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Otto Röhm (Unternehmer, 1876)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Otto Karl Julius Röhm (* 14. März 1876 in Öhringen; † 1939 in Berlin) war Mitbegründer, langjähriger Mitbesitzer und Firmenleiter der Firma Röhm & Haas.

Ursprünglich zum Apothekengehilfen ausgebildet, studierte Otto Röhm zunächst Pharmazie an den Universitäten in München und Tübingen. Als examinierter Apotheker schloss er ein Chemiestudium in Tübingen an, das er 1901 mit einer Dissertation über "Polymerisationsprodukte der Akrylsäure" erfolgreich beendete. Tätigkeiten beim Pharmaunternehmen Merck sowie als Chemiker beim Gaswerk Stuttgart folgten, wo Otto Röhm sich erstmals der Verarbeitung von Tierhäuten widmete, die er mit Gaswasser behandelte. Seine Forschungen mündeten in eine enzymatische Lederbeize, für die es in der Lederindustrie großen Bedarf gab.

1907 gründetet er das Unternehmen zusammen mit Otto Haas in Esslingen. Insbesondere die Entwicklung und Produktion von Polymethylmethacrylat (Plexiglas) war ein Teil des unternehmerischen Erfolges. Otto Röhm war der erste Chemiker, der Enzyme isolierte und technisch verwertete. Damit revolutionierte er nicht nur überlieferte Verfahren mit Hundekot in der Lederindustrie, sondern auch ab 1914 das Wäschewaschen. 1920 führte Otto Röhm Enzyme in der Pharmazie und 1934 in der Lebensmittelindustrie ein, dort zunächst in der Fruchtsaftklärung. 1909 zog die Firma von Esslingen nach Darmstadt um, wo ein größeres Werk in der Nähe zu den Lederfabriken im Rhein-Main-Gebiet errichtet wurde.