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Die Zauberflöte

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Die Zauberflöte ist eine deutsche Oper in 2 Aufzügen, Libretto von Emanuel Schikaneder (1751-1812), Musik von Wolfgang Amadeus Mozart (KV 620).

Entstehung und Bedeutung

Mozart selbst bezeichnete das Bühnenwerk als „Teutsche Oper“. Die Uraufführung fand am 30. September 1791 in Schikaneders Theater im Starhembergschen Freihaus auf der Wieden in Wien statt. Stilistisch enthält sie Züge der Opera seria (Sarastro - Königin der Nacht), der Opera buffa (Tamino - Pamina) und des deutschen Singspiels (Papageno - Papagena). Dem Singspiel entsprechend ist der Text deutsch. Die Oper ist auch von den damals üblichen Zauberopern geprägt, als Textgrundlage des Librettos diente das Märchen Lulu oder die Zauberflöte von August Jacob Liebeskind. Das Gedankengut und die Vertonung durch Mozart sind vom Geist der Freimaurerei beeinflusst; Mozart war selbst Freimaurer und stand den Wiener Illuminaten um Ignaz von Born nahe. In der leitmotivischen Wiederkehr einer unterschiedlich rhythmisierten Akkordfolge (insbesondere in der Ouvertüre, dem Vorspiel zum zweiten Akt und im Finale) soll Mozart die für Lehrlings-, Gesellen- und Meistergrad seiner Loge jeweils charakteristischen Hammerschlag-Signale verarbeitet haben. Beethoven, Hegel, Herder und Goethe gehörten zu den Bewunderern dieser Oper. Von Goethe gibt es eine Fortsetzung der Oper, die aber Fragment blieb, und Dekorationsentwürfe. Schikaneder selbst schrieb einen zweiten Teil unter dem Titel Das Labyrinth oder Der Kampf mit den Elementen, der von Peter von Winter (1754-1825) vertont wurde. Die Oper enthält eine Reihe von inneren Widersprüchen, insbesondere die Rolle der Königin der Nacht wandelt sich von der einer „guten Fee“, die Tamino und Papageno mit magischen Instrumenten (Zauberflöte, Glockenspiel) ausstattet, zu einer Widersacherin des Guten und der Weisheit. Die Widersprüche resultieren wohl aus einer grundlegenden Neukonzeptionierung des Libretto kurz vor der Uraufführung zur Vermeidung inhaltlicher Parallelen mit konkurrierenden Opern der Saison.

Im Jahr 1974 produzierte Ingmar Bergman eine vielbeachtete Filmadaption der „Zauberflöte“ für das Schwedische Fernsehen („Trollflöjten“). Erst im September 1976, einige Tage nach der Verleihung des Goethe-Preises der Stadt Frankfurt am Main an den großen schwedischen Regisseur, kam der Film auch in die deutschen Kinos. Ingmar Bergman hatte mit einem Ensemble auffallend junger Sänger gearbeitet. Den Tamino sang der Salzburger Tenor Josef Köstlinger, den Papageno Håkan Hagegård. Bemerkenswert: Die Todfeindschaft zwischen Sarastro und der Königin der Nacht sieht Bergman unter dem Aspekt einer gescheiterten Ehe.

Personen

Datei:Marionetten.jpg
Salzburger Marionettentheater, Figuren aus der Zauberflöte
  • Sarastro (Bass)
  • Tamino (Tenor)
  • Sprecher (Bass)
  • Erster Priester (Tenor)
  • Zweiter Priester (Bass)
  • Dritter Priester (Sprechrolle)
  • Königin der Nacht (Sopran)
  • Pamina, ihre Tochter (Sopran)
  • Erste Dame (Sopran)
  • Zweite Dame (Sopran)
  • Dritte Dame (Alt)
  • Erster Knabe (Sopran)
  • Zweiter Knabe (Sopran)
  • Dritter Knabe (Alt)
  • Papageno (Bariton)
  • Papagena (Sopran)
  • Monostatos, ein Mohr (Tenor)
  • Erster Geharnischter (Tenor)
  • Zweiter Geharnischter (Bass)
  • Drei Sklaven (Sprechrollen)
  • Chor (Priester, Sklaven, Gefolge)

Ort und Zeit: Ägypten, Märchenzeit

Inhalt

Sarastro, weiser Priester der Götter Isis und Osiris, hat Pamina in den Tempel gebracht, um sie vor dem Einfluss ihrer Mutter, der Königin der Nacht, zu schützen. Die Königin veranlasst den Prinzen Tamino, ihre Tochter zu finden und zu befreien. Tamino findet sie, wird aber dabei ein Jünger Sarastros, dessen Weisheit er zu bewundern lernt. Außerdem verlieben sich Tamino und Pamina ineinander.

