoffe unterschiedlicher Kettenlängen:

nC + mH → CnHm

Je nach Kettenlänge sind die Reaktionsprodukte gasförmig (Methan, Ethan, Propan, Butan) oder flüssig (höhere Alkane, die beispielsweise Verwendung finden in Benzin und Dieselkraftstoff). Bei flüssigen Produkten spricht man von Kohleverflüssigung.