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Wikipedia:Meinungsbilder/Relevanzkriterien für militärische Ordensträger

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 27. April 2012 um 08:17 Uhr durch Sambalolec (Diskussion | Beiträge) (Gegen die automatische Relevanz von Ritterkreuzträgern sprechen: Schwülstige Betroffenheitsrhetorik). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
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  1. - -- WeWeEsEsEins - talk with me Bewertung 18:07, 26. Apr. 2012 (CEST)[Beantworten]
  2. --PimboliDD 18:09, 26. Apr. 2012 (CEST)[Beantworten]
  3. ...

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Sachlage

Innerhalb der deutschsprachigen Wikipedia gibt es keinen Konsens über die Relevanz von Empfängern des Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes, welche nicht die spezifische Relevanzhürde für Militärs bzw. die allgemeien RK-Hürde erreichen. Die Generals-RK lautet:

  • „Als relevant gelten die Angehörigen der 'Dienstgradgruppe der Generale und Admirale' (Generale, Admirale, in der Schweiz und früher Österreich Korpskommandant, Divisionär, Brigadier – höchste militärische Rangstufen in Friedenszeiten).“

Die Relevanzkriterien für lebenden Personen führen auch die Verleihung von Orden als Anhaltspunkt auf:

  • „Weitere Anhaltspunkte: Die Person ist (...) Träger eines hohen Ordens (z. B. Bundesverdienstkreuz).“

Bei historischen Personen ist dies nicht der Fall, statt dessen wird dort auf anerkannte Nachschlagewerke und Biographiesammlungen verwiesen. Ob die RK für lebende Personen auch auf verstorbene angewendet werden sollen ist derzeit umstritten.

Im Oktober 2008 fand ein Meinungsbild zur Relevanz von Trägern militärischer Auszeichnungen statt. Das Meinungsbild hatte zum Ergebnis, dass die Verleihung eines hohen Ordens allein keine Relevanz rechtfertigt. Löschdiskussionen und Löschprüfungen zu Artikeln über Empfänger des Ritterkreuzträger gibt es immer wieder (1, 2), teils mit unschönen Begleiterscheinungen. Die Aufstellung verbindlicher Regeln egal in welcher Richtung würde hier Streit vermeiden helfen.