Erster Aufzug

1. Szene: In der Wildnis

Tamino wird in der Wildnis von einem Drachen/ Drache/ ( in Bearbeitung MET 1980) verfolgt. Er fällt in Ohnmacht, wird aber von drei Damen, Dienerinnen der Königin der Nacht, gerettet, die den Drachen töten. Alle drei verlieben sich in Tamino, und hoffen, ihn für sich zu gewinnen; sie verlassen den Schauplatz.

Tamino erwacht, und begegnet Papageno, dem Vogelfänger. Papageno fängt Vögel und verkauft sie, um sich so seinen Lebensunterhalt zu sichern. Er steht in Diensten der Königin der Nacht. Papagenos naive Prahlerei, den Drachen getötet zu haben, wird von den drei nun zurückkehrenden Damen bestraft, indem sie ihm seinen täglichen Wein in Wasser verwandeln, sein tägliches Zuckerbrot in einen Stein und ihn schliesslich ob seiner Lüge mit einem Schloss mundtot machen. Tamino bekommt von den Damen ein „bezauberndes Bildnis“ der entführten Pamina. Die Königin der Nacht tritt auf, und bittet Tamino, der sich sogleich in das Bildnis verliebt, ihre Tochter Pamina zu befreien. Die drei Damen erlösen Papageno von seinem Mundschloss, und überreichen Tamino eine Zauberflöte und Papageno ein Glockenspiel. Diese Glücksbringer sollen Tamino und Papageno, der von den drei Damen aufgefordert wird, Tamino zu begleiten, auf ihrer Suche nach Pamina unterstützen. Drei Knaben, die aber nie in das Geschehen eingreifen, sollen Tamino und Papageno führen.

2. Szene: Ein Raum in Sarastros Palast

Pamina wird von Sklaven zum Mohr Monostatos in ein prachtvolles ägyptisches (allerdings in jener Zeit , 1791 als exotisch zu beurteilend) Zimmer in Sarastros Palast gebracht. Monostatos lässt Pamina fesseln, die daraufhin ohnmächtig wird. Papageno erscheint, und erschreckt Monostatos, der flieht. Pamina erfährt von Papageno von der Rettungsaktion und der Liebe Taminos. Papageno klagt sein Leid, noch keine Liebe zu haben. Beide fliehen.

3. Szene: Gehölz und die Eingänge zu den Tempeln

Die drei Knaben führen Tamino in einen Hain, in dem der Tempel der Weisheit, der Tempel der Vernunft und der Tempel der Natur stehen. Die Tempel der Vernunft und der Natur kann Tamino nicht betreten; am Tempel der Weisheit wird ihm (von einem sogn. Sprecher/ BASS) Auskunft über Pamina und Sarastro gegeben. Tamino sei an dieser Stelle auf dem rechten Weg, dennoch könne ihm die Wahrheit hier noch nicht verkündet werden.

Papageno und Pamina erreichen den Hain; die Flucht wird von Monostatos vereitelt. Der Auftritt Sarastros bestraft Monostatos Verhalten gegenüber Pamina, gibt ihr aber nicht die Freiheit. Pamina und Tamino erkennen ihre gegenseitige Liebe; Papageno und Tamino müssen aber erst im Prüfungstempel gereinigt werden.

Zweiter Aufzug

1. Szene: Ein Palmenhain

In einem Palmenwald verkünden die Priester dem Sarastro, dass Tamino der Pamina würdig ist. Pamina soll nicht ihrer Aberglauben verbreitenden Mutter zurückgegeben werden, sondern mit Tamino vereint werden.

2. Szene: Der Hof des Prüfungstempels

Die erste Prüfung Taminos und Papagenos besteht darin, unter der Versuchung schweigsam (die 3 Knaben:"sei duldsam, standhaft, verschwiegen!") zu bleiben. Die drei Damen treten auf. Tamino bleibt stumm, aber Papageno bricht sein Schweigen, scheint den Ernst der Lage nicht zu erkennen.

3. Szene: Ein Garten, Pamina schlafend

Pamina schläft im Garten (oder ist sie ob ihrer Entführung immer noch ohnmächtig ?), als sich Monostatos ihr nähert. Er ist von Liebe geschlagen. Als Monostatos sich Pamina nähert, erscheint die Königin der Nacht; Pamina erwacht, und Monostatos lauscht, als die Königin Pamina einen Dolch gibt, um Sarastro zu ermorden. Nach dem Abgang der Königin will Monostatos Paminas Liebe durch Offenlegung des Mordkomplotts erpressen. Monostatos wird durch den Auftritt Sarastros vertrieben.