Für die automatische Relevanz von Ritterkreuzträgern sprechen

  • Manche der Artikel sind recht umfangreich, auch wenn sie auf strittiger Literatur basieren
  • Es wird die merkwürdigen Situation vermieden, dass zu diesen Deutschen und Österreichern in vielen anderssprachigen Wikipedia-Ausgaben Artikel existieren, nur nicht in der deutschsprachigen Wikipedia
  • Von vielen Ritterkreuzträgern und ihren Taten im Auftrag eines verbrecherischen Regimes geht eine morbide Faszination aus, die sich u.a. in entsprechenden Verkaufszahlen für Bücher, Hefte, Comics und Modellbausätze und in vielen Fan-Websites zeigt. Die Wikipedia als demokratisches Medium sollte auch solche Leserinteressen auf möglichst neutrale Weise bedienen. Wenn wir es nicht tun, wandern Leser per Google in den braunen Online-Sumpf
  • In Deutschland haben verstorbene ehemalige Soldaten laut Bundeswehr-Dienstvorschrift 10/8 bei ihrem Begräbnis Anspruch auf militärisches Ehrengeleit, wenn sie General/Admiral waren, oder Inhaber einer Reihe von Tapferkeitsauszeichnungen waren (darunter das Ritterkreuz als einzige Auszeichnung aus dem Zweiten Weltkrieg), oder Inhaber eines Bundesverdienskreuzes ab Großes Verdienstkreuz aufwärts waren. Dies unterstreicht den Stellenwert des Ritterkreuzes gegenüber anderen Auszeichnungen in den Augen der Bundeswehr und hebt diese spezifische Auszeichnung hervor.
  • Das Ritterkreuz (und seine höheren Stufen) stellte die höchste Tapferkeitsauszeichnung des 3. Reiches dar. Von 1939–1945 standen etwa 18.000.000 Wehrmachtsangehörige im Kriegsdienst. Von denen wurden lediglich ca. 7.300 (ca. 0,04 %) mit dem Ritterkreuz (und seinen höheren Stufen) beliehen. Die geringe Verleihungsanzahl kann somit ein Alleinstellungsmerkmal der betroffenen Person darstellen.
  • Wikipedia besitzt einen Bildungsauftrag. Die Haltung der Wikipedia problematische Personenkreise des 3. Reiches, insbesondere die der Ritterkreuzträger, „unter den Teppich“ kehren zu wollen, d.h. zu Verschweigen oder die Rezeption dieser Träger zu leugnen, ist nicht mit dem Zielvorgaben einer Enzyklopädie vereinbar. Wikipedia soll aufklären. Unseren Lesern soll das Recht zugesprochen bekommen, sich auch über diesen Personenkreis hier informieren zu können.
  • Die Schaffung der Relevanz von Ritterkreuzträgern dient nicht dazu, eine „Heldenverehrung“, welcher Art auch immer, in der Wikipedia zu schaffen. Die angestrebte Relevanz dient in erster Linie dazu, dass die Ritterkreuzträger sachlich dokumentiert werden sollen und ihre mögliche Verstrickung in Kriegsverbrechen. Siehe auch Wikipedia:Neutraler Standpunkt.
  • Mit der Schaffung der Relevanz von Ritterkreuzträgern wird ein jahrelanger eskalierender Streit innerhalb der Wikipedia beendet. Er gibt sowohl Artikelbefürwörtern als auch ihren Artikelgegnern die Chance auf einen Patt. So können einerseits die Befürwörter solcher Personenbiografien ihre Artikel schreiben können und dürfen. Auf der anderen Seite können und sollen auch die bisherigen Artikelgegner, ihre kritische Sichtweise einbringen; sofern dies bei der Artikelerstellung nicht beachtet wurde.
  • Die Schaffung der Relevanz von Ritterkreuzträgern, führt zur Freimachung von unzähligen Ressourcen in Form vom Kilometerlangen Diskussionen, Löschanträgen und Löschprüfungen. Die Adminschaft der WP würde spürbar entlastet werden und gerät nicht mehr in das Keuzfeuer zwischen dieser Parteien. Kausal damit zusammenhängend wäre auch eine Befriedung zwischen Artikelbefür- wie auch Artikelgegnern.
  • Im Oktober 2008 fand bereits ein Meinungsbild zur Relevanz von Trägern militärischer Auszeichnungen statt. Das Meinungsbild hatte zum Ergebnis, dass die Verleihung eines hohen Ordens allein keine Relevanz rechtfertigt. Mit der Schaffung der Relevanz von Ritterkreuzträgern werden weitere Meinungsbilder zur Schaffung der Relevanz von Ritterkreuzträgern verhindert. Die Gemeinschaft würde spürbar entlastet.

Gegen die automatische Relevanz von Ritterkreuzträgern sprechen

  • Nur ein vergleichsweise kleiner Teil der über 7000 "Ritterkreuzträger" (Bereits der Terminus ist tradierter NS-Sprachgebrauch, die Leute sind "Inhaber"), ist Gegenstand seriöser geschichtswissenschaftlicher Forschung. Und diejenigen die es sind, sind es i.d.R. nicht wegen des Ritterkreuzes, sondern weil ihr Wirken den Geschichtsverlauf aus Historikersicht entscheidend prägte. Aus Sicht der Forschung kommt den "Ritterkreuzträgern" als solchen daher keine besondere Bedeutung zu, was sich natürlich in einem entsprechend geringen Angebot einschlägiger Forschungsliteratur manifestiert. Die Annahme einer besonderen, die Zeit überdauernden historischen Bedeutung der "Ritterkreuzträger" als solche steht offensichtlich im Widerspruch zum Forschungsinteresse der letzten 50 Jahre. Zudem zwingt der Mangel an wissenschaftlicher Lit zum Ausweichen auf außerwissenschaftliche, randständige und z.T. extrem skurrile; Konflikte mit WP:Q sind unumgänglich.
  • Über den verbleibenden Rest der "Ritterkreuzträger", also den größten Teil, existiert bis heute kaum reputable Literatur. Die existierende Lit (Diverse Ritterkreuzträger-Biographiensammlungen "Die Ritterkreuzträger der xyz", oder auch die Ritterkreuzträgersonderbände des Landsers, etc.) entstammen beinahe ausnahmslos dem Umfeld sog. Traditionsverbände wie der Ordensgemeinschaft der Ritterkreuzträger und/oder wurden von Autoren oder Verlagen publiziert, die dem rechtsextremen Spektrum zumindest nahe stehen (Um es vorsichtig auszudrücken). Dieser Literaturtyp basierte von Anfang an, und häufig ausschließlich, auf alten NS-Propagandapublikationen (Zeitungsartikel, den damaligen Ritterkeuzträgersammelbänden für Jugendliche, etc. die unter der Ägide des Propagandaministeriums entstanden), welche wenige Jahre nach dem verlorenen Krieg zusammengetragen und publiziert wurden, zum Zwecke der Selbstdarstellung der "Ritterkreuzträger" und ihrer Heldentaten, um den "Leistungen der Deutschen Soldaten einen Platz in der ewigen Geschichte unseres Volkes zu sichern", zur "Wiederherstellung der Ehre des deutschen Soldaten", etc. Mit der Zeit flossen Ergänzungen aus sog. Erinnerungsliteratur ein, eigene Erzählungen (und Behauptungen) tatsächlicher und vermeintlicher "Ritterkreuzträger". Fernab seriöser Forschung erschufen sich so organisierte "Ritterkreuzträger" ihre eigene Geschichte des Zweiten Weltkrieges, voller soldatischer Tugenden und Werte, voller Kameradschaft, Tapferkeit, herausragender eigener Leistung, Pflichterfüllung bis in den Tod - und der Gewissheit, jederzeit und in jeder Situation ehrenhaft gekämpft und gehandelt zu haben. Eine Geschichte, die meilenweit von der Forschung entfernt ist und in dieser Form bis heute weitergereicht wird. Seit den 50ern sind etliche solcher Biographiensammlungen erschienen, die sich hinsichtlich inhaltlicher Schwerpunkte und Auswahl der "Fakten" nur wenig unterscheiden. Selbst der politisch linker Umtriebe eher unverdächtige Historiker Franz W. Seidler kommt zu dem Schluss, daß dieser Literaturtyp nur selten wissenschaftlichen Ansprüchen genügt (ISBN 978-3-938845-07-3, 19f.).
  • WP:Belege gibt zu beachten, "dass fehlende wissenschaftliche Sekundärliteratur bei vielen Themen auf fehlende enzyklopädische Relevanz hindeutet." Ähnlich WP:Keine Theoriefindung: "Ist auch nach längerer Zeit keine einschlägige Sekundärliteratur verfügbar, dann kann das auf mangelnde enzyklopädische Relevanz hindeuten." Dies ist so ungefähr der Rahmen für historische Artikelgegenstände bei WP, beispielsweise Ritterkreuzverleihungen. Eine Extrawurst für all jene "Ritterkreuzträger", die weder die RK für Soldaten, noch die allgemeinen Personen-RK, noch irgend eine andere RK für Wasauchimmer erfüllen, ist nicht im Sinne dieser beiden Grundpfeiler.
  • Es kann auf der recht dünnen Argumentationsbasis "Ritterkreuzträger sind relevant, weil sie Ritterkreuze tragen" keinen Freibrief geben, WP:Belege und WP:Keine Theoriefindung auszuhebeln, um anschließend in sensiblen Themengebieten ungehemmt die abenteuerlichsten Quellen verbauen zu können.
  • Wikipedia soll gesichertes Wissen darstellen. Per Definition des Problems gibt es bei Personen ohne geschichtswisenschaftliche Rezeption keine reputablen Quellen. Daher kann es auch keinen Artikel geben. Die nicht-wissenschaftliche Literatur über Ritterkreuzträger aus Militaria-Verlagen spart systematisch militärische und politische Kontexte der Verleihung und der Person aus. Das führt gerade bei den Ritterkreuzträgern, die in der wissenschaftlichen Litertur nicht vorkommen, zu NS-freundlichen Darstellungen, die mangels anderer Quellen nicht aufzuheben sind.
  • Die automatische Relevanz von Ritterkreuzträgern anzuerkennen, bedeutet in gewisser Weise auch die Bewertung der Taten der Ritterkreuzträger durch das Nazi-Regime anzuerkennen.
  • Ritterkreuze wurden als gezielte „Heldenverehrung“ zum Zweck der Propaganda von den nationalsozialistischen Machthabern vergeben. D.h., neben der Verleihung nach vorbestimmten Kriterien, wie es zum Beispiel bei der Luftwaffe (Anzahl der Abschüsse) oder den U-Boot-Fahrern (Anzahl versenkter Schiffe oder versenkte Tonnage) üblich war, wurden bestimmte von den Nationalsozialisten bevorzugte Soldaten lediglich aus propagandistischen Motiven geehrt. Die Auswahl der Träger erfolgte in manchen Fällen durch Beziehungen oder um die Motivation des Geehrten und der auf Ehrung Hoffenden zu erhöhen. Die hierdurch erfolgte Relativierung macht das Ritterkreuz daher als Relevanzkriterium ungeeignet.

Ziel des Meinungsbildes

Ziel des Meinungsbildes ist es, eine Mehrheitsaussage darüber zu bekommen, ob und wenn ja ab welcher Verleihungsstufe Ritterkreuzträger relevant sind. Dazu gibt es zwei Vorschläge:

Ritterkreuz allein erzeugt keine Relevanz, geschichtswissenschaftliche Rezeption entscheidet

Hier würde das Meinungsbild von 2008 bekräftigt werden. Im Artikel muss die Relevanz der Person durch geschichtswissenschaftliche oder allgemeine Rezeption deutlich werden. Geschichtswissenschaftliche Rezeption wird per WP:Q bewertet, d.h. listenartige Aufzählungen aller RK-Träger wie Scherzer, Fellgiebel, et. al., die in Militaria-Verlagen oder gleich im Selbstverlag erschienen sind und in der Geschichtswissenschaft nicht rezipiert werden, kommen dafür nicht in Frage. Unter allgemeiner Rezeption wird z.B. anhaltende Wahrnehmung in überregionaler Presse nach dem Krieg verstanden. Hier greifen die allgemeinen RK für Personen.

Ritterkreuz allein macht automatisch relevant, Auszeichnungsstufe zu klären

Allein die Auszeichnungsstufe entscheidet, ob ein Ritterkreuzträger relevant ist. Schlechte Artikelqualität bzw. das Fehlen belastbarer Quellen bleibt selbstverständlich weiter ein Löschgrund. Da die meisten Empfänger über dem Eichenlaub sowieso relevant sind, beziehungsweise als allgemein relevant anerkannt werden, stehen hier nur die Abstimmungsstufen Ritterkreuzträger allgemein, Empfänger des Eichenlaubs und Höher als Eichenlaub zur Wahl.

Auswertung

Das Meinungsbild gilt mit einfacher Mehrheit als formell angenommen.

Die inhaltliche Frage wird mit absoluter Mehrheit zwischen Keine automatische Relevanz und der Summe der Stimmen im Abschnitt Automatische Relevanz entschieden. Sollte der Abschnitt Automatische Relevanz die abosolute Mehrheit erreichen, so gilt die niedrigste Option als gewählt, bei der noch die einfache Mehrheit gegenüber Keine automatische Relevanz erreicht wird. Beispiel:

  • Keine automatische Relevanz: 100
  • Erzeugt automatische Relevanz: in Summe 120, und zwar für
    • Alle Ritterkreuz-Empfänger: 80
    • Ab Ritterkreuz mit Eichenlaub aufwärts: 30
    • Ab Ritterkreuzes mit Eichenlaub und Schwertern aufwärts: 10

Der Abschnitt Automatische Relevanz erreicht mit einer Summe von 120 Stimmen die absolute Mehrheit gegenüber Keine automatische Relevanz. Die am weitesten gehende Option Alle Ritterkreuz-Empfänger erreicht allein keine Mehrheit gegenüber Keine automatische Relevanz. (80 < 100). Aber die Option Ab Ritterkreuz mit Eichenlaub aufwärts erreicht zusammen mit Alle Ritterkreuz-Empfänger diese Mehrheit. ((80+30) > 100) Der Vorschlag Ab Ritterkreuz mit Eichenlaub aufwärts ist angenommen.

Formale Gültigkeit

Ich nehme dieses Meinungsbild an

Ich lehne dieses Meinungsbild ab

Enthaltung

Inhaltliche Abstimmung

Ritterkreuz allein erzeugt keine automatische Relevanz, geschichtswissenschaftliche Rezeption entscheidet

Ritterkreuz allein erzeugt automatische Relevanz

Alle Empfänger des Ritterkreuzes sind relevant

Alle Empfänger des Ritterkreuzes mit Eichenlaub sind relevant

Alle Empfänger des Ritterkreuzes mit Eichenlaub und Schwertern sind relevant

Enthaltung

Ergebnis