4. Szene: Eine Halle im Prüfungstempel

Die zweite Prüfung Taminos und Papagenos. Wiederum kann Papageno nicht sein Schweigen einhalten, als ein altes Weib ihm Wasser reicht. Die drei Knaben bringen ihnen die Zauberflöte und das Glockenspiel. Pamina tritt auf, trotz ihres Schmerzes hält Tamino sein Schweigen ein. Pamina nimmt an, er liebe sie nicht mehr, und trauert zum Selbstmorde bereit!

5. Szene: Pyramiden

Die Priester besingen Taminos Tugend. Sarastro lobt Taminos Standhaftigkeit und kündigt zwei weitere Prüfungen an. Dazu kündigt er den Beiden an, dass sie sich trennen müssen.

6. Szene: Ein Saal im Prüfungstempel

Papageno ist alleine; ihm wird die Aufhebung seiner Strafe angekündigt. Die Alte erscheint und verwandelt sich in die jugendlich schöne Papagena. Die Beiden müssen sich allerdings noch gedulden.

7. Szene: Im Garten

Pamina ist im Garten, und beabsichtigt, aufgrund enttäuschter Liebe, ihrem Leben mit dem Dolch ein Ende zu setzen. Die drei Knaben ( wahrscheinlich bemerken sie, dass alles "aus dem Ruder gerät") können sie von ihrem Entschluss abbringen.

8. Szene: Steine, Wasser und eine Höhle mit Feuer

Tamino und Pamina treffen einander. Sie erhalten die Erlaubnis, miteinander zu sprechen und einander zu umarmen. Mit Hilfe der Zauberflöte gelangen sie sicher durch die letzte Prüfung aus Feuer und Wasser.

9. Szene: Offenes Land

Papageno will sich erhängen, da er Papagena nicht zu gewinnen glaubt. Die drei Knaben raten ihm, das Glockenspiel anzustimmen, um Papagena herbeizubeschwören. Papagena erscheint, und die Beiden finden zusammen.

10. Szene

Die Königin der Nacht und Monostatos planen die Zerstörung des Tempels. Monostatos soll dafür Pamina zur Gattin gewinnen. Bei diesem Versuch kommen sie selbst um. (Diese Szene wurde früher oft ausgelassen, wird heute aber üblicherweise eingebaut.)

Sarastro erscheint mit allen Priestern, verkündet mit deren Zustimmung Paminas und Taminos Vermählung, Finale.

Musik

Die Oper enthält folgende Gesangstücke:

1. Akt, 1. Szene: Zu Hilfe! Zu Hilfe! Sonst bin ich verloren (Tamino);Du Jüngling schön (Drei Damen) Der Vogelfänger bin ich ja (Papageno); Dies Bildnis ist bezaubernd schön (Tamino); O zittre nicht, mein lieber Sohn! (Königin der Nacht); Quintett: Hm Hm Hm (Tamino, Papageno, Drei Damen); Bekämen doch (Papageno, Tamino, Drei Damen); Oh, so eine Flöte (Tamino, Papageno, Drei Damen); Silberglöckchen (Tamino, Papgeno, Drei Damen); Drei Knäbchen (Tamino, Papageno, Drei Damen, Drei Knaben)
1. Akt, 2. Szene: Du feines Täubchen, nur herein! (Monostatos). Bei Männern, welche Liebe fühlen (Pamina, Papageno)
1. Akt, 3. Szene: Zum Ziele führt dich diese Bahn (Tamino); Wie stark ist nicht Dein Zauberton (Tamino); Das klinget so herrlich (Monostatos, Sklaven); Es lebe Sarastro (Chor); Wenn Tugend und Gerechtigkeit (ALLE)
2. Akt, 1. Szene: Marsch der Priester und O Isis und Osiris (Priester, Sarastro)
2. Akt, 2. Szene: Bewahret euch vor Weibertücken (Tamino und Papageno); . (Wie? Ihr an diesem Schreckensort? (Die drei Damen)
2. Akt, 3. Szene: Alles fühlt der Liebe Freuden (Monostatos); Der Hölle Rache kocht in meinem Herzen (Königin der Nacht); In diesen heil'gen Hallen (Sarastro)
2. Akt, 4. Szene: Seid uns zum zweitenmal willkommen (Drei Knaben); Ach, ich fühl's, es ist verschwunden (Pamina)
2. Akt, 5. Szene: O Isis und Osiris, welche Wonne! (Priester); Soll ich dich, Teurer, nicht mehr seh'n? (Sarastro, Tamino, Pamina)
2. Akt, 6. Szene: Ein Mädchen oder Weibchen wünscht Papageno sich! (Papageno); Pa-Pa-Pa-Pa (Papageno, Papagena)
2. Akt, 7. Szene: Bald prangt, den Morgen zu verkünden (Drei Knaben)
2. Akt, 10. Szene: Heil sei euch Geweihten! (Priesterchor); Die Strahlen der Sonne (Priesterchor); Es siegte die Stärke (ALLE